Mikrofonkauf - Sennheiser MD 421 II

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Gast284307
Guest
Hallo,

suche zwar (immer noch) ein Mikrofon für die Aufnahme einer Westerngitarre, liebäugle aber schon länger mit dem Allrounder Sennheiser MS 421 II. Spricht etwas dagegen, das MD 421 II statt ein spezifisch für akustische Gitarren ausgelegtes Mikrofon einzusetzen? Wären die Unterschiede groß?

In einem anderen Thread wird ein altes Telefunken TD 26 Mikro gelobt. Käme ein solches, oder anderes gebraucht günstig zu erwerbendes Mikro an ein 421 II ran?
 
Eigenschaft
 
Dass man das machen kann, zeigen viele alte Platte, die mit einer Revox und einem oder zwei 421 aufgenommen wurden. Man kann es für alles nutzen, ob es dem individuellen Geschmack oass, muss man sehen. Viele gute günstige Kleinmembraner taugen auch. Ausprobieren. (Ich selbst habe ein 421 und ein 521 und habe früher für den Rundfunk das 421 auch für Feldaufnahmen genutzt.)
 
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Viele gute günstige Kleinmembraner taugen auch. Ausprobieren.

Wie denn? Ne Kiste zuschicken lassen?

Habe es jetzt mal kurz und knapp gemacht und ein MD 421II bestellt.
 
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Ein Bekannter hat ALLES mit AKG C1000 gemacht, egal ob Streicher, Percussion, Harfe, E-Gitarre oder... Die Teile waren "Schüttgut" bei ihm. Ausreichend gut. Aber mit dem 421 wirst Du ausreichend Spaß haben.
 
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In einem anderen Thread wird ein altes Telefunken TD 26 Mikro gelobt. Käme ein solches, oder anderes gebraucht günstig zu erwerbendes Mikro an ein 421 II ran?
Das TD26 ist ein verkleidetes MD402. Besonderheit: Kleinmembran aus spezieller Folie (ähnlich Beyer M201) und eine 700 Ohm Spule zierlichster Bauart. Dadurch liefert es sehr viel Pegel und hat eine gute Transienten-Wiedergabe.
Ein Sennheiser MD441 liefert ein deutlich (!) anderes Klangbild an der Akustik-Gitarre, sozusagen die aufpolierte Edel-Version mit viel Bass und „seidigen“ Höhen, während das TD26 eine leicht „rustikale“ Note hat. Es gibt der Gitarre einen bestimmten Präsenzbereich, während das MD441 ein weiteres Spektrum einfängt und folglich auch den Druck etwas nivelliert.

Ein MD421 (habe ich selbst nicht) dürfte sich prinzipiell ähnlich wie das MD441 verhalten.
Das TD26/MD402 ist eine extrem günstige Alternative um zB Gitarre und Stimme gut abzugrenzen oder einen „kernig holzigen“ Sound zu erzeugen ohne in’s lofi abzudriften.
Für mich (von mir stammt die Lobhudelei) hat es nebenbei den Effekt meine Martin OMCX praktisch so aufzuzeichnen, wie ich sie beim Spielen wahrnehme.
 
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Ich habe kein M201, aber allein die Vorstellung fällt schwer...
Das M201 ist ein echtes Studiomikrofon samt Brummkompensation, das TD26 ein quasi auf Preis getrimmter Einwegartikel (für seinerzeit Tonband-Hobbyisten).
Gemeinsam ist nur die Hyper-Chardioid Charakteristik und eine extrem dünne Membranfolie.
 
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hat es nebenbei den Effekt meine Martin OMCX praktisch so aufzuzeichnen, wie ich sie beim Spielen wahrnehme.

Das will ich auch haben. Vielleicht hole ich mir so eins auch noch.

Verlieren so Mikros altersbedingt nicht an Qualität?
 
Meine Ohren, meine Gitarre, mein Raum...
Ich würde dem Ding nicht die Fähigkeit unterstellen, diesen Effekt überall zu reproduzieren :D
Aber für 5-10€ und einen XLR Stecker (unsymmetrisch) dran gelötet kann man nicht klagen.

Wenn es gut gelagert wurde, passiert da nicht viel - ich würde aber keins kaufen, das optisch nicht in top Zustand ist.
 
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Ich habe ja mal einige Mikros an meiner Lowden getestet.
Unter anderem das MD421, das M201N(C), das AT2035 und 2010, das C1000, das OM1, SM58, Beta58 und noch einige andere. Da kannst du dir selbst mal ein Bild machen wenn du magst: klick
 
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Ich würde das 421 nicht als Allrounder bezeichnen. Als einziges Mikro für alle aufzuzeichnenden Sachen würde ich es auch nicht wählen. Dafür ist es einfach zu charakteristisch färbend.
Wer möchte denn die signifikante Anhebung um 4K auf allen Spuren eines Songs haben?

Was nicht bedeutet, dass es kein gutes Mikro ist. In einem Studio, in Kombination mit einigen anderen Mikros macht das sehr viel Sinn, damit ausgewählte Spuren zu betonen.
Aber als alleiniges Mikro...?
Ich muss gestehen, ich mag es an Stimmen auch nicht so besonders gern, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Nur, einen Song aus ausschließlich/vorrangig 421er Tracks produzieren, das wäre mir zu viel 4K-Nase.
 
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Sehe ich ganz genau so. Das MD421 hat seinen Reiz, aber mir hat das nie sonderlich gefallen.
Das M201 dagegen ist schon eher ein Allrounder. Passt vor der Gitarrenbox genau so gut, wie vor einer Western und Bluesharp auch.
Einziges Manko, wenn man/frau so will: der Preamp wird gefordert.

Übrigens auch eine super Alternative: Bändchen.
 
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Das M201 dagegen ist schon eher ein Allrounder. Passt vor der Gitarrenbox genau so gut, wie vor einer Western und Bluesharp auch.

MD421 sehe ich auch nicht als Allrounder, genau, wenn dann das M201TG, was sich als Tauchspulenmikro an allen Signalen gut macht.
Das MD421 macht sich vor allem an den Tom Toms sehr gut, und je nach Geschmack auch am Amp, aber da gefällt es mir nicht besonders (Geschmacksfrage).

Allerdings muss man auch sagen, wenn ein Mikro für die Westerngitarre gesucht wird, ist man mit einem GMK besser bedient.
Höherer Output (Interfacepreamp muss nicht so ackern), und bessere bzw. feinere Auflösung des Klanggeschehens.
Bspw. das AT2035 macht sich da sehr gut, auch als Allrounder bei anderen Signalen in der guten Einstiegsklasse.
 
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Das C1000 hat er über Jahre hinweg benutzt. Grundsätzlich bei allen Live-Abnahmen, aber wohl auch für Aufnahmen (v.a. Zuspieltapes).
 
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Die Einstufung des MD421 als "Allrounder" stammt aus einer Zeit, da der gehobene Ton-Amateur noch wenig bezahlbare Alternativen und überhaupt eine größere Auswahl hatte. Es ist extrem übersteuerungsfest, mit 2 mV/Pa bringt es mehr Pegel als viele vergleichbare dynamische Mikrofone (das M201TG bringt nur 1,2 mV/Pa) und ist ausgesprochen robust, und es war bei alledem durchaus bezahlbar.
Ein Pärchen MD421 waren auch meine ersten Mikrofone Mitte der 80-er Jahre (ich besitze sie noch, es waren lange Zeit meine einzigen Mikros) und habe logischerweise auch alles damit aufgenommen.

Da sie sich technisch bis heute nicht geändert haben meines Wissens, kann man sie gut und gerne heute immer noch als Allrounder nutzen. Allerdings ist die Auswahl an Mikrofonen heute derart groß, und es gibt vor allem günstige sehr guet Elektret-Kondensator, aber auch bezahlbare echte Kondensator-Mikrofone, etliche sehr gute dynamische sowieso, da relativiert sich das Prädikat "Allrounder" mittlerweile ziemlich.
 
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Hallo,

Die Einstufung des MD421 als "Allrounder" stammt aus einer Zeit, da der gehobene Ton-Amateur noch wenig bezahlbare Alternativen und überhaupt eine größere Auswahl hatte

...sehr wichtige Anmerkung, das sollte man schon im Hinterkopf haben ;) Auch bei mir waren 421er einer der Erstkontakte zu Mikrofonen - damals (...eeeeewig her...) ausgeliehene. Über all die Jahre mag ich die Dinger immer noch - irgendwas Verwertbares kriegt man immer 'raus :D Mitte der Neunziger Jahre hat unser Dorfgemeinschaftsverein, der die Bürgerhalle betreibt, vier 421er WEGSCHMEISSEN wollen, weil die Anwender wohl mit diesen "Befestigungs-Beinchen" im Dauerclinch lagen. Die Mics waren praktisch unbenutzt... ich hab' dann gesagt, ich geb' euch 25 DM pro Stück und hab' da ein gutes Geschäft gemacht, ein Freund hat dann zwei von den Dingern übernommen.
Heutzutage würde ich die 421er, wie schon mehrfach angemerkt, lange nicht mehr für alles nehmen, aber am Drumkit oder auch am "Gebläse", mit Abstrichen am Gitarrenamp, haben sie für mich immer noch ihre Meriten.
Ich habe jüngst noch mal einen live-Mitschnitt eines seinerzeit großen Chores aus der hiesigen Region gehört, bei dem in den 80ern ein Pärchen 421er als AB-Mikrofonierung gelaufen ist - da hat's mich allerdings geschüttelt... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
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Werde das MD 421II heute vor Lieferung abbestellen. Aber der Kauf von Mikros fällt mir wirklich schwer.

Habe 2 Rechner und an einem nehme ich gerne '"mal eben" Westerngitarre auf, während der andere als Recording-Rechner ausgelegt, kaum in Betrieb ist, da ich momentan vor allem akustische Sachen festhalte. Der Raumklang ist mies. Jedenfalls möchte ich hierfür ein Mikro mit deutlicher Höhenanhebung, um nicht immer den Equalizer bedienen zu müssen. Denn anders als auf dem Recordingrechner nutze ich hier absichtlich Audacity, um wegen der einfachen Bedienung schnell fertig zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Raumklang ist mies. Jedenfalls möchte ich hierfür ein Mikro mit deutlicher Höhenanhebung, um nicht immer den Equalizer bedienen zu müssen.
Das ist beides schlicht und ergreifend der falsche Weg: weder der EQ noch das Mikro beheben das „Nachschwingen“ durch Raumresonanzen ;)
Letztere sind zumindest in ihrer schlimmsten Auswirkung relativ preiswert gut zu mildern.
Du musst ja nicht den kompletten Raum perfektionieren, sondern nur die unmittelbare Aufnahme-Umgebung. Basotect wenn‘s schlank, hübsch und etwas teurer sein darf, schmale Kartons mit (in Kunststoff verpackter) Steinwolle für kleines Geld.
 
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Telefunky sagt es schon, ein paar kleine aber gezielte Veränderungen helfen viel mehr als ein Mikro, was den Raum „ausgleicht“.
Das wird auf mehreren Ebenen nicht überzeugend funktionieren.
Der Raumklang ist mies. Jedenfalls möchte ich hierfür ein Mikro mit deutlicher Höhenanhebung, um nicht immer den Equalizer bedienen zu müssen.
Versuchs nach erfolgter Raumbehandlung mal mit dem RE20, ich bin immer wieder überrascht, wie gut das an vielen Sachen klingt, ich nehme es auch gern an Akustikgitarren, wenn sie etwas griffiger klingen sollen.
Die sollte man auch hier und da gebraucht gut bekommen.
Die Mikros sind unverwüstlich, ggf. bis auf die internen Schaumstoffdämpfer. Die lassen sich aber im Set günstig nachkaufen und ganz einfach wechseln.
 
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