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Jongleur
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Katz23 schrieb:Völlig nachvollziehbar, erinnert man sich beim ursprünglichen Hohelied hauptsächlich an die Verse des Mannes, der die Frau beschreibt ;-)
Ich mich auch... mit den Zicklein, den Brüsten, den Zähnen, den Haaren und den manchmal eigenartigen Vergleichen. Und ja, es kommen beide zu Wort - die Frau sogar öfter XD
Als ich mit dem Text begonnen habe, hatte ich nicht die Idee, bloß die weibliche Sicht zu übernehmen, aber es kam so über mich und im Nachhinein bin ich zufrieden mit der Entwicklung, weil sich dadurch mehr Spannung und Sehnsucht aufbauen lässt. Man weiß nicht, ob er "kommt", ob sie ihn findet, ob er bleibt etc.
Körperliches eingebüßt? Hier geht es dennoch ordentlich zur Sache, nicht nur im Gartenbau und der Imkerei ;-)
1. Nein, sehr geschätzte Katz23, das find ich leider überhaupt nicht! Wenn man die Jahrhunderte währende Diskussion um das Hohelied verfolgt, geht es mE vor allem um die ungewöhnlich sexuell aufgeladene Sprache, die mit diesen Versen Eingang in die Bibel fand. - Du hast diese Sprache mE erfolgreich gesäubert! Sorry.
2. Da du aus meiner Sicht schon deshalb inhaltlich und formal dem Wesen der Verse widersprichst, solltest du deinen Text als Persiflage kennzeichnen. Oder eben auf die Werbung verzichten, die du mit den Titel machst.
Gut, die Verse sind zu alt. Du brauchst keine Genehmigung der Autoren mehr, Ich wähle diese scharfe Formulierung nur, um meinen Ärger darüber zu zeigen, wie respektlos du mE einerseits mit dem Werk umgehst. um andererseits mit seinem Titel zu werben.
3. Du schreibst eingangs, du fändest einige originale Verse nicht mehr zeitgemäß. Das erstaunt mich. Ich habe eher diesen Eindruck von deinen Versen. Sorry.
4. Ich bin kein bekennender Christ. Ich fühle nur als Dichter das Bedürfnis, diese Kritik auszusprechen. und ich verspreche mir eine interessante Diskussion von meinen Einwänden. - Wer keine Zeit hat, dass Thema zu ergopgeln, der kann ja mal meine auszugsweisen Zitate drunter als Denkanstoß vergleichen. Ich entnahm sie der Webside "Bibelverse.de"
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Hoheslied Salomos schrieb:Kapitel 1 (von 8)
1
Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein.
Es riechen deine Salben köstlich; dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Jungfrauen.
3
Zieh mich dir nach, so laufen wir. Der König führte mich in seine Kammern. Wir freuen uns und sind fröhlich über dir; wir gedenken an deine Liebe mehr denn an den Wein. Die Frommen lieben dich.
Ich bin schwarz, aber gar lieblich, ihr Töchter Jerusalems, wie die Hütten Kedars, wie die Teppiche Salomos.
5
Seht mich nicht an, daß ich so schwarz bin; denn die Sonne hat mich so verbrannt. Meiner Mutter Kinder zürnen mit mir. Sie haben mich zur Hüterin der Weinberge gesetzt; aber meinen eigenen Weinberg habe ich nicht behütet.
6
Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhest im Mittage, daß ich nicht hin und her gehen müsse bei den Herden deiner Gesellen.
7
Weiß du es nicht, du schönste unter den Weibern, so gehe hinaus auf die Fußtapfen der Schafe und weide deine Zicklein bei den Hirtenhäusern.
Ich vergleiche dich, meine Freundin, meinem Gespann an den Wagen Pharaos.
9
Deine Backen stehen lieblich in den Kettchen und dein Hals in den Schnüren.
Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit silbernen Pünktlein.
11
Da der König sich herwandte, gab meine Narde ihren Geruch.
12
Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten hanget.
13
Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weinbergen zu Engedi.
14
Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen.
Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Bett grünt,
16
unserer Häuser Balken sind Zedern, unser Getäfel Zypressen.
Kapitel 2 (von 8.)
1
Ich bin eine Blume zu Saron und eine Rose im Tal.
Wie eine Rose unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern.
3
Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Söhnen. Ich sitze unter dem Schatten, des ich begehre, und seine Frucht ist meiner Kehle süß.
4
Er führt mich in den Weinkeller, und die Liebe ist sein Panier über mir.
Er erquickt mich mit Blumen und labt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe.
6
Seine Linke liegt unter meinem Haupte, und seine Rechte herzt mich.
7
Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Rehen oder bei den Hinden auf dem Felde, daß ihr meine Freundin nicht aufweckt noch regt, bis es ihr selbst gefällt.
8
Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hüpft auf den Bergen und springt auf den Hügeln.
Mein Freund ist gleich einem Reh oder jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unsrer Wand, sieht durchs Fenster und schaut durchs Gitter.
10
Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her!
11
Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin;
12
die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube läßt sich hören in unserm Lande;
13
der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, die Weinstöcke haben Blüten gewonnen und geben ihren Geruch. Stehe auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!
14
Meine Taube in den Felsklüften, in den Steinritzen, zeige mir deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme; denn die Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich.
15
Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten gewonnen.
16
Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter Rosen weidet.
17
Bis der Tag kühl wird und die Schatten weichen, kehre um; werde wie ein Reh, mein Freund, oder wie ein junger Hirsch auf den Scheidebergen.
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