Baubericht - Ausgangslage "Griffbrettverleimung hat sich gelöst"

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Hallo allerseits,

ich habe gestern abend bei meinem aktuellen Projekt das Griffbrett aufgeleimt.
Kurz zu den Eckdaten: Der Hals ist gerösteter Ahorn, das Griffbrett Olivenholz. Ich habe Titebond Hautleim (https://shop.rall-online.net/epages...Shops/61511639/Products/11010004&Locale=de_DE) verwendet.
Habe die Zwingen über Nacht dran gelassen (ca. 7 Stunden) und am Nachmittag ist mir aufgefallen, dass sich die Fuge teilweise geöffnet hat, in der Zwischenzeit habe ich nicht an der Gitarre gearbeitet. Vor dem Verleimen habe ich beide Flächen mit Aceton gereinigt.
Ich konnte das Griffbrett relativ einfach wieder lösen und der Leim war noch klebrig und etwas feucht.

Die Korpusflügel habe ich auch so verleimt und das ist bombenfest geworden. Da waren sie Zwingen aber auch fast 20 Stunden dran.

Den restlichen Leim habe ich mit einem feuchten Lappen und einer Ziehklinge entfernt.

Jetzt ist natürlich die Frage: Was habe ich falsch gemacht und wie mache ich es besser?
Zwingen länger drauf lassen? Anderer Leim? Hat das Aceton was damit zu tun? Man liest sich oft, dass sich Olivenholz schwer verleimen lässt, weil es ölig ist ( daher auch die Reinigung mit Aceton). Bei Probestücken mit gleichem Holz und gleichem Leim hat es aber gut funktioniert.

Ich freue mich auf eure Tipps!
 
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Schwer zu sagen aus der Ferne was da falsch gelaufen ist, aber ich persönlich würde entweder Titebond oder Hautleim verwenden, aber nicht Titebond Hautleim. Hautleim ist ein Heißleim und den gibt es nicht kalt aus dem Fläschchen.

Nimm normalen Titebond für den nächsten Versuch und lass die Zwingen mindestens 24 Stunden dran, weil beide verwendeten Hölzer wenig Wasser aufnehmen.

Viel Erfolg!
 
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Vielen Dank für die Antwort!
Weil dieses Projekt bisher so schön reibungslos lief, bin ich jetzt natürlich etwas geknickt. Aber es ist ja zum Glück nichts kaputt und ich hoffe beim zweiten Versuch wird es besser.

Sollte ich die zu verleimenden Flächen nochmal etwas schleifen, um sicher zu gehen, dass ich wieder eine saubere Oberflächen habe? Oder sollte ich sogar neu abrichten / fügen? Dann müsste ich allerdings auch den Halsstabkanal neu fräsen und könnte mein geplantes Halsprofil nicht mehr realisieren. Würde ich also gerne vermeiden...
 
Ölige Hölzer lassen sich wirklich schlechter verleimen. Aber dennoch sollte nach so vielen Stunden alles fest sein. Davon ab, ich verwende kein Titebond, sondern Ponal Express. Und löse die Pressung schon nach zwei Stunden. So etwas mache ich seit Jahren oft einmal in der Woche - noch nie Probleme gehabt! Ich würde Dir raten, die Griffbrettunterseite anzurauhen...
 
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Hautleim ist ein Heißleim und den gibt es nicht kalt aus dem Fläschchen.

doch... gibt es .. Zitat vom Hersteller:

"Titebond Liquid Hide Glue (flüssiger Hautleim)
Titebond Liquid Hide Glue ist der erste Hautleim, der gebrauchsfertig in flüssiger Form angeboten wird. Anmischen, Erwärmen oder Rühren ist nicht nötig. Profis verwenden Titebond Flüssige Hide wegen seiner langen offenen Zeit, seiner außergewöhnlichen Stärke und des einzigartigen Risseffektes auf der Holzoberfläche....."

Davon mal ganz ab verwende ich aber auch lieber Ponal, oder den "Propellerleim" vom Bindan.. das sind bewährte Produkte mit denen ich auch noch nie Probleme hatte..
 
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doch... gibt es .. Zitat vom Hersteller:

"Titebond Liquid Hide Glue (flüssiger Hautleim)...

Ja schon lieber Slideblues, aber das ist ja genau das Produkt das Werwolf verwendet hat und offensichtlich völlig andere Eigenschaften hat als echter Hautleim.
 
Ganz genau mein lieber Bassturmator.. Es bezog sich auf deine Aussage, dass es so etwas nicht gibt..

Ob das nun was taugt, oder nicht... keine Ahnung.. Ich benutze entweder "richtigen" Haut-, Knochenleim, der dann (richtig von dir beschrieben), samt der zu verleimenden Flächen erwärmt wird. Oder ich benutze halt Ponal und Bindan.
 
Der zweite Versuch. Daumen drücken!

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Wie es aussieht war der zweite Versuch erfolgreich. Der klassische Titebond ist schon etwas einfacher zu handhaben, auch wenn man deutlich schneller sein muss. Ich habe die Zwingen nach 20 Stunden entfernt und es hat sich bisher nichts getan. Macht einen soliden Eindruck das Ganze! Gerade eben habe ich auch mal vorsichtig den Halsstab getestet und auch er tut seine Aufgabe. Der wird auch gebraucht, weil der Hals einen Backbow hat (ca. 3mm Abstand zum Lineal an der Kopfseite).

Hat jemand einen Tipp, wie ich Leimreste aus den Bundschlitzen bekomme?

Besteht Interesse, dass ich den weiteren Bau hier dokumentiere, ggf. auch mit einer Rückschau?
 
Hat jemand einen Tipp, wie ich Leimreste aus den Bundschlitzen bekomme?

einfach noch mal mit der Bundsäge kurz abziehen, oder mit einer Nadel, Schraubendreher, Messer (passend zum Maß) auskratzen ..

Und ja.. Bauberichte, samt möglicher Rückschauen sind doch immer interessant...
 
OK, ich berichte mal etwas und stelle ein paar Bilder ein:

Die Specs:
Mensur: 666mm
Korpus: Maserpappel
Hals: Röstahorn (durchgehend einteilig)
Griffbrett: Olive (fertig geschlitzt und mit 430mm Radius gekauft)
Steg: Schaller Hannes
Mechaniken: Schaller Da Vinci
Elektronik: Dimarzio Tone Zone + Seymour Duncan Quarter Pound. 1 Vol + 3-Wege-Toggle
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Als finish möchte ich erst dunkel beizen, dann schleifen, dann rot beizen und mit Tru Oil versiegeln. Ich habe schon ein paar Probestücke angefertigt (sieht Bilder). Der Ahorn ist teilweise schön geriegelt (z.B. an der Kopfplatte) dadurch, dass das er aber so dunkel geröstet ist (Espen nennt das Schoko), ist es schwierig die Maserung anzufeuern. Auch hier wäre ich für Tipps dankbar!

@Mods: Kann man dem Titel „Baubericht“ hinzufügen? Ich würde dann auch weiter berichten...

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@Mods: Kann man dem Titel „Baubericht“ hinzufügen?
Done :).

Aber auch hier die "Prediger-in-der-Wüste-Bitte": Melden-Button nutzen! Ein solches Tagging erreicht niemanden im Mod-Center und wir stolpern nur zufällig über solche Bitt-Passagen, weil wir bei der Fülle an Beiträgen im E-Git-Sub nun wirklich nicht alles lesen können :engel:.

LG Lenny (für die Moderation)
 
Danke Lenny, ich gelobe Besserung!
 
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Der Korpus hat heute vorne und hinten einen umlaufenden Radius gefräst bekommen und ist somit fertig geformt. Außerdem habe ich Hals und Griffbrett bündig gefräst.

Die Fräse hat somit Feierabend für diese Gitarre - schöner Moment!

Der nächste Schritt ist das Formen des Halsprofils und des Hals-Korpus-Übergangs. Da freue ich mich schon drauf!

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Heute wurde die Rückseite des Halses geformt. Das ist einer der schönsten Arbeiten im ganzen Prozess und auch der beste Grund für den Eigenbau: Der nach dem eigenen Geschmack und für die eigenen Hände geformte Hals! Das ist erst der zweite, den ich baue. Er ist an jeder Stelle 21mm stark und sehr flach, mit ausgeprägten Schultern. Ein extremes D-Profil, wenn man so will. Ich spiele mit dem Daumen auf dem Halsrücken (klassisch) und das Profil finde ich dafür genau richtig. Andere würden ihn wahrscheinlich als viel zu eckig empfinden, aber er ist ja auch nur für mich .

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Heute waren die Inlays dran. Habe die gleichen Punkte für vorne und seitlich gekommen. Mit den vorderen bin ich zufrieden. die an der Griffbrettkante trauen leider ein wenig aus der Reihe. Ist aber noch tolerierbar, wie ich finde.

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Habe das Griffbrett geschliffen, oder eher poliert, mit Schleifpapier und Micro Mesh bis Korn 6000 . Das ging wirklich sehr schön und leicht und es ist spiegelglatt geworden!

Im Anschluss habe ich die Bünde per Hammer und Schlagholz eingeschlagen. Beim ersten habe ich leider etwas zu viel Hämmern müssen und als er endlich richtig saß, hat er blöderweise minimal gewackelt! Ärgerlich, aber das Problem ließ sich mit zwei Tropfen Sekundenkleber lösen.
Bei den 23 übrigen Bünden ging alles problemlos und einwandfrei.
Diesmal musste es Edelstahl sein. Ich muss sagen das Zeug ist schon steinhart! Extrem schwer abzuzwicken und nach ersten Feilversuchen muss ich feststellen, dass das eine Knochenarbeit werden könnte . Ich habe leider auch keine Zange, die bündig abschneidet, sondern nur einen normalen Vornschneider - es gibt also einiges abzufeilen.
Würde sich der Kauf einer solchen Feile lohnen?
https://shop.rall-online.net/epages...?ObjectPath=/Shops/61511639/Products/04030007

Ach ja, ein Kopfplattenlogo gibt es auch. Mit Stechbeitel und Nagellack. Das ist eine Jera-Rune und so soll die Gitarre auch heißen: Jera.
 
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Für welchen Zweck soll die Feile dienen? Um die Bundenden plan zu bekommen. Die sieht aus wie eine Bundabrichtfeile? Um Bündem abzurichten besorg Dir Alu Vierkanntprofil, welches mit selbstklebendem Schleifpapier verschiedener Körnung beklebt wird. Ich weigere mich nach dem ersten Versuch vor Jahren, Edelstahlbünde zu verwenden - aus dem besagten Grund. Und die Sorten Extrahart sind vollkommen ausreichend.

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Von genau diesem Aluprofil (50x50?) habe ich noch raue Mengen zu Hause. Ich habe mir extra noch einen Meter 20x20 gekauft um Schleifpapier aufzukleben und die Bünde abzurichten, weil ich dachte das 50er wäre dafür zu groß. Aber an die Bundenden habe ich dabei gar nicht gedacht. Dann werde ich mir mal etwas gröberes Schleifpapier für Metall zulegen und den Bundenden mit dem großen Klotz zu Leibe rücken. Danke für den Tipp, murle1!
 
Von genau diesem Aluprofil (50x50?) habe ich noch raue Mengen zu Hause. Ich habe mir extra noch einen Meter 20x20 gekauft um Schleifpapier aufzukleben und die Bünde abzurichten, weil ich dachte das 50er wäre dafür zu groß. Aber an die Bundenden habe ich dabei gar nicht gedacht. Dann werde ich mir mal etwas gröberes Schleifpapier für Metall zulegen und den Bundenden mit dem großen Klotz zu Leibe rücken. Danke für den Tipp, murle1!

Noch besser sind die Bundendenfeilen, die es auch bei Rall gibt - zur Zeit nicht lieferbar wird angezeigt - mit Schleifpapier bei Edelstahlbünden... das wird krass. Die Dinger kosten aber um die 35-40€...Die Dinger meine ich:

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