Minimalistische Gitarrensoli

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Hier ein Sommerloch-Thema.

Ich habe gerstern mal ein wenig entspannt Musik hören können, und bin per Zufall an Lindsay Buckingham, (Ex-)Fleetwood Mac Gitarristen ab der "Rumours"-Zeit kleben geblieben. Der ist für mich ein Vorbild weil er auch sehr viel nur mit den Fingern spielt und ich seine Gitarrenarbeit sehr mag. Dabei ist mir dann aufgefallen, dass er bei diversen Soli wirklich sehr ... reduziert spielt. Es passt zum Song, es knallt, aber er kommt halt mit sehr wenigen Tönen aus.

Fleetwood Mac - "The Chain" ist so ein Paradebeispiel, geht nach ein paar Sekunden dann langsam los.
(Hier als Live-Version, ist auf dem Album aber auch nicht viel anders)
Gibt noch diverse andere Beispiele von ihm.

Dann kam ich auf...
Nirvana - "Smalles Like Teen Spirit", wo der gute Kurt Cobain ja praktisch nur die Gesangsmelodie nachspielt

Und als Springsteen Fan... der "Boss" ist auch so ein Kandidat, der gerne laut knirschend-quietschende Soli produziert (gerade live), die eigentlich deutlich unter dem liegen, was er so "kann", aber es ist stimmungsvoll und "passt" halt irgendwie.
Bruce Springsteen - "Badlands" Live in London.

Und so kann man die Liste ewig weitermachen. Es gibt schon ganz viele Songs, wo der Gitarrist mit ganz wenigen Tönen auskommt.

Hat noch jemand tolle Beispiele? Geht natürlich nur bei Songs aus der Zeit, wo es noch Gitarrensoli gab.

EDIT - Irgendwie entfernt die Forensoftware beim Einfügen von YouTube-Videos den Timestamp, ich wollte dass es beim Solo losgeht... daher jetzt nur als Links eingefügt.
 
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da kommt mir sofort dieses hier in den Sinn: Neil Young - Cinnamon Girl

hier in einer Live Version, startet bei 2:10



grüße B.B:
 
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@DerZauberer, da hast Du eine interessante Frage gestellt! Ich überlege mal, ob sich da etwas findet.

Übrigens, wenn es beim BOSS um filigranes Solieren geht, übernimmt das eigentlich Nils L., der wirklich überragend spielt...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
 
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Übrigens, wenn es beim BOSS um filigranes Solieren geht, übernimmt das eigentlich Nils L., der wirklich überragend spielt...
...ist ein Neben-Thema, aber Springsteen ist halt durchaus ein sehr veritabler Gitarrist, der auch selbst ganz prima solieren und rocken kann (wenn er denn will). Will er halt nicht, passt besser zum Image onstage, wenn er kracht und rumpelt. ;) Ab und an blitzt es mal durch, und gerade früher gab es auch mal längere Soli... aber wie gesagt, das ist jetzt nicht Kernthema des Threads hier.

Absgesehen davon glaube ich - We have a Winner!
The Ramones - I Wanna Be Sedated :D
 
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DAS ist wirklich minimalistisch!

Ansonsten muss ich sagen, dass mir wenige Töne im richtigen Moment gespielt und mit Gefühl vorgetragen, meist viel besser gefallen als wildes Geshredde.
Musik ist nicht in erster Linie Instrumentalakrobatik, sondern es geht mir viel mehr um Harmonien, Melodien, Rhythmen ….
 
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@RayBeeger bei Frusciante wäre mir noch das hier eingefallen:
RHCP - Californication - da ist auch kein Ton zu viel!
 
Ich stehe immer noch auf das Solo in "Easy" von Faith no More. Mir ist bewusst, dass es eine 1:1 Kopie vom original Piano-Solo der Commodores ist. Aber egal, da passt m.M.n. jeder Ton, der Ton stimmt, nichts zuviel...
 
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@DerZauberer

SUPER THREAT für mich ;)

Da ich zu denjenigen gehöre, die viel zu viel Noten spielt ;)

Hier ein Song das ich sehr gelungen finde mit wenig Noten und Mega Gefühl ab 3:15 und aktuell spiele ......

 
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Kennt ihr den Spruch: Silence is also a Note?
 
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Für mich der Meister des "Wie wenig mache ich wo" – Jack White



Und leider nicht mehr unter uns – JJ Cale


Gruß
Andreas
 
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Super Thema!
Aktuell kümmere ich mich um Nazareth; Dream On:

Solo startet bei 2:00

Das ist auch ein schönes Beispiel, für ein wundervolles kurzes Solo, das IMO vor allem auch sehr songdienlich und organisch in den Spannungsbogen des Stückes eingebaut ist.
 
 
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U2, Moment of Surrender. Einstieg zum Solo hier

Nach dem ersten paar Tönen, wundere ich mich immer über die lange Pause bis zum nächsten Teil. Ist nicht so lange, aber ich würde immer schon früher einsetzen wollen. ;)
 
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John Fogerty könnte man zu diesem Thema auch anführen:)
Als Beispiel einen meiner Lieblings-klassiker von CCR:


Solo ab 1:24
 
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Dean Parks / Solo bei 3:40
 
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Na wer da erst bei 3:40 einsteigt verpasst aber was ganz großes!
 
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Hmm das minimalistischste Solo (bezogen auf die Tonauswahl) das mir einfällt ist wohl das hier:

Ab 02:15, aber die meisten werden es jetzt schon im Kopf haben ohne den Link geklickt zu haben :D
 
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Schönes Thema.

Ich liebe kleine, kurze und bündige Gitarrensoli, die sich perfekt in den Song einfügen. Diese ganzen minutenlangen Soli dienen oft (nicht immer!) mehr dazu, das Ego des Gitarristen zu befriedigen und stören den "Songfluss". Eines meiner Lieblingssoli ist daher auch das in Let It Be. Kurz, aber mit toller Melodie und fügt sich wunderbar in den Song ein.
Ab 1:58

Jetzt ein eher ein schlechtes Beispiel für minimalistische Soli, aber in dem Zusammenhang möchte ich trotzdem David Gilmour/Pink Floyd nennen. Niemand anderes beherrscht die Kunst so sehr, zu wissen, dass zu einem Solo nicht nur Noten, sondern auch Pausen gehören.
 
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Schönes Thema, wichtiges Thema, gute Beispiele.

Für mich ein herausragender song, auch in dieser Hinsicht:

Solo ab 2:50

Der Stone Temple Pilots - Gitarrist beherrscht auch die Kunst, aus wenig viel zu machen:

solo ab 2:00

Alice in Chains haben´s auch drauf, in ihren songs mit minimalistischen soloparts die Waage zwischen Abwechslung und atmosphärischer Unterstützung hinzubekommen:

solo ab 3:45

x-Riff
 
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Die Ramones sind schon ein gutes Beispiel. Die Abkehr von den ewig langen Gitarrensoli kam bekanntlich mit dem Punk (und es gab viele gute Gründe dafür!).
Das wahrscheinlich bekannteste Gitarrensolo des Punk stammt von dem leider schon 2018 verstorbenen Pete Shelley. Auf der ersten Veröffentlichung der Buzzcocks von 1977, "Spiral Scratch", war das Stück "Boredom" mit diesem minimalistischen Gitarrensolo (the guitar solo consisting of two notes repeated 66 times, ending with a single modulated seventh) das die Haltung dieser Musikrichtung ausdrückte.

Buzzcocks - Boredom

 
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