mix4munich
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Aloha, Gemeinde!
Neue Erfahrungen gemacht, anyone? Ich sitze hier und kratze mich noch am Kopf über meinen Mix gestern Abend. So lauschet denn:
Gestern habe ich "Muddy What?" gemischt, in einem Club, der etwa 150 bis 200 Leute fasst. Der Club hat eine PA bestehend aus zwei the box pro Achat 12 und zwei the box pro TP 218 (weiß nicht, welche Version), gepowert von einer TSA 4-1300 und gesteuert durch den zugehörigen Controller. Diese Boxen finde ich bemerkenswert gut, sie können laut spielen und lösen dabei fast so gut auf wie meine RCFs. Den günstigen Preis erkauft man sich mit einem höheren Gewicht, was im stationären Betrieb wie in einem Club natürlich keinen Nachteil darstellt.
Desweiteren gibt es dort mehrere the box pro Mon12 (wir nutzten deren drei für dieses Trio), angetrieben durch eine weitere TSA 4-1300.
Das Pult ist ein älteres SoundCraft SI Impact. An Effekten habe ich eine Drum-Plate für Snare und Toms sowie ein mono Tap-Delay und eine Large Plate für den Gesang (und manchmal für die Sologitarre) benutzt.
Mir wurde gesagt, dass die Anlage neulich sehr ausführlich auf die Location eingemessen wurde, leider konnte mir der Betreiber des Clubs nicht sagen, was genau gemacht wurde, nur "drei Stunden lang Messungen und Einstellungen". Letztes Jahr habe ich dort schonmal auf derselben Anlage gemischt, damals noch nicht eingemessen. Wir haben damals zwar auf den Raum entzerrt, aber der Unterschied war dann doch nochmal deutlich.
Die Band ist ein Trio:
Der Drummer spielte eine Art Cocktail-Drumset mit einer 18" Bassdrum. Die Mikrofonierung war BD, Sn, HH, Hängetom, Standtom, zweimal OH (genauer "Underhead"). Die Mikrofonierung bestand aus einem eingebauten EV PL 33 für die BD, zwei eingebaute Condenser-Mikros von Thomann für die Toms, einem Sennheiser e904 für die Snare, einem Line Audio CM 3 für die HH (mit einer K&M 238 Halterung von unten abgenommen) sowie zwei weiteren CM 3 als Underheads.
Der Sänger (Beta 58a) spielte div. Les-Paul-artige (ich denke, in Bariton-Tuning) über einen klassischen 4*10 Fender Bassman in Tweed-Optik, abgenommen mit einem EV RE20. Er hat damit auch für den Bass gesorgt.
Die Solo-Gitarristin (Linkshänderin) spielte eine Custom-Strat über div. Effekte in eine kleinen Fender-Tweed-Combo mit 1*12er Bestückung, abgenommen mit einem Sennheiser e906, und eine Mandoline in einen Trace-Elliot Akustikamp, den wir über den eingebauten DI-Out abnahmen.
Die Band spielt Blues-Klassiker in einem neuen Gewand, die Eigenkompositionen würde ich als modern Blues bezeichnen, aber es geht auch oft in folkige Gefilde, und auch der Funk ist mit ihnen.
Die Bühnenlautstärke war mehr als zivilisiert, Feedbacks gab es den ganzen Abend nicht.
Alles klar bis hier, doch nun fangen die Merkwürdigkeiten an.
Interessant fand ich, dass ich bei 8 von 12 Kanälen ausser dem LoCut KEINEN EQ einsetzen wollte. Und auch in den vier Kanälen mit EQ beschränkte sich das meistens auf eine kleine Korrektur wie eine dezente Höhenanhebung für die HH und das kleine Tom, eine dezente Absenkung im Bass für die BD (denn die klang dank des Mikros und guten Tunings schon von sich aus sehr fett) und eine leichte Bassanhebung auf dem Kanal des Fender Bassman bei gleichzeitig dezenter Absenkung der Tiefmitten, um Platz für die Vocals zu machen. Es wäre wohl auch ohne diese Absenkung gegangen.
Da mir bei den SoundCraft Pulten dieser Bauart der Kompressor und das Gate nicht besonders gefallen, wurde auch hiervon nichts benutzt, was für mich extrem untypisch ist - normalerweise nutze ich auf 2 von 3 Kanälen einen dezenten Kompressor und bei rund 50% ein Gate. Gestern gar nichts. Allerdings habe ich auch hier nichts vermisst (das erachte ich hier als die zweite Merkwürdigkeit). Vielleicht lasse ich in Zukunft die Dynamikprozessoren mal weg oder gehe sehr sparsam damit um.
Dieser asketische Mix wurde sowohl von der Band als auch vom Publikum und dem Clubbesitzer mehrfach gelobt, also hat denen auch nichts gefehlt.
Und bei Euch so? Irgendwelche Merkwürdikeiten oder Tendenzen in eine unerwartete Richtung?
Gruß
Jo
Neue Erfahrungen gemacht, anyone? Ich sitze hier und kratze mich noch am Kopf über meinen Mix gestern Abend. So lauschet denn:
Gestern habe ich "Muddy What?" gemischt, in einem Club, der etwa 150 bis 200 Leute fasst. Der Club hat eine PA bestehend aus zwei the box pro Achat 12 und zwei the box pro TP 218 (weiß nicht, welche Version), gepowert von einer TSA 4-1300 und gesteuert durch den zugehörigen Controller. Diese Boxen finde ich bemerkenswert gut, sie können laut spielen und lösen dabei fast so gut auf wie meine RCFs. Den günstigen Preis erkauft man sich mit einem höheren Gewicht, was im stationären Betrieb wie in einem Club natürlich keinen Nachteil darstellt.
Desweiteren gibt es dort mehrere the box pro Mon12 (wir nutzten deren drei für dieses Trio), angetrieben durch eine weitere TSA 4-1300.
Das Pult ist ein älteres SoundCraft SI Impact. An Effekten habe ich eine Drum-Plate für Snare und Toms sowie ein mono Tap-Delay und eine Large Plate für den Gesang (und manchmal für die Sologitarre) benutzt.
Mir wurde gesagt, dass die Anlage neulich sehr ausführlich auf die Location eingemessen wurde, leider konnte mir der Betreiber des Clubs nicht sagen, was genau gemacht wurde, nur "drei Stunden lang Messungen und Einstellungen". Letztes Jahr habe ich dort schonmal auf derselben Anlage gemischt, damals noch nicht eingemessen. Wir haben damals zwar auf den Raum entzerrt, aber der Unterschied war dann doch nochmal deutlich.
Die Band ist ein Trio:
Der Drummer spielte eine Art Cocktail-Drumset mit einer 18" Bassdrum. Die Mikrofonierung war BD, Sn, HH, Hängetom, Standtom, zweimal OH (genauer "Underhead"). Die Mikrofonierung bestand aus einem eingebauten EV PL 33 für die BD, zwei eingebaute Condenser-Mikros von Thomann für die Toms, einem Sennheiser e904 für die Snare, einem Line Audio CM 3 für die HH (mit einer K&M 238 Halterung von unten abgenommen) sowie zwei weiteren CM 3 als Underheads.
Der Sänger (Beta 58a) spielte div. Les-Paul-artige (ich denke, in Bariton-Tuning) über einen klassischen 4*10 Fender Bassman in Tweed-Optik, abgenommen mit einem EV RE20. Er hat damit auch für den Bass gesorgt.
Die Solo-Gitarristin (Linkshänderin) spielte eine Custom-Strat über div. Effekte in eine kleinen Fender-Tweed-Combo mit 1*12er Bestückung, abgenommen mit einem Sennheiser e906, und eine Mandoline in einen Trace-Elliot Akustikamp, den wir über den eingebauten DI-Out abnahmen.
Die Band spielt Blues-Klassiker in einem neuen Gewand, die Eigenkompositionen würde ich als modern Blues bezeichnen, aber es geht auch oft in folkige Gefilde, und auch der Funk ist mit ihnen.
Die Bühnenlautstärke war mehr als zivilisiert, Feedbacks gab es den ganzen Abend nicht.
Alles klar bis hier, doch nun fangen die Merkwürdigkeiten an.
Interessant fand ich, dass ich bei 8 von 12 Kanälen ausser dem LoCut KEINEN EQ einsetzen wollte. Und auch in den vier Kanälen mit EQ beschränkte sich das meistens auf eine kleine Korrektur wie eine dezente Höhenanhebung für die HH und das kleine Tom, eine dezente Absenkung im Bass für die BD (denn die klang dank des Mikros und guten Tunings schon von sich aus sehr fett) und eine leichte Bassanhebung auf dem Kanal des Fender Bassman bei gleichzeitig dezenter Absenkung der Tiefmitten, um Platz für die Vocals zu machen. Es wäre wohl auch ohne diese Absenkung gegangen.
Da mir bei den SoundCraft Pulten dieser Bauart der Kompressor und das Gate nicht besonders gefallen, wurde auch hiervon nichts benutzt, was für mich extrem untypisch ist - normalerweise nutze ich auf 2 von 3 Kanälen einen dezenten Kompressor und bei rund 50% ein Gate. Gestern gar nichts. Allerdings habe ich auch hier nichts vermisst (das erachte ich hier als die zweite Merkwürdigkeit). Vielleicht lasse ich in Zukunft die Dynamikprozessoren mal weg oder gehe sehr sparsam damit um.
Dieser asketische Mix wurde sowohl von der Band als auch vom Publikum und dem Clubbesitzer mehrfach gelobt, also hat denen auch nichts gefehlt.
Und bei Euch so? Irgendwelche Merkwürdikeiten oder Tendenzen in eine unerwartete Richtung?
Gruß
Jo
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