Hallo zusammen,
ich dachte mir, ich hole diesen Thread noch einmal hoch und berichte, wie es mir gegangen ist. Ich habe Gitarren und Co vor fast genau 100 Tagen gekauft, was schon alleine ein guter Grund für ein Review wäre, nicht wahr? Außerdem legt mir irgendso ein Update gerade den Rechner lahm, also genügend Gründe.
Also: Bin ich mit meiner Pacifica 311 zufrieden? Hell... yeah! Es gab keinen einzigen Tag, an dem ich nicht auf der Gitarre geübt hätte. Die Kleine gebe ich nie wieder her. Ich maße mir nicht an, von besonderer Tonqualität der Gitarre sprechen zu können, dazu ist der Input (=meine Finger) einfach nach wie vor zu mies. Ich beschränke mich darauf, dass viele schlaue Menschen die Gitarre getestet und die Töne für gut empfunden haben. Mir ist nichts anderweitiges aufgefallen.
Was ich aber glaube beurteilen zu können: Die Verarbeitung ist makellos und Mensch, das Stück schmiegt sich immer noch so an einen ran, es ist eine wahre Freude. Als ich bei einem Gitarrrenlehrer seine Schülergitarre in die Hand gedrückt bekam um mal zu zeigen, was ich so könnte, machte das Ding erst einmal einen Kopfstand. Ich schaute blöd und mir fiel ein, wie wir hier von kopflastigen Gitarren gesprochen hatten. Das Vorspielen des Liedes, in das ich eine ganze Menge Stunden Übung gesteckt hatte, ging komplett daneben. Zu Hause probierte ich es mit meiner Kleinen, mit oder ohne Gurt: Da kippelt nichts. Danke an der Stelle für den Hinweis beim Kauf darauf zu achten. Kampf gegen Gitarre und Schwerkraft gleichzeitig ist für einen Anfänger absolut nichts!
Falls mal ein Anfänger auf der Suche nach Tipps über diesen Thread stolpert:Nimm die Pacifica. Wenn es da blöd klingt, dann liegt es vermutlich nicht am Instrument.
Und was das weitere Equipment angeht, der wichtigste Kauf nach der Gitarre... Plektren. Klar. Und gleich danach noch vor Kabel, Amp usw ist das meiner Meinung nach ganz klar der Gitarrenständer. Wenn einen jeden Tag die Gitarre angrinst, dann muss man diese einfach in die Hand nehmen und üben. Wenn sie verpackt in Karton oder Gigbag liegen würde, dann wäre die Motivation eine andere.
Mit dem Amp, dem Boss Katana 100 habe ich mich bislang noch nicht so ausführlich auseinandergesetzt wie mit der Gitarre. Etwa 2/3 der Zeit habe ich "unplugged" Akkorde, Pentatonik usw geübt (nach justinguitar.com bis jetzt Anfang Level 9, der letzte Stufe des Anfänger-Programms). Ich habe keine Zweifel, dass das ein guter Amp ist. Aber .... das Handbuch.. also Boss.. das ist nichts. Das labrige Teil, das in 8 Sprechen hauptsächlich aus dem Hinweis eckiger Stecker in eckige Buchse, runder Stecker in runde Buchse, kein Wasser über den Amp kippen etc. besteht, das grenzt an Frechheit. Im Internet scheint sich die Gemeinde nicht einmal einige zu sein, ob beim Katana die Regler beim EQ nun wie bei "jedem" Amp funktionieren (neutral = alles in Mitte) oder nicht (nur bei max = unveränderter Sound/die Regler funktionieren nur als Dämpfer).
Wenn es keinen Patch gibt, dann bin ich bislang chancenlos auch nur annähernd den Sound zu produzieren, den ich möchte. Beispielsweise klingt mein "All the little Things" von Blink 182 trotz aller verschiedenen Vorschläge im Internet - idR nicht basierend auf dem Katana - entweder matschig oder nach Klassik, aber nie in Richtung des Originals. Nun, wenn mir die Gitarre schon keine Steine in den Weg legt, dann muss die Herausforderung wohl woanders liegen...
Aber auch das spricht wohl wieder für die Gitarre: Wenn ich z.B. eine Stunde zum Üben vs. Beschäftigen am Amp habe, dann zupfe ich lieber das 100. Mal die a-Moll Pentatonik zum Klacken des Metronoms rauf und runter, Wechselschlag, nur Aufschläge, dann nur Abschläge, dann wieder alles zurück und noch ein paar Akkorde plus noch ein bisschen F-Akkord und ein bisschen Anschlagsmuster und dann noch ein paar Akkordwechsel und das eine Lied da und ... was? Stunde rum? Ach, dann mache ich den Amp halt das nächste Mal.
So. Genug gelobt. Das Update am PC ist fertig.