Hallo,
@merin ,
im Wesentlichen brauchst Du EQ und Reverb (Hall), dann im Fortschreiten auch ggfs. einen Kompressor für übermäßig dynamische Signale (...oder aber auch als Effekt...). Mehr geht immer, muß aber nicht immer sein....
Mit dem Equalizier räumst Du die Frequenzen auf, gewöhne Dir bitte direkt an, daß man am EQ einen Regler auch nach UNTEN drehen kann
Ganz grobes Beispiel: Wenn euer Sänger kein russischer Basso profondo ist, braucht Du auf dessen Spur nichts mehr unter 100 Hz, das könntest Du also absenken, und eventuelle tieffrequente Störungen wären auf dieser Spur weg. Bessere Textverständlichkeit bekommst Du ggfs. mit einer leichten Anhebung irgendwo bei etwa 3,5 KHz - Achtung, nur ein grober Einstiegswert, das kann variieren!
Auch eine E-Gitarre hat in der absoluten Tiefe eigentlich nichts mehr zu bieten, macht dafür aber ggfs. der Baßgitarre Konkurrenz.
Baßgitarre und Keyboards (hier: die linke Hand) kommen sich gerne im Baßbereich in die Quere. Nach dem guten alten Filmzitat "Es kann nur einen geben" reduzierst Du ggfs. hier das Instrument von beiden, das nicht die tragende Rolle haben soll.
Das waren nur mal ein paar winzige Anregungen in Richtung EQ.
Wenn ihr nicht in einem sehr schön klingenden Raum aufnehmt, wird der Klang der Einzelspuren erstmal fürchterlich trocken sein. Hier kommt der Reverb ins Spiel, mit dem Du künstliche Räumlichkeit hinzufügen kannst. Spiele mal mit den Presets aus den werksmäßig bei der DAW bereits vorhandenen Plugins herum und höre die Auswirkungen. Ein Kathedralenhall ist bei einer Rocknummer völlig fehl am Platz
(...aber es könnte, sparsam eingesetzt, ein interessanter Effekt sein...), hier würdest Du eher einen kleinen Raum wählen. Mit einem Reverb bringst Du die einzelnen "trockenen" Spuren mehr zusammen, das ist ein bißchen so wie "akustischer Kleister"
. Auch hier: Hören, hören und nochmals hören...
Eine lange Erklärung zum Kompressor schenke ich mir mal, sonst wird das hier am Ende ein Buch
(ach so: Im Zweifelsfall gibt es auch schöne Fachbücher mit guten Erklärungen...). Kurz gesagt, verringert ein Kompressor die Dynamik des Signals, auf das er angewendet wird. Ab der Einsatzschwelle (Threshold) wird mit einer bestimmten Schnelligkeit (Attack) und einem bestimmten Verhältnis (Ratio) das "Lauterwerden" des Signals "verlansamt". Wird das Ausgangssignal wieder leiser, verabschiedet sich der Kompressor in einer bestimmten Zeit (Release) aus der Signalverarbeitung.
Sinn und Zweck: Du hast beispielsweise Spuren, die gehen vom piano bis ins fortissimo - z. B. beim Gesang nicht unüblich. Beim Mixing müßtest Du Dich an der lautesten Stelle orientieren, oder Du schreibst jede Menge manuelle Automationsdaten in die Lautstärkekuirve. Ein Kompressor verringert durch seine Wirkung den absoluten Dynamikumfang, so daß Du das Signal insgesamt lauter drehen könntest. Mit einem Kompressor kann man einen Mix auch "verdichten"...
Aber auch hier erstmal: Hören und mit den Parametern üben. Welcher Parameter bewirkt was bei welchem Signal? So lernst Du am schnellsten.
Und noch ein Tip: Ein EQ und ein Kompressor gehören in die Kanal-Insert, denn damit willst Du das gesamte Signal verarbeiten. Ein Reverb ist dagegen ein Effekt - der gehört auf einen Effekt-Send- bzw. Aux-Weg, da Du ihn ja nur beimischen möchtest. Das macht man in einer DAW anfangs, wenn alles noch so neu ist, schnell mal falsch, und plötzlich ist der Hall statt des EQ im Insert
Viele Grüße
Klaus