Ich bin zwar kein Experte auf dem Gebiet rund um die funktionsweise des Mikrofons aber so wie ich es jetzt verstanden habe geht es beim Kondensatormikrofon um die Transienten die mit über 15 kHz nur auf einer guten Abhöre wahrnehmbar sind. Grob gesagt reicht also das MD421 solange die Percussion-Sounds auf einer "normalen" Anlage abgehört werden.
Was wie hörbar wird, hängt auf jeden Fall von der Qualität der Anlage/Kopfhörer und natürlich vom Hörvermögen des Hörers selber ab. Einige werden möglicherweise gar keine Unterschiede bemerken. Wie
@Telefunky richtigerweise schreibt, kann man dynamische und Kondensatormikrofone nicht wirklich vergleichen, da sie aufgrund des komplett anderen Schallwandler-Systems jeweils eigene Charakteristiken haben.
Gute Studio-(Kleinmembran-)Kondensatormikrofone haben einen Lineal-glatten Frequenzgang, das ist bei dynamischen Mikrofonen prinzipbedingt so nicht zu erreichen. Aber auch andere Parameter wie Impulsverhalten, Ausgeglichenheit des Richtdiagramms ("Polar-Pattern") sind unterschiedlich.
Aber ob für jemanden die Gitarrenaufnahme mit einem Schoeps oder einem MD421 besser klingt und welche er bevorzugen würde, hängt auch von der persönlichen Klangvorstellung, von der Hörerwartung und nicht zuletzt vom Geschmack ab, das musikalische Genre spielt auch eine Rolle (Klassik, Jazz, usw.).
Es muss also keineswegs sein, dass alle die Aufnahme mit dem Schoeps besser finden werden, nur weil es rund 5-6 mal so teuer ist.
Die Liga, in der das MD421 und vergleichbare spielen, ist schon auf einem hohen Niveau.
Einige male habe ich jetzt schon gelesen, dass das MD421 auch nicht unbedingt die erste Wahl für das "einzige" Mikrofon wäre und es eher als das "Mikrofon was man AUCH haben sollte" gillt.
Es ist so, wie
@rw schreibt:
Nur, dass es mittlerweile viele tolle Alternativen gibt, gerade auch im günstigen Bereich.
Als ich in den 80-ern mein Pärchen MD421 kaufte gab es für den Amateur keine halbwegs bezahlbare Alternative, wenn man wirklich gute Mikrofone haben wollte. Und Mikros wie das MD421 waren durchaus die "Eintrittskarte" zu einem professionellen Niveau und wirklich richtig billig waren die damals auch nicht (China-Ware auf diesem Sektor gab es damals überhaupt noch gar nicht). Mittlerweile ist der Markt für Mikrofone geradezu explodiert und immer noch werden neue Modelle auf den Markt geschmissen (wobei manche so beworben werden, als hätte der Hersteller gerade erst das Rad neu erfunden).
Für kleines Geld bekommt man heute gute Qualität, darunter sogar richtige Kondensator-Mikros (Oktava) und jede Menge Elektret-Kondensator-Mikros, wie etwa das schon empfohlene Shure oder die "Blue-Line"-Serie von AKG, die ich im übrigen aus eigener Erfahrung auch sehr empfehlen kann (Elektret steht dem echten Kondensatorprinzip so gut wie nicht mehr nach).
Von Haun gibt es beim großen "T" einige günstige Kondensator-Mikros, die auch sehr gut sind.
In diesem Umfeld gilt bei manchen ein Mikro wie das MD421 als "old-fashioned", und dynamisch als "unpräzise", "langsam", "nicht empfindlich genug" und wird allenfalls für Gesangsmikros in Erwägung gezogen, weil dafür dynamische Tauchspulensysteme einfach robuster und unanfälliger sind, und weil wegen der hohen Pegel bei extremer Nahbesprechung die geringe Empfindlichkeit keine Rolle spielt.
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