WTF!? - was mache ich falsch?

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Samuel Siebenstein
Samuel Siebenstein
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hey Leute,

bin gerade über dieses Forum gestolpert und dachte mir, ich stelle mich einfach mal vor:
ich heiße Samuel und bin gefühlt 83 Jahre alt. Mache so Singer-Songwriter-Kram.
Natürlich erfolglos...


Ich mache seit Jahren Musik, genauer - ich bin Liedermacher. Ich schreib viel Gesellschafts- und Politikkritisches. - hab sogar das Gefühl mit vielen Songs den sogenannten "Zahn der Zeit" zu treffen.
Trotzdem hab ich das Gefühl, niemand hört sich das an.

Nicht das ihr mich falsch versteht - ich will mich gar nicht in den Himmel loben oder so .. ich hab viel aufzuholen, gerade was das Gitarrenspiel angeht.
Irgendwie hab ich das Gefühl, für die Musik die ich mache, gibt es gar keine richtige Zielgruppe..

Leute - könnt ihr mir erklären was ich falsche mache? Sind es die Texte? Die Instrumentals? Gibt es hier vielleicht auch Leidensgenossen, denen es ähnlich geht?




Freue mich über neue Kontakte, Feedback und so :)


Liebe Grüße,

Samuel
 
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Konnte nur kurz reinhören, dann musste ich es ausmachen... Sorry, aber für meine Ohren hört es sich schlichtweg so an, dass du einfach nicht singen kannst...
Bin aber nur Laie und ohehin kaum Freund deutscher Texte. Hier gibt sicher Leute, die konkreter was dazu sagen und vlt auch Hilfestellung geben können.
 
Hallo, willkommen im Forum. Ist offenbar noch keiner sonst da, also begrüße ich dich mal.

Irgendwie hab ich das Gefühl, für die Musik die ich mache, gibt es gar keine richtige Zielgruppe..
Hmm.. ein schmaler Markt, jo.

Ich wäre für so was, denke mal Anfang der 80er, eine kurze Zeit empfänglich gewesen. Damals war ich 16 und es musste neben aller Spassigkeit bei der NDW auch noch irgendwie einen Gegenpol für Politik und Gesellschaftskritik geben. Heute ist wohl niemand mehr 16, jedenfalls nicht so wie wir früher.

Allerdings finde ich das, abgesehen von der Professionalität der Aufnahme, aber auch nicht mehr als mittelgut. Potentielles Publikum derart anzubrüllen und Texte zu singen, die niemand versteht. Hmm.. dazu muss man schon mal mindestens ein mittelprächtiger Gangsta-Rapper oder Metall-Schreihals-Growler mit Fanbase sein, um damit erfolgreich zu sein.

Btw: Ist es erstrebenswert, den "Zahn der Zeit" zu treffen oder meinst du damit eher den Geist der Zeit, also den "Zeitgeist"? Wenn das so ist, also du den aktuellen Zeitgeist zu treffen glaubst, dann ist das gerade wohl ein schlecht gewähltes Beispiel deines Schaffens. Und noch etwas: "Lass` es Liebe sein" ist ein, noch nicht so altes, dass es alle vergessen haben, Lied von Rosenstolz.

keep on liedermachin`
 
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Hallo Samuel...
Ich bin durchaus der Meinung, das du singen kannst und deine (der) Song stehen eher in einer Tradition der alten deutschen Liedermacher wie Söllner, Degenhardt, Wader etc. (nein so gut bist du bei weitem nicht...)
Diese sind heute (ausser bei alten Säcken) vollkommen "out" und ein "Neuer" hats entsprechend schwer.
Hinzu kommt das deine Gesangsattitüde sagen wir, gewöhnungsbedürftig ist.
Mir ist es viel zu viel (gespieltes) Gefühl, es ist nicht glaubhaft, du wirkst wie ein Laienschauspieler, dem der Regisseur sagt, "mehr Gefühl bitte, lass es raus"...und was rauskommt, ist Hysterie.
Gerade bei diesem Text wäre eine mehr melancholische Zurückhaltung intensiver.
Lass noch was hören...
 
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Heute ist wohl niemand mehr 16

Was für ein Satz. :D

Aber es stimmt schon. Auch als ich in dem Alter war folgten wir (also nur wenige) dem Pfad der Revoluzzer-Nostalgie, hörten Liedermacher, diskutierten über Unterdrückung und fanden, dass man mehr für Südamerika machen musste. Und das ist in dem Fall gerade mal 18 Jahre her und nicht 30. Aber diesen Typus Mensch (der, wenn nicht das Manifest, dann doch wenigstens die Känguruh-Trilogie als Gospel annimmt) habe ich später im Laufe der Zeit (vielleicht durch Ausmendeln?) immer seltener angetroffen. Das ist aber vielleicht auch das wahrgenommene Symptom unserer gesellschaftlichen Entwicklung in den letzten 12 Jahren.

Ich würde es aber bei allem Zweifel an der Wahrheit dieser Aussage tatsächlich mal im Sinne eines geschwundenen Publikums vorstellen. Wenn es weniger Menschen gibt, die die eigene Musik ansprechend finden, muss man wohl oder übel auffächern und sich musikalisch breiter aufstellen, wenn man nicht einfach etwas komplett anderes machen möchte. Und das ist auch genau das, was die Liedermacher von damals (und auch noch heute) hervorhebt, dass sie nicht bloß eine kleine Menge an Leuten ansprechen. Selbst bei Wader war zwischendurch mal etwas nicht-politisches dabei, mal etwas balladenhaftes, etwas mit mehr Tempo, etwas gemächlicheres, etwas brachiales, etwas sanftes und so weiter.

Das bisschen, was ich auf deinem youtube-Kanal finde, ist zwar definitiv nicht schlecht, aber doch alles ziemlich... speziell und einseitig. Und das auch noch für ein Publikum, das, so wie ich es kenne, nicht eben bekannt dafür ist, auch mal mehr Geld für Musik hinzulatzen. Mit anderen Worten: Dein Produkt richtet sich an eine zu spezifische Zielgruppe. Und die ist wirtschaftlich auch nicht eben viabel.
 
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Hallo Samuel,

ich finde, das Du gut singst in deiner Sparte... aber ab und an zu sehr ins Dramatische rutschst. Da wärst Du dann im Französischen besser aufgehoben, die haben - im guten Sinne - mehr Vorbilder für so etwas.
Ich glaube schon, das es eine Zielgruppe gibt für Dich, die ist aber relativ klein und sucht nicht verzweifelt nach Neuem, sondern die mußt Du aufsuchen. Heißt: Spielen, Spielen, Spielen. Ich glaube auch, das Deine Sachen (zumindest die deutschen Songs) eher Vortragsmusik sind, also im Livekontext wirken.
Da wirst Du dann vermutlich auch spüren, was geht, was die Leute erreicht und überzeugt.
Und soweit ich das beurteilen kann, ist der Markt für Live-Locations im Zuge der deutschen "Songpoeten" etwas gewachsen. (Und wird hoffentlich nach Corona-Zeiten auch wieder Fuß fassen!)

Dranbleiben!
 
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... hab ich das Gefühl, niemand hört sich das an.

...Irgendwie hab ich das Gefühl, für die Musik die ich mache, gibt es gar keine richtige Zielgruppe.
Könnte ich geschrieben haben … geht mir mit meiner - ganz anderen - Musik ganz genau so :)

Ist mir inzwischen völlig egal … weil ich irgendwann gemerkt habe, dass ich das gar nicht brauche. Ich mache MEINE Musik, so wie ich sie fühle, und in erster Linie für mich … wenn sie auch ein paar anderen gefällt, dann freut mich das, und wenn nicht ist es auch ok … :)

Wobei man meiner Erfahrung nach die Resonanz in Foren so gut wie vergessen kann, wenn man nicht das macht was grad "in" ist ... live (im kleinen kreis) erlebe ich da deutlich mehr und positivere Resonanz. Aber auch da spiele ich normalerweise nicht "für andere", oder um etwas zu erreichen, sondern irgendwo im Hintergrund für mich … und es finden sich IMMER auch ein paar wirklich interessierte Zuhörer.
 
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Hi Samuel,

ich denke schon, dass Du sowohl Deine Stimme, Dein Instrument als auch das Texten gut beherrscht. Zumindest soweit ich das aus dem einen Beispiel erkennen kann. Bei der Art wie Du diese einsetzt, sehe ich aber noch Potenzial.

Ich habe Anfang des Studiums auch mal eine Zeit Liedermacher gehört, aber das ist lange, lange her (oh, fast 30 Jahre...). Andere rennen in der Zeit mit Pfeife rum oder zitieren irgendwelche Philosophen. Man hält sich halt in dieser Phase für intellektuell. Das scheint im Moment eh eher weniger angesagt zu sein, von daher könnte es in dieser Richtung aktuell schwierig werden...

Nun ein paar konkrete Eindrücke zu dieser Hörprobe, die vielleicht als Anregungen taugen:

Du kannst Gitarre spielen, versuchst es harmonisch aber auch irgendwie komplizierter zu gestalten, als nötig. Gerade bei Liedermacherzeugs halte ich weniger für mehr.

Erfolgreiche Liedermacher können mit Ihren Worten gewaltig sein, wenn sie es wollen. Sie lächeln Dich beim Singen aber süffisant an. Du hast Die Gewalt eher in Deiner Stimme und im Gesichtsausdruck - das arme Mikrofon... Der Text macht mir dagegen eher Angst vor Dir. Wer will schon mit einem irren Stalker sympathisieren? Oder habe ich da etwas vollkommen falsch verstanden? Dann wäre der Text vielleicht noch nicht ganz optimal.

Ich hoffe, das kommt jetzt halbwegs so konstruktiv an, wie es gemeint ist. Denn ich denke schon, dass Du Liedermacher kannst...

Weiter viel Spaß und mehr Erfolg.

Gruß,
glombi
 
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Mein Geschmack ist es nicht, aber ich finde, dass das, was du machst, jede Menge Charakter hat. Das ist eigentlich immer was Gutes, selbst wenn man polarisiert und man nur von den einen geliebt und den anderen gehasst wird und es fast nichts dazwischen gibt. Aber nach einer Minute hats mir dann auch schon gereicht mit den schon-nicht-mehr-doppeldeutigen Inhalten. So was will ich mir einfach nicht anhören :nix: Keine Ahnung, wie es anderen damit geht, aber ich find’s daneben.
 
wow! Erstmal vielen Dank für das viele, offene und sehr ehrlich Feedback!




Hallo Samuel,

...., sondern die mußt Du aufsuchen. Heißt: Spielen, Spielen, Spielen. Ich glaube auch, das Deine Sachen (zumindest die deutschen Songs) eher Vortragsmusik sind, also im Livekontext wirken.
Da wirst Du dann vermutlich auch spüren, was geht, was die Leute erreicht und überzeugt.

Du hast natürlich Recht. Man macht es sich auch etwas leicht mit dem Gedanken "ich pack das einfach auf Youtube und dann hören das ganz viele Leute". "Spielen Spielen Spielen" ist halt anstrengend, zeitaufwändig, stressig - aber im Grunde "the way to go". Da kommt man wohl nicht drum herum :D



Wer will schon mit einem irren Stalker sympathisieren?

Das hast du absolut richtig verstanden. Es geht um einen paranoiden Schizophrenen, der seine Ex-Freundin stalkt. Hm.... jetzt wo ich das so geschrieben sehe ... hoffe ich, das sagt nichts über Mich aus xD


Das bisschen, was ich auf deinem youtube-Kanal finde, ist zwar definitiv nicht schlecht, aber doch alles ziemlich... speziell und einseitig.

Ich hab mal ein ganzes popmusikalisches Album geschrieben. Das war mir dann aber etwas zuuuu "seicht". Danach glaube ich hab ich son bisschen "verkrampft". Auf einmal musste alles 'ne riesen Bedeutung haben. Der "richtige" Weg ist das auch nicht. Du hast Recht, ich sollte portfolio-seitig einfach breiter aufgestellt sein. Daraus ergeben sich dann ja auch wieder mehr Auftrittsmöglichkeiten, weil man zu mehr Locations, Publikum usw.. passt.



live (im kleinen kreis) erlebe ich da deutlich mehr und positivere Resonanz.

Ja, live ist halt nochmal was anderes. Da geht man mit dem Publikum eine Verbindung ein. Einen Pakt. Bei manchen Liedern bedeutet das "wir lachen zusammen", bei anderen "wir tanzen zusammen" und bei wieder anderen "da müssen wir jetzt zusammen durch" :D - passend zu meinem Song. Der ist halt laut. Aggressiv. Unangenehm. Das soll dieser eine ja auch sein. (Ich schreie auf Konzerten ja nicht stundenlang die Zuhörer in jedem Lied an) :D
 
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Hi!
Ich finds erstmal sehr mutig, dass du dich mit diesen Zweifeln hier exponierst. Du bist natuerlich nicht allein mit dem Thema. Wenn ich sehe, wie viele gute Musiker es gibt, die auch wenig Publikum finden...ich finds deshalb schwierig, das allein an der Musik, dem Gesang, den Texten oder sonstwas zu erklären. Wir wollen doch alle einfach das machen, was aus uns heraus fließt, und nicht alle den gleichen Trends folgen. Meine These: Zielgruppen gibts für alles. Da frage ich mich also, woran du das mangelnde Interesse festmachst? An den Klick-Zahlen bei YT? Oder an Reaktionen des Publikums live?

Persönlich gefällt mir übrigens deine Ausdrucksstärke, ich nehms dir ab. Du hast Arbeit reingesteckt und Herzblut. Ich denke, dass es live wirken kann, wenn die richtigen Leute angesprochen wurden. Und wenn du dich fragst, wer du bist, weißt du vielleicht auch besser, wen du ansprechen willst?

Nur meine Gedanken dazu – bleib dran!
 
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Hi.

Mein Problem: emotion overkill :)

Ich finde die ganzen Stilmittel die du benutzt (schreien, stöhnen, flüstern, etcetc) generell gut, nur ist es too much.
Viele gute Musiker "schreien" mal, aber sie nutzen es gezielt, an 1 ,2, 3 besonderen Stellen im Song. Dazwischen heisst es: Handwerkerszeug beherrschen, sauber intonieren, rythmisch und melodisch ansprechende Musik präsentieren; und dann ab und zu ausbrechen.

Was du momentan machst, das machst du genau für dich; was absolut ok ist.
Wenn du fragst, wieso es sonst (fast) niemand anspricht, dann wäre das da oben meine Begründung.

VG
 
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Willkommen Samuel,

ich reihe mich ein bei denen, die finden, dass du durchaus singen kannst und Songs schreiben kannst.

Allerdings bist du für meinen Geschmack "zu viele Sänger auf einmal". Zu viele Styles und Emotionen für einen kurzen Song. Als würdest du versuchen, ein ganzes Musical inkl. 10 verschiedener Charaktere ganz allein in 3 Minuten unterzubringen. In Zeiten, in denen Authentizität gerne mal mit gespielter Zurückhaltung verwechselt wird, vielleicht überfordernd.

EDIT: Das trifft nur auf diesen Song zu. Die anderen sind ja eher homogen gesungen. Auch sehr traditionell, aber ohne das hier kritisierte Pathos.

und bin gefühlt 83 Jahre alt.

Ja - die Art von Liedermacher, an die du erinnerst, ist tatsächlich etwa in diesem Alter mittlerweile. Vielleicht nicht ganz das richtige für die Generation YouTube.

Möglicherweise spielt auch die Art der Aufnahme eine Rolle. Du spielst live und roh vor der Kamera, während auch Laien für YT-Videos mittlerweile schon einiges an Produktionsmitteln nutzen, um möglichst konkurrenzfähig zu sein.

Trotzdem hab ich das Gefühl, niemand hört sich das an.

Spekulationen zu musikalischen Gründen haben wir jetzt schon einige.

Aber wie fit bist du in Social Media? Man bekommt keine Hörer oder Abonennten, nur, weil man was veröffentlicht. Du musst in den Kanälen praktisch dauerpräsent sein, etliche andere Beiträge kommentieren, damit dich dort überhaupt jemand wahrnimmt.
 
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Eure Rückmeldungen sind echt der Hammer!
Hab die letzten Tage mir intensiv Gedanken über meine Musik und mein "Auftreten" gemacht. Der verzweifelte Fatalismus von vor ein paar Tagen ist mittlerweile konstruktivem Denken gewichen und führt nun eher zur Motivation "anzupacken" :)


Hi.

Ich finde die ganzen Stilmittel die du benutzt (schreien, stöhnen, flüstern, etcetc) generell gut, nur ist es too much.

Das ist die Aussage, die ich am häufigsten höre. Ja stimmt, ich sollte diese Stilmittel viel gezielter einsetzen. Dann nutzen sie sich auch nicht so schnell ab.


Allerdings bist du für meinen Geschmack "zu viele Sänger auf einmal".

Wie DugDanger schon geschrieben hat, ich wollte da wohl zu viel. Bzw. hatte wohl gedacht einfach "mehr" von allem macht das Lied besser.
 
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Trotzdem hab ich das Gefühl, niemand hört sich das an.
Spekulationen zu musikalischen Gründen haben wir jetzt schon einige.

Aber wie fit bist du in Social Media? Man bekommt keine Hörer oder Abonennten, nur, weil man was veröffentlicht. Du musst in den Kanälen praktisch dauerpräsent sein, etliche andere Beiträge kommentieren, damit dich dort überhaupt jemand wahrnimmt.
Ich finde auch sehr gut, was an konkretem und Konstruktiven hier schon an Feedback gekommen ist.
Ich will hier nur darauf hinweisen, dass Du sehr stark auf qualitative Aspekte des musikalischen Materials, der Texte, des Vortrags als Erklärung abhebst.

Die Frage, ob Du die richtigen Kanäle bedienst und ob Du diese Kanäle richtig bedienst, taucht immer mal wieder auch auf, scheint bei Dir aber nicht so Resonanz oder Beachtung zu finden.
Ich halte sie aber aus mehreren Gründen für wichtig. Zuerst musst Du die Hörer finden oder - in Zeiten von social media - sie Dich. Allein diese Frage des "Findens und Suchens" beinhaltet schon so viele Aspekte und ist so grundlegend, dass sie imho eine eigene Beschäftigung lohnt.
Um es sehr pointiert zu sagen: Du schließt von wenig Resonanz Deiner Sachen darauf, dass sie beim Publikum nicht ankommen oder dass es das Zielpublikum nicht gibt. Es kann aber auch daran liegen, dass Du Dein Publikum gar nicht erst erreichst. Auch das wäre eine Erklärung für wenig Resonanz.

Für mich gibt es auch eine Art Zwischenbereich:
Für Deinen geposteten song ist für mich Live die beste / adäquate Darstellungsform. Heißt: Bühne, zumeist kleine Klubs, durchaus gemischtes Publikum - gerade Deine dramatischen, theatralischen Elemente gehen schon stark in Richtung Kleinkunst und bleiben nicht bei singersongwriter stehen. Da hast Du auch die Chance, am ehesten ein direktes Feedback zu bekommen.
Was sind denn Deine Erfahrungen mit diesen Live-Auftritten?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Allein diese Frage des "Findens und Suchens" beinhaltet schon so viele Aspekte und ist so grundlegend, dass sie imho eine eigene Beschäftigung lohnt.

Hey x-Riff :)

Damit hast du den Grund auch schon genannt. Der Thread hier hat dazu geführt, dass ich bei den Social-Mediakanälen mittlerweile Unterstützung bekomme. Da beginnt nun so langsam die Umsetzung.
Instagram, Facebook, Twitter, Youtube, womöglich noch TikTok zu bespielen ist verdammt aufwändig. Da werde ich langsam geschult – à la „wie finde ich die passenden Tags heraus“, „Was rankt gut“, „Welche Call-To-Action-Ansagen passen gut zum „Produkt““ und so weiter.

Ich hab in den vergangenen Tagen auch mit vielen Leuten aus meinem Umfeld über das hier gepostete Lied gesprochen. Der Link zur Kleinkunst ist berechtigt und passt.

Es gibt mehrere Lieder mit dieser theatralischen, eher geschauspielerten Art der Performance in meinem Portfolio. Eines über zwei Kinder im KZ. – nix für Youtube. Schätze ich.
Bzgl. meiner Live-Konzerte ist die Resonanz in der Regel gut bis sehr gut. Hängt aber auch davon ab, wo ich spiele. Ist ja teilweise sehr politisch meine Musik, da gibt’s genügend Reibungsfläche.
 
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Dass hier jemandem hier zuviel Emotionalität vorgeworfen wird kommt ja nicht oft vor vor. Meist ist eher der Mangel daran in der Kritik. Mir gefällt es eigentlich ganz gut und meine Assoziationen gingen in Richtung Faber, der ja in den letzten Jahren durchaus nicht unerfolgreich war, mit dem was er macht. Der hat natürlich noch diese alte Säuferstimme, aber das explodierende, laute bei dem Schreien und Flüstern stets nah beieinander sind, finde ich da auch wieder, ebenso wie Texte, wo man so denkt, dass will man eigentlich gar nicht so genau hören. Ich glaube daher schon dass es ein Publikum für soetwas gibt. Der Text ist mir aber doch auch insgesamt etwas zu creepy und ich finde da auch keine Botschaft oder Aussage drin und frage mich dann natürlich auch, warum ich mich mit dem Text auseinandersetzen sollte. Und daß da eine Botschaft rüberkommt, ist für diese Art Musik schon sehr wesentlich.
 
Der Song ist von der Idee schon gut, aber die Dramatik - Verzweiflung hört man nicht so gerne. Ich finde den gewählten Zeitpunkt (des Liedes) nicht optimal, wenn Du das gleiche "erzählst" aber ein Jahr früher (eine Ahnung davon) oder ein Jahr später (wenn schon darüber hinweg, oder daran zerbrochen und es geht dennoch weiter) ist die Idee die gleiche aber für den Zuhörer zugänglicher. Wenn du dem Hörer Platz lässt (er wird es überstehen, er wird es nicht überstehen, er ist daran zerbrochen, er ist nicht daran zerbrochen) kann er selbst sich einbringen.

Beim Einsatz der möglichen Optionen der Stimme ist weniger mehr. Generell immer nach anderen (neuen) Ausdrucksmitteln suchen, diese perfektionieren und dann "natürlich", subtil einsetzen. Wie bei einem guten Rezept, ein Pfannkuchen (eine Palatschinke) ist optimal gesalzen, wenn man gar nicht merkt, dass Salz dazugegeben wurde.

Einfach weitermachen, den "Durchbruch" gibt es nicht auf einfache Weise, es wird schon a bisserl (oder a bisserl mehr) Blut, Schweiß und Tränen brauchen.
 
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Ich habe es mir mal angehört, vom Anfang bis zum Ende. Leider muss ich sagen: ich habe keine griffige Melodie, kein "Hook" im Ohr. Du solltest ein wenig an Deinen Songwriting-Skills arbeiten. Ein guter Refrain und Melodie sind es, die einen Song gut machen, und nicht ein Text, der sich liest wie etwas zwischen Nietzsche und Heine-Epigonen.
 
Ich kommentiere mal ohne gehört zu haben (mein verdammter Lautsprecher geht nicht an, ich hole das Anhören nach).

Was ich hier aus den Kommentaren entnehme ist: du polarisierst. Das ist schon mal die halbe Miete.

"Du kannst nicht singen" ist so ein typischer DSDS Satz der Verbohlten. Wenn man sich immer daran halten würde, hätte es die meisten großen deutschen Stars nie gegeben.
Also natürlich kannst du singen. Das kann jeder. Es kommt nur auf das Genre an. Helene Fischer mit Deathmetal Begleitung würde sich auch scheiße anhören.
Und es gäbe notfalls ja auch kleine Hilfsmittel, um die Stimme zu korrigieren...
Offenbar bist du aber mehr im Liedermaching unterwegs, da zählt sowieso Ausdruck und Botschaft viel mehr.
Ein Song über Stalking? Hm, warum nicht. Ich sag nur "Police".
Es muss auch nicht unbedingt ein guter Refrain sein. Es muss NUR hängenbleiben. Manchmal ist ein großer Schock wirksamer als eine eingängige Melodie. Vor allem dauerhafter.

Hau rein!

Viel Erfolg wünscht Cerno
 
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