Meinem Gitarristen verstimmen permanent die Saiten

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.... ok, wenn eine Saite reist (was eigentlich nicht passieren sollte ;) ) - kann man auch mal nur die Saite wechseln.

aber ansonsten wechselt man doch ALLE ;)

Hab ich ja noch nie gehört das jemand immer nur einzelne Saiten austauscht ;)

Der TE sollte auch dahingehend den Tipp geben: ALLE Saiten tauschen, falls er nur einzelne tauscht ......
 
Eine Saitenkurbel reicht völlig aus für den Hausgebrauch.

Holzräder reichen zum Fahren auch. Macht aber keiner. Es gibt schlicht bessere Lösungen.

Spaß beiseite, für den Einsatz gibt es mehrere Gründe
1) Gleichmäßiges Moment. Wer Vorspannung beim Aufziehen gibt und den IXO nutzt, reduziert schlicht auf die Zeit der Drehungen mögliches Nachlassen der Vorspannung. Man kann sich um konstante und vor allem theoretisch höhere Vorspannungen kümmern. Gerade bei Bass- oder dicken Gitarrensaiten ist dies umso wichtiger.
2) Gerade bei "open book" Kopfplatten (Klassikgitarren oder bspw. Nick Page) ist es entscheidender denn je, dass wirklich alle Wicklungen sehr kompakt nebeneinander liegen.
3) Das Instrument kann ohne große Platzprobleme zwischen Kopfplatte und Arbeitsfläche besaitet werden, da die Kurbelbewegung gänzlich entfällt. Der klassische Überstand, bei der der Hals über die Arbeitsfläche hinausragt, entfällt zumindest bei geschlossen Platten.
4) Zeitersparnis: Die Nutzung ist schlicht nicht abhängig von der Tätigkeit als Servicetechniker. Und auch nicht abhängig von der Anzahl der Gitarren. Es ist schlicht an konstanteres Ergebnis bei weniger Zeitaufwand. Jeder Haushalt hat einen Akkuschrauber. Ein billiger Kurbelaufsatz für Gitarrensaiten ca. 3 Euro. Ein sehr gutes und auch für Bass-Saiten geeignetes Modell liegt bei ca. 8 Euro. Eine Saitenkurbel mit integrierten Akkuaufsatz kostet ca. 5 Euro - Das Handstück habe ich entsorgt. Live habe ich einen IXO im Case dabei - wenn da was reißt, was in den letzten 5 Jahren nicht vorkam, hab ich später keine Lust groß zu kurbeln.

Und die Ergebnisse nicht nur innerhalb meines Bestandes ist für mich Bestätigung genug dafür, dass ich damit exzellent fahre. Der Regelfall ist, dass ich zwar durchaus kurz vorher nochmals die Stimmung überprüfe, faktisch aber Gitarren "out of the case" derart stimmstabil sind, dass es direkt los gehen kann. Im Set und in Pausen prüfe ich an geeigneten Stellen noch einmal durch, aber da gibt es ausgesprochen selten Korrekturbedarf und ist im Falle des Falles in 2 kurzen Sätzen erledigt. Trotz 5+ mm Plektren, großen Bendigs, tendenziell kräftigem Anschlag und 10er Saiten auf Paula, ES und dem Fenderkram.
 
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Also weil es immer wieder angesprochen wird. Bei mir kann schon das PRoblem sein, dass ich beim Aufziehen teils keine richtige Spannung auf die Saiten bringe. Wie macht ihr das. Vor allem ab der G-Saite hab ich da manchmal echt Probleme, da die Saiten ja schon bisschen einschneiden ... Ich Weichei :D
 
... Es gibt schlicht bessere Lösungen.....

Es gibt mit Sicherheit auch bessere Lösung als den IXO, danach suchst du aber auch nicht, oder? ;).

Punkt 1 habe ich auch bei mehrmaligen Lesen nicht verstanden. "Wer Verspannung beim Aufziehen gibt" - was meinst du?


... Live habe ich einen IXO im Case dabei....

Den würdest du zwischen den Titeln rausholen und die Saite mit dem Akkuschrauber auf der Bühne aufspulen?
 
"Wer Verspannung beim Aufziehen gibt"

Da hat meine Autokorrektur zugeschlagen: "Vorspannung". Ich habe es oben korrigiert.

zwischen den Titeln rausholen und die Saite mit dem Akkuschrauber auf der Bühne aufspulen?

Sag mal, kurbelst du etwa auf der Bühne und/oder ziehst Saiten zwischen den Titeln auf? :rolleyes::rolleyes::rolleyes: Wie man ein funktionierendes Rig zusammenstellt und damit arbeitet, sollte mittlerweile auch beim letzten Gitarristen auf Erden angekommen ein. Titel fertig spielen, aufs Backup wechseln und, sofern es eine Pause gibt, die Ausfallklampfe mit in die Pause hinter der Bühne nehmen und effizient besaiten. Wenn es keine Pause gibt, mit dem Backup spielen. Fertig. Überraschend einfach, oder?
 
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...
Sag mal, kurbelst du etwa auf der Bühne und oder ziehst Saiten zwischen den Titeln auf? :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

ja, genau das was du ja auch meintest, nämlich dann, wenn eine Saite reißt. Aber dann per Hand, mit einem Akkuschrauber auf der Bühne zu hantieren traue ich mir nicht :D
 
mein Gitarrist spielt Les Paul und hat es echt drauf. Was nur nervt...er muss ständig stimmen. Seine Klampfe schafft kaum zwei, drei Songs ohne Stimm-Pause.
...
Ist das normal oder gibt es dafür bekannte Standard-Ursachen?

Ich hatte dieses Problem sehr lange, heute ist die Gibson meine stimmstabilste Gitarre (neben denen mit Floyd Rose). Das klassische Problem ist immer der Sattel, ganz klar, und speziell die g-Saite, weil sie speziell ohne Wicklung eine recht große, durchgehende Kontaktoberfläche zum Sattel hat. Und leider haben auch nicht einmal alle Gitarrenbauer das wirklich im Griff, wie mir scheint. Vielleicht liegt das daran, dass manche eben sehr auf die Akustikgitarre geprägt sind, wo das Saitenziehen meist wenig gefragt ist. Da ist es wichtiger, dass nix schnarrt.

Dazu kommt noch, dass es gerade bei Gibson durchaus noch weitere Problemstellen gibt, die sich gerne addieren, das ist jedenfalls meine Erfahrung.

- Okay, erstmal also der Sattel. Der muss einfach sauber gefeilt sein, mehr noch als bei Gitarren mit gerader Saitenführung. Ist eine Kerbe zu eng, hilft kein Schmiermittel der Welt, da es dann keinen Zwisschenraum gibt, in den sich die Schmiere setzen könnte. Das Material auch älterer Gibsons (sog. "Corian") ist dabei nach meiner Erfahrung durchaus in der Lage, bei sauberer Bearbeitung nicht zu klemmen. 90% der Problem sitzen hier.

- Die Saiten sollten jetzt auch nicht gerade die billigsten sein. Eine Selbstverständlichkeit, die ich trotzdem lieber noch mal klarstelle: Werden dickere als die Werkssaiten aufgezogen, muss der Sattel daran angepasst werden. Sehr viele Gitarristen spielen auf Gibsons einen Standard-10er Satz. Was die meisten nicht wissen, ist dass Les Pauls lange Zeit ab Werk mit dem Signature-Satz ihres Namensgebers bespannt wurden, und das ist ein gemischter Satz .009-.046. Die blanken Saiten - auch die berüchtigte g-Saite - entsprechen also einem .009er Satz. Ich gehe stark davon aus, dass man die Sättel bei Gibson auch dementsprechend gekerbt hat. Der Unterschied von .016 und .017 kann schon der zwischen Flutschen und Festklemmen sein. Nachdem Eure Gitarrist die Gitarre gebraucht gekauft hat, kann sie gut aus der Zeit stammen, in der das der Fall war.

- Die Tuner. Einmal natürlich das korrekte Aufziehen mit nicht zu vielen Wicklungen, dazu gibts wie von anderen schon gesagt, gute Videos. ABER: die Gibson "Deluxe" Tuner sind einfach Müll. Weg damit. Auch wenn kundige User hier schon dargelegt haben, dass ein solches Schneckengetriebe eigentlich nicht nachgeben kann, kann ich nur sagen, dass bei mir der Ärger erst endgültig begraben war, nachdem ich auch die Tuner getauscht hatte. Die sind einfach mit sehr hohen Toleranzen gefertigt, und die Lagerung des Getriebes ist extrem primitiv - die Welle liegt einfach in einem billigen Gussgehäuse auf einer Nut, und festgehalten wird sie von oben durch das (nicht immer wackelfrei) eingepresste Gehäuse, ebefalls aus Zinkdruckguss - technisch das letzte. Auch die Beinwellen wackeln ob in den Führungen, Bewegung überall - nicht gut für die Stimmung beim Saitenziehen.

- Die Bridge! Ja, auch die macht Schwierigkeiten. Ich habe hier öfter schonmal gelästert über die Nashville-Bridge, ebenfalls wohl aus dem Material, aus dem in meiner Kindheit die Spielzeug-Siegelringe aus den Kaugummiautomaten waren. Bei älteren Tunomatics sieht man oft sogar, dass sie sich unter dem Saitendruck nach unten durchbiegen... Zu den Problemen gehört neben den auch wieder extrem luschigen Toleranzen (alle Teile wackeln untereinander wie ein Kuhschwanz) das Material der Saitenreiter. Messing wäre hier um einiges rutschiger. Ich habe eine ABM eingebaut, da wackelt gar nix, insbesondere laufen die Saitenreiter beim Verstellen spürbar glatt und ruckeln nicht in den Führungen rum wie vorher, das sagt schon einiges.

- Der Saitenhalter. Auch hier wackelt es, was ich beseitigt habe, indem ich die Bridge mit Faber Tone Lock-Bolzen fixiert habe.

Auch wenn der Sattel sicher das Thema Nr.1 bei der LP ist, war es erst die Summe aller Maßnahmen, die zu einer Gitarre führten, die auch bei heftigem Saitenziehen fast perfekt die Stimmung hält. Ab und zu mal ein bisschen Nut Sauce zum Schmieren, aber das ist schon mehr wegen des guten Gefühls, dann wirklich alles getan zu haben.

Gruß, bagotrix
 
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Spaß beiseite, für den Einsatz gibt es mehrere Gründe
Dann macht es der Girarrentechniker von Bonamassa aber auch falsch. Denn er benutzt auch eine Kurbel anstatt einen Akkubohrer. Zusehen im Video hier im Thread.
 
..... wenn es um Saitrenaufziehen geht, was ja jetzt lansgam ein bisschen OT wird:

.... mache das seit 35 Jahren mit der Hand (ohne Kurbel etc.) und mit Leidenschaft ......:D;)


und ich habe nicht nur eine Gitarre ;)
 
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Okay, erstmal also der Sattel. Der muss einfach sauber gefeilt sein, mehr noch als bei Gitarren mit gerader Saitenführung. Ist eine Kerbe zu eng, hilft kein Schmiermittel der Welt, da es dann keinen Zwisschenraum gibt, in den sich die Schmiere setzen könnte. Das Material auch älterer Gibsons (sog. "Corian") ist dabei nach meiner Erfahrung durchaus in der Lage, bei sauberer Bearbeitung nicht zu klemmen. 90% der Problem sitzen hier.
Auch ein gutes Thema bei mir, da ich teils auch bisschen stärke Saiten spiele.

Da Sattelfeilen teuer sind, gab es hier mal einen Thread. Werde das wohl mal vorsichtig testen.
https://www.musiker-board.de/threads/sattelfeilen-selbst-gemacht.638884/
 
aber ansonsten wechselt man doch ALLE
falls sich das auf meinen Beitrag bezieht:
alle neu aufzuziehen anstatt eine nach der anderen
klar wechselt man alle Saiten. Es ging nur um die Reihenfolge "erst alle alten Saiten runter, dann alle neuen drauf" vs. "eine nach der anderen ersetzen" (um den Zug auf dem Hals beizubehalten). Dazu sagt der Olli: ein gutes Instrument muss das abkönnen, dass der Saitenzug vorübergehend komplett fehlt.
 
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Alle runter, alle drauf ..... nur so kann man eine Gitarre richtig sauber machen .......
 
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@bagotrix - wenn man sich den Preis der Gitarren vor Augen führt, sollten solche Krankheiten doch eigentlich schon ganz lange behoben worden sein? (Wie auch die Sache mit dem ewigen Hals-Bruch). Wir Gitarristen sind schon ein leidensfähiges Grüppchen...
 
....was ja jetzt lansgam ein bisschen OT wird...
Tja, anderthalb Tage vorbei, drei Seiten voll, da hat der TS einiges nachzulesen; ob er anhand dessen mit seinem Gitarrero-Spielpartner nun eine zielführende Problemanalyse starten kann, darf mit Spannung erwartet werden. In jedem Fall kann er aber nun vermutlich besser Saiten wechseln als jener :D.

LG Lenny
 
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.... mache das seit 35 Jahren mit der Hand (ohne Kurbel etc.) und mit Leidenschaft ......:D;)

Ja, so mache ich es auch:great:. Selbst als Techie habe ich es seinerzeit mit einer simplen Dunlop-Kurbel gemacht. Und das waren im Tagesverlauf dann schon einige - nicht zu vergessen eine Testphase für Saiten, als ich auf meiner Les Paul alle zwei Tage die Saiten gewechselt habe, bis ich alle Marken aus dem Laden durchhatte:ugly:. Am Ende waren es doch die stinknormalen D'addario 10er.

Und so OT ist das gar nicht, es geht ja um Verstimmungen und sehr viele Stimmungsprobleme rühren daher, dass der Spieler keine Saiten gescheit aufziehen kann und murkst. Wenn ich schon sehe, dass jemand meint, die Saite muss komplett aufgewickelt werden.

#KeineSaiteBrauchtMehrAlsAnderthalbWicklungenAufDerAchse :tongue:

IMG_3582.jpg
 
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Und so OT ist das gar nicht,
Der Hinweis "Fehlerquelle Saiten aufziehen" ist absolut berechtigt und ontopic. Überlegen sollte man aber spätestens nach der zweiten Seite Saitenaufziehphilosophieundpraxisdiskussion, ob nicht irgendwann mal so viele Bäume gepflanzt sind, dass der Wald Gefahr läuft, nicht mehr gesehen werden zu können ;).

LG Lenny
 
@C_Lenny

Damit das nicht passiert, gibt es ja Dich und Deine Kollegen.

So stelle ich mir Euch übrigens vor:

walker-texas-ranger-big.jpg
 
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Es ist ein schmutziger Job, aber jemand muss ihn machen.
 
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#KeineSaiteBrauchtMehrAlsAnderthalbWicklungenAufDerAchse
Ach da geht es ja auch nur um das Sicherheitsempfinden. Also diese Ur-Angst, beim Saitenaufziehen, dass die Saite aus unerklärlichen Gründen reisst oder sich lockert und einem ins Auge fliegt. Blut überall und das halbe Augenlid wurde abgesäbelt, die Frau kommt rein und schläfert dich ein, weil es keine Hoffnung mehr gibt. Also, gefühlt.
 
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