Melodie und Akkorde für Gesang bilden

Danke @Jongleur. Sehr guter Vorschlag - das werde ich mal probieren.
Ich selbst neige beim Musik finden (Komponieren will ich es nicht nennen) dazu die Akkorde zu früh zu wechseln.

Bei den Annäherungstönen (Approach notes) gibt es einen, zwei oder mehr, die aus einer Richtung (oben oder unten) oder abwechselnd auf den Akkordton zusteuern können.
Ähnlich wie beim Bass die chromatischen Auf- und Abgänge? Damit kann ich schon mal was anfangen. Inwieweit ich das mit Gesang umsetzen kann muss ich probieren...
Die YouTube-Beiträge werde ich mir später noch zu Gemüte führen. Danke.

Ich würde gerne einmal eine "Baustelle" hören, um deine Ansicht besser verstehen zu können
Die Baustellen werden meist zeitnah gelöscht und nicht archiviert :nix:
 
Katz23 schrieb:
Ich selbst neige beim Musik finden (Komponieren will ich es nicht nennen) dazu die Akkorde zu früh zu wechseln.

Auch dagegen gibt es ein gutes Mittel. Benutze anfangs statt Akkorden unter der Melodie einen einzigen, langanhaltenden Orgelpunkt. Am Besten C, E oder G als Basstimme oder hohe Stimme in C-Dur. Dann fällt es dir leichter, zu einen späteren Zeitpunkt effektiv zu harmonisieren. Erfahrene Komponisten benutzen manchmal sogar ein F oder gar B als Orgelpunkt, um von vornherein Spannung zu schaffen.
 
@Katz23

Wenn dein Problem ist, dass du dich bei vorhandenen Akkordfolgen zu stark an den akkordeigenen Grund- und Basstönen orientierst, dann denk dir doch vorher die Meldodie aus....
 
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Wenn dein Problem ist, dass du dich bei vorhandenen Akkordfolgen zu stark an den akkordeigenen Grund- und Basstönen orientierst, dann denk dir doch vorher die Meldodie aus....
:D Dann brauche ich wieder Hilfe um die passenden Akkorde zu finden. Da beißt sich die Katze in den Schwanz... Aber kann ich gern mal versuchen.

Bei den zwei aktuellen Melodien hatte ich fertige Musik und musste mir was einfallen lassen. Da fehlt mir die Erfahrung und ich bin lang rumgeeiert
 
Katz23 schrieb:
Dann brauche ich wieder Hilfe um die passenden Akkorde zu finden. Da beißt sich die Katze in den Schwanz... Aber kann ich gern mal versuchen.

Sehe ich auch so. Deshalb schlug ich zusätzlich zur gesungenen Melodie den Orgelpunkt vor. Er gaukelt einem zunächst vor, dass das Lied nur in der Tonika gechrieben wäre, kann aber leicht durch die erweiterte Kadenz ( TSD in Dur und Moll) plus Gegenklänge und sonstige Substitute harmonisch interessant gemacht werden.Man würde bereits mit Orgelpunkt Spannungen spuren, die wiederum auf die Textbearbeitung zurück wirken könnten...

Eine weitere tolle Wirkung kannst du erzielen, wenn du auf den Orgelpunkt BELIEBIGE Harmonien drausetzt - was ebenfalls unerwartete und teilweise wunderbare Wirkungen bringt! Probier es mal...
 
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Wow, so viele gute Tippse und Ansätze von euch. Da werde ich die nächsten Wochen und Monate dran arbeiten können. In kleinen Schritten vorwärts...

Ich hab gerade die Vocals für das aktuelle Lied eingesungen und gucke was der Kollege im Mix damit anstellt. Da das Ganze eine orientalische Melodik hat stammt die Gesangslinie zu 90% von meiner besseren Hälfte und nicht von mir. Wenn sie Zeit haben, macht es schon mehr Spaß mit anderen Musikern was zusammenzustellen - wo jeder seine Stärken einbringen kann und man nicht ständig an seine Grenzen stößt. Aber ich bin da sportlich und probiere trotzdem Sachen, von denen ich nur eine leise Ahnung habe...
 
Kannst du auch ein wenig Klavier oder Gitarre spielen? Beim Banjo stört mich im Moment die hohe obere Saite, um mir auf die Schnelle eine Übung aus den Rippen zu leiern.

Beim Piano gibt es eine ziemlich einfache Übung, die man als fast völliger Anfänger machen kann.

Man gewieft im Bass ein A, oder die Oktave A-A, oder den Affengriff A-E-A (für Gitarristen: ein Powerchord). Der kann einen ganzen Akkord (weiter unten Am) ersetzen.
Jeweils 2 Takte. Wie man rhytmisch damit umgehen kann, ist nochmal ein Bereich für sich, aber für's erste muss es nichts Wildes sein.

Dannach ein G (G-G oder G-D-G) direkt einen Bund davor auch 2 Takte. (für G-Dur oder G7 weiter unten)

Und dann immer im Wechsel.
Am Am G G Am Am G G . . .

Die rechte Hand kann jetzt auf den weißen Tasten improvisieren.

Zu meiner Zeit war das Pfadfinderlied "The Ox Driving" eines meiner ersten Versuche. Dann von City "Am Fenster" wobei ich die lange Version hatte und auf die Geige achtete. Wenn du nur rudimentäre Ahnung von Akkordtönen hast (Am = A C E / G-Dur = G B D) hast du schon eine Grundlage für die Töne die bevorzugt auf den schweren Zählzeiten landen sollten. Das hat man aber schnell selber raus, ohne zu sehr darauf achten zu müssen.
Ich nutze das englische B statt des deutschen H, weil du die alphabetischen Töne auch mit nur rudimentären Kenntnissen nachvollziehen kannst.

Beispiel:
In Klammern ist der Akkord, der Rest sind Noten. Die Akkordtöne sind groß, die akkordfremden Durchgangstöne klein.

[Am] A - b C A - b C
[G] B - c D B - c D
[Am] C - d E C - d E
[G7] D - e F D - e F
[Am] E - d C E - d C
[G] D - c B D - c B
[Am] C - b A C - b A
Schon hier sieht man, dass man von verschiedenen Akkordtönen starten kann.
[Am] E - - - - E d C -
[G] D - - - B c D -
[Am] E - f E C - d E
[G7] D - c B F - e D
Also mal von oben mal von unten kommen.
[Am] f - E C f - g E
[G] e - D - c - B -
[Am] A - - - - - - -
Also mal ganz gezielt akkordgremde Töne auf die schweren Zählzeiten legen, um Spannung aufzubauen.

Dannach hörst du dir mal Samba Pati von Santana an. Was der nach dem Hauptthema spielt basiert nur auf G und Am.

Klappt auch gut mit Dm und C, was aber eine ganz andere Stimmung ergibt.
Z.B. die Merseburger Zaubersprüche von der Mittelalterband Ougenweide. Besonders was die nach den Lied spielen.

Ich weiß es ist umständlicher erklärt bzw. aufgeschrieben, als wenn ich es dir eben mal zeigen würde.
Aber nur so bekommst du einen Eindruck.
Die Finger sind hier viel experimentierfreudiger als eine ungeübte Stimme (was die Improvisation angeht) .

Selbst wenige Noten können rhytmisch gespielt was her machen.
Horse with no name
Lady in Black
Beide ebenfalls mit Am und G zu spielen.

Für Gitarristen ist das mein Einstieg in die ersten einfachen Improvisationen. Die Möglichkeiten die sich da eröffnen erweitern das aktive musikalische Vokabular.
Ich nehme an, dein passives musikalisches Vokabular - also reines Nachsingen - ist ganz respektabel.
 
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Kannst du auch ein wenig Klavier oder Gitarre spielen?
Nicht wirklich, obwohl ich mal Gitarre mal gespielt habe. Für's Akkordverständnis nehme ich die Ukulele, wenn's um einzelne Töne geht den Bass. Aber wir haben auch einen Looper, da kann ich die Akkorde aufnehmen und drüber spielen - und dann mitsingen?
 
Die Übungen sind für Klavierspieler in der ersten Unterrichtsstunde spielbar.

Gitarristen sollten die Grundakkorde und ein wenig Zupfen können.

https://de.m.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Improvisation_-_mit_Am_und_G

Du kannst auch mit Ukulele ODER Bass arbeiten, aber die Kombination Akkord=Skala fällt mit Keyboard oder Gitarre leichter, da man selbst den Basston immer mitspielt.

Aber wenn du nur halbwegs nachvollziehen kannst, was ich mit meiner Übung oben verdeutlichen wollte, sollte es dich weiterbringen.
 
Aber wenn du nur halbwegs nachvollziehen kannst, was ich mit meiner Übung oben verdeutlichen wollte, sollte es dich weiterbringen.
Powercord + Töne (akkordeigene und -fremde) in unterschiedlichen Variationen dazu. Sehr bassistenfreundlich notiert ;-) DANKE
 
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Oh, das Thema wurde umbenannt :er_what:
 
Hallo Katz,
da will ich auch noch meinen Senf dazugeben :D
Dann brauche ich wieder Hilfe um die passenden Akkorde zu finden. Da beißt sich die Katze in den Schwanz...
Ich mach die Akkorde auch gerne mal erst nach der Melodie. Alles was du brauchst, ist eine Tonleiter.
  • Denk dir die Melodie aus und singe sie vor dich hin
  • Identifiziere - z.B. am Keyboard - die gesungenen Töne. Dazu brauchst du nicht Noten lesen oder gar Klavier spielen zu können, nur die Notennamen der Tasten mußt du wissen. Es reicht wenn du deine gesungenen Töne auf den Tasten grob hinpfriemeln kannst. Es geht nur darum zu wissen: welche Tasten werden benutzt, welche ausgelassen. Das ergibt die Tonleiter.
  • Probiere die Stufenakkorde dieser Tonleiter. Starte mit typischen Kadenzen wie I-IV-V oder I-VI-II-V.
Die Indentifikation der Tonleiter geht sehr schnell wenn man ein "Grundtonhörer" ist, d.h. zu einer gehörten Melodie in kürzester Zeit den zugehörigen Grundton singen kann.

LG Robert

PS: eine Acapella gesungene Melodie wird nicht unbedingt Instrumentenfreundlich sein. Verschiebe notfalls die Tonleiter eventuell 1,2 Halbtöne nach unten / oben um zu besser spielbaren Akkorden zu kommen. Die Melodie sollte aber singbar bleiben.
 
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Da fällt mir noch zum Thema Akkorde heraushören ein:
Ich hatte unlängst (Februar 2019) für eine Anfrage bei den Gitarristen ein Tutorial von mir auf die Wikibooks raufgeschaufelt.
Da du Bass kannst, und Ukulele, solltest du mit den Informationen zurechtkommen.
Da wird mit einem Rundumschlag alle wichtigen Themen in Sachen Harmonielehre für Hobbygitarristen behandelt.
Ist aber recht ausführlich - denn das Tutorial ist eigentlich für etwas fortgeschrittenere Gitarristen gedacht.

Wikibooks /Gitarre: Akkorde heraushören
 
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@Claus - deiner Frage nach einer Baustelle leiste ich jetzt Folge - obwohl ich es nicht einschätzen kann, inwieweit das nicht schon ein Fortschritt ist, denn ich hab vorher paar Tipps ausprobiert:
1. zu einem Orgelpunkt singen
2. Ohne Begleitung singen
3. Eine Zeile immer wieder in unterschiedlichen Intervallen (Prime, Sekunde, Terz ect.) singen
4. Rumspinnen

Am Ende bin ich doch in mein altes Muster "Akkorde schrammeln und dazu singen" verfallen und ich werfe jetzt einfach mal dass Ergebnis einer Stunde Melodiefindung in den virtuellen Ring, denn viel mehr wird da von meiner Seite nicht mehr passieren:

Akkorde (rein intuitiv gesetzt, Quintenzirkel ist bekannt):
Strophe: A f#m D E7 A f#m D E7 D
Prechorus: f#m A7 f#m A7
Chorus: hm D E7 f#m hm D E7 A

Hier der Handy-Mitschnitt:
https://drive.google.com/file/d/1YNIKfp0MUjcV9HjJaZHNtriWMXweMa-3/view?usp=drivesdk

Eigentlich will ich nur paar Texte vertonen...
 
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Ich habe das mit dem Orgelpunkt nicht geschrieben und würde auch etwas anders üben:
Akkordschema zu Stücken laufen lassen, der Akkordfolge bekannt ist oder die man sich aufgeschreiben hat (z.B. in Garage-Band) und dann je einen Durchgang der Akkordfolge
1. Grundtöne singen
2. Quinten singen
3. Terzen singen

Wenn das klappt würde ich die Improvisationstechniken anwenden, die ich angesprochen habe und zu denen man Einiges samt weiterer Übungen durch den Kanals von Nicke Homes erfährt, von dem ich zwei (hoffentlich) grundlegend Durchblick schaffende Videos verlinkt hatte.

Viel Erfolg!
Gruß Claus
 
Ich habe das mit dem Orgelpunkt nicht geschrieben
Ja, ich meinte Tipps aus der Timeline, nicht explizit von dir.
Für dich war die Hörprobe gedacht, weil du nach Baustellen gefragt hast...

Pizza und Chromatische Noten hab ich mir reingezogen und muss dass bloß in Gesang umsetzten.
 
dass Ergebnis einer Stunde Melodiefindung
Meine liebe Katz,

hör bitte SOFORT auf deine Fähigkeiten zur Melodienfindung in Zweifel zu ziehen. Das was ich da höre geht ins Ohr und ist äußerst charmant! Du hast instinktiv alle möglichen Regeln der Melodienfindung beachtet, was mich bei einem kreativen und musikalischen Menschen wie dich auch überhaupt nicht wundert. Der einzige Kritikpunkt von meiner Seite wäre, dass die tiefen Passagen (gesanglich) für dich zu tief sind, wodurch die Tonhöhen dann unbestimmt werden. Hier entweder die Melodie stellenweise "nach oben verlegen" oder den ganzen Song um einen Ganzton nach oben transponieren. Gibt's auf der Ukulele so etwas wie einen Kapodaster?

Akkorde (rein intuitiv gesetzt
Auch hier wieder: intuitiv Stufenakkorde* von A-Dur gewählt! Die Strophe z.B. ist eine (häufig verwendete) 1645er Progression in A-Dur, also Stufenakkorde I-vi-IV-V. (Kleinbuchstaben = Moll, Großbuchstaben = Dur)
(*) Der A7 im Prechorus als einziges kein Stufenakkord von A Dur

Man darf nicht außer acht lassen, dass sämtlich Musiktheorie letztendlich keine Vorschrift ist wie etwas gemacht werden muß damit es dann gefälligst gefällt, sondern erklärt warum uns manche Sachen gefallen, oder zumindest leichter ins Ohr gehen.
Also: Feuer frei, du kannst das! :hat:

LG Robert
 
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@drowo bringt das Dilemma auf den Punkt. Er rät Katz23, nicht mehr nachzudenken... und bringt anschliessend neue Vorschläge. :D Ich verstehe das völlig!

Wir urteilen alle nach unseren aktuellen Wissensstand! Und verlernen dabei leider u.a. etwas Naivität!

Aber wollen wir wieder singen wie als Kind oder wollen wir uns als Erwachsene behaupten? Wollen wir mit unseren Kindern verglichen werden oder mit Weltstars? Wollen wir unbeschwert trällern oder immer mehr dazu lernen?

Ein bekannter Sänger und Gitarrist überraschte mich mal mit einer ungewöhnlich berührenden Musik. Hier seine Erklärung: Ich hielt beim Komponieren die ganze Zeit mein Ohr an den Gitarrenbauch. Wie ein Kind. Das berührte mich unendlich..., :)
 
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hör bitte SOFORT auf deine Fähigkeiten zur Melodienfindung in Zweifel zu ziehen.
Oh...
... dann haben eure Tipps und meine kleinen Übungen vorher doch etwas gebracht ;-)
Zumindest war ich etwas mutiger unterwegs und bin nicht so rumgeeiert.

Der einzige Kritikpunkt von meiner Seite wäre, dass die tiefen Passagen (gesanglich) für dich zu tief sind, wodurch die Tonhöhen dann unbestimmt werden.
Ich hatte das ganze erst in D-Dur entworfen, schien aber etwas hoch vom Feeling, deshalb einfach eine Quinte nach unten transponiert, damit ich nicht so viel rechnen muss. Aber ja, mit dem Capo kann ich mich wieder nach oben arbeiten.
 
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Ich hatte das ganze erst in D-Dur entworfen
Oha, eine ganze Quarte höher wäre natürlich heftig. Ich vermute, dass A-Dur bei dieser Melodieführung für dich nicht weit weg vom Optimum sein kann. Ich habe auf die schnelle allerdings nicht den Ambitus (Abstand tiefster - höchster Ton) analysiert. Sofern dieser nicht größer ist als deine Tessitur, wirst du mit Transponieren glücklich. Ansonsten Melodieführung so abändern das der Ambitus kleiner wird.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
bringt anschliessend neue Vorschläge
Ooch ... aber das war doch nur ein winzig kleiner Vorschlag ;)
 
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