Minimalistische Gitarrensoli

  • Ersteller DerZauberer
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Für mich sind das alles Beispiele, dass Phrasierung Geschwindigkeit bei weitem schlägt, wenn es um musikalischen Ausdruck geht ...

Tolle Beispiele (insbesondere Bryan Adams, der Gitarrist ist genial) und den Satz kann ich auch zu 100% unterschreiben.

Ich halte mich generell aus allen Flitzefinger-Diskussionen raus, weil es einfach nicht mein Ding ist und ich nicht Eindruck erwecken möchte, zur der Fraktion zu gehören, denen die süßen Trauben lediglich zu hoch hängen, aber mir gehen "simple" (absichtlich in Anführungszeichen, weil eben: Phrasierung!) und melodische Solos viel besser ins Ohr und die bleiben da auch.

Ein von mir ebenfalls sehr geschätzter Gitarrist, der gut passt und hoffentlich noch nicht genannt wurde, ist Earl Slick. Hier zwei Beispiele, bei denen die Solos in beiden Fällen bei 2:30 beginnen:



 
In den 80ern wurden (sogar) viele Radio-Hits durch kurze, prägnante Gitarren-Soli "veredelt", wie z.B. hier bei Ultravox (ab 2:40):



(BTW: Was'n hier los? Ein Video erzählt eine Story, anstatt dass sich Hupfdohlen vor der Kamera räkeln oder Goldkettchenträger vor geliehenen Lambos posieren? Das müssen die 80er gewesen sein, als Plattenfirmen noch Budgets in Videos investierten und Pop-Musik gesellschaftliche Relevanz hatte ... )


Zudem hatte Midge Ure wirklich kreative Sounds am Start (Anspieltip: Solo-Album "The Gift" von 1986). Bei vielen Pop-Acts wie Frankie Goes To Hollywood oder Nik Kershaw hört man sehr kreative Gitarrenarbeit und originelle Sounds. Das mussten (bzw. wollten) die Gitarristen damals wohl auch, um gegen den Reizen der neuen Technologien bei anderen Instrumenten (Drumcomputer, die ersten digitalen Synthies) etwas entgegenzusetzen.


Hier noch eine Handvoll Töne, die mir bis heute die Schuhe ausziehen (... und damit meine ich nicht Waters "Gesang", sondern David Gilmours Solo ab 3:20 ...):




(...) und ich nicht Eindruck erwecken möchte, zur der Fraktion zu gehören, denen die süßen Trauben lediglich zu hoch hängen

... anderseits: Wer meint, dass er die "Minimalisten-Soli" im Schlaf spielen kann - weil nur ein Zehntel der gewohnten Noten in Realtion zur Zeit - , der sollte vielleicht auch beweisen, dass er die Phrasierung so hinbekommt ... David Gilmour, Brian May u.v.m. - man kann das vielleicht weitestgehend Ton für Ton nachspielen - das heißt aber nicht, dass man so klingen kann, wie das Original.
 
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Ja, das ist eben Old David, der braucht bloß drei vier Noten auf seine geniale Art
zu spielen und schon hat ermich,

Grüße
 

GH wäre auch so mein erster Gedanke bei dem Thread. Lustigerweise lief gestern in der Eisdiele das video von let it be. Wusste gar nicht, dass es a) ein video zu dem song gab und b) dass da ein solo gespielt wird :embarrassed:. GH ist halt so minimalistisch dass man quasi gar nicht merkt dass er ein solo gespielt hat :D

Ansonsten denke ich noch an Johnny Guitar Watson mit "I want to ta-ta you baby" oder "superman lover"
 
Komisch, daß keiner bei dem Thema an Peter Green denkt. Obwohl ich kein grosser Fan von ihm bin, ist er aber ein Meister der minimalistischen
Gitarrensoli, RIP.



nur als Beispiel, in den 60/70 war er wohl besser drauf:rolleyes:.
Micky
 
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Hier eins das vermutlich jeder kennt, toller Somg rundum.
Chris Isaak..



Denke die tolle Gitarrenstimme lohnt den ganzen Song..
 
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Wer meint, dass er die "Minimalisten-Soli" im Schlaf spielen kann - weil nur ein Zehntel der gewohnten Noten in Realtion zur Zeit - , der sollte vielleicht auch beweisen, dass er die Phrasierung so hinbekommt ... David Gilmour, Brian May u.v.m. - man kann das vielleicht weitestgehend Ton für Ton nachspielen - das heißt aber nicht, dass man so klingen kann, wie das Original.

Ja, das sehe ich genauso. Aber du kennst ja die entsprechenden Diskussionen. Da halte ich mich einfach raus, weil es im Endeffekt immer auf unterschiedliche Geschmäcker raus läuft. Übrigens wieder schöne Beispiele! :great:
 
Auch die Kombination Prog-Rock und minimalistische Gitarrensoli funktioniert - hier King Crimson mit "starless":


Habe sie vor zwei Jahren mit der nicht gerade minimalistischen 3er-drum-Besetzung gesehen, war skeptisch, wurde aber durch Gehör und Augen eines Besseren belehrt: kein Ton, kein Schlag zuviel.
Das minimalistische Gitarren-Melodie-Thema wird direkt am Anfang zweimal gespielt, ab 4:25 gibt es dann eine Passage, in der so etwas wie eine percussiv vorgetragene, reduzierte Gitarrenbegleitung nicht zu viel und nicht zu wenig spielt, um die unterkühlte Spannung aufzubauen, die es braucht, um einen durch das diese Passage zu tragen ... um sich dann ab 7:30 zu entladen - allerdings nicht mittels eines ausufernden oder exaltierten Gitarrensolos, sondern eher mithilfe eines durch das Gesamtensemble aufgebauten weiteren Spannungsbogens ... der dann 8:50 in einer neuen Passage aufgeht ... ab 10:20 wird dieses Pferd dann noch einmal geritten, um sich dann am Schluss mit der Wiederholung des Eingangsthemas aufzulösen ...

x-Riff
 
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Als Kölner muss man natürlich das ganze Lied hören, in Sachen Gitarrensolo ab ca. 3:35
 
Vielleicht ist das Solo aus "Anneliese Schmidt" von den Ärzten schon zu progressiv / anspruchsvoll / over the top ?

Man fragt sich unweigerlich: Ist das jetzt Pop, Rock, Blues, Jazz, oder gar schon 12-Ton- Musik ??

Oder einfach nur eine undefinierbare Grütze ?

Egal, ich poste es trotzdem mal hier...

Das Feuerwerk startet bei 1:30 und endet bei 1: 47... man beachte die "atonalen" Bendings und kurz vor dem Ende das absterbende Feedback, das den Gitarristen zwingt,doch noch ein schnelles Lick quasi "als Wiedergutmachung" dran zu hängen, weil ein schöner Schluss ziert ja alles und so... ihr wisst schon !

;)


 
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Wenns um Einfachheit geht fällt mir immer J.J. Cale ein.
Der hat aus dem Einfachen eine hohe Kunst gemacht.

Eines seiner schönsten instrumentalen Stücke für mich ist dieses.

 
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Wenig Gitarre in dem Track aber es war eines meiner ersten Soli die ich gelernt habe (bin nicht so der Solo Fan) passt aber hervorragend, klingt super und spiegelt die Emotionen des Songs wieder - Solo bei um die 3 Minuten Marke:

 
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Wenns um Einfachheit geht fällt mir immer J.J. Cale ein.
Der hat aus dem Einfachen eine hohe Kunst gemacht.

.... nicht nur das , er konnte einen verpatzer so weiterführen , das niemand wußte , ob das jetzt gewollt oder nicht gewollt war ;) ..... und dann dabei nicht die kleinste miene verziehen , das ist cool hoch 17 :great: .
 
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Mal 2 Intro mit wenigen Tönen.


Peter Green wurde ja schon erwähnt ...

Hier das Intro:




Wer auch mit wenigen Töne unheimlich viel zu sagen hat ist Warren Haynes ... hier mal Soulshine, welches sogar recht nah am Peter Green Song liegt. Von der Phrasierung sollte man aber nicht versuchen die beiden Songs hintereinander zu spielen. So gleich ... und doch irgendwie anders in der Phrasierung ...



Gruß
Martin
 
Slade1967
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Userwunsch
Johnny Ramone: Das Ein-Ton-Solo ab 0:55, weniger geht nicht:

 
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Das minimalistischste Gitarrensolo, das mir auf Anhieb einfällt, ist auf der pläne-Single "Libido it yourself!" von 1979, die meines Wissens nur als Weihnanchtsgeschenk verteilt wurde (Discogs kennt sie nicht, auch die GEMA-Datenbank nicht – die Nummer ist 88139, also kurz vor meiner LP 88143). Das Werk stammt von Ulrich Maske und Dieter Süverkrüp, wer von den beiden das Solo gespielt hat, konnte ich nicht raushören, ich glaube, Uli Maske hat mal auf Facebook verraten, daß er der Meister war. Das Solo besteht aus einer Folge von Sechsergruppen auf einem Ton mit einer Tonleiter nach oben ganz zum Schluß.

https://www.ebay.de/itm/Ulrich-Mask...chlager-zum-Selbstsingen-D-1979-/171731543096

Es gibt auch eine Plattenhülle dazu, gezeichnet von Dieter Süverkrüp.
 
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Bei minimalistischen, songdienlichen Soli musste ich sofort an den Klassiker "Escape" von Rupert Holmes denken. Zu hören ist es bei 1:10, 2:19 und 3:28. Wobei, zählt es dann überhaupt noch überhaupt als Solo? :confused:




Ansonsten fällt mir noch "Police & Thieves" von The Clash ein. Das Solo beginnt bei 3:00. Hörenswert ist aber auch hier der ganze Song. Absolut minimalistische Figuren von Bass und Gitarre ergeben zusammen mit dem Drumbeat einen ziemlich coolen Vibe. :)

 

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