Parallel Single Ended Amp - Erfahrungen?

  • Ersteller DerZauberer
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Ohne NFB zerrt der Amp wesentlich früher als ohne. Natürlich rauscht er dann auch etwas mehr.
Ich finde damit kann man den Charakter eines Amps wunderbar steuern.

Weisst du vielleicht noch was für ein Chassis das war, dass du verwendet hast? So eine Princeton im Tweedgehäuse würde mich auch interessieren, aber noch eine Röhre bring ich auf meinem Standardgehäuse beim besten Willen nicht unter.
 
...Weisst du vielleicht noch was für ein Chassis das war, dass du verwendet hast?...

Naja, da ich seinerzeit die Maßzeichnungen dafür angefertigt habe, sollte ich das noch wissen. :)

Anbei übrigens mal mein Entwurf (!) eines SE-Amps.
 

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  • Entwurf_SE_Amp.pdf
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@Stratspieler - ich werde mich wohl erstmal 1:1 dem "revised" Angela Amp widmen (also mit mehr Filterpower als dem Original-Design), allerdings wahrscheinlich auf den Wahnsinn mit den parallelen Fassungen für andere Vorstufen-Röhren verzichten. Mir reicht es schon, mit verschiedenen 12AX7 und verwandten Typen zu experimentieren, das reicht. Allerdings... bei den Endstufen werde ich mal schauen, ob ich mit Stecker-Adapter usw. das Spektrum 6L6/6V6/EL34 hinbekomme.

Nach wie vor - ich gehe das langsam an, das wird ein "ganz nebenher" Thema auf kleiner Flamme. Aber auch - wenn hier jemand noch gute Tipps zu den verwendeten Komponenten hat (insbesondere vielleicht neue/bessere Netz- und Ausgangs-Trafos!), bin ich mit sehr offenen Ohren ausgestattet...
 
Mach' was Du willst! :great:

Mit meinem Entwurf habe ich ja nur mein Angefixtsein vom Amp von @Der_Referent im Allgemeinen und der EL12N im Speziellen so quasi aus dem Bauch heraus gezeigt. :)

Bezüglich Deines Vorhabens musst Du ggf. aufpassen, dass Du Dir mittels irgendwelcher Steck-Adapter (je nachdem, wie Du das ausführen willst) keine wilden UKW-Schwingungen in den Amp holst. Bezüglich der Vorröhren würde ich sehr wahrscheinlich auf mehrere Fassungen verzichten. Ich würd's mir nicht unnötig schwer machen und erst einmal die Standard-Röhre mit dem größten µ nehmen, also eine 12AX7.

Dann würde ich schauen - ok, die Meßmittel sind bei mir zur Hand - wie die einzelnen Stufen NF-Pegel liefern, um erst einmal sicher zustellen, dass genügend Spannung für das/die Endstufengitter bereit steht. Anschließend kann man schauen, in wieweit man das ganze übersteuert haben möchte, usw. usf., d.h. dann kann man an den einzelnen Stufen deren Verstärkung verändern oder man wählt ein ganz anderes Design, z.B. eine SRPP-Vorstufe...

Aber das ist dann schon sowas wie Schaltungs- bzw. Ampdesign. :gruebel:
 
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Aber das ist dann schon sowas wie Schaltungs- bzw. Ampdesign. :gruebel:
Genau, und dazu fehlt mir auch das Detail-Wissen und Equipment. Daher:
Vorstufe ist 12AX7, absolut. Aber - man kann halt aus Spass mal mit den kompatiblen Alternativen mit weniger Verstärkung testen, die man eh rumfliegen hat. Weitere Sockel kommen da garantiert nicht rein, das ist mir zu doof.

Endstufen"adapter" - es gibt diese Teile z.B. von VHT (https://www.vhtamp.com/avspad), die nix Anderes sind als ein kleines Stecker-Teil mit entsprechend anderer PIN-Verdrahtung. Kosten nicht viel, und scheinen zu funktionieren - also vielleicht mal ausprobieren. Ich erwarte nicht, dass das "besser" wird, aber "anders" vielleicht schon.

Ansonsten ist mein Ansatz "ich baue den Angela SSE nach" auch dem geschuldet, dass ich nach dem Motto "na der funktioniert so, und ist seit Jahren in Betrieb, das ist mal eine gute Basis" den mal ohne gross nachzudenken mit weitgehend vorhandenen Komponenten fix aufbauen kann ... bevor ich mir überlege, wie ich den z.B. durch andere Teile oder andere Schaltung noch "tweake". Wird quasi erstmal ein billiges Test-Chassis um zu schauen, ob das in die richtige Richtung geht, und im Zweifel mache ich dann eine Version 2 mit besserem Blech, mit passendem Combo, mit teuren Sprague Atom Filter-Caps und wasweißich noch.
 
Ich finde auch, das mit dem Sockel-Adapter ist ganz schnell ausprobiert, kostet eben nicht viel und wenns nicht gefällt auch gleich wieder abgebaut ;)
Ich würde Dir auch raten, dich mal an das Angela Design zu halten und dann von dort weiterzugehen. Ich habe einfach aus meiner Erfahrung raus ein paar Komponentenänderungen gemacht, wenn man natürlich das nötige Equipment etc hat bzw. sich die Dinge schon vorher berechnet ist der Unsicherheitsfaktor minimal.

Abgesehen davon hängt es ja auch davon ab, was die persönliche Klangvorstellung ist, des Einen Klangnirvana ist ein Tweed Princeton und ein Anderer steht mehr auf BF Vibroverb...
 
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Nachdem sich hier ja diverse Fachleute tummeln, habe ich als nicht-ganz-so-Fachmann nochmal die Frage von vor einer Seite oder so, an der ich mir die Zähne ausbeiße:

Die "Original"Schaltung des Angela SSE hat als ersten Kondensator im Power Supply schon satte 40uF (gefolgt von 2x16uF). Die tatsächlich aufgebaute Version hat zu Beginn satt doppelt so viel - 80uF, dann 2x 16uF. Im Text steht auch, dass man den Reservoir Cap mit irgendwas zwischen 40uF und 100uF wählen kann, je nach gewünschtem Bass-Anteil, Breakup, usw. usw. Das kann ich grundsätzlich hören.

Nun steht da aber auch, dass man - wenn man z.B. die 6V6 etwas weniger belasten will - einfach eine der beiden verbauten 5Y3 rausziehen kann, und damit einen entsprechenden Voltage Drop im B+ erreicht, zudem wird der Sound etwas weicher. Auch dies kann ich nachvollziehen.

Aber in Kombination, wenn ich mir die Daten einer 5Y3 anschaue, wird die nicht dann als "Einzelkämpfer" von einem folgenden 80uF Elko geradezu niedergemetzelt? Wenn ich mir die Datasheets anschaue, dann finde ich maximal 32uF fuer den Reservoir Cap, wir reden hier von mindestens 40 und maximal 100, also irgendwas zwischen einem Viertel bis drei Mal(!) mehr, wenn ich eine ziehe. Jetzt weiß ich auch, dass es hier immer um den konkreten Einsatzzweck geht und dass man in solchen eher "gutmütigen" Schaltungen alles Mögliche machen kann was außerhalb der Specs liegt... aber hier geht's um gar nicht mal so billige Komponenten und um ein Thema, mit dem ich mich bisher nicht auseinandergesetzt habe.

Wer hilft mir? Wo bin ich auf dem Holzweg, denn "in echt" scheint's zu funktionieren?
 
Wenn ich das richtig sehe, wird durch das Ziehen einer 5Y3 schlicht eine eine Halbwelle der Gleichrichtungsschaltung entfernt und damit die Welligkeit verdoppelt. Das Erhöhen auf den doppelten oder noch höheren Kapazitätswert des Glättungskondensators soll und kann das vermutlich kompensieren.

Eine Gefährdung der verbliebenen 5y3 fürchte ich hier nicht, weil sie nach dem Einschaltmoment kaum höher belastet wird.
 
... wenn ich mir die Daten einer 5Y3 anschaue, wird die nicht dann als "Einzelkämpfer" von einem folgenden 80uF Elko geradezu niedergemetzelt? Wenn ich mir die Datasheets anschaue, dann finde ich maximal 32uF fuer den Reservoir Cap, wir reden hier von mindestens 40 und maximal 100, also irgendwas zwischen einem Viertel bis drei Mal(!) mehr, wenn ich eine ziehe...

Richtig. Der Ladeelko sollte aus gutem Grund den lt. Datenblatt angegebenen Wert nicht überschreiten. Das ist halt das Problem solcher Bastelamps, wenn offenbar jemand so einen Amp zusammenzimmert, ohne sich Gedanken zu machen über Sinn und Dimensionierung eines Ladeelkos. Vermutlich (!) weil ansonsten das Brummthema zu heftig wird, wurde hier einfach mit der Dimensionierung etwas zu sorglos umgegangen.

Schau' mal spaßenshalber in den Schematic des 5E8A von Fender: Dort arbeitet als Ladeelko nur einer mit 16uF (!) für die beiden Gleichrichterröhren (ok, der hat allerdings eine Gegentaktendstufe) -> Brumm wird hier eliminiert.

Mit 32uF solltest Du also schon eigentlich auf der sicheren Seite liegen und dann ist es eben wichtig, die Schaltung zunächst einmal so korrekt wie möglich hinsichtlich Brumm zu verdrahten.
 
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Das ist halt das Problem solcher Bastelamps, wenn offenbar jemand so einen Amp zusammenzimmert, ohne sich Gedanken zu machen über Sinn und Dimensionierung eines Ladeelkos.
Hmmja, nun kann man dem Ersteller des Artikels und des Amps schon unterstellen, grundsätzlich mal Ahnung zu haben - und den Amp gibt es und er läuft wohl ohne Probleme bis heute.

Wie dem auch sei, ich habe mal beim "Truth About Vintage Amps" Podcast nachgefragt, in der recht neuen Episode 28 gibt es ab circa 1 Stunde : 04 Minuten aber leider keine Antwort: http://vintageamps.libsyn.com/ep-28-its-the-cranberries - dummerweise verbockt der liebe Jason meine Frage total, Skip hört meine Frage gar nicht (oder will sie nicht hören) und stellt mich als ahnungslosen Idioten hin. Aber, wer sich den Spaß geben will, der darf da gerne mal reinhören. ;)

Ich halte meine Frage nach wie vor für legitim, und aus meiner Sicht gilt hier ja auch "der Weg ist das Ziel"... und jetzt will ich eben herausfinden, ob (bzw. wie gut oder wie lange) man eine 5Y3 so weit außerhalb ihrer Specs betreiben kann. Es gibt ja viele ganz praktische und lange funktionierende Sachen bei Röhren-Amps, wo man ganz bewusst an oder über der Grenze fährt und nix passiert... und ich finde es spannend, den "Buchwert" mit dem "Erfahrungswert" zu kombinieren. Nur weil auf dem Datenblatt steht dass mehr als 32uF im Reservoir-Cap nicht zugelassen sind, heißt für mich nicht, dass es nicht geht.

Ich stehe also vor den Optionen (a) mal testeweise so bauen und schauen ob/wann es "brrzzt" oder "puff" macht, oder (b) rausfinden, ob es einen Grund gibt, warum das vielleicht doch funktioniert ohne dass es irgendwann sehr hell wird oder beißender Rauch aufsteigt. Da ich lernen will, verfolge ich gerade Option (b) ;)
 
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Andererseits müssten wenn es nur nach den Röhren-Datenblätter geht viele Gittarrenschaltungen (vor Allem auch Fender) nicht lange funktionieren, da diese die Spezifikationen bei etwa Anodenspannung etc. weit überschreiten...

Vorsicht: diese Verallgemeinerung beinhaltet einen Fehlschluß.

Ein Überschreiten der zulässigen Anodenbetriebsspannungen, wie in Datenblättern spezifiziert, ist das Eine. Der Amp funktioniert.
Das andere ist eine korrekte Dimensionierung eines Ladeelkos im Netzteil eines mit Gleichrichterröhren betriebenen Amps. Das funktioniert, wenn bei falscher Dimensionierung technische Sachverhalte günstig beieinander liegen und da machen die erwähnten 40uF noch nichts.

Nur ein Beispiel, wo das sehr aber auch mal schnell schief gehen kann: Der Innenwiderstand der zuständigen Sekundärtrafowicklungen ist sehr klein, die Ladekapacitance ist zu groß => d.h. große Zeitkonstante, die Kathode ist nicht spannungsfest genug. Was passiert? Der "leere" Ladeelko wird mit einem sehr hohen Strom aufgeladen, der Ladevorgang dauert zu lange, so dass infolgedessen in der Aufheizzeit Kathodenmaterial mehr oder weniger abplatzt bzw. abplatzen kann. Feuerwerk in der Röhre. Sieht hübsch aus, aber die Röhre geht dabei über'n Jordan.

Schaut Euch mal - weil sie erwähnt wurden - zur Verdeutlichung die Fenderamps an! Und zwar nicht hinsichtlich ihrer Betriebsspannungen, sondern hinsichtlich ihrer Dimensionierung der Ladeelkos am Netzteil. Da ist sehr oft nicht viel Capacitance hinter der Gleichrichterröhre!
 
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