Klangprobe Neu-gebrauchte Harmonika

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Hallo Harmonikaspieler!
Mich würde mal interressieren ob es zwischen einer gebrauchten steirischen Harmonika und einer Neuen einen hörbaren Unterschied gibt.Der Hörtest müsste anonüm sein.
Ich habe die Vermutung, dass der Unterschied gar nicht so gross ist.Aber dazu hätte ich gerne die Meinung anderer.Habe aus diesem Grund eine gebrauchte für 1500€ gekauft
um das Risiko eines Fehlkaufes zu reduzieren.Es hat schon seinen Reiz eine schön klingende Harmonika zu besitzen.Wenn man aber die Preise sieht, dann ist man schon irritiert
ob sich das im Klang wiederspiegelt.
LG
Norbert
 
Eigenschaft
 
Mich würde mal interressieren ob es zwischen einer gebrauchten steirischen Harmonika und einer Neuen einen hörbaren Unterschied gibt.Der Hörtest müsste anonüm sein.

Ich musste grade schmunzeln - Tschuldigung! - aber die Frage erinnert mich einfach sehr stark an die Blindverkostung die wir schon ein paar mal auf unseren Treffen durchgeführt hatten: Die Instrumente wurde von einem Spieler hinter einem Sichtschutz immer gleich vorgespielt...Das Ergebnis war dass viele nicht mal ihr eigenes Instrument erkannt hatten und auch sonst wurde so ziemlich alles kunterbunt und kreuz und quer miteinander verwechselt.:D

Also rein vom Klang her konnte man da erstmal sehr wenig unterscheiden... aber... wenn man die Instrumente dann selber im Spielbetrieb ausprobierte, dann ergaben sich himmelweite Unterschiede. Der Unterschied entstand, wie man das Instrument spielen konnte - also wie leicht sprechen die Töne an, wie lassen sich die Tasten bedienen, Tastenhub, wie leicht geht der Balg ... das alles ergab dann zusammen mit dem Klang des Instruments dann in der Summe bei den Instrumenten Riesenunterschiede!

Der Klang eines Instrumentes nutzt sich nicht ab. Da ist das egal ob neu oder alt. Was sich abnutzt ist die Mechanik, die Tastenlager, die Knopfführungen die Ventile, der Balg...Deshalb ist interessanter, wieviele "Betriebsstunden " das Instrument unter welchen Bedingungen drauf hat: Ein 10 Jahre altes nur im Wohnzimmer gespieltes Instrument kann viel besser beinander sein als ein 2 Jahre altes Instrument, das im Bühnenalltag benutzt wurde. Wer Wert drauf legt ein Instrument absolut ohne Betriebsspuren zu erwerben - für den ist das Neuinstrument dann ein "Muss" . Ansonsten spricht gegen ein gut gepflegtes gebrauchtes überhaupt nichts. Wenn das Instrument mechanisch in Ordnung ist, wird an keinen klanglichen Unterschied zu einem gleichen neuen hören.
 
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Bin zwar nur Hobby E Klampfer, finde den Beitrag von Maxito aber sehr interessant.
Blindverkostungen finde ich eh toll.
Eure Blasebalge:D enthalten ja jede Menge Mechanik, die nicht so billig zu produzieren ist.
Aber der Klang kommt bei Euch ja auch aus den Fingern.
 
Hallo Maxito!
Wenn ich mir das Innenleben von einer Harmonika ansehe ist der Montageaufwand bei allen doch gleich.Auch die Technik kommt mir nicht so kompliziert vor
dass ein so hoher Preisunterschied gerechtfertigt ist.Das Metallgestänge kann man in einem Biegewerkzeug herstellen damit alle Teile die gleiche Genauigkeit
haben.Das Gehäuse mit den Bohrungen wird heute mit CAD bzw. CNC hergestellt das kein Kostenfaktor ist.
Dann gibt es Hersteller die für mehrere Auftraggeber herstellen.Wo ist da der Unterschied?
Das sind offene Fragen die mich nachdenklich machen!
LG
Norbert
 
Wo ist da der Unterschied?

probier die Instrumente aus und du wirst es feststellen! Es kommt nicht nur drauf an, was man zusammenbaut, sondern auch wie man es zusammenbaut! ... Und daraus ergeben sich Unterschiede. ... Und das Ganze muss jemand stimmig zusammenstellen. Es wird immer wieder absolut unterschätzt dass ein Akkordeon, steirische etc nach wie vor trotz vieler industriell hergestellter Teile eine Menge an Handarbeit benötigen um zu dem zu werden, was die dann sind. Und je nachdem wie man die Sache angeht kommt dann mitunter aus den gleichen Teilen was ganz unterschiedliches raus.

Ich habe die Vermutung, dass der Unterschied gar nicht so gross ist. Aber dazu hätte ich gerne die Meinung anderer. Habe aus diesem Grund eine gebrauchte für 1500€ gekauft
um das Risiko eines Fehlkaufes zu reduzieren

Eine Steirische ist eine Steirische und klingt wie eine Steirische . Und darüber hinaus gibt es viele Details, die auch hier wieder die Unterschiede ausmachen. Ob man die jetzt aber mag oder überhaupt ausnutzen kann, das muss jeder für sich herausfinden. Und darüberhinaus muss auch jeder für sich selber feststellen wieviel er hierfür an Geld bereit ist auszugeben. Es gibt Leute die mögen einfach lieber neue Instrumente und andere wieder um lieber gebrauchte. Dem einen gefällt ein etwas dunklerer Klang besser dem anderen wiederum ein hellerer.. das sind dann alles Dinge des persönlichen Geschmacks.

Aber in der Frage hier geht es eigentlich nicht um die Unterschiede von Hersteller zu Hersteller, sondern um die Frage ob eine gebrauchte steirische anders klingt als ein neue: Und aus meiner Erfahrung raus möcht ich behaupten: wenn die gebrauchte in einem sehr guten Zustand ist dann klingt die wie ein gleiches , neues Modell. Ist die Kiste nur mechanisch abgenudelt aber stimmlich in sehr guter Verfassung, dann klingt die ebenfalls genauso. Ist das Stimmmaterial aber auch schon etwas abgenudelt (speziell die Ventile) dann ist da klanglich ein Unterschied.

Das gilt natürlich nur für die gleichen Modelle - zwischen verschiedenen Herstellern kann man den Vergleich so schon nicht mehr anstellen... eben weil die unterschiedlich gebaut sind, auch wenn die Stimmplatten vom gleichen Hersteller kommen und das Holz vielleicht sogar vom gleichen Baum stammt. So wie ein VW nicht das gleiche ist wie ein Audi, obwohl beide die Zündanlage von Bosch haben und die Reifen von Conti und sogar unterm dem gleichen Konzerndach laufen!


ob es zwischen einer gebrauchten steirischen Harmonika und einer Neuen einen hörbaren Unterschied gibt.

Wenn ich mir das Innenleben von einer Harmonika ansehe ist der Montageaufwand bei allen doch gleich.Auch die Technik kommt mir nicht so kompliziert vor
dass ein so hoher Preisunterschied gerechtfertigt ist.

Ähm ich versteh dich glaub ich hier nicht ganz... natürlich ist eine gebrauchte billiger als eine Neue, das ist der normale Lauf der Dinge... Die Frage war doch ob eine gebrauchte anders klingt als eine neue. ... Dass die gebrauchte billiger ist weil ja schon gebraucht liegt doch auf der Hand. Nur der Hersteller kann halt nur neue herstellen und keine gebrauchten!
 
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Hallo!
Habe den Eindruck,dass bei Anfängern der Eindruck vorhanden ist,dass bei verdoppelung des Preises eine verdoppelung der Musikalität verbunden ist
was in der Wirklichkeit nicht stimmt.Wenn das so ist wie Maxito in seinem vorigen Beitrag schreibt schliest eine Beratung vor Neukauf nicht aus.
Das Holz für das Gehäuse wie Mahagoni oder indische Nuss dürfte schon einen höheren Preis haben,was aber auf die Klangwiedergabe kein
grossen hörbaren Einfluss hat wie ein hochpreisiger Hersteller auf seiner Homepage behauptet.Dann bleibt nur noch die Stimmung wo handwerkliches
Können gefragt ist.
LG
Norbert
 
Dann bleibt nur noch die Stimmung wo handwerkliches
Können gefragt ist.

Man darf die Herstellung der Teile nicht vernachlässigen - so ein Gehäuse baut sich auch nicht von alleine und je nach Sorgfalt fließt da mehr oder weniger viel Arbeitszeit rein. Und je höher man in der Qualitätsstufe kommt, desto mehr Zeit muss man reinstecken um nur ein paar Prozente besser zu werden. Welche Qualität jemand haben will hängt von seinen Ansprüchen und von seinem Geldbeutel ab.

Da die steirischen noch nicht solange "boomen" ist anders als bei den Akkordeons der Markt mit gebrauchten noch sehr überschaubar, weswegen sich oftmals die Frage gar nicht stellt ob gebraucht oder neu, weil einfach sehr wenige gebrauchte im Angebot sind. Aber andersrum gesagt - wenn gebrauchte zur Auswahl stehen, dann sind die in den meisten Fällen noch gar nicht so alt, so dass man da keinen großen, bzw. gar keinen Unterschied zu neuen feststellen wird, außer dass die halt gebraucht sind (und dementsprechend ein paar Lackkratzer oder Dellen im Gehäuse haben).

Und zwischen den verschiedenen Modellen und deren Preisunterschieden ist der Materialkostenanteil hier vernachlässigbar. Was den Preis maßgeblich beeinflust ist die Zeit und Sorgfalt die bei der Herstellung aufgewendet wird. Und je sorgfältiger gearbeitet wird desto weniger Stück können auch produziert werden und entsprechend schneller geht der Preis nach oben. Ein Rolls Royce ist 10x so teuer wie ein VW Passat, aber nicht 10x besser ... und ist aber dennoch das bessere Auto als der Passat. Und manchen ist die bessere Verarbeitung das dann auch wert und können sich das auch leisten und kaufen sich deshalb auch den Rolls Royce, obwohl vom Preisleistungsverhältnis der Passat ganz klar besser abschneiden würde, eben weil die das beste wollen und nicht dass kosten-/nutzenmäßig optimale.
 
Dumme Frage werden die Steirischen noch in Europa gefertigt?

Meines Wissens gibt es noch einige Manufakturen in
  • Bayern (z.B. Öllerer),
  • Österreich (z.B. Alpengold, Strasser),
  • Slowenien (z.B. Alpen Harmonika, Zupan) und
  • Italien (z.B. Beltuna, Fismen).
 
aber in winzigen Stückzahlen.

das ist jetzt ein relativer Begriff. Wenn mit "winzig" Stückzahlen zwischen dutzenden und im niederen hunderter Bereich gemeint ist, dann ja. Viel Akkordeon (steirische) Hersteller haben insgesamt mit allen Modellen Stückzahlen die die Tausender Grenze oft nicht übersteigen. im 4-steligen bereich werden es nciht vieel Fiirmen sein, die das schaffen... Aber das ist eigentlich unabhängig davon ob in Europa oder Fernost gebaut wird. Etliche Firmen haben untereinander eh schon einen Arbeitsverbund gebildet, wo gewisse Bauteile für anderen mitgebaut werden.

da gibt es auch wirklich kleine "Manufakturen" wie z.B. Haglmo die maximal ein paar Dutzend Geräte pro Jahr bauen, bis hin zu realtiv großen Herstellern wie Beltuna, die neben den Steirischen auch das komplette Akkordeonsegment bedienen. Aber weil die Steirische eben doch ein typisches europäisches Gerät und dort sogar zunächst noch typisch "alpenlandnahe " ist, ist der Bekanntheitsgrad und demzufolge auch das Interesse weltweit nicht so hoch, weswegen die europäische Fertigung auch in absehbarer Zeit wohl so bleiben wird.


Und anders als die Akkordeonszene hat sich die steirische Szene in den letzten Jahren erst so richtig entwickelt und erlebt derzeit einen richtiggehenden Boom. Deswegen gibt es eben viele Neuinstrumente in zunehmend größerer Vielzahl zu kaufen... aber noch eben wenig Gebrauchte. Was dann halt eben zur Folge hat, dass die gebrauchten - wenns nicht grad zufällig eines der sehr wenigen recht alten ist -dass die eben noch relativ "jung" sind und dementsprechend gut in Schuss, so dass die allermeisten davon mechanisch wie stimmlich noch recht nahe am Neuzustand sein dürften und deshalb auch kaum bis keinen Unterschied zu Neuinstrumenten aufweisen dürften.
 
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Habe aus diesem Grund eine gebrauchte für 1500€ gekauft
um das Risiko eines Fehlkaufes zu reduzieren.
Ich verstehe diesen Satz nicht.
"Es gibt Autos für 10000€ und welche für 100000€. Deshalb habe ich mir eines für 8000€ gekauft. War das gut?"
Wenn dein Instrument keine Probleme macht und du damit zufrieden bist, passt doch alles.

Was macht den Preis aus?
Maxito hat es ja schon deutlich gemacht, der Fertigungsaufwand macht es aus, weniger die Teile, von besonders exklusiver Individualisierung abgesehen.
Davon hängt die Tonansprache (gerade im Bass), davon abhängig der Luftverbrauch, der Klang im Detail und die Ausgewogenheit von rechter und linker Seite, bzw. der Lautstärkebereich im dem sie vorhanden ist, ab.
Es gibt aber schon auch technische Unterschiede: 3 Reihen statt 4 spart fast ein Viertel der Arbeit ein.
Eine ungewöhnliche Stimmung (also welche Tonarten drauf sind) oder eine besonders seltsame Bassbelegung mindern den Verkaufspreis ganz gewaltig, was die Instrumente nicht schlecht macht, aber für den gewünschten Einsatzzweck u.U. ungeeignet.

Maxito hat ebenso schon auf die Abnutzung hingewiesen (Filze und durch häufiges Stimmen die Stimmzungen).
Bei alten Instrumenten, bei denen noch keine Stahlstimmzungen verwendet wurden, kommen auch Ermüdungsbrüche der Stimmzungen vor.
Bei Wirtshausinstrumenten und den Schätzen, die Oma, nachdem der Opa nicht mehr ist, jahrzehntelang auf dem Dachboden oder im Keller gelagert hat, ist Rost ein großes Thema, ggf. sogar Schimmel oder "Tierchen".
Maxito weist völlig zu Recht darauf hin, dass das Gros der Gebrauchtinstrumente bei Steirischen nicht 50 Jahre wie bei den Akkordeonen oder 100 Jahre wie bei den Klavieren ist.
Dennoch werden so alte Instrumente bei den Steirischen auch angeboten und blöderweise sehen sie äußerlich auch noch kaum anders als neuere.
Dazu kommt, dass jemand, der so ein Instrument richtet, meist einen höheren Stundenlohn dafür nimmt als man beim Hersteller des Instrument anteilsmäßig für die Arbeitstunde beim Bau des Instruments bezahlt.
Und die hohe Nachfrage hält die Gebrauchtpreise hoch.

Zusammenfassend: Man kann beim Gebrauchtkauf sparen, tut es aber nicht in jedem Fall und es kommt auf das jeweilige Instrument an, ob es für 1500€ ein Riesenschnäppchen, angemessen bezahlt oder ein Griff ins Klo war.

Ich wünsche dir das beste und viel Spaß mit dem Instrument.
 
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Diese Diskussion finde ich bescheuert. Auch ein gebrauchtes Instrument war einmal neu und wenn keine neuen Instrumente gekauft werden, gibt es auch keine Gebrauchten.
Jeder darf sich das passende Instrument für sein Budget und Vorstellungen auswählen. :bang::guilty:
 
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Nur der Hersteller kann halt nur neue herstellen und keine gebrauchten!

und wenn keine neuen Instrumente gekauft werden, gibt es auch keine Gebrauchten.

Da bin ich voll und ganz deiner Meinung!

Bei anderen Bauarten gibt es den Instrumententyp schon lange in diversen Ausführungen und damit ergeben sich über die Jahrzehnte auch bauliche und damit auch klangliche Unterschiede, so dass es vorkommen kann, dass Musiker gezielt nach bestimmte Alten suchen (Stradivari ist da so ein Name, der mir grad einfällt) - was nicht heißt dass es nicht auch extrem hochwertige und sehr sehr gute neue Instrumente gibt.

Bei Akkordeons gibt es allerdings einen sehr gut gefüllten Gebrauchtmarkt, was es leicht macht ein günstiges gebrauchtes zu bekommen das in der Qualität ganz ordentlich ist - was aber den Herstellern in keiner Weise weiterhilft, denn so wie Merlin richtig feststellt - den Hersteller gibts nur solange er auch (neue) Instrumente verkauft bekommt!

Wer den Preis für eine neue Steirische nicht bezahlen will, den die Hersteller für ihren Aufwand haben wollen, muss halt (ein paar Jahrzehnte) Geduld aufbringen und warten, bis sich ein Gebrauchtmarkt entwickelt... und hoffen dass nicht alle so handeln, denn sonst gibts bis dahin keinen Gebrauchtmarkt, sondern gar keinen Markt mehr, weil die Hersteller nichts mehr verkauft bekommen und den Laden zuschließen müssen.

Es gibt auch sicher welche, die einfach nicht soviel Geld für eine neue Steirische aufbringen können - seh ich vollkommen ein...aber da hilfts trotzdem nichts: entweder einen Mäzen oder Sponsor finden , oder Geduld aufbringen.

Und um wirklich wieder endgültig zum eigentlichen Thema zurückzufinden:

Nochmals ganz klar gesagt: eine gepflegte gebrauchte wird m.E. gleich klingen wie ein baugleiches neues Modell... nur ist der Markt an gebrauchten Steirischen derzeit einfach sehr klein, weil noch relativ neu...Und zwischen einer gebrauchten und einer neuen , jedoch anderer Bauart werden zwangsläufig klangliche Unterschiede bestehen, eben weils ein anders Modell ist.... und über schlecht gepflegte gebrauchte, brauchen wir kein weiteres Wort verlieren -> durch schlechte Pflege wird nix besser!
 
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Diese Diskussion finde ich bescheuert.

Na, dann lies halt nicht mit.
:D

Ein Rolls Royce ist 10x so teuer wie ein VW Passat, aber nicht 10x besser ... und ist aber dennoch das bessere Auto als der Passat. Und manchen ist die bessere Verarbeitung das dann auch wert und können sich das auch leisten und kaufen sich deshalb auch den Rolls Royce, obwohl vom Preisleistungsverhältnis der Passat ganz klar besser abschneiden würde, eben weil die das beste wollen und nicht dass kosten-/nutzenmäßig

Punkt! Super formuliert.

Mir gefallen die teilweise sehr ausführlichen Argumentationen sehr gut.

Gedankenaustausch lohnt sich immer.


Also rein vom Klang her konnte man da erstmal sehr wenig unterscheiden... aber... wenn man die Instrumente dann selber im Spielbetrieb ausprobierte, dann ergaben sich himmelweite Unterschiede.
....

Genau.
Und dann finde ich auch für Anfänger wichtig, daß man nicht viel rumtricksen muß, um einen guten Klang zu bekommen. Profis bzw. "alte Hasen" können das, Anfänger eher nicht. Darum geht es neben dem Klang, auch um die "Bespielbarkeit":

Ich habe 2 Ericas. Eine mit leichtem, eine mit störrischem Balg. Heute habe jemanden darauf spielen lassen, der vorher noch nie so ein Teil in der Hand hatte und war über den Balg traurig, weil er es schwer macht, schnell ein schönes Erfolgserlebnis zu bekommen. Wir waren beide etwas frustriert. Ich hoffe, derjenige läßt sich dadurch nicht entmutigen. (Das Instrument mit dem guten Balg ist leider arg verstimmt. Beide Instrumente habe ich geschenkt bekommen und ich spiele gerne darauf. Habe damit viel lernen können, auch wenn sie nicht ideal sind. Für mich haben sie einen emotionalen Wert, auch wenn sie nicht perfekt klingen. So wie eine alte 2CV, um im Bild zu bleiben. Sie laufen und laufen..)

eine gebrauchte für 1500€ gekauft

1500€ ist wirklich viel Geld, für eine gute Steirische aber super günstig. Hast Du die Gebrauchte beim Händler mit Garantie gekauft?

um das Risiko eines Fehlkaufes zu reduzieren

Ein Fehlkauf wäre evt.:

- weil man evt. doch eine andere Stimmung bräuchte,

- weil man eine andere Knopfbelegung im Bass oder Diskant im Nachhinein lieber hätte

- weil man später doch den Klang von Bass oder Diskant brummiger, lauter oder leiser hätte, was evt. vielleicht erst nach längerer Spielzeit auffällt

- weil man später Mängel im Zustand des Gerätes findet und hohe Reparatur oder Stimmkosten auf einen zu kämen.

-weil es evt. doch nicht so die richtige Instrumentenart für einen ist.


Es gibt auch sicher welche, die einfach nicht soviel Geld für eine neue Steirische aufbringen können -

Ich finde auch, die neuen Steirischen kosten sehr viel Geld, das nicht jeder aufbringen kann, der gerne spielen möchte.
Darum finde ich es super, wenn man das Glück hat, auf einer Gebrauchten zu spielen, die technisch noch gut in Ordnung ist.

Nochmals ganz klar gesagt: eine gepflegte gebrauchte wird m.E. gleich klingen wie ein baugleiches neues Modell... n

:great:

Wenn ich ein gebrauchtes Instrument habe, was gut klingt und ich damit gut zufrieden bin, kann ich mich über das "Schnäppchen" nur freuen. Das Glück hat nicht jeder.

Wir freuen uns dann auch über eine Klangprobe irgendwann einmal in den Hörproben.

:D
 
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<OT>
weil man eine andere Knopfbelegung im Bass oder Diskant im Nachhinein lieber hätte

Darf ich mal als Akkordionist mit chronischer Chromatitis fragen, wie Ihr Diatoniker rauskriegt, welche Knopfbelegung Ihr eigentlich wollt? Ich hab mich mal bei den Belgiern umgeguckt. Da scheint es Leute zu geben, die mit dem 15. Instrument ihr eigenes gefunden hatten - wegen der tollen Belegung der Knöpfe etc. Scheint mir bei den Preisen, die man inzwischen löhnen muss, ein teures Vorgehen zu sein. Da sind ja meine Versuche mit vier Konverter-Akkordeönern in Serie noch vergleichsweise günstig, zumal ich meine wieder in Zahlung geben konnte, manche der belgischen Jungs und Mädels ihre "14 Vorversuche" aber mit einleuchtenden Begründungen behalten haben (hat eine andere Knopfbelegung, andere Tonarten, Stil, Aussehen...).

Nicht jeder will ja ein Akkordeonmuseum aufmachen...
</OT>
 
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wenn gebrauchte zur Auswahl stehen, dann sind die in den meisten Fällen noch gar nicht so alt, so dass man da keinen großen, bzw. gar keinen Unterschied zu neuen feststellen wird

Es gibt genug sehr alte und abgerockte Instrumente auf dem Gebrauchtmarkt. Die Verkäufer wollen hier teilweise noch enorme Preise, teilweise viel zu hoch (m.M.). Da heute ein anderer Anspruch an die Harmonikas besteht bleiben diese alten Kisten dann häufig ewig (oder wieder) auf dem Markt. Wer aktuelle Literatur spielen möchte kommt doch meist um eine Neuinstrument oder eine junge Gebrauchte gar nicht drumrum. Fehlen den alten Instrumenten doch so Sachen wie X-Bässe, Moll-Bässe, mehr Gleichtöne usw. Das mit dem Klang ist doch wie auch bei den Akkordeons. Ein Instrument das vor 20 Jahren dufte geklungen hat wird auch heute noch ganz gut mithalten können. Ich denke, Neukauf hat schon was - da kann ich mir das Instrument genau so bestellen wie ich es haben möchte (sofern der Gelbeutel langt). Allerdings muss ich aber erst mal rausfinden was mir taugt...

Gruß, Jochen
 
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Wer aktuelle Literatur spielen möchte kommt doch meist um eine Neuinstrument oder eine junge Gebrauchte gar nicht drumrum. Fehlen den alten Instrumenten doch so Sachen wie X-Bässe, Moll-Bässe, mehr Gleichtöne usw.
So ist es. Und da ist der Markt ziemlich leergefegt. Steirische werden genug gebraucht angeboten, die allermeisten davon haben aber nicht mal den X-Bass drin..keine Halbtöne, kein H-Bass. (Wenn ich Unterricht nehmen möchte, wird dies alles oft vorausgesetzt).
Wenn ich dann noch nach GCFB oder BEsAsDes such, dann muss ich schon Glück haben, wenn von den vielen angebotenen Harmonikas eine übrigbleibt..und diese sind bei weitem nicht günstig.
manche der belgischen Jungs und Mädels ihre "14 Vorversuche" aber mit einleuchtenden Begründungen behalten haben (hat eine andere Knopfbelegung, andere Tonarten, Stil, Aussehen...).

Vielleicht liegt es auch einfach an den hübschen kleinen "Kisten", in die man sich einfach verliebt und die man deshalb nicht mehr hergibt ?? Ist bei den Steirischen jedenfalls so..ich kenn fast keinen Spieler, der nur ein Instrument hat, bzw. eins verkauft, nur weil ein Neuzugang in's Haus gekommen ist..
ist vermutlich auch ein Virus..wenn man sich den mal eingefangen hat, bekommt man den einfach nicht mehr los. ;)
Für mich die einfachste Erklärung, warum es so wenig neuere Gebrauchtinstrumente gibt und gleichzeitig war die Anfrage nach guten Gebrauchten noch nie so gross wie zur Zeit...
 
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Hallo Harmonikaspieler!
Habe deshalb das Thema gewählt weil ich schon mal der Suggestion unterlegen bin ein tolles Instrument erworben zu haben!
Habe 1986 eine eine Böhm Bausatzorgel (Star Sound) erworben die nach erfolgreichem Zusammenbau einen schönen Klang hergegeben
hat.Die Präsentation war so gut dass ich einem Kauf nicht wiederstehen konnte.Als ein paar Jahre später die Japanischen Keyboards auf den
Markt kamen war die Euphorie so wie sie gekommen war verflogen.Die Orgel war plötzlich nicht mehr viel wert.
Bei der steirischen ist es zwar ähnlich aber nicht so krass.An der Euphorie hat Michlbauer einen erheblichen Anteil.Sie klingt angenehm
und ist auch gut zu erlernen.Da ich beruflich mit der Herstellung von Teilen für die Automobilindustrie tätig war kann ich beurteilen was maschinell
und handwerkliche Arbeiten an einer Harmonika anfallen.
Bei den hochpreisigen werden genau so viele Zukaufteile(Balg,Tastenknöpfe,Gestänge,Stimmplatten) eingesetzt wie bei niedrigpreisigen.
Dann bleibt nur der Zusammenbau,Stimmung und Design.Dort ist handwerkliches Können gefragt was aber einen Preisunterschied von 5000€
nicht rechtfertigt.Wenn man schon ein hochwertiges Instrument besitzt sollte man es auch voll nutzen können(Spielkunst).
LG
Norbert
 
Hallo Harmonikaspieler!
Habe deshalb das Thema gewählt weil ich schon mal der Suggestion unterlegen bin ein tolles Instrument erworben zu haben!
Habe 1986 eine eine Böhm Bausatzorgel (Star Sound) erworben die nach erfolgreichem Zusammenbau einen schönen Klang hergegeben
hat.
Das ist nur bedingt zu vergleichen. Die elektronischen Instrumente entwickeln sich weit mehr und werden immer besser. Bei akustischen Instrumenten ist größtenteils etwas anders. Der grundsätzliche Aufbau von Flügeln inklusive der Mechanik bzw. deren Grundkonstruktion ist seit 170 Jahren gleich. Feinheiten, einzelne Teile und Konstruktionen sowie die Fertigungsgenauigkeit und Materialien wurden und werden da noch verändert und (zumeist hoffentlich) verbessert, der Geschmack in Sachen bevorzugter Klänge ändert sich noch.
Bei aktustischen Instrumenten gibt es ältere Modelle, die wegen eines bestimmten Klanges beliebt sind und bleiben. Klar ist auch dort i.d.R. ein Wertverlust, aber die pendeln sich für längere Phasen auf einem Niveau ein.
Vereinzelt gibt es das auch bei elektronischen Instrumenten, bspw. dem Wurlitzer A200 oder diversen Fender Rhodes.


Hallo Harmonikaspieler!Da ich beruflich mit der Herstellung von Teilen für die Automobilindustrie tätig war kann ich beurteilen was maschinell
und handwerkliche Arbeiten an einer Harmonika anfallen.
Sorry, da überschätzt du dich vermutlich. Ich kenne eine ganze Reihe HZIMs und von den Treffen Ingenieure, die sich auf Materialkunde und Kosntruktionen verstehen, sich noch dazu intensiv in mit Akkordeonbau und Reparatur auseinandergesetzt haben und deutlich vorsichtiger mit ihren Aussagen sind.

Bei den hochpreisigen werden genau so viele Zukaufteile(Balg,Tastenknöpfe,Gestänge,Stimmplatten) eingesetzt wie bei niedrigpreisigen.
Bei Konstruktionen, Verarbeitung und manchen Materialien magst du Ahnung haben. Aber nicht jede Materialzusammensetzung lässt sich einfach optisch und haptisch beurteilen. Und ob eine Stimmzunge komplett gestanzt oder in großen Teilen von Hand bearbeitet wurde, erkennt man ggf. wenn man weiß woran das ersichtlich ist. Der Ausgangsstahl mag derselbe sein, die Verarbeitung macht viel aus, ebenso die Feinjustierung am Ende. Das sind nicht "mal eben ein paar zugekaufte Stimmplatten" - je nachdem, wie die gefertigt wurden, steckt alleine in den zugekauften Stimmplatten schon viel Arbeit drinnen.

Wenn du etwas länger deine Steirsche spielst, dann nimm mal andere Instrumente in die Hand und ggf. auch mal zusammen mit einem HZIM oder jemandem, der zu mindest gut in der Materie steckt und vergleiche und bilde dir dann ein Urteil. Vermutlich wirst du feststellen, dass es deutlcihe Unterschiede gibt, selbst wenn es hier udn da mal unverständliche Preisdifferenzen geben mag.


Habe aus diesem Grund eine gebrauchte für 1500€ gekauft
um das Risiko eines Fehlkaufes zu reduzieren.Es hat schon seinen Reiz eine schön klingende Harmonika zu besitzen.
Das ist doch wunderschön, wenn du ein Instrument gefunden hast, das dir gefällt und mit dem du zufrieden bist.

Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass du nun versuchst, deine Einschätzung, die erst mit anfänglicher Kenntnis und Erfahrung gestützt wird, für allgemeingütig zu erklären. Oder du musst für dich rechtfertigen oder absichern, dass du das richtige gekauft hast.
Vielleicht irre ich mich aber auch und du bist ehrlich interessiert, dann sorry für meine Vermutung.
Auch bei ehrlichem Intersse ist es sinnvoll, da offen ranzugehen, erstmal zu sehen, zu hören, zu lesen und zu testen und dann zu einer gefestigten Meinung zu kommen.

Gruß, Tobias
 
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