Gesangslehrer - Meinungen und Erfahrungen

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StelchinBeam
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Hallo liebe Community,

seit heute bin ich hier im Forum angemeldet und habe folgendes Anliegen:

Seit wenigen Monaten nehme ich Gesangsunterricht, weil ich gerne singe und es nun auch einigermaßen gut lernen möchte.

Hier möchte ich nun die Erfahrungen mit meiner Gesangslehrerin teilen und Euch fragen, ob Ihr die Ansichten meiner Lehrerin so teilt oder ob es ein Zeichen für schlechten Unterricht ist.

1. Sie sagt, ich solle zu Hause noch nicht üben, weil ich sonst Falsches Einüben würde. Dabei würde ich gerne... ich das normal?

2. Sie sagt, man solle nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen. Ich atme automatisch durch den Mund, es geht auch viel schneller.

3. Sie so gut wie nichts zu Atemtechnik und Haltung. Gesangstechnik an sich ist auch kaum ein Thema.

Generell: Was macht für Euch einen guten Gesangslehrer aus? Kann mir vielleicht einer einen guten in München empfehlen, der auch nicht zu teuer ist? Ich habe bei meiner nicht so ein gutes Gefühl, kann aber nicht beurteilen, ob mich mein Gefühl vielleicht nicht täuscht.

Vielen Dank!
 
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Hallo!
Aus der Ferne und ohne die Betreffenden zu kennen geschweige denn jemals gehört zu haben, lässt sich so etwas nur schwer beurteilen. Das hier jedoch

3. Sie so gut wie nichts zu Atemtechnik und Haltung. Gesangstechnik an sich ist auch kaum ein Thema.

macht mich schon stutzig. Es sei denn, du hast bereits eine super Körperhaltung und Stütze, so dass man dazu einfach nichts mehr sagen muss. Aber das ist bei Anfängern nicht sehr wahrscheinlich. Und die Atmung ist das A und O des Gesangs. Ohne eine gute Atemtechnik funktioniert Singen nicht wirklich gut. Ein Gesangslehrer ist dazu da, dir genau das beizubringen.

Vielleicht probierst du einfach mal jemand anderen aus und vergleichst. Meistens sagt einem der innere Kompass recht zuverlässig, ob man bei einer Person gut aufgehoben ist oder nicht.
 
Hallo,
gerade Gesangsunterricht ist eine sehr persönliche Sache, auf die man sich auch richtig einlassen muss und die sehr viel Vertrauen erfordert.
Wenn Du Zweifel hast und die Methode hinterfragst, dann passt du und deine Gesangslehrerin offenbar nicht zusammen.
Ich (persönlich) würde mich nach einer Alternative umsehen.
 
2. Sie sagt, man solle nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen

Kapier ich nicht. Man atmet während des Singens - zumindest aus. Und man singt mit dem Mund. Wann soll man da noch die Nase ins Spiel bringen?

Basiert ihr Unterricht auf irgendeiner Methode? Terlusollogie oder ähnliches?

Was genau macht ihr überhaupt im GU?
 
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Willkommen! Glückwunsch zum Unterricht!

1. Sie sagt, ich solle zu Hause noch nicht üben, weil ich sonst Falsches Einüben würde. Dabei würde ich gerne... ich das normal?
Wahrscheinlich möchte sie, dass die Übungen vorerst nur unter Aufsicht gemacht werden und erst wenn sie das Gefühl hat, dass du sie richtig machst, darfst du sie allein zu Hause machen. Bis dahin sing einfach viel, also keine Übungen sondern Lieder.

2. Sie sagt, man solle nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen. Ich atme automatisch durch den Mund, es geht auch viel schneller.
Am Anfang einer Phrase, wenn du genug Zeit hast, soll am besten durch die Nase eingeatmet werden, das wurde mir auch oft gesagt. Erstmal ist das gesünder, weil die Luft befeuchtet und gewärmt wird und zweitens soll man so auch besser bis in die Tiefe atmen können. Allerdings sollte man auch Nasengesund sein, wenn man durch die Nase schlecht Luft kriegt wg. Allergie, krumme Nasenscheidenwand, Polypen, etc. sind diese Vorteile nicht mehr vorhanden.
Bei kurzen Pausen hingegen sagt man mir immer durch den Mund einzuatmen, weil das erstmal schneller geht, aber auch weil man das besser "reflektorisch" hinkriegt. Das ist ja das, was man als Regenerationsphase sieht, um Verkrampfungen zu lösen, Energie zu tanken. Man soll den Atem quasi passiv in sich fallen lassen und nicht aktiv einsaugen. Durch die Nase neigt man eher zum aktiven Einsaugen als mit dem Mund.

3. Sie so gut wie nichts zu Atemtechnik und Haltung. Gesangstechnik an sich ist auch kaum ein Thema.
Entweder ist Atmung und Haltung nicht deine primäre Baustelle, oder deine Lehrerin lehrt nach einer Methode mit top-down-Prinzip. Da ist man der Ansicht, dass Atmung und Haltung indirekt positiv beeinflusst werden, wenn auf Stimmlippenebene der Idealzustand hergestellt ist. Atmung und Haltung ist ihnen zwar auch wichtig, aber sie "doktorn" nicht direkt dran rum, sondern über Umwege an dasselbe Ziel.

Generell: Was macht für Euch einen guten Gesangslehrer aus?
Ein guter Lehrer ist für mich jemand auf den ich vertrauen kann, dessen Anweisungen ich verstehe, der individuell auf mich eingeht und bei dem sich langfristig mein Gesang verbessert.

Kann mir vielleicht einer einen guten in München empfehlen, der auch nicht zu teuer ist?
Kenne zwei mit denen ich zufrieden war, aber meines Wissens nach sind beide leider hoffnungslos ausgebucht! Sorry! Falls es dich interessiert, schick mir doch ne PN, da ich das nicht öffentlich posten will.

Ich habe bei meiner nicht so ein gutes Gefühl, kann aber nicht beurteilen, ob mich mein Gefühl vielleicht nicht täuscht.
Nächstes Mal stellst du die Fragen, die du uns gestellt hast deiner Lehrerin. Ich rieche von dem was du schreibst nix verdächtiges. Wichtig ist, dass du Vertrauen aufbauen kannst und besser wirst. Ich hab meistens die ersten kleinen Verbesserungen nach der dritten Stunde bemerkt. Und hab immer sofort mit dem Lehrer diskutiert, wenn mir was fragwürdig vorkam, ich den Sinn nicht kapiert habe, es sich nicht gut angefühlt hat oder sich was mMn verschlechtert hat.
Wenn die Lehrerin nicht auf deine Fragen und Bedürfnisse eingeht, sich am schlechten Gefühl körperlich bzw. gedanklich nichts tut und du nicht besser wirst, dann passt die Lehrerin nicht zu dir. Aber wo immer du auch hingehst, du kommst niemals drum herum dem Lehrer Rückmeldung zu geben!

:D Ich glaub nicht, den Terlusollogen ist Atmung und Haltung nämlich sehr wichtig. Mir klingt es mehr nach das was hier damals als "funktionell" bezeichnet wurde, aber heute nennen sich diese sicher anders, wahrscheinlich iwas mit 3 Großbuchstaben :twisted:
 
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1. Sie sagt, ich solle zu Hause noch nicht üben, weil ich sonst Falsches Einüben würde. Dabei würde ich gerne... ich das normal?
Das war bei mir am Anfang auch so. Ohne zu wissen, woran es bei dir liegt - es ist schon möglich, dass du ohne äußere Kontrolle Technikfehler machst, von denen sie vermeiden möchte, dass sie sich zu Hause festigen.

3. Sie so gut wie nichts zu Atemtechnik und Haltung. Gesangstechnik an sich ist auch kaum ein Thema.
Verfolgt sie möglicherweise einen eher körperorientierten Ansatz oder arbeitet mit Bildern? Und erklärt vielleicht nicht theoretisch, was du machen musst? Bei meiner Gesangslehrerin hat mich immer gestört, dass ich zwar nach entsprechenden Körperübungen die Stimme frei bekommen habe, ihre Anweisung, dass ich "ganz nach meinem Gefühl" gehen und nicht nach Gehör bewerten solle, für mich aber total kryptisch war und eher dazu geführt hat, dass ich mich verkrampft und festgesungen habe. Nicht jeder Ansatz passt für jeden, ich habe manche Dinge erst durch die Bilder und theoretischen Erklärungen kapiert, die ich mir hier angelesen und aus dem Mund meines neuen Chorleiters gehört habe.

2. Sie sagt, man solle nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen. Ich atme automatisch durch den Mund, es geht auch viel schneller.
Du meinst beim Einatmen? Ich kenne das aus dem Yoga- und anderen Techniken, bei denen man sich mit dem Atem zentriert. Die meisten Sänger, die ich kenne, atmen aber beim Singen durch den Mund ein. Meines Erachtens lässt sich da der Luftstrom auch besser dosieren und es geht, wie du selbst sagst, auch schneller.
 
glaub nicht, den Terlusollogen ist Atmung und Haltung nämlich sehr wichtig

War nur ein Beispiel. Deine Einlassungen waren sehr erhellend und einleuchtend. Ich hatte ja nicht so lange GU. Kam mir nur paradox vor: Keine Atemübungen, aber dafür durch die Nase atmen - was man ja auch üben muss.
 
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Kapier ich nicht. Man atmet während des Singens - zumindest aus. Und man singt mit dem Mund. Wann soll man da noch die Nase ins Spiel bringen?
Üblicherweise atmet man durch Mund und Nase gemeinsam, um in möglichst kurzer Zeit wieder genug Luft für die nächste Phrase zu haben. Zumindest beim klassischen Gesang ist das so. Wenn mir bei langen Phrasen die Luft ausgeht, habe ich vermutlich wieder mal nur durch den Mund Luft geholt (passiert mir gerne, wenn ich aus irgend einem Grund recht angespannt bin).
Um das zu lernen hat mich meine Lehrerin damals auch durch die Nase Luft holen lassen.

Wenn Du Zweifel hast und die Methode hinterfragst, dann passt du und deine Gesangslehrerin offenbar nicht zusammen.
Ich (persönlich) würde mich nach einer Alternative umsehen.
Bei der es dann ähnlich abläuft.
Vielleicht sollte StelchinBeam mal einfach mit seiner?/ihrer? Gesangslehrerin reden?
Einfach mal fragen, was, warum, wieso! Vielleicht bekommst du auch einfach Lieder mit denen ihr an dienen Problemstellen arbeitet. Das können wir hier im Forum aber alle nicht beurteilen.

Nächstes Mal stellst du die Fragen, die du uns gestellt hast deiner Lehrerin. Ich rieche von dem was du schreibst nix verdächtiges. Wichtig ist, dass du Vertrauen aufbauen kannst ...
Sehe ich auch so. Also rede mit deiner Gesangslehrerin!

lg Thomas
 
Am Anfang einer Phrase, wenn du genug Zeit hast, soll am besten durch die Nase eingeatmet werden, das wurde mir auch oft gesagt
Mir ebenfalls, zumindest in meinem klassischen Unterricht. Das - im Vergleich zur Mundatmung - "gebremste" Einatmen durch die Nase hat drei (EDIT: vier!) Effekte:
  • Du ziehst dein Zwerchfell stärker nach unten, was dir bei der Stütze hilft
  • Die Rippen gehen auseinander -> Stütze
  • Du kriegst nicht so viel / schnell Luft, was verhindert dass du dich aufpustest wie ein Ballon. Letzteres würde zu übermäßigem Druck auf den Stimmlippen führen, wodurch ein Vibrato kaum möglich ist oder nur künstlich "gemacht" werden kann.
  • EDIT: du ziehst dabei den Gaumen hoch, was zu viel Raum in der Mundhöhle führt. Unerläßlich für den klassichen "Kuppelklang", aber auch nützlich für Contemporary
Dies beschränkt sich aber auf lange Pausen. Sind die Pausen kurz, atmet man natürlich durch den Mund. Ausgeatmet wird selbstversändlich durch den Mund, sonst würde man summen statt singen :)
Was macht für Euch einen guten Gesangslehrer aus?
Aus meiner Sicht: dass ich mit seinen/ihren Anweisugen und "Bildern" zurechtkomme, das was er/sie vorschlägt umsetzen kann und sich was anderes ausdenkt wenn ich rückmelde "damit habe ich Probleme".
Entweder ist Atmung und Haltung nicht deine primäre Baustelle
.... oder die Baustelle so groß, dass erstmal der Untergrund gefestigt werden muß ;-)

rede mit deiner Gesangslehrerin
:great:
 
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Der Ratschlag, mit der Lehrerin zu reden, ist natürlich richtig, aber manchmal schwierig umzusetzen. Es kommt auf die Beziehung an, die man zueinander hat. Manche Schüler trauen sich nicht, offen zu sprechen. Und es gibt leider gar nicht so wenig Gesangslehrer - das habe ich selber mehr als einmal erlebt - die auf (kritisches) Nachfragen oder gar Infragestellen bestimmter Anweisungen sehr verschnupft bis hin zu beleidigt reagieren.
Sollte ich jemals wieder Gesangsstunden nehmen, dann würde ich mich auf keine inhaltlichen Diskussionen mehr einlassen, sondern folgende Kriterien zugrundelegen: gegenseitige Sympathie, das Gefühl, jemand Kompetenten vor mir zu haben, der weiss, wovon er spricht. Der selbst gut singen kann, besser gesagt: so singt, dass ich ihm/ihr gerne zuhöre. Kein Hokuspokus. Und nach spätestens zwei, drei Stunden müsste ich eine Veränderung bzw. Verbesserung bemerken. Sonst hätte ich das Gefühl, mein Geld zum Fenster rauszuwerfen, und wäre weg. Und zwar ohne Reden....

Was die Atmung durch Mund oder Nase betrifft .... ich bin eher eine Mundatmerin und bemerke auch keinen Unterschied zur Nasenatmung. Ich glaube, das ist eine Sache der individuellen Präferenz und wenn man zu sehr daran herumdoktert, kann das leicht zur Verschlimmbesserung führen. Mit allgemeingültigen Anweisungen wäre ich da eher vorsichtig. Ich lasse meine Schüler grundsätzlich so atmen, wie sie wollen, und sage nur dann etwas, wenn die jeweilige Atmung das Singen tatsächlich beeinträchtigt.
 
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Sollte ich jemals wieder Gesangsstunden nehmen, dann würde ich mich auf keine inhaltlichen Diskussionen mehr einlassen, sondern folgende Kriterien zugrundelegen: gegenseitige Sympathie, das Gefühl, jemand Kompetenten vor mir zu haben, der weiss, wovon er spricht. Der selbst gut singen kann, besser gesagt: so singt, dass ich ihm/ihr gerne zuhöre. Kein Hokuspokus. Und nach spätestens zwei, drei Stunden müsste ich eine Veränderung bzw. Verbesserung bemerken. Sonst hätte ich das Gefühl, mein Geld zum Fenster rauszuwerfen, und wäre weg. Und zwar ohne Reden....

Es ist aber natürlich schwierig, als Anfänger zu beurteilen, wie viel ein Gesangslehrer wirklich (für einen selbst) taugt. Du bist da mit deiner langjährigen Singerfahrung in einer ganz anderen Position. Gegenseitige Sympathie und das Gefühl, der Person gegenüber vertrauen zu können, sind aber wirklich wichtig. Bei meiner zum Beispiel habe ich schon einiges gelernt, aber eher "auf Umwegen". Als Ergebnis daraus nehme ich keinen (regelmäßigen, zum Einstudieren von Stücken für ihren Chor schon noch) Gesangsunterricht mehr bei ihr, weil wir zu verschiedene Sprachen sprechen. Sie ist nicht generell "schlecht", aber sie vermittelt mir manches nicht in der Form, wie ich es brauche, um es umsetzen zu können.

Vor nicht allzu langer Zeit war ich von ihrem Unterricht extrem frustriert und habe an mir selbst gezweifelt, weil ich mich immer so festgesungen habe. Es war im Nachhinein betrachtet die richtige Entscheidung, hier nachzufragen und mir verschiedene Meinungen anzuhören und AUSSERDEM mit anderen Gesangsschülern über das Singen bei ihr und bei anderen Lehrern zu reden UND bei einem neuen Chor zu schnuppern und dort inzwischen fest mitzusingen, da der Chorleiter selbst ein sehr guter (Jazz-)Sänger und Pädagoge ist.

Meine Ex-Gesangslehrerin reagiert übrigens manchmal auch verschnupft auf Kritik oder Änderungswünsche, kennt aber immerhin ihre Grenzen.
 
Und nach spätestens zwei, drei Stunden müsste ich eine Veränderung bzw. Verbesserung bemerken
Wow, das hatte ich mich gar nicht getraut zu schreiben, obwohl ich das ähnlich sehe und beides mal mit meinem GU auch eine solche schnelle, positive Erfahrung gemacht habe. Ich glaube aber, dass weder du noch ich den typischen Gesangsschüler repräsentieren.
 
Es ist aber natürlich schwierig, als Anfänger zu beurteilen, wie viel ein Gesangslehrer wirklich (für einen selbst) taugt.

Das stimmt wohl. Aber wenn man gern hingeht und sich sogar auf den GU freut, dann ist das schon die halbe Miete. Umgekehrt dageben: Wenn ich schon morgens Magengrummen wegen des abendlichen GU bekomme, dann kann der GU noch so tauglich und kompetent sein - das wird nichts.
 
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Ich kann mich noch an meine ersten Gesangsstunden erinnern.
Die erste Stunde war eine Probestunde, und nachdem ich ja schon lange im Chor gesungen hatte, fand ich vieles strange, total seltsam.
Aber meine Gesangslehrerin hat mir alles vorgemacht, ich sollte es nachmachen. Dann ist es schon nicht mehr so schlimm, seltsame Laute von sich zu geben, finde ich, man macht sich ja nicht alleine zum Deppen.
Außerdem hat sie mit viel Empathie immer gemerkt, wenn mir etwas komisch vorkam, wir haben viel gelacht, und sie hat mir auch erklärt, wozu diese Übung da ist.
Sie hat viel versucht, mit Bildern auszudrücken, was ich tun sollte, und wenn sie gemerkt hat, dass ich das nicht verstanden habe, hat sie versucht, ein anderes Bild dafür zu nehmen.

Aber vor allem haben wir sehr, sehr viel gelacht! Es hat Spaß gemacht. Ich bin immer gerne zu ihr hingefahren.
Ich hab mich vorher auf die Gesangsstunde gefreut.
Ich war danach noch total begeistert.

Ob ich nach drei Gesangsstunden tatsächlich einen Fortschritt gemerkt habe, daran kann ich mich jetzt nicht erinnern.

Aber sie war definitiv eine tolle Sängerin. Ich hab sie bewundert, wenn sie mir vorgesungen hat, so schön, warm, weich und rund. Da stimmte alles.
 
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Es ist aber natürlich schwierig, als Anfänger zu beurteilen, wie viel ein Gesangslehrer wirklich (für einen selbst) taugt. Du bist da mit deiner langjährigen Singerfahrung in einer ganz anderen Position.

Das stimmt natürlich! Anfänger haben wenig Anhaltspunkte... vielleicht helfen da Empfehlungen anderer Schüler weiter?
Ein Problem bei Gesangslehrern ist ja, dass es sozusagen keine Qualitätskontrolle gibt - wir wurschteln eigenbrötlersich vor uns hin, hüten eifersüchtig unsere vermeintlichen Geheimnisse und lassen kein gutes Haar an den unfähigen Kollegen ;) (ist jetzt nicht ganz ernst gemeint, aber solche Auswüchse gibt´s!)
 
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Hey du,
Daheim als Anfänger keine Übungen machen, hört sich schon mal schlau an!
Gebt euch doch vielleicht noch ein paar Stunden Zeit?? ich finde nicht, dass das ein ausschlaggebendes Kriterium ist, dass nach drei Unterrichtsstunden ein Erfolg eintritt...
Wenn nach 3 Stunden einige Zusammenhänge verstanden sind, ist das schon mal gut!
bis der Körper allerdings BeGREIFT, was man von ihm will, das kann schon etwas dauern???
Singen lernen dauert! Gibt Stillstände, Rückschläge, das braucht schon Geduld!!!


weil ich mich immer so festgesungen habe.

Nach dem der Begriff „festgesungen“ immer mal wieder auftaucht.
Darf ich fragen, was der bedeutet?
Herzlichen gruss
Karin
 
„festgesungen“ immer mal wieder auftaucht.
In meinem Fall bedeutet es, dass ich mit zu viel subglottischem Druck gesungen habe und es dann nicht mehr schaffe, die "Röhre" herzustellen, um in die Kopfstimme zu kommen. Und ich vermute (ohne es zu wissen), dass die Stimmlippen dann nicht mehr richtig schließen. Ich kriege manche Töne dann nicht mehr sauber hin, sondern es ist so ein "Raspeln" oder Knarren beim Übergang da. Wenn ich dann weitersinge, werde ich heiser.
 
1. Sie sagt, ich solle zu Hause noch nicht üben, weil ich sonst Falsches Einüben würde. Dabei würde ich gerne... ich das normal?

Wenn deine GL merkt, dass du (noch) vieles falsch machst und ohne Hife von aussen nicht auf die richtige Spur kommst (was bei vielen Anfängern der Fall ist) ist das ein guter Tipp. Du musst etwas Geduld haben, relativ bald merkst du selber ob es gesanglich stimmt oder nicht und kannst dann bei Fehlern zumindest grad abbrechen, so dass sich solche Fehleinstellungen nicht noch mehr einprägen. Und irgendwann weisst du auch ohne Hilfe, wie du Fehler korrigierst und dann wird das Üben zuhause so richtig produktiv.

2. Sie sagt, man solle nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen. Ich atme automatisch durch den Mund, es geht auch viel schneller.

Weder meine jetztige noch meine frühere GL, und auch sonst kein GL bei dem ich je einen Kurs o.ä. gemacht habe, hat je was dazu gesagt, ob ich durch Nase oder Mund atmen soll. Und ich musste es jetzt erst mal kurz ausprobieren, da ich mir gar nicht bewusst war, wie ich es mache: und es ist bei mir so, wie andere es bereits beschrieben haben: wenn nur ganz wenig Zeit ist, z.B. innerhalb einer längeren Koloratur, atme ich durch den Mund, wenn viel Zeit ist, durch die Nase.

Viel wichtiger scheinen mir beim atmen aber zwei andere Dinge: 1. dass du immer gut in die Tiefe atmest, das geht auch bei kurzen Atemschnappern ganz gut (Stichwort "stummer Schreck") und dass du 2. schon beim einatmen in derjenigen Emotion bist, mit der du die folgende Phrase singen willst. Also nicht: "jetzt hole ich mal Luft, dann schaue ich mir an was kommt und überlege mir die entsprechende Emotion dazu". Oder anders gesagt, du musst schon beim einatmen eine ganz genaue Vorstellung davon haben, was du danach singst. Ist für einen Anfänger, der noch mit so vielem anderen beschäftigt ist, ev. nicht ganz einfach, aber wenn du das von Anfang an versuchst umzusetzen, kannst du dir später viel Umlernarbeit ersparen.

3. Sie so gut wie nichts zu Atemtechnik und Haltung. Gesangstechnik an sich ist auch kaum ein Thema.

Um da was dazu sagen zu können müsste man erst wissen, was sie denn effektiv mit dir macht, resp. wie läuft eine Gesangsstunde bei deiner GL ab?

Generell: Was macht für Euch einen guten Gesangslehrer aus?

1. gute fachliche Kenntnisse nicht nur theoretisch sondern v.a. auch praktisch
2. pädagogisches Können und Erfahrung: ein guter GL geht, wo nötig, individuell auf jeden Schüler ein und zieht nicht einfach nur immer das gleiche 0815-Programm durch
3. Chemie zwischen Schüler und Lehrer muss stimmen, was der Schüler unter anderem auch daran merkt, dass der/die GL offensichtlich Spass hat, ihn zu unterrichten
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Wie läuft eine Gesangsstunde bei meiner Lehrerin ab:
Am Anfang hole ich tief Luft, sage die Zahlen 1-8 laut und den Rest Luft schnaufe ich langsam heraus (oder ist das vielleicht doch eine Atemübung...?)
Danach machen wir eine Reihe von Übungen zum Einsingen. Sie spielt mehrere Reihen von Tönen am Klavier und ich singe sie in dem Modus der jeweiligen Übung nach. Mit bestimmten Vokalen, oder legato/stakkato. Bei tieferen Tönen hapert es üblicherweise.
Der letzte Teil ist dann tatsächliches Singen. Dann fragt sie immer "Was singen wir heute?" und ich hole eines der drei Lieder heraus, welche wir schon behandelt haben. Kommt mir etwas konzeptlos vor, dass sie fragt, aber ok... ich weiß nicht, ob es richtig oder falsch ist.

Was ich auf jeden Fall mitnehme: Unsicherheiten, Unklarheiten anzusprechen. Mal sehen, was sich ergibt.
 
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Am Anfang hole ich tief Luft, sage die Zahlen 1-8 laut und den Rest Luft schnaufe ich langsam heraus (oder ist das vielleicht doch eine Atemübung...?)
Ich kenne diese Übung nicht, aber ja, das klingt nach einer Anfängerübung, um den Atemstrom zu regulieren - dadurch lernst du ja, dir den Atem so einzuteilen, dass er für die 8 Zahlen reicht und am Ende noch was zum Ausatmen da ist.

Danach machen wir eine Reihe von Übungen zum Einsingen. Sie spielt mehrere Reihen von Tönen am Klavier und ich singe sie in dem Modus der jeweiligen Übung nach. Mit bestimmten Vokalen, oder legato/stakkato.
Das klingt auch normal.

Dann fragt sie immer "Was singen wir heute?" und ich hole eines der drei Lieder heraus, welche wir schon behandelt haben. Kommt mir etwas konzeptlos vor, dass sie fragt, aber ok...
Hm, fragt sie das, weil sie nicht mehr weiß, was ihr gesungen habt? Oder will sie dir einfach die Auswahl zwischen den Stücken lassen, die ihr schon gemacht habt? Ersteres könnte auch dafür sprechen, dass sie sehr viele Schüler hat. Letzteres fände ich sogar gut, weil sie dich damit auffordert, dir zu überlegen, welches Stück für dich gerade passt. Gesangsunterricht ist keine Einbahnstraße. Es hängt ja auch von deiner Tagesverfassung ab, was du brauchst.
 
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