Hier frage ich mich, ob diese zwei zusätzlichen Boxen nicht das sind was @mjchael mit der Erweiterung von CAGED auch macht, vlt nur anders nennt?
Genau so ist es.
Ich reduziere alle CAGED-Skalen auf die drei kleinen Fingersätze, die man vertikal verschieben kann. Die Abfolge aller 3 Fingersätze erfolgt immer in gleicher Abfolge.
Suche die in den CAGED-Skalen, und mitunter siehst du, dass man alles hätte leichter lernen können.
Die beiden Ausschnitt stehen stellvertretend für ALLE CAGED Skalen.
Die G-Form ist die Basis, die Bakelee-Variante ist die Erweiterung.
Schaue dir die D-Form an. Hier macht es Sinn, oben bei der E-Saite um 2 Bünde nach Links zu erweitern um zum Grundton zu gelangen. Ob man es da auch bei der A-Saite macht ist beliebig.
Aber unten finde ich den Lagewechsel bequemer.
Die 3NpS sind gut, wenn man Leuten mit Barré-Kenntnissen modale Skalen vermitteln will.
Solange sie nur 4 der 10 Barré-Akkordformen in Dur und Moll kennen, ist das der einfachste Weg. (Siehe oben den Link. ) und wenn man manchmal von einem Akkord ins Solo wechselt, ist manchmal der Finger nicht günstig, um gleich in die komfortable CAGED-Skala zu rutschen, ind ich den Umweg über 3NpS nehme.
Ich komme aber vom Fingerstyle mit kleinen Ausflügen zum leichten Jazz. Da finde ich die CAGED-Skalen halt viel komfortabler um geeignete Fingersätze für die Melodie nebst Begleitakkorde abzuleiten, weil ich immer so denke, als würde ich mal eben ein Capo nutzen, und den Ausschnitt transportieren. Ich sehe komplette Akkordfolgen, Bassläufe etc.
Und wie ich nicht bei der Akkordfolge Bm G in einer Box bleibe, (0 bis 4. Bund oder aber 2. Bis 5. Bund) sondern 0 bis 5 nutze wie's mir passt, springe ich auch bei CAGED zwischen den Boxen hin und her.
Ich habe aber Verständnis das die Schnellspieler 3NpS bevorzugen.
Wenn du oben den Link mit den 3NpS-Skalen anschaust, siehst du, dass ich auch da immer den 1. und 2. Fingersatz von CAGED im Blick habe. Ich rutsche nur in den alternativen 3. Fingersatz, wenn ich den für eine Hammeringfigur brauche. (Vgl. A la Turka von Mozart oder Gavotte (und Rondo) von Bach) aber ich kehre wieder nach CAGED zurück, wenn es bequemer ist.
Will ich lydisch improvisieren nutze uch die Intervalle von CAGED. Vom Jazz aus gesehenen haben ich einen Akkord (z. B. Ebj7) Ich greife den Ebj7 gerade so wie er mir passt, suche mir einen der Akkordgrundtöne raus, und mache daraus den vierten Intervall der CAGED-Skala ich muss gar nichts mehr denken, sondern nur das Schema abspulen und ich bin in der lydischen Skala.
Dass man natürlich die Akkordtöne (4 6 1) im Hinterkopf hat, versteht sich von selbst.
Dass die 3NpS bevorzugt zum Schreddern (Sweeping) genutzt werden, ist nur, weil es da am einfachsten ist. Hat aber nichts mit der Skala an sich zu tun.
Ist so ähnlich wie man Blues gerne in E und A spielt, wo es aber genauso in C (Fred Harz) und G (Guitar-Boogie von Tomy Emanuel) funktioniert.
Bei CAGED siehst du (und vor allem jeder Anfänger) die Grundtöne der Durskala sofort, ohne länger als eine Sekunde zu überlegen.
Karee (kleine Sekunden) bestimmen,
Der Grundton ist rechts oben.
Es dauert länger die Anweisung zu lesen als es im Bruchteil einer Sekunde zu tun, und dazu gleich die Akkordform der Tonika wie auch die Skalenform eindeutig zu bestimmen.
Weil Berkelee ein tieferes Konzept fehlt, kann ich dem nach wie vor nichts abgewinnen.
Ein guter Bekannter hatte eine Kombination aus Durskala Blues und Durpentatonik quer übers Griffbrett verteilt. Es hatte Wochen wenn nicht Monate gedauert, die Genialität hinter seinem System zu durchschauen. Da er bei einer Impro elegant von der Dur zur Mollpentatonik (genauer Blues-Pentatonik) und Durskala wechseln konnte, hatte es unheimlich was für sich.
Wenn du selbst unterrichtest, schaue dir ruhig mal due Formensystematik nebst Quintenzirkel genauer an. Wenn ich die Systematik gkeich von Anfang an einführe, sind viele Zusammenhänge für die Schüler selbsterklärend, und sie verstehen alles gleich besser. Wenn ich G-Form sage, weiß er was gemeint ist, weil er E und A-Form von den Barré-Akkorden kennt. Er weiß, wo die Akkordtöne sein müssen, weil er es vom einfachen G kennt.
Wem die rudimentäre Basics aber fehlen, der versteht nur Bahnhof.