Schon interessantes Video. Aber wie bringt man das einem Anfänger bei, und was spielt man damit? Und selbst, wenn ich schon eine Vorstellung davon habe, wann ich welchen Akkordwechsel für welches Stück gebrauchen kann, fehlt mir hier einfach ein mittelbares Konzept.
Bei der Forderung, 2 Töne liegen zu lassen würde mir mehr den Quintfall (Countdown-Sequenz) nagelegen.
Hat aber alles nicht direkt was mit diatonischen Skalen (jonisches System) zu tun, nach denen hier gefragt wurde, sondern bietet eher Stoff für ein interessantes neues Thema.
1. Der TE bluestime ist kein Anfänger, er wird damit was anfangen können. Ich kenne ihn zufällig aus dem realen Leben. Einem Anfänger würde ich damit natürlich nicht kommen.
2. Was spielt man damit ist nicht so sehr die Frage, denke ich. Zum einen mal gibt es durchaus Anwendungsbereiche dafür. Das mit den Großterzzirkeln ist z.b. von Franz Schubert geklaut. Es gibt auch so Satzmodelle wie zum Beispiel die Teufelsmühle (auch: Voglerscher Tonkreis) die in der klassischen Musik immer mal vorkommen. Man kann manches davon als Anregung fürs eigene Songwriting nutzen. In diesem Fall ist es aber auch ganz einfach als Übung gedacht, bei der man gezwungen ist etwas anders zu denken als man es gewohnt ist, nämlich eben von der Stimmführung her. Übungen machen ja nicht immer musikalischen Sinn. Es ging mir einfach etwas darum ein bischen darum aus den bekannten Strukturen auszubrechen um das Hirn zu zwingen neue Zusammenhänge zu sehen.
3. Ja es hat nichts mit Skalen im direkten Sinne zu tun. Ich nutze natürlich Skalen, aber ich denke , Sie machen nur dann Sinn, wenn man ein Akkord-Skelett in ihnen sehen kann. Ich muss bei einem Modus wissen, welche Töne Akkordtöne und welche Optionstöne sind, und welchen wie viel Gewicht zukommen sollte und welche von Ihnen bestimmte Stimmführungsbestrebungen haben. ( wie zum Beispiel Terz und Septime in einem Dominantseptakkord/mixolydisch ) Wenn die Vorstellung davon nicht da ist, braucht man imho nicht groß mit Skalen anfangen. Deswegen wollte ich einen Griffbrett-Orientierungsansatz geben, der nicht von der Skala sonder vom Akkord her gedacht ist. Wann spielt man denn in der Realität schon Skalen über einen größeren Zeitraum hinweg, außer im Metal....
Mir ist schon durchaus bewusst, dass das nicht jedermanns Sache ist. Habe das schon manchen Leuten versucht nahezubringen, manche steigen sehr drauf ein, andere können nichts damit anfagen. So ist es eben, ich wollte es nur aus Alternative anbieten.
grüße B.B.
PS: Jeder von den 7 Modi hat ja mit jeweils 2 anderen 6 gemeinsame Töne. Es ist also vll auch bei Skalen manchmal sinnvoller zu überlegen. Was ändert sich, was bleibt gleich. Wenn ich von G7-alteriert nach C auflöse, haben die beiden Skalen zum Beispiel 3 gemeinsame Töne.
Wenn ich von G7-mixolydisch nach C-Ionisch spiele, haben sie 7 gemeinsame Töne. In diesem Fall liefert einem die Skala absolut null Informationsgehalt, aber schon gar keinen. Wenn ich weiß dass ich die Septime abwärts und die Terz aufwärts in die Tonika auflösen muss, das G liegenbleiben kann, und das D entweder zum E oder zum C geführt werden darf, hab ich sehr genaue Informationen. Die ergeben sich aber aus den Akkorden und ihren Stimmführungsregeln. Weißt du wie ich meine ? Das was ich in dem Video gemacht habe, treibt einfach diese Stimmführungsspiele etwas weiter in unbekanntere Gefilde