F*cking 4/4

  • Ersteller milamber
  • Erstellt am
milamber
milamber
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
14.11.24
Registriert
06.02.07
Beiträge
5.682
Kekse
68.218
Ort
Karlsruhe
hey,

ich stelle bei mir leider fest, dass sehr viele Riffs, die mir so spontan einfallen selten in 4/4 sind. Ich achte auch gar nicht drauf wenn ich an irgendwelchen Songideen arbeite. Für mich ist der Rhythmus wichtig und ich mag es nicht stupide auf 1 zu betonen :D. Das schränkt mich irgendwie total ein.

Leider führt das aber zu dem folgenden Problem:
ich spiele etwas, finde es interessant, nehme es auf … alles ist gut … aber dann will ich Schlagzeug dazu programmieren und stelle fest, dass es nicht in irgendein brauchbares Schema passt. Dann neige ich oft dazu meine Riffs "gerade zu biegen", was sehr schwierig ist und mir dann irgendwann die Motivation raubt.

Wie macht ihr das? Spielt ihr immer von Anfang an zu einem Beat? Oder bastelt Ihr am Schlagzeug solange bis es paßt?

Hier mal ein sehr simples Beispiel. Ich habe das hier anfangen zu spielen und es hat mich zu einem Lied inspiriert. Der Rest basiert auch auf diesem sehr kurzem Riff.
(ignoriert mal bitte den fiesen Oberton, den man im Hintergrund manchmal hört.)


 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • odd beat.mp3
    297,4 KB · Aufrufe: 1.139
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
so "odd" finde ich den Rhytmus des Riffs gar nicht - mit wenig Anpassung müsste es als 9/8 darstellbar sein oder 3/4 triolisch
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde da nichts gradebiegen (außer es passt mal gut bei einem Riff). Bilde dich einfach entsprechend weiter was Schlagzeugpattern in "krummen" Taktarten angeht, hör dir entsprechende Musik an und analysiere was der Drummer da macht, stell deine Ideen vielleicht auch mal ins User-Musik Unterforum und lass die dortigen Drummer sich mal austoben, dann sammelst du Ansätze wie du in Zukunft vorgehen kannst.
 
gut, dass war jetzt nur gerade ein aktuelles Beispiel. Manchmal ist es viel mehr off, manchmal ist es gar nicht off. Ich habe einfach keinen 4/4 beat in meinem Kopf wenn ich an solchen Ideen arbeite. Ich spiele einfach drauf los.

wenn ich das ganze in 4/4 reinquetsche und mit dem Schlagzeug dem "Puls" folge, sieht das so aus. :D
(also jetzt mal ganz grob)

Bildschirmfoto 2020-04-25 um 12.34.32.png




 

Anhänge

  • odd beat v2.mp3
    310,2 KB · Aufrufe: 1.115
Das ging mir zugegebenermaßen früher auch häufig so, dass Takte von selbstgeschriebenen Riffs auf Arten krumm waren, die nicht irgendwie vernünftig darstellbar waren. Ein bisschen wie bei dem Verse-Riff von Master of Puppets, das im zweiten Teil nicht 4/4, sondern 15/16 ist, aber überall in 4/4 notiert ist.

Das hat sich bei mir aber gelegt ab dem Moment, wo ich einen klareren Takt im Kopf und vor allem im Gefühl hatte. Der Weg dahin war, zum Üben immer ein Metronom an zu haben. Ich stell's auf 100bpm oder sowas um den Dreh herum ein und dudel dann aufwärts und abwärts für ein Stündchen oder zwei, mache Legato-Übungen, chromatische Sachen, Abwechselnd 16tel, Triolen, Sextolen. Das Ergebnis davon ist, dass ich mittlerweile nichtmehr nachzählen muss, um festzustellen, ob ein Riff einen Takt ausfüllt oder nicht.

Wenn du diese metrische Konfusion also beseitigen willst, würde ich dir das auch als Weg vorschlagen. Andererseits hieße das auch, deine musikalische Freizügigkeit einzutauschen gegen das etwas starrere Korsett der festgelegten Metrik. Aber wie man an allen möglichen Prog-Stücken sehen kann, kann man auch mit ungeraden Takten, Polyrhythmik und vielem mehr dafür sorgen, dass die Musik dennoch nicht rhythmisch zu gleichförmig wird.
 
ich kann schon zu einem Schlagzeug oder Metronom spielen. Nur da kommt immer eben was anderes raus als wenn ich es nicht tue :).

ich habe es jetzt zum geraden 4/4 gespielt und es klingt einfach anders:



 

Anhänge

  • odd beat v3.mp3
    198,9 KB · Aufrufe: 1.109
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich kann schon zu einem Schlagzeug oder Metronom spielen.

Klar klingt das dann anders, vielleicht glattgebügelter, aber mir geht's eher um den Einschleifeffekt des beständigen Übens mit Click. Der kommt nicht davon, dass man das ab und an macht, sondern dass man es konsequent macht. Dann sollte sich ein Gefühl für 'gerade' Metren entwickeln, aus dem man dann ausbrechen kann. Das ist möglicherweise einfacher oder zumindest funktionaler, als andersherum.
 
ja, da ist was dran. Ich bin mir sicher, dass es bei mir daran liegt, dass ich schon lange nicht mehr in einer Band gespielt habe. Ich stehe also nicht jede Woche mit einem Drummer im Proberaum und habe das nicht mehr so im Kopf wie noch vor vielen Jahren.
 
Ich stehe also nicht jede Woche mit einem Drummer
Vielleicht bin ich jetzt auch am Thema vorbei, aber tendenziell lasse ich immer einen Drummer bei mir mitlaufen, als Drum-Backing vom Handy etc. und ich richte mich dann schon sehr nach dem Groove des Drummers. Ich versuche dabei gar nicht so sehr auf die Taktart zu achten, sondern einfach nur die Zeit zwischen den 1sen mit einem Riff zu füllen.
 
zwischen einem backing track und einem echten Drummer gibt es aber den entscheidenden Unterschied, dass das backing track sich einen Scheißdreck drum kümmert was du spielst :D. Deswegen bist Du immer in den Standardbeats gefangen.
Der Vorteil ist allerdings, dass man es leiser drehen kann ;).

Mir macht es keinen Spaß mehr zu tracks zu spielen :(.

Es gibt aber überraschend viele Videos über Songwriting im Metal. Hier mal ein Beispiel wo es um Drum Programming geht:
 
Das erste Beispiel ist nicht krumm, sondern ein ganz normaler 3/4-Takt:

upload_2020-4-25_14-29-20.png





Was Dir vielleicht fehlt, ist die Übung darin, solche Takte auch zu erkennen? Das Gefühl für die Takte hast Du ja offenbar, aber Du erkennst vielleicht nicht, was es ist..

Viele Grüße,
McCoy
 

Anhänge

  • 3-4-Riff-milamber.mp3
    195,9 KB · Aufrufe: 1.062
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
:D

Ich wußte doch, es ist ein Walzer ;)

danke!

Ich habe es ja in 4/4 umgebaut und mich jetzt schon so daran gewöhnt, dass ich gar nicht mehr weiß wie ich es vorher gespielt habe :O.

Ich werde üben es besser erkennen zu können was es ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich weiß, aber ich wollte jetzt nicht von jeder Musikart, die ich so spiele, genau aufzählen wo und wie betont wird :D.
 
ich weiß, aber ich wollte jetzt nicht von jeder Musikart, die ich so spiele, genau aufzählen wo und wie betont wird :D.

Das ist aber die Basis jedes Rhythmus. Und wenn Dir, wie Du oben schreibst, der Rhythmus wichtig ist, dann sollte Dich das schon interessieren und Du solltest Zeit dafür verwenden.

LG
Thomas
 
Käsebrot ?
 
Wir reden hier von der Gitarre, oder?
Seit wann betont die Gitarre immer den back beat? ;)

Was das Schlagzeug macht oder gar der Bass ist eine ganz andere Sache.


(erst recht bei Metal, oder wie von mir oben erwähnt Funk)
 
Guter Rat für's Musiker-Board: freundlicher Umgangston
Guter Rat für's musikalische Hobby: lerne Zählen, Tempo halten und Rhythmen spielen, das gilt sogar für Gitarristen.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Guter Rat für's Musiker-Board: freundlicher Umgangston
Guter Rat für's musikalische Hobby: lerne Zählen, Tempo halten und Rhythmen spielen, das gilt sogar für Gitarristen.

Gruß Claus

danke für Deine erzieherische Bemerkung, damit hast Du mir jetzt wirklich sehr geholfen. Ich werde mich jetzt in die Ecke setzen und zum Metronom klopfen und laut mitzählen Herr Lehrer.

Eigentlich habe ich gehofft, dass die Diskussion mehr auf die Eigenheiten des Metals eingeht. Wo eben auch Polyrhythmik und "ungerade" Rhythmen eine große Rolle spielen.
Aber man kann ja jede beliebige Diskussion ja immer gleich auf Metronom und Skalen reduzieren.

@Claus spielst Du oder hörst Du eigentlich Metal?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben