Einfluß der Dicke des Body auf den Klang

  • Ersteller blechgitarre
  • Erstellt am
Die Ibanez Saber hat einen recht dünnen Korpus. Sieht deswegen aber nicht schrecklich billig aus, und da es die Produktreihe schon lange gibt, wird sie wohl auch beliebt sein.

Die Saber kannte ich noch nicht, danke.

Über die Dicke wird sehr wenig diskutiert.
Warum?
Andere potentiellle Klangbestimmende Faktoren sind in Gitarristenkreisen viel beliebter.
Nein ich nenne dad H Wort jetzt nicht:evil:
 
Hi,

ich kann mich noch gut an die (an sich) sehr gut gemachten Paula-Abwandlungen von Gordon Smith Guitars aus den 80ern erinnern.
Die waren vom Korpus her deutlich dünner als das Vorbild, ansonsten gleich aufgebaut...und klangen sehr schlank....mir hatten sie zu wenig Druck.
Ich hatte auch mal ne Gibson Variante in der Hand mit dünnem Korpus (war mal so`n Sondermodell)...hatte auch wenig Druck untenrum.

Das soll nix im Allgemeinen aussagen, ist mir nur aufgefallen.

Hat ne SG nicht nen anderen (flacheren) Halswinkel als ne Paula?
Ich kann mir gut vorstellen, daß n dünner Korpus mit steilem Halswinkel nicht optimal schwingt wegen der "Bogen-Konstruktion". Mit flacherem Halswinkel wird er wieder stabiler und kann freier schwingen weil die Zugkräfte paralleler zum Korpus laufen.
Ne Strat/Tele zB mit zu steilem Halswinkel (im original Richtung 0Grad Neigung) klingt meist deswegen dann gar nicht mehr-meine Erfahrung...

Gruß,
Bernie
 
Zuletzt bearbeitet:
Über die Dicke wird sehr wenig diskutiert.
[...]
Nein ich nenne dad H Wort jetzt nicht

Die Dicke von WAS? :D

Ich hab nicht den Überblick über sämtliche "parts", die der Markt so hergibt, aber so einiges was man aus den "dicken Bodys" seit 70 Jahren gewöhnt ist setzt dem "Schlankheitswahn" schon Grenzen. Bei den anvisierten 2,5cm würde ein 08/15 Tremoloblock am Rücken rausstehen, ebenso die bspw. von Gibson standardmäßig verwendeten Bolzen fürs Stoptail. Solange die Saiten nicht auf den PUs aufliegen ist erstmal alles gut, aber die meisten würden wohl die Nase rümfen wenn die allzu weit hervorstehen und deswegen zwischen Body und Saiten 3cm Luft nötig wären. Potis...
Irgendwann müsste für solche Teile also eine neue Lösung her.

Aus Neugier: Was für ein "Saitenhaltesystem" schwebt Dir vor?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hat ne SG nicht nen anderen (flacheren) Halswinkel als ne Paula?

Der Halswinkel hängt von den Brückenkonstruktionen ab, wenn diese identisch ist: Nein, der Halswinkel ist gleich.

Ich kann mir gut vorstellen, daß n dünner Korpus mit steilem Halswinkel nicht optimal schwingt wegen der "Bogen-Konstruktion". Mit flacherem Halswinkel wird er wieder stabiler und kann freier schwingen weil die Zugkräfte paralleler zum Korpus laufen.
Ne Strat/Tele zB mit zu steilem Halswinkel (im original Richtung 0Grad Neigung) klingt meist deswegen dann gar nicht mehr-meine Erfahrung...

Es ist doch schön, dass Physik nicht auf Vorstellungen und subjektiven Erfahrungen beruht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Halswinkel hängt von den Brückenkonstruktionen ab, wenn diese identisch ist: Nein, der Halswinkel ist gleich.
....das stimmt nicht ganz, schließlich hat ne Paula ne stark gewölbte Decke auf deren "Gipfel" quasi die Brücke steht.
Sieht man den Hals in Beziehung zu der Mahagoniplatte (die die Basis des Korpus bildet) dann ist der Winkel deutlich größer. Insgesamt steht deutlich weniger Holz parallel zur Saitenzugkraft...da ist dann die Mindestdicke schon ein Faktor.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es ist doch schön, dass Physik nicht auf Vorstellungen und subjektiven Erfahrungen beruht.
...uh ja schön wie das hingedreht wird und danke für`s Totschlagargument.
Dann formuliere ich halt anders (und nicht mehr so vorsichtig)...: meine jahrelange Erfahrung und Beobachtung ergab mir die Erkenntnis, daß ein dünner Korpus mit steilem Halswinkel sozusagen zum "Gegenschwabbeln" neigt und somit nicht optimal schwingt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nochwas dazu:
es gab hier im Schwabenland einen Gitarrenbauer der außer sehr schönen Akustikgitarren auch sehr schön gemachte Tele/Strat Varianten baute...von denen ich über die Jahre drei auf meiner Werkbank liegen hatte, die trotz ihrer offensichtlichen Qualitäten nicht so richtig wollten. Die hatten alle Eines gemeinsam: einen für Fender-Styles enormen Halswinkel-die Saiten liefen über einen cm höher über die Tremolos-die auf 2Punkt Bolzen standen-die Pickups standen sehr weit aus dem Schlagbrett. Der Klang? Plumm....
Mein Vorgehen war immer gleich: Halstasche nachschnitzen mitm Stemmeisen, Hals in etwa "Fender"-Winkel wieder reinsetzen, Tremolo und Pickups runter...Saitenlage neu einstellen....AHA!!!! Der Klang: Plenggggggggg.....plötzlich war wieder Leben drin....Fazit: meine oben notierte Erkenntnis!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wir sollten uns angewöhnen, jede Erkenntnis, die wir aus unserer Erfahrung heraus äußern, durch ausführliche Schilderung aller relevanten Fakten (inklusive der Vorgeschichte bis hin zum Urknall) zu belegen.

Es ist doch schön, dass Physik nicht auf Vorstellungen und subjektiven Erfahrungen beruht.
Weißt Du, wie physikalischer Erkenntnisgewinn abläuft?
Wichtiges Stichwort: Empirie (aus dem Griechischen: "Erfahrung"!).
Forderst Du jetzt tasächlich, dass Old Rocker aus seinen persönlichen ("subjektiven") Erfahrungen eine wissenschaftliche Testreihe macht, um dann eine Abhandlung darüber zu schreiben?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Können wir bitte nicht wieder beim Urknall anfangen, wenn es darum geht, was man über die physikalische Seite der Welt weiß?

Es gibt jede Menge Lehrbücher und Publikationen zum Thema "Schwingungen und Wellen in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern". Bitte diskutiert auf deren Grundlage und wenn ihr davon keine Ahnung habt oder haben wollt, dann lauschet bitte den Wissenden.

Den Gitarrenkorpus durchlaufen Wellen. Deren Ausbreitung ist abhängig von Dichte, Elastizität, innerer Reibung und Masse des Festkörpers. Sie breiten sich ziemlich chaotisch aus, da es neben der ursprünglichen Stossrichtung zu Überlagerungen, Querkontraktionen, Rückschwingungen, etc. kommt.

Form und Volumen eines Körpers haben dabei sehr wohl Einfluss auf die Wellenausbreitung (-> das beantwortet die Frage des TE). Der Wellenverlauf in einem bestimmten, individuellen Festkörper ist dabei sehr schwer zu erfassen bzw. zu beschreiben. Das kann dem Gitarrenbauer aber ziemlich egal sein. Für ihn ist nicht wichtig, wie die Wellen laufen, sondern nur wie das Ganze klingt. Der Rest ist Erfahrungswissen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich denke mal, es lässt sich eine Analogie zur Ausbreitung von Wellen in Gewässern herstellen (womit ich mich ein wenig auskenne):
- Tiefes, grosses Gewässer: Lange Wellen, die weit laufen. (Mehr Bass und Sustain)
- Kleines & flaches Gewässer: Kurze Wellen mit kurzer Laufzeit (mehr Treble und weniger Sustain, dafür aber bessere Übertragung der Anschlagsdynamik).

Auch die Form eines Gewässers hat hier Einfluss, was sich sehr schön anhand z.B. des Bodensees nachweisen lässt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
....das stimmt nicht ganz, schließlich hat ne Paula ne stark gewölbte Decke auf deren "Gipfel" quasi die Brücke steht.

Die gewölbte Decke hat damit praktisch nichts zu tun, die ersten Les Paul Standard hatten neben der gewölbten Decke z.B. einen sehr flachen Halswinkel.
Die Folge davon war, dass die Einstellbarkeit der Brücke (nach unten, d.h. für eine flache Saitenlage) extrem begrenzt war, genau darum geht es beim Halswinkel.
Das Gleiche siehst du auch bei Gitarren mit Schraubhals wie z.B. bei Fender, dort wird hauptsächlich geshimt um den Halswinkel bei Bedarf zu vergrößern.

...uh ja schön wie das hingedreht wird und danke für`s Totschlagargument.
Dann formuliere ich halt anders (und nicht mehr so vorsichtig)...: meine jahrelange Erfahrung und Beobachtung ergab mir die Erkenntnis, daß ein dünner Korpus mit steilem Halswinkel sozusagen zum "Gegenschwabbeln" neigt und somit nicht optimal schwingt.

Deine jahrelange Erfahrung in allen Ehren, das Problem daran ist immer das Gleiche:
Es werden unterschiedlichste Gitarren verglichen und daraus Rückschlüsse gezogen, die man eigentlich nicht ziehen kann.
Darüber hinaus ist das "schwabbeln" ;) nicht mit dem elektrischen Klang gleichzusetzen.
 
Moin,

auch wenn ich mich hier jetzt wieder aus dem Fenster lehne und einige was zu motzen haben werden, möchte ich dir meine Erfahrung mitteilen.

Ich habe eine Ibanez Sz 520 (dick!) Und eine Ibanez S521 Mol (dünn). Beide aus Mahagoni mit Palisandergriffbrett und ähnlichen Pickups (SD Sh6 und Sh4). Unterschiede sind, dass bei der Sz der Hals geleimt ist, bei der S geschraubt und dass die SZ eine Ahorndecke hat (glaube ich jedenfalls).

Die SZ klingt voller, hat mehr Volumen, ist bassiger, aber auch träger. Die S hingegen ist direkter, hat mehr Spritzigkeit und ist trockener im Klang.
Bei zu viel Gain beginnt die SZ eher zu schmatzen und zu matschen also die S.
Natürlich alles nur meine subjektive Meinung, aber vll hilft es dir ja irgendwie.


Vg Dome
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Deckt sich voll & ganz mit meinen Erfahrungen. Danke! :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben