Amp für Auftritte und (laute) Proben gesucht

  • Ersteller NightmareZzx
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Amp + Box ist halt auch immer Geschmacksfrage. Was für Dich evtl. noch in Frage kommen könnte, wäre die Kombination aus:





Die liegen neu zwar etwas über Budget, aber mit etwas Glück kannst Du auf dem Gebrauchtmarkt gute Exemplare mit Abschlag erhalten, dann würde es passen. Mit 800 W und 4x 10er solltest Du dann Deinen Kollegen locker Paroli bieten können ...



Ich schaue aktuell hiernach, da es von diesen doch ein paar auf Ebay gibt.
Habe ein Exemplar der Box gefunden, das Made in Italy ist statt Indoniesien, wie es bei den Modellen auf Thomann der Fall ist. Die hier zitierte Box und das Topteil haben 800W bei 4Ohm, die Italy Box hat jedoch 800W bei 8Ohm. Habe mich da ein wenig eingelesen und herausgefunden, dass ein 800W 4Ohm Topteil bei einer 8Ohm Box nur etwa die Hälfte der Power liefert, man bei 8Ohm Boxen zwei Stück nutzt, um auf 4Ohm zu kommen. Das bedeutet wohl, dass die 8Ohm Italy Box keinen Sinn macht, wenn ich das Topteil kaufen würde, oder?
Generell bräuchte ich bei 8Ohm zwei Boxen mit einer kleineren Watt-Zahl als das Topteil hergibt, wenn ich das richtig sehe?

Also nur damit ich das Thema richtig verstehe ein Gedankenexperiment: Ich habe bei einem Live Auftritt einen Turm aus einem 1x15 und 4x10 gesehen. Die gängigen 15er scheinen 400W zu haben, was wäre eine sinnvolle Mischung, wenn man sich einen 4x10 und ein Topteil dazu nimmt?
 
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Der Little Mark 800 leistet 800W RMS an 4 Ohm und 500W RMS an 8 Ohm laut Angaben auf der Herstellerseite. Ist also etwas mehr als die Hälfte ... das heißt aber NICHT, dass die 8 Ohm-Box um die Hälfte leiser spielen würde. Ganz grob: eine wahrgenommene Verdoppelung der Lautstärke entspricht einer Erhöhung des Schalldrucks um ungefähr 10 dB, was eine verzehnfachte (!) Verstärkerleistung erfordert. Es könnte also maximal darum gehen, dass im allerletzten Quentchen an Lautstärke eine 8 Ohm-Box nicht ganz so mithält wie eine 4 Ohm-Box ... aber ganz ehrlich: das sind echt Marginalitäten ... die Ohren sollten Dir bei beiden Varianten schon vorher abfallen ...

Was imho viel wichtiger ist: die Markbass-Topteile haben eine Mindestimpedanz von 4 Ohm. Heißt: Du kannst daran zwei 8 Ohm-Boxen betreiben oder eine 4 Ohm-Box. Zwei 4 Ohm-Boxen NICHT! Und da geht's nicht um etwas mehr oder weniger Lautstärke, sondern darum, ob der Amp das überlebt oder in die ewigen Jagdgründe eingeht, was mit einer dauerhaften Zero-Lautstärke einhergeht.

Also: möchtest Du perspektivisch an dem anvisierten Markbass-Topteile mehr als eine Box betreiben, nimm auch als erste Box eine 8 Ohm-Variante. Die kannst Du später mit einer zweiten 8 Ohm-Box ohne weitere Verrenkungen mit dem Little Mark betreiben. "Brauchen" tust Du eine zweite Box nicht. Und ich behaupte einfach mal, dass Du den Unterschied zwischen einer 8 Ohm-Box und deren ansonsten baugleicher 4 Ohm-Variante in 99,9% aller Anwendungsfälle nicht hören wirst ...

Nun zu Deinem Gedankenexperiment: Kombi aus verschiedenen Boxen - kann man machen. Wie oben schon geschrieben: Gesamt-Impedanz UNBEDINGT beachten! Wenn beide Boxen die gleiche Impedanz haben, bedeutet das, dass sich die Leistung aus dem Amp ungefähr gleich auf die beiden Boxen verteilt. Hast Du z.B. die 104HR in 8 Ohm als Erstbox, erhält sie die volle Leistung an 8 Ohm von bis zu 500W. Sind zwei Boxen á 8 Ohm angeschlossen, beträgt die Gesamtimpedanz 4 Ohm und die Leistung von 800W an 4 Ohm verteilt sich mit je ca. 400W auf jede Box. Eine 400W 15er Bassbox würde also dazu passen. - Hier kommt aber Fall Nr. 2, bei dem die reine Watt-Angabe nicht die wichtigste Rolle spielen sollte: der Wirkungsgrad. Viele 410er haben einen deutlich besseren Wirkungsgrad als 115er, heißt, sie setzen die gegebene Wattzahl in mehr Lautstärke um (was nicht über das gesamte Frequenzspektrum so stimmen muss, aber sei's drum ...). Bei Markbass haben die 410er einen Wirkungsgrad von 103 dB(SPL), die 115er von 100 dB. Bedeutet: die 410er wird im Normalfall lauter sein als eine 115er. Das muss kein Problem sein, man sollte es vorher nur ins Kalkül mit einbeziehen. Beim GuitarSummit hatte ich einem Mitarbeiter von Glockenklang die Frage gestellt, ob es denn Sinn machen würde, eine 410er (Quattro) mit einer 115er (Uno Rock) zu kombinieren. Er bestätigte, dass die 410er dominant im Sound seien ... aber man würde was merken, wenn die 115er NICHT dabei ist. Die 115er rundet in diesem Beispiel das Bassfundament etwas ab, mehr aber auch nicht. - Was als Kombi mittlerweile gerne genommen wird, ist eine 115er plus einer 210er, das passt vom Wirkungsgrad in aller Regel besser zusammen. Oder aber die doppelte Version, 215er plus 410er. Und jetzt noch eine Variante: 410er an Markbass-Top, an den Line-Out eine zusätzliche Endstufe und da dran eine hochbelastbare 115er, da kann man das Zusammenspiel der beiden Boxen lautstärkemäßig feintunen.

Sry, dass es etwas mehr geworden ist. Also: wenn Du garantiert immer nur die eine Box an den Markbass dranhängen willst, hol' Dir die 4 Ohm-Variante. Sobald Du auch nur mit dem Gedanken spielst, eine zweite Box mit dranzuhängen, nimm eine 8 Ohm-Box. Ja, wenn Du z.B. die 104HF mit einer Markbass 15er kombinierst, kannst Du die 410er nicht komplett ausreizen. Kleiner Tipp: wird in aller Regel trotzdem laut genug sein ... und ganz im Ernst: Wattzahlen werden überbewertet ...

Bässte Grüße

MrC
 
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Hi,

@MrC hat ansich schon das meiste gesagt. Ich möchte nur ergänzen, dass nicht nur wegen des Wirkungsgrades, sondern allein schon von der Membranfläche her die Kombination 2x10'' besser zu 1x15'' passt (und entsprechend 4x10'' zu 2x15''). Ist ja eine relativ leichte Rechnung :D.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass 4x10'' + 2x15'' meist einfach viel zu viel ist (wenn man nicht gerade bei RaR spielt ;)). Ich hab die Kombination jahrelang gefahren (mit je 300 Watt) und frag mich heute warum ... hab den Lautstärkeregler nie über 2 gehabt und mir 'nen kaputten Rücken geschleppt.
Seitdem ist bei mir kontrolliertes Downsizing angesagt. Aber das nur als Erfahrungsbericht.

Gruß
Golo
 
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Vielen Dank für die umfangreichen Antworten!
Kurz zusammengefasst heißt das also, dass beispielsweise das Topteil mit 4Ohm und 800W in einer Kombination mit einem 2x10 400W 8Ohm und einem 1x15 400W 8Ohm zusammen passend und wohl ausreichend währen für Rockgigs in kleinen Hallen bis 150 Zuhörern oder ähnlichen Open Air Gigs?

Andere Frage.. Es gibt ja 2x10er mit und ohne Tweeter, was einen Preisunterschied von etwa 70€ macht. Wann macht der Sinn? Schätze mal, ich muss darauf hoffen, dass mein Musikladen des Vertrauens beide Varianten zum testen hat.
 
wohl ausreichend währen
Boah, das ist schwer einzuschätzen. Kommt immer auch darauf an, wie laut ihr insgesamt seid, wie die Halle gebaut ist, ... für Open Air wär's wahrscheinlich schon zu wenig, da "draußen" der Bass schön im freien Raum verpufft. Da solltet ihr dann aber auch eine PA am Start haben ...

Nur um's klarzustellen: auch mit einer 410er alleine kann man ordentlich Dampf machen. Die Kombi aus 115er und 210er ist in vielen Fällen einfach ein stimmiges Paket, mit dem sich eine große Bandbreite an Stilen abdecken lässt.

Hochtöner / Tweeter ist Geschmackssache. Klar, ein zusätzlicher Tweeter bringt "obenrum" noch etwas mehr, für knallig-funkiger Slapsounds sicherlich eine absolut sinnvolle Ergänzung. Ist man dagegen eher in (Classic) Rock, Reggae und Konsorten zu Hause, muss ein Tweeter gar nicht unbedingt sein. Ich habe zu Hause einen Orange 115er Combo ohne Hochtöner stehen, da vermisse ich bei Rocksongs nichts. Beim Slappen fehlt aber eindeutig was im Höhenspektrum. Also: ausprobieren. Mit Tweeter sicherlich universeller, in vielen Fällen geht's auch ohne. Und wenn MIT Hochtöner, dann sollte dieser auch regelbar sein, dann wird's noch universeller einsetzbar ...
 
tom5string
  • Gelöscht von elkulk
  • Grund: Nö, keine Eigenwerbung
Kurz zusammengefasst heißt das also, dass beispielsweise das Topteil mit 4Ohm und 800W in einer Kombination mit einem 2x10 400W 8Ohm und einem 1x15 400W 8Ohm zusammen passend und wohl ausreichend währen für Rockgigs in kleinen Hallen bis 150 Zuhörern oder ähnlichen Open Air Gigs?
Alternativ könntest du auch mal nachschauen, was Lemmy von Motörhead für einen Amp gespielt hat.
Der war laut!
 
Den Hochtöner brauchst Du nur, wenn die viel slappst. Für so ziemlich alle anderen Musikrichtungen halte ich einen Hochtöner für obsolet. Und selbst, wenn das beim alleine-vor-sich hindudeln noch ganz nett klingen mag, im Bandkontext dürfte das keinen Unterschied machen.
 
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Ich hab wohl etwas an euch vorbeigeredet und dabei selbst einen Denkfehler gehabt. Ich will mit dem Amp ja nicht die Halle oder das Open Air beschallen, sondern per DI Out in die PA. So haben wir es zumindest immer geregelt. Der Amp ist nur für die Bühne, damit ich und der Schlagzeuger mich hören. Und da kommt der Faktor dazu, dass wir auf der Bühne verdammt laut sind, da der Schlagzeuger sich nicht an der Leine halten lässt.

Bei einem Auftritt letztens habe ich mit dem Amp der anderen Band gespielt: Ein 250W Topteil mit 4x10 und 2x15 drunter, keine Ahnung, wie viel Leistung. Das Topteil war jedenfalls bei 80%
 
Die Kombi aus 115er und 210er ist in vielen Fällen einfach ein stimmiges Paket, mit dem sich eine große Bandbreite an Stilen abdecken lässt.

Und wenn MIT Hochtöner, dann sollte dieser auch regelbar sein, dann wird's noch universeller einsetzbar ...

... absolut vielseitiges set up ! :great::great::great: .... nur noch durch wet / clean / stereo / 2 weg aktiv zu toppen ;) ...... aber brauchen tut man sowas nicht wirklich .
 
... bin zwar keine expertin , aber mit 2 kw wirst du sicherlich der beste freund des mannes am mischpult ..... *löl
 
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Okay dankeschön.. Was können mir die Experten dazu sagen?
Ich hatte mal nen alten Ashdown, der war immer zuverlässig und klang ok.

Mit der Leistung sollte man auch umgehen können und wissen, wann es zu laut wird.

Ich hatte mal ne Band auf der Bühne, da hatte der Bassist seinen 810er Kühlschrank mitgeschleppt und das ganze mit nem Peavey Tour Amp befeuert. Schon beim Soundcheck war zu hören, dass er viel zu laut ist und wirklich alles zudröhnt. Der Mann war leider nicht belehrbar, die Band (die eigentlich gut war) klang beschissen und die Leute sind raus gegangen.

Ich bin ja slbst ein Fan von großen Boxen und viel Saft, aber dann bitte auch umsichtig einsetzen
 
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Meiner bescheidenen Meinung nach ist ein 2000-Watt-Amp als Bühnenmonitor einfach nur komplett bescheuert.
 
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Ich weiß, 2000 Watt ist viel mehr als man brauchen wird. Es ist aber besser die Leistung zu haben und nicht zu brauchen, als sie nicht zu haben und zu brauchen. Das Gewicht ist eben noch human und der Amp kostet nur 500€, weil es eben ein Auslaufmodell ist. Die Kiste war mal sündhaft teuer und hat so ziemlich alles an Ausstattung und Anschlüssen was man sich als Bassist so wünschen kann. Ich habe den ABM 900 und brauche auch nicht die volle Leistung, aber headroom ist immer gut zu haben. Man muss ja nicht voll aufdrehen. Ich finde es beruhigend mehr zu haben als man braucht. So einen Verstärker wird man wohl nie am Limit betreiben müssen. Der Wirkungsgrad der Lautsprecher ist dann auch nicht mehr so wichtig.
Das Schöne an den Ashdown ABMs ist eben, dass sie gut ausgestattet klanglich sehr flexibel sind und durch die Lautsärkenregelung auch im unteren Bereich so fein ist, dass man keine Probleme hat Zimmerlautstärke einzustellen, wenn man daheim übt.
Ein ABM 600 aus der aktuellen Serie kostet mehr. Warum dann nicht den Großen aus der letzten Serie kaufen?
Mit der Leistung sollte man auch umgehen können und wissen, wann es zu laut wird.
Das ist vor allem dann wichtig wenn man so viel Leistung hat dass man nahezu jede Box damit zerblasen kann. Aber lange bevor das passiert klingt es schon richtig beschissen, weil die Tieftöner aus ihrem linearen Hubbereich raus kommen, was selbst bei elektrisch hoch belastbaren Boxen mit erstaunlich wenig Leistung geht.
 
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.... wobei sich ja auch die frage stellt , wie wurde überhaupt die leistung gemessen ?????? ...... ich kenne kein " genormtes " verfahren , nachdem musikeramps meßbar wären ..... das müßte schon eine wirkliche lineare endstufe vorraussetzen und dann auch nur diese mit einem " nutzbaren " musiker frequenzband befeuert werden .

... und ist schon komisch , das son 100 watt ampeg ganz anders " knallt " als ein 100 watt HH oder pearl .... usw
 
Ich find die Entscheidung gerade schon ziemlich schwierig.. 810er Kühlschrank werde ich mir in den nächsten 2 Jahren definitiv nicht kaufen, jedoch ist das Ding ja sogar 100€ billiger als der 800er Little Mark. Und das mit dem Headroom scheint ja schon ne große Sache zu sein. Hab dazu in einigen Artikeln einiges gelesen, von wegen es sei besser, dem Amp gut Freiraum nach oben zu lassen.
Bei Bassamps ist es für die Soundentfaltung ja demensprechend nicht so wichtig, ihnen gut Saft zu geben, also sie performen auch bei niedrigen Einstellungen gut, oder? Die Diskussionen haben unsere Gitarristen mit ihren Amps immer, klar, Vollröhre und so (jap, der Ashdown ist Hybrid), aber bei 20-40W ist das ja noch human.

Abgesehen davon funktioniert der ja auch so wie der Little Mark, man nehme einen 8Ohm Lautsprecher und teile die Leistung grob durch 2 oder man nehme zwei 8Ohm Lautsprecher und hat die volle Leistung der Lautsprecher? Und... die 2000W vom Amp machen einem 400W Lautsprecher nichts negatives, schätze ich?

Passende Lautsprecher... Auch beispielsweise die Markbass?


(Ihr merkt, mit jedem Post lerne ich hier einiges dazu :) )
 
wobei sich ja auch die frage stellt , wie wurde überhaupt die leistung gemessen ??????
Eine gute und berechtigte Frage. Oft wird ja nur eine sogenannte Peakleistung angegeben, eine Maximalleistung oder Impulsleistung. Das reicht vom rein theoretisch errechneten Wert, der über wenige Millisekunden gehalten werden kann bis hin zur reinen Fantasieangabe. Auf Sinus oder RMS Leistung ist mehr Verlass, das sind genormte Messverfahren. Es lohnt sich auch ein Blick auf die Geräterückseite. Dort wird die aufgenommene Leistung angegeben. Wird ein Verstärker mit 1000 Watt beworben, soll aber nur 300 Watt aufnehmen, ist gesunde Skepsis angesagt. Es kann ja nicht mehr raus kommen als rein geht. Beim ABM 2000 steht unter dem Netzanschluss 2020VA. Das steht für Voltampere. Da die Last für das Netz nicht rein ohmsch ist, wird das so angegeben, stark vereinfacht könnte man auch sagen Watt. Der Verstärker nimmt also maximal tatsächlich etwas über 2000Watt auf. Somit liegt die Ausgangsleistung schon irgendwo im Bereich von 2 Kilowatt.
... und ist schon komisch , das son 100 watt ampeg ganz anders " knallt " als ein 100 watt HH oder pearl .... usw
Das hat auch viel damit zu tun, wie stark die Vorstufe die Endstufe aussteuert.
Und... die 2000W vom Amp machen einem 400W Lautsprecher nichts negatives, schätze ich?
Der 400W Lautsprecher wird mit 2000 Watt natürlich umgehend gebraten. Aber das klingt jetzt schlimmer als es ist. Dafür muss ich etwas weiter ausholen. Ich versuche mich dabei verständlich auszudrücken.
Lautsprecher haben eine elektrische und eine mechanische Belastbarkeit. Die elektrische Belastbarkeit gibt an, wie viel Leistung der Lautsprecher aufnehmen kann, bis die Spule die die Membran antreibt schmilzt oder der Kleber der die Wicklungen zusammenhält und isoliert schmilzt. Die mechanische Belastbarkeit gibt an, wie weit sich die Lautsprechermembran rein und raus bewegen kann. Da gibt es zwei Werte, Xmax und Xlim. Xmax gibt an wie weit die Membran auslenken kann (Membranhub) ohne dass die Schwingspule das Magnetfeld soweit verlässt, dass der Antrieb nennenswert geschwächt wird, die Verzerrungen ansteigen und es beschissen klingt. Xlim gibt an wie weit die Membrane auslenken kann, ohne dass der Lautsprecher beschädigt wird, also die Schwingspule gegen die hintere Polplatte knallt oder die Verklebung der Zentrierspinne oder die Sicke reißt. Wird Xmax überschritten, klingt es nur unsauber. So lange Xlim noch nicht erreicht ist, passiert dem Lautsprecher dabei nichts.
Dummerweise wird die mechanische Belastbarkeit gerade bei tiefen Frequenzen viel eher als die elektrische Belastbarkeit erreicht. Das heißt man bekommt einen Lautsprecher kaputt, obwohl die elektrische Belastbarkeit noch nicht erreicht wurde. Aber vorher klingt es beschissen, also unsauber, weil Xmax überschritten wurde. Dann ist es an der Zeit die Lautstärke etwas zu reduzieren. So kann man jedweder Kombination aus Lautsprecher und Verstärker sicher betreiben.

Will man absolute Betriebssicherheit, wählt man den Verstärker klein genug, dass er den Lautsprecher bei keiner Frequenz an sein mechanisches oder elektrisches Limit bringen kann. Dann wird man aber sehr große Boxen benötigen und dann kommt eben der Verstärker irgendwann an seine Grenze, was auch beschissen klingt.
Legt man großen Wert sowohl auf Betriebssicherheit als auch auf sauberen Klang bei hohen Lautstärken, kauft man am besten einen Verstärker und Lautsprecher die beide deutlich mehr leisten können als man ihnen jemals abverlangen wird. Dann hat man aber ordentlich zu schleppen. Einen Nachteil hat man immer.
Zur Belastbarkeit und den Herstellerangaben von Boxen habe ich vor Jahren schon mal ausführlich was geschrieben:
https://www.musiker-board.de/thread...assboxen-verstehen-und-interpretieren.572945/
https://www.musiker-board.de/thread...re-relevanz-in-der-praxis.561541/#post6818566
 
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Ding ja sogar 100€ billiger als der 800er Little Mark. Und das mit dem Headroom scheint ja schon ne große Sache zu sein. Hab dazu in einigen Artikeln einiges gelesen, von wegen es sei besser, dem Amp gut Freiraum nach oben zu lassen.
Ja, das stimmt. Aber trotzdem kann man in sinnvollen Regionen bleiben. Du fährst ja auch nicht mit dem Siebeneinhalbtonner morgens deine Brötchen holen, nur weil es halt besser ist, wenn da für alle Fälle was mehr in die Karre reinpasst.

Ich spiele seit Jahren 500 Watt-Amps mit Boxen mit gängigen Membranflächen dran (4x10, 2x10+1x15, 2x15) und war noch nie... NIE... an der Leistungsgrenze meines Verstärkers. Nicht mal zum Beschallen von kleineren Läden ohne PA - und es ging sicher nie leise zu. Meine 8x10er, die ich zwischendurch hatte, habe ich abgeschafft, weil sie einfach in jeder „normalen“ Location kaum sinnvoll zu nutzen ist. Wenn ich einen Amp nur als Bühnenmonitor brauchen würde, würd ich auch mit 300 oder 350 Watt sorgenfrei losziehen.
Abgesehen davon funktioniert der ja auch so wie der Little Mark, man nehme einen 8Ohm Lautsprecher und teile die Leistung grob durch 2 oder man nehme zwei 8Ohm Lautsprecher und hat die volle Leistung der Lautsprecher?
Ja, das ist immer so. Du kannst aber eher mit 2/3 statt der Hälfte rechnen. Es sei denn, dein Amp hat hat einen Impedanzschalter, dann gibt er die volle Leistung auch schon bei 8 Ohm ab. Ich hab sowas z.B. an meinem Orange Terror Bass. Ist übrigens höllelaut, das Teil da lohnt sich ein Blick.
 

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