G
Gast284307
Guest
Hallo,
das Reverb ist ein schöner Effekt, was auch ein Anfänger an der E-Gitarre schnell merkt. Früher, als mitnichten alles besser war, achtete ich bei preiswerten Übungsamps darauf, daß ein Reverb dabei war. Federhall, und wenigstens ein Cleansound stand. Heute kennt man preisgünstige Amps, die ohne Hall auskommen, z.B. bereits der Vox Pathfinder.
Als Kurzdefinition, die auch zum Delay abgrenzt, nehme ich mal die von Wikipedia:
"Der Ausdruck Nachhall oder umgangssprachlich kurz Hall bezeichnet im Unterschied zum Echo kontinuierliche Reflexionen von Schallwellen (Schallreflexionen) in einem geschlossenen Raum oder in einem natürlich begrenzten Bereich."
Beim Mixen spielt Hall offenbar ein große Rolle:
"Hall versorgt deinen Mix mit Raum und Tiefe...Hall ermöglicht es dir, ZuhörerInnen in eine Konzerthalle, eine Höhle, eine Kathedrale oder einen intimen Performance-Raum zu befördern. Außerdem hilft er dabei, natürliche (oder hinzugefügte) Obertöne eines Sounds brillieren zu lassen, und verleiht deinem Mix zusätzliche Wärme und Raum." https://blog.landr.com/de/hall-reverb/
Zahlreiche Reverb Pedale für die Gitarre gibt es, teils wird dafür tief in die Tasche gegriffen, z.B.:
https://www.thomann.de/de/strymon_flint.htm
Lohnt sich denn für die Gitarre solch ein riesen Aufriss mit dem Reverb? Klar, auch wenn Hall nicht zwingend ist, wertet er den Sound auf, ist immer noch eine tolle Sache. Aber doch nur im dezenten Einsatz? Es klingt sehr schnell künstlich. Ich sag es mal provokativ: Wenn mein Wohnzimmer mehr zur Kathedrale wird, als es eine Kathedrale ist, nähere ich mich doch einer kitschigen Scheinklangwelt (was nach meinem Geschmack -wird ja wohl erlaubt sein- einer klangästhetischen Bankrotterklärung nahe kommt)?
Bei dezentem Einsatz höre ich kaum noch Unterschiede, ob z.B. ein Federhall, oder ein digitaler Hall eingesetzt ist. Warum also einen Kopf machen? Mit zu viel Hall zerstöre ich -sofern vorhanden- die Natürlichkeit eines Sounds. Und beim Recording erschwere ich damit doch nur den Mix. Also reicht ein einfacher, tauglicher Hall doch völlig aus.
Zwei Fragestellungen:
1. Biergarten - Neigen viele zur Überdosierung von Hall, weil im Hinblick auf die "Natürlichkeit" der soundästhetische Wille fehlt, oder (durch zunehmende Elektronisierung) Sensibilität abhanden kam? Gilt es hier kulturell etwas zurück zu erobern?
2. Eine Frage an Experten - Ist es nicht so wie hier unterstellt, daß nur ein dezenter Einsatz sinnvoll ist? Kann man einen Hall für die Gitarre so toll einstellen, daß er einerseits natürlich ohne zuviel Raum daher kommt, und neben etwas Wärme und Tiefe sogar "natürliche (oder hinzugefügte) Obertöne eines Sounds brillieren" läßt?
das Reverb ist ein schöner Effekt, was auch ein Anfänger an der E-Gitarre schnell merkt. Früher, als mitnichten alles besser war, achtete ich bei preiswerten Übungsamps darauf, daß ein Reverb dabei war. Federhall, und wenigstens ein Cleansound stand. Heute kennt man preisgünstige Amps, die ohne Hall auskommen, z.B. bereits der Vox Pathfinder.
Als Kurzdefinition, die auch zum Delay abgrenzt, nehme ich mal die von Wikipedia:
"Der Ausdruck Nachhall oder umgangssprachlich kurz Hall bezeichnet im Unterschied zum Echo kontinuierliche Reflexionen von Schallwellen (Schallreflexionen) in einem geschlossenen Raum oder in einem natürlich begrenzten Bereich."
Beim Mixen spielt Hall offenbar ein große Rolle:
"Hall versorgt deinen Mix mit Raum und Tiefe...Hall ermöglicht es dir, ZuhörerInnen in eine Konzerthalle, eine Höhle, eine Kathedrale oder einen intimen Performance-Raum zu befördern. Außerdem hilft er dabei, natürliche (oder hinzugefügte) Obertöne eines Sounds brillieren zu lassen, und verleiht deinem Mix zusätzliche Wärme und Raum." https://blog.landr.com/de/hall-reverb/
Zahlreiche Reverb Pedale für die Gitarre gibt es, teils wird dafür tief in die Tasche gegriffen, z.B.:
https://www.thomann.de/de/strymon_flint.htm
Lohnt sich denn für die Gitarre solch ein riesen Aufriss mit dem Reverb? Klar, auch wenn Hall nicht zwingend ist, wertet er den Sound auf, ist immer noch eine tolle Sache. Aber doch nur im dezenten Einsatz? Es klingt sehr schnell künstlich. Ich sag es mal provokativ: Wenn mein Wohnzimmer mehr zur Kathedrale wird, als es eine Kathedrale ist, nähere ich mich doch einer kitschigen Scheinklangwelt (was nach meinem Geschmack -wird ja wohl erlaubt sein- einer klangästhetischen Bankrotterklärung nahe kommt)?
Bei dezentem Einsatz höre ich kaum noch Unterschiede, ob z.B. ein Federhall, oder ein digitaler Hall eingesetzt ist. Warum also einen Kopf machen? Mit zu viel Hall zerstöre ich -sofern vorhanden- die Natürlichkeit eines Sounds. Und beim Recording erschwere ich damit doch nur den Mix. Also reicht ein einfacher, tauglicher Hall doch völlig aus.
Zwei Fragestellungen:
1. Biergarten - Neigen viele zur Überdosierung von Hall, weil im Hinblick auf die "Natürlichkeit" der soundästhetische Wille fehlt, oder (durch zunehmende Elektronisierung) Sensibilität abhanden kam? Gilt es hier kulturell etwas zurück zu erobern?
2. Eine Frage an Experten - Ist es nicht so wie hier unterstellt, daß nur ein dezenter Einsatz sinnvoll ist? Kann man einen Hall für die Gitarre so toll einstellen, daß er einerseits natürlich ohne zuviel Raum daher kommt, und neben etwas Wärme und Tiefe sogar "natürliche (oder hinzugefügte) Obertöne eines Sounds brillieren" läßt?
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