[Amp] Fender '59 Bassman LTD

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Ja, nun ist es passiert. Da steht er:

DSC05256.JPG


Gestatten? Fender '59 Ltd Bassman Reissue. Gefertigt 2005 in Corona.

Wieso ein Bassman???

Vorgeschichte

Da spielten viele Faktoren eine Rolle.

Zum einen sammelten sich bei mir einige Tweed-Verstärker an...

DSC05248.jpg


...die ich im Laufe der Zeit immer mehr als gute Arbeitspferde zu schätzen weiß. Mit passenden Speakern an Bord und entsprechend gut eingestellt und gewartet, wissen sie zumindest mich klanglich und technisch zu überzeugen. Zumal ich ja eben auch sinngemäß in die Amps "rein kann", um ihnen die technischen Unzulänglichkeiten, die sie ab Werk so mit sich bringen, auszutreiben.

Jüngster Vertreter dieser Art, der mir im Januar eher zufällig über den Weg lief - ich beschrieb es hier in #157 - war der Blues DeVille, noch im ursprünglichen Farbton des Tweeds:

DSC05250.JPG


Bislang dachte ich nun, dass damit meine kleine Flotte der Tweed-Amps vollständig wäre. Von den 15 Watt des Blues Junior bis zu den angeblichen 60 Watt des Blues Deville ist alles dabei.

Tja, bis nun ein originaler Bassman von 1959/60 bei mir zur Reparatur auftauchte. Auch den hatte ich hier im Forum schon gezeigt und kurz beschrieben:

DSC05252.JPG


Fertig repariert und mit einem frischen Satz Röhren neu eingestellt, hat der Amp (auf dem Foto links) einen Klang zum Niederknien. Ich schrieb darüber.

Der Höreindruck dieses Amps sollte alles verändern.

So ergab sich das eine zum anderen: Mein Marshall JTM45, den ich inzwischen PTP verdrahtet hatte, ist dem alten Bassman im Klang ebenbürtig und für für mich Maß aller Dinge. Aber - er stand nur noch herum. Im Proberaum und auf der Bühne tut es mein "Sound aus der Aktentasche", sprich, nach wie vor das gute, alte VOX ToneLab LE. Im Wohnzimmer hingegen kann ich den JTM45 nicht verwenden. Baue ich ihn mit seinem Cabinet(s) auf, so ist das schon ein ziemlich großes "Stück Möbel". Er klingt auch leise traumhaft, aber er entfaltet nun mal seine alles durchschlagende Wucht erst richtig, wenn man ihn aufreißen kann. Geht daheim schwerlich, ohne diesbezügliche "Anfragen" aus der Nachbarschaft drei Häuser weiter schräg über die Straße... :cool:

Und das gefiel mir nicht, ich konnte seinen Klang nicht mehr wirklich genießen. Schade!

Naja und wie war das doch gleich nochmal? Die Schaltung des JTM45 wurde doch seinerzeit von einem gewissen Herrn Ken Bran gemaust und - das ist im Prinzip der Bassman. Und der wiederum passt ins Wohnzimmer, der ist ein schickes Stück Möbel und da hat es doch auch die '59 LTD Bassman im schicken Lacquered Tweed...

Ich deutete es auch schon längst hier in #183 an:

"...Aber es könnte durchaus passieren, dass ich den JTM45 trotz seiner Universalität (wegen der verschiedenen Cabinets mit ihren verschiedenen Speakern) gegen einen Bassman (Bausatz oder RI) eintauschen würde. Denn die Universalität brauche ich gar nicht mehr so und so ein Bassman würde sich würdig an die Spitze meiner Tweedamps einreihen. Mal schauen. Qui vivrá verrá."

Nun war es soweit. Mein Marshall JTM45 durfte gehen. Und stattdessen steht nun der Bassman vor mir. Ich habe lange, lange überlegt, ob diese Entscheidung wohl richtig ist.

Aber nun passt alles zusammen und eines kommt hinzu: ich kann den Bassman, wenn ich denn möchte, auf PTP umbauen. :)

Der Amp

Schnell wurde ich auf der Suche nach einem 59 LTD Bassman fündig. Der Verkäufer hatte ihn seit dem Neukauf 2005 in seinem Besitz und ihn viel mit einer Les Paul gespielt. Sehr gut, denn die vier Jensen P10R im Amp sind bestens eingespielt. Sie haben längst nicht mehr dieses harsche "Zzinng" der g-Saite (m)einer Strats, wie ich es bei ganz neuen Jensen-AlNiCo's erlebt habe. Erstaunlicherweise kommen diese Jensens den kurz zuvor getesteten alten Speakern im Klang sehr, sehr nahe.

Die ersten Tests mit dem Bassman (Foto rechts)...

DSC05254.jpg


...waren ernüchternd: Der Amp klang etwas müde, bedeckt und flach, er wollte sein volles Potenzial, so, wie ich es bei dem alten Bassman gehört habe, nicht recht entfalten.

Das war aber erwartungsgemäß, denn wenn der Amp viel gespielt wurde, ist es sinnvoll, mal seine Röhren zu checken. Die Röhren, die im Amp steckten...

DSC05260.JPG


Mit denen war kein Pokal mehr zu gewinnen. Zunächst einmal waren die Endröhren werkseinstellungsgemäß von Fender regelrecht eiskalt eingestellt. Zwar bringt das so einem Amp Dynamik, aber das nützt alles nichts, wenn die Endröhren völlig verbraucht sind und obendrein noch klirrten wie sonstwas. Alleine schon ein vorsichtiges Beklopfen reicht und man hörte das typische, knurrige Pupsen in den Lautsprechern. Und außerdem hatte sie beide schon eine Drift von über 10 mA zueinander. Ich habe nicht viel Federlesens gemacht und alle Röhren gegen neue ausgetauscht. Die GT6L6-Endröhren wichen einem Satz Sovtek 5881 und vor allem tauschte ich die Vorröhre V1 gegen einen anderen Typ.

Die GT-Vorröhren steckten aufgund ihres relativ großen Durchmessers so dermaßen fest in den Abschirmbechern drin - ich bekam sie wirklich nur mit gröbster Gewalt raus - gefühlt, als ob man die Röhrenfassungen mit rausreißt... Unglaublich.

Außerdem ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum Fender hier ab Werk eine 12AX7 drin hat. Alle Test schon mit dem alten Bassman und einer nachträglich installierten 12AY7 (dort hatte dessen Besitzer vorher auch eine 12AX7 drin) zeigten, dass eine 12AY7 den Sound einer Strat weicher und bauchiger macht. Diese schwer zu beschreibenden "silbrigen Höhen" bleiben dennoch erhalten, ebenso wie die Dynamik des Bassmannes nicht im geringsten darunter leidet.

Eine 12AX7 geht auch, ganz klar. Aber ich finde, die macht den Amp zu spritzig und klanglich dünn. Ich beschrieb das in einem Vergleich tatsächlich so: Mit einer 12AX7 ist das wie sprudelndes Mineralwasser mit zuviel Kohlensäure: Es zischt und sprudelt überschäumend. Kann man trinken. Aber man hat ein Gefühl von "Zuviel" in der Nase. Löscht den Durst, ist aber nur ein "Hinterkippen" ohne wirkliches Schmecken. Mit einer 12AY7 hingegen ist das "Übersprudelnde" weg: das Prickeln bleibt und jetzt kommt erst der Geschmack des Wassers richtig zur Geltung, erst so passt das vollends zum Genießen zusammen.

Ich finde, mit einer 12AY7 blüht der Amp erst richtig auf. Und sind die Endröhren gut eingestellt, so passt zum Beispiel eine Strat regelrecht wie angegossen zu diesem Amp.

Mit dem neuen JJ-Vorröhrensatz und den jetzt im wohltemperiert justierten Bias nun schön warm vor sich hinköchelnden Endröhren...

*
*
*

...flog die Amp-Sicherung nach nur kurzer Spielzeit. WTF...?

Es stellte sich heraus, dass der Amp untersichert war. Statt der erforderlichen 1,6A-Feinsicherung steckte unverständlicherweise eine mit 800 mA. Klar, der Bassman zieht nun einen höheren Eingangsstrom aufgrund der heißer eingestellten 5881. Mit der korrekten Sicherung läuft der Amp nun problemlos.

Zusammen mit den eingespielten Jensens...

DSC05262.JPG


...hat nun auch dieser Bassman diesen Klang zum Niederknien. Er kommt nicht an den 59/60er ran, aber ist sowas von nahe dran. Es ist diese Dreidimensionalität und vor allem dieses Phänomen, welches wohl nur bei solchen Amps dieser Liga auftaucht: man spielt ihn und merkt verblüfft, dass man eigentlich gar keinen Hall braucht. Das fiel mir schon damals auf, als ich den Low Power Tweed Twin baute und dessen Klang zum ersten Mal hörte.

Und ja: er ist einfach gnadenlos. Was man einstöpselt, gibt er wieder, wie man spielt, zeigt er gnadenlos auf. Du hörst sofort, ob saitentrennende Kloppman ST-60 dran sind oder Fender Noiseless oder Texas Specials oder Fender-Widerange. Der Amp macht nicht gleich, er beschönigt nichts, wie zum Beispiel seine Tweed-Brüder in meiner Flotte. Er verzeiht nicht einen einzigen Spielfehler.

Wie allen meinen "Tweeds" habe ich auch dem Bassman ein Jewel in Amber verpasst. Hier zu sehen auf meinem Blues Junior:

DSC05258.JPG


Ich finde, das passt wunderbar zum "Lacquered Tweed".

Zum im Bass eher smarten und schlanken Klang des Bassmans trägt mit Sicherheit das Kiefernholzgehäuse bei. Beklopft man es, so hört man einen hellen, hölzern-resonanten Ton. Im Gegensatz dazu klingen alle großen MDF-Gehäuse seiner Tweed-Brüder Blues Deluxe und Blues DeVille dumpf und leblos, was m.E.n. zur Folge hat, dass diese beiden Amps eben auch einen gehörigen Bass entwickeln, wo man aufpassen muss, dass er nicht in Matsch übergeht.

Das Innere des Bassmans ist nicht sonderlich überraschend:

DSC05264.JPG


Die Platine ist sauber bestückt. Ärgerlich: Ich kann es nicht verstehen, warum man einen im Neupreis so relativ teuren Verstärker mit den grauen Illinois-Elkos bestückt. Hier wären hochwertige Elkos eindeutig die bessere Wahl gewesen. Ich meine, man hat ja auch vernünftige Klinkenbuchsen verbaut und nicht die Plastikteile, wie sie in seinen Tweed Brüdern verbaut sind. Sei es drum: Es juckt mir in den Fingern, den Bassman auf PTP umzubauen - dann wären diese Elkos sowieso Geschichte und fairerweise muss ich dazu schreiben, dass momentan alle diese grauen Dinger in allen meinen Tweedamps noch so funktionieren, dass zumindest ich keinen klanglichen Negativeffekt höre.

Auf dem Foto gut zu sehen sind überdies die neuen Endröhren. Die Gleichrichterröhre ist noch die originale. Die ist immer noch in Topform, daher gab es keinen Grund für mich, sie zu tauschen.

- -

Ja, damit endet eigentlich schon dieses Review. Viel Neues habe ich gar nicht gebracht; auch habe ich viele der Fotos, die zu sehen sind, längst schon in anderen meiner Beiträge veröffentlicht.

Hier habe ich eigentlich nur aufgeführt, wie sich mit den Jahren nun langsam ein (Tweed-) Kreis schließt. Dafür durfte mein geliebter JTM45 gehen und ein ihm ebenbürtiger Amp hat seinen in meinem Augen und Ohren verdienten Platz eingenommen.

Es geht noch besser?

Schrieb ich bereits: Der Bassman verzeiht keinen Spielfehler. Nicht einen einzigen. Er offenbart schonungslos jede spieltechnische Schwäche sowohl des Spielers als auch der angeschlossenen Hardware. Hm, ist aber ein klangliches, beschönendes Schummeln nicht auch ein wenig erlaubt? Aber klar - man kann etwas schummeln. Zur Erinnerung: Seinerzeit war ich völlig fasziniert vom Prussian Blue Reverb und selbstverständlich wurde der an einem Bassman vorgeführt:



Für meinen Marshall JTM45 habe ich den sofort beschafft und ich testete ihn hier und ich war und bin immer noch hin und weg von diesem Pedal:

DSC05266.JPG


Und der ist jetzt an meinem Bassman der Reverb schlechthin. Subtil eingestellt, klingt er auch als Vorschaltpedal nie vordergründig aufdringlich, sondern immer "hintendran". Er verschmiert nicht das Gitarrensignal, er lebt es nur auf. Und der eine oder andere zumindest bei mir unvermeidliche tonale Ausrutscher, den man im ansonsten trockenen Gitarrensignal überdeutlich höre würde, verweht förmlich angesichts dieses Halls, der eine Strat bei entsprechender Einstellung einfach nur noch regelrecht betörend klingen lässt...

Man braucht nichts anderes mehr. Strat -> Kabel -> Amp.

Fazit

Back To The Roots.

:)
 
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Liest sich sehr gut, dein Review! Da kriege ich doch glatt Lust auf einen Bassman ;)
 
Danke an alle für das viele Gebäck! :)

Beim Schreiben meines Reviews musste ich innerlich schmunzeln: "smarte Basswiedergabe des Bassmans..." Gerade oder ausgerechnet ein Amp, der ja ursprünglich als Bassamp konzipiert war. Und jetzt ist das einer, der vergleichsweise zu seinen Tweed-Brüdern Blues Deluxe und nochmehr Blues DeVille tatsächlich einen vergleichsweise schlanken Bass abliefert.

Der Bassman wird mir eine hervorragende Referenzplattform sein, wenn ich drangehe, den Blues DeVille klanglich zu tunen. Und ja - langsam glaube auch ich es auch immer mehr, dass das Gehäusematerial eine klanglich entscheidende Rolle spielt. @Rockin'Daddy schrieb im Forum darüber - leider finde ich nicht mehr die Stelle.

Ob und wann ich den Bassman auf PTP umbaue, ist übrigens offen. Nicht, dass der falsche Eindruck entsteht, dass ich nur darauf warte. Eine Diskussion "Platine vs. PTP" werde ich nicht anstoßen. Dieser Amp klingt auch mit Platinenbestückung bereits dermaßen gut, dass man sich beim Spielen einfach in seinem Klang verlieren kann; insbesondere dann, wenn der Hall mit dran ist. Wirklich zwingend erforderlich ist ein PTP-Aufbau meiner Meinung nach nicht.
 
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Wow! Selten hat ein Bericht über 'nen Amp so einen Anreiz geschaffen, mal wieder einen Amp zu spielen. (Wenn der allerdings keine Fehler verzeiht, werden wir nie Freunde! :D ) Bei einem Kumpel habe ich mal einen Fender was-weiß-ich gespielt, der ebenfalls zum Niederknien gut klang. Mein Problem: Keine Band, ich dudel' im Keller des gemieteten Reihenhauses. Wenn ich da mit 'nem Bassmann Aufnahmen machte, gäbe es wahrscheinlich nicht nur Mecker vom Frauchen. Demzufolge werde ich weiterhin mit meiner Yamaha-Transe (thr100h dual) oder aber BIAS FX direkt in die DAW dudeln und von "richtigen" Sounds träumen.
Vielen Dank für den Ausflug in das Amp-Traumland! :great:

Cheers,
Tom
 
Tja, @Stratspieler - was denkst Du, warum mein TAD JTM45 in einem 1x12 Combo mit Creamback 65 steckt ;-).
Die 4x10 im Bassman kommen im Vergleich natürlich deutlich knackiger daher.

Der Ton meines JTM ist ein Traum. Ich vermisse das Clean meines Handwired Princeton Reverb NICHT. Der Hall und das Trem fehlen halt; aber da bin ich nicht ganz so wählerisch. Momentan tut es für mich ein HoF Mini; evtl kommt mal ein Boutique Spring Reverb (das Preußischblaue evtl) oder ein Strymon Flint.

getunt habe ich daran gar nichts - außer eine Revision (da gebraucht erworben. War praktisch unbenutzt; der unbekannte Erbauer hatte ein paar Fehlerchen eingebaut und so war er unspielbar) In Worms - und so wird es wohl auch bleiben. Lediglich bei den Vorstufenröhren habe ich ihm drei selektierte gute Teilchen gegönnt.

allerdings bringt mich Dein Bericht über die V1 wieder auf die schon einmal gehegte Überlegung, mal aus meinem Bestand eine 12AY7 oder eine 5751 zu probieren. Ist ja schnell gemacht; bin nur irgendwie nie dazu gekommen. Für mein Gefühl geht er einen Tick zu früh in den Crunch über; und das lässt sich damit natürlich leicht ändern.

das alles sozusagen für die Bestätigung/Ergänzung Deiner Erfahrungen.
Danke für Deinen Review!
 
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Danke, danke, danke an alle Keksgeber! Damit habe ich nicht gerechnet. :)

Ja, @drul ... Das war mir im Prinzip schon klar, als Du seinerzeit von Deinem JTM45 schriebst: ein Combo hat exakt die Vorteile. Im Gegenzug dazu war mir immer die Universalität wichtig (zwei Cabinets mit jeweils einem verschiedenen Speaker drin) und das leichtere Tragen der Brocken, wenn es ums Aufbauen ging. Aber das ist ja auch irgendwie vorbei und dem stand der Nachteil des Nicht-Genießen-Könnens meines JTM45 daheim gegenüber.

Deswegen habe ich auch ziemlich mit mir gerungen. Zum Glück gibt es eben den JTM45 als Bassman, wenn ich das mal so formulieren darf. Und der ist nicht nur klangadäquat, sondern - genau - mit seinen vier Zehnzöllern eben auch leise schon 'ne Wucht. Ich glaube, etwas anderes käme auch gar nicht infrage - außer vielleicht nochmal so ein Low Power Tweed Twin. Aber genau deswegen schrieb ich, dass sich der Kreis für mich schloss - die anderen Fenders stehen bei mir und da passt so ein Bassman perfekt an die Spitze.

Hier mal noch ein Aufbauvorschlag:

DSC07087.JPG


Rechts neben der Strat liegt die schaltbare Steckdosenleiste. Die versorgt den Amp und über ein kleines Boss-Standardnetzteil den Prussian Blue, der...

DSC07097.jpg


...mit den ganzen Strippen zusammen einfach im Amp drin liegt. Praxis á la Leo Fender.

Der Reverb ist einmal eingestellt und das Bequeme bei diesem Pedal ist, dass es sich einschaltet, sobald es mit Spannung versorgt wird, ich also die Steckdosenleiste einschalte.

Von der Inputbuchse geht es über ein passend langes (das hatte ich eh' noch von meinem damaligen Pedalboard) Patchkabel mit zwei Hicon-Flundern in den Reverb. Und von dort geht es über die geflochtene Strippe raus zur Strat.

Nur so, falls jetzt jemand auf den Gedanken kommen könnte, das auch so machen zu wollen. :) :evil:
 
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Bitte bitte verschont mich mit den vielen Keksen! Das ist lieb und nett, aber angesichts von doch relativ bewegungsarmen Home Office - Zeiten werde ich nur dick und rund! :great:

Zum gezeigten Video übrigens noch kurz: ich halte nicht viel von diesen YT-Videos. Aber hier kann ich getrost schreiben: das klingt sowas von authentisch, ich könnte es nicht besser. Der dreidimensionale Ton mit diesem Hall kratzt nicht und beißt nicht. Die Strat kann knurren und fauchen, wenn sie denn will. Ihr Ton windet sich betörend wie eine Schlange um einen herum. Vorsicht - er lässt nicht mehr los. :)
 
Noch kurz was zu den Griffen der Bassmänner:

Der 59/60er des Kunden hat diesen nachträglich montierten Ledergriff:

DSC05252.jpg


und meiner hat den werksseitig verbauten, dicken, mit Kunststoff ummantelten Griff, wie ihn auch Blues Deluxe und Blues DeVille haben:

DSC05254.jpg


Auch wenn der Amp bei weitem nicht so schwer zu sein scheint (oder ist), wie zum Beispiel der Blues Deville, so habe ich dem Kunden von diesem Ledergriff abgeraten, auch wenn er noch so passend aussieht.

Er wirkt sehr fragil an dem Amp, d.h. der Amp zerrt unheimlich daran. Eine damalige Nachfrage beim Händler hinsichtlich des für solche Griffe zugelassenen Gewichtes blieb ohne Antwort - man wusste es nicht.
 
Ich hab noch nie einen Fender Bassman gespielt, und trotzdem ist das einer der Amps, auf die ich am allermeinsten GAS habe,
teils wegen der Optik, und vor allem wegen diesem fast Marshall-mässigen Punch, den ich so cool finde.
 
...und vor allem wegen diesem fast Marshall-mässigen Punch...

Das ist genau das, was ich am JTM45 schon so mochte und was der Bassman exakt genau so macht.

Dazu möchte ich etwas ausholen: Blues Deluxe oder noch mehr der DeVille können das nicht. OK, der Vergleich mit diesen beiden Amps ist etwas unfair, aber ich bleibe mal bei den beiden Tweed-Brüdern. Wer hingegen exakt ebenso klasse war, war der damalige Low-Power-Tweed-Twin 5E8 von TAD. UND eines kommt hinzu: nämlich ein passendes, gutes Instrument, welches in der Lage ist, diese Dynamik abzugeben.

'Ne Strat mit ihren Kloppman ST-60 am Bassman kommt hier eben jetzt anders, als zum Beispiel eine mit Fender Noiseless. Man kann den Bassman etwas lauter einstellen und ihn dennoch leise spielen - man hört jeden Schmatz, jeden "Hauch" des Plecs oder der Finger an den Saiten. Aber wehe, man geht auch nur einen Ticken heftiger mit dem Anschlag um - das haute schon der JTM45 dann wie mit einem Keulenschlag raus und ebenso macht das der Bassman - ein regelrechter Hieb...

Die Impulsantwort wird sofort und offenbar ohne jede Abflachung oder Verzögerung 1:1 umgesetzt. Ohne jedes Grundrauschen. Und nach dem Schlag ist wieder sofort Stille und Du kannst wieder mit dem Plec die Saiten streicheln und hörst das und Du weißt, der Amp ist schon wieder für den nächsten Hieb sofort bereit. Ich finde das sowas von klasse. Man knallt eine sehr laute Pegelspitze raus und im nächsten Moment ist man trotzdem am Sweetspot und das Ding ist auch leise gewaltig.

Blues Deluxe und DeVille sind hier das, was ich immer als "behäbiger" oder träger beschreibe. Dieses förmliche "Fühlen des Laut-und-Leise-Könnens des Bassmans mit dem Plektrum" (blöd zu beschreiben, mir fällt nichts besseres ein) können diese beiden Amps nicht so. Sie sind ebenso laut und leise, völlig problemlos, alles gut. Aber sie bringen nicht diese unmittelbare Art der Impulsantwort, hier komprimieren oder verzögern oder verändern sie. Solange man ohne Dynamik nur mit einer Lautstärke spielt bzw. anschlägt, ist das ohne jeden Belang.

Der Bassman wie auch der JTM45 erzieht durch seine Art des Wiedergabevermögens zu einem ganz neuen Verständnis des Spielens mit den Möglichkeiten der Dynamik. Vorausgesetzt, das Istrument macht das mit. Ich kann es nicht ändern: Strats, die an anderen Amps gut klingen, fallen jetzt am Bassman klanglich ab, der Amp zeigt ihre tonalen Schwächen auf. Zurzeit "gehören" klanglich nur noch zweie meiner Strats zum Bassman. Die übrigen klingen an den klanglich beschönigenden Amps besser, sind dort gefühlt klanglich besser aufgehoben.
 
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98 Kekse für diese Wahrheit!!!!
 
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Und noch ein Bild an dieser Stelle:

DSC07124.JPG


Auch diese Gitarre meistert der Bassman mit Bravour.

Das, was ich am Blues Deluxe und am Blues DeVille so schätze, nämlich die Bright-Taste, ist am Bassman wiederum gar nicht nötig. Hier machen es der Höhenregler am Bright-Eingang und der Presence-Regler. Einen Ticken aufgedreht und selbst Epiphone-Humbucker klingen klasse. Von smart-schlankem Klang, wo das akustische Timbre so einer ES 335, resp. The Dot, besonders gut zur Geltung kommt, bis zum jazzig-schweren Ton bei zugedrehten Höhenreglern ist mit diesem Amp alles möglich.

Oder eben auch sowas hier - bis 01:09 reicht's schon, mal reinzuhören... :D

 
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Bezüglich Instrument & Pickups meinerseits bestätigt: Gibson Les Paul R8 mit Wizz PAFs.
Die macht genau das, was Du mit Deiner Kloppmann Strat beschreibst; nur eben im anderen „Lager“. Alles drin von kristallklarem Clean bis fauchendem „voll auf die Zwölf“.
 
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... Alles drin von kristallklarem Clean bis fauchendem „voll auf die Zwölf“.

Das ist immer noch der Grund, warum ich mich mit einer Gibson Les Paul nie so richtig anfreunden konnte: Mir Clean-"Geschädigter" fehlt genau dieses kristallklare Clean bei PAFs. Ich weiß, dass das geht: Irgendwo auf YT sah ich mal eine alte Les Paul, die clean regelrecht wie eine Akustikgitarre klang (in der Hoffnung, dass hier nicht klanglich nachgeschummelt wurde). :gruebel:

Meine andere Epiphone mit den 57'Classics macht genau - bzw. bauartbedingt um so mehr - das und ich freue mich schon drauf, die mit ihrem federnd-luftigen Klang (beschrieb ich schon oft) an den Bassman anzuschließen.

Die Les Paul - artigen: ich hatte einfach noch nicht die, die so einen kristallklaren Ton bringt. Alle waren mir jedenfalls immer irgendwie zu mumpfig - deshalb gingen sie wieder. Meine '72 Telecaster Deluxe aber hat genau das Kristallklare mit ihren Widerange-Pickups. :)
 
Es geht nix über eine Telecaster, aber die R8/R9 Les Paul aus dem CC haben diese kristallklaren Custombucker und es gibt eben noch veränderte Versionen wie entsprechende Kloppmann-Pickups oder andere, die das auch/oder besser bringen - je nachdem.
Kein Vergleich zu meiner Les Paul mit Burstbuckers II, die sind nie so klar und offen.

In der Mittelstellung klingen die R8 aus dem CC ähnlich wie ne Telecaster in der Mittelstellung. Die haben richtig twang.

Hals - und Bridgepickup alleine gespielt klingen auch offenener als die gewöhnlichen Pickups, verlieren auch ohne Treble Bleed nicht so an Höhen, allerdings mehr nach Humbucker, nicht nacht Singlecoil eben.

Trotzdem haben sie richtig rotz bei Bedarf:great:

Allerdings sind die ausgesuchten Hölzer und die Vintagehardware maßgeblich mit an dem Sound beteiligt. Allein die Pickups schaffen das sicherlich nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Tolles Review übrigens:great:
 
Es geht nix über eine Telecaster, aber die R8/R9 Les Paul
...
Custombucker ... Kloppmann-Pickups .... Hals - und Bridgepickup alleine gespielt ...mehr nach Humbucker, nicht nacht Singlecoil eben.
...
Allerdings sind die ausgesuchten Hölzer und die Vintagehardware maßgeblich mit an dem Sound beteiligt
...
Ich sage nur: Wizz Premium PAFs.
was hat das denn noch mit dem Bassman-amp-thread zu tun?
 
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Man spielt beide daran. Telecaster und LP sind wie geschaffen für einen Bassman.
Ok, wir sind etwas abgeschweift.
 
Ja heiligs Blechle - Der TE hat ja selbst auf den JTM referenziert; so habe ich mich eingeklinkt.
Dito Parallelität Strat/Les Paul.
Eben war das Thema „geht richtig clean auch mit Les Paul?“ ja eigentlich auch schon wieder abgehakt; da muss man sich nicht gleich als Blockwart aufspielen. Das kann man auch dem TE überlassen, sollte es anfangen, ihn zu stören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seh ich auch so ... man unterhält sich ja.

Wie ist denn dein Bassman aufgebaut (Chematic) Stratspieler? Es gibt da so viele unterschiedliche im Netz.
 
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