Verständnisprobleme Tonleiter und Dur

Bei einer diatonischen Tonleiter sind alle Tonleiterstufen von verschiedenen Stammtönen abgeleitet. In einer diatonischen Tonleiter können also niemals 2 vom selben Stammton abgeleitete Töne vorkommen. Also z.B. nie C und C# in der selben Tonleiter.

In unserem Tonsystem gibt es 7 Stammtöne ohne Vorzeichen. Die 7 Stammtöne ohne Vorzeichen können in Quinten/Quarten angeordnet werden (Quintenzirkel). F C G D A E H. Siehe Grafik mittlerer Teil. Da diese 7 Töne keine Vorzeichen haben nennt man diese die O-Diatonik.
Würde ich diese Tonreihe um einen Ton nach rechts verschieben hätte ich die 1-Diatonik - also eine Diatonik mit einem Vorzeichen. Das wären die Töne C G D A E H F#.
In gleicher Weise kann ich die sieben Töne nach links verschieben. Dann hätte ich auch eine 1-Diatonik, aber mit den Stammtönen Bb F C G D A E.

Spiele ich ausschließlich Töne und Akkorde der 0-Diatonik mit dem tonalen Schwerpunkt auf dem Ton C befinde ich mich in C Dur.
Spiele ich ausschließlich Töne und Akkorde der 0-Diatonik mit dem tonalen Schwerpunkt auf dem Ton A befinde ich mich in A Moll.
Spiele ich ausschließlich Töne und Akkorde der 0-Diatonik mit dem tonalen Schwerpunkt auf dem Ton D befinde ich mich in D-Dorisch. Usw...

Alle alterierten Töne die in einer Dur/Moll Diatonik(Tonalität) gespielt werden werden entweder als chromatisch oder enharmonisch bezeichnet. Siehe Grafik.



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Kann ich mir die Beziehungen der Tonleitern in etwa so vorstellen?

Tonleitern.png


VG Sven
 
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Ohne eine konkrete Klangvorstellung zu jedem der Kasteln ist das nix anderes als ein (praktisch ziemlich sinnbefreiter) Kategorisierungsversuch.

Bzw., Konkrete Antwort: Nein.
Das ist einfach nur eine sehr unkonkrete Sammlung an Begriffen.

Das kann man nicht "von oben nach unten" verstehen, sondern nur genau umgekehrt, nämlich mal eine Tonleiter - sprich C-Dur weil man so ziemlich alles andere als Ableitung davon auffassen kann - nimmt, die mal versteht und dann über Werkzeuge wie Quintenzirkel oder die Modi schaut, wie welche Tonarten zusammenhängen.

Was aber auch wieder als rein theoretische Beschäftigung, ohne das man in irgendeiner Form Stücke beherrscht (beherrscht im Sinne von komplett verinnerlicht hat), auf die man das Anwenden kann ziemlich unnützes Wissen ist.
 
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Es gibt keine C-Dur Tonleiter
Ich habe schon gelesen, dass die Kollegen dieses Misverständnis bereits aufgeklärt haben. Trotzdem wäre ich neugierig: was hat dich (irrtümlich) zu dieser Schlußfolgerung gebracht?
 
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Ich habe schon gelesen, dass die Kollegen dieses Misverständnis bereits aufgeklärt haben. Trotzdem wäre ich neugierig: was hat dich (irrtümlich) zu dieser Schlußfolgerung gebracht?

Ich habe gelesen, dass C-Dur eine Tonart ist, welche in mehreren Tonleitern vorkommen kann - von Tonleiter in Tonleiter hatte ich bis dahin noch nichts gelesen. Daher meine falsche Annahme, dass C-Dur keine Tonleiter ist.

Um genau solche Fehlannahmen zu vermeiden suche ich nach ganz konkreten Definitionen der verschiedenen Begrifflichkeiten.
Wenn es keine wirklichen Definitionen gibt und somit jeder was anderes unter bestimmten Begriffen versteht, dann ist es natürlich schwer zu erahnen, was gemeint ist.

So langsam denke ich, dass die "diatonische Tonleiter" eine Kategorie, die "heptatonische Tonleiter" eine Unterkategorie derer, die Dur Tonleiter eine weitere Unterkategorie der vorherigen und die "C-Dur Tonleiter" eine konkrete spielbare Tonleiter der letzten Unterkategorie ist. Konkrete Tonleiter deshalb, weil sie als einzige etwas über den Grundton aussagt. Zusammen mit den Informationen der übergeordneten Kategorien (das Intervall und die Anzahl der Töne) hat man nun alles zusammen, um sinnvoll/klangvoll etwas zu spielen.

Die "heptatonische Tonleiter" sagt aus dass es sich um 7 Töne handelt.
Die Dur Tonleiter sagt etwas über das Intervall der Töne aus.
Und die C-Dur Tonleiter letztlich gibt den Grundton an.
Welche Eigenschaften allerdings Tonleitern haben müssen, um unter die Kategorie "diatonische Tonleiter" zu fallen ist mir noch unklar.

Und, es geht mir erstmal nicht darum was, wie und warum so klingt wie es klingt, sondern um die Bedeutung von einigen Begriffen.
VG Sven
 
Um genau solche Fehlannahmen zu vermeiden suche ich nach ganz konkreten Definitionen der verschiedenen Begrifflichkeiten.
NEINNEINEINNEIN :opa:

Alle diese Begrifflichkeiten beschreiben Höreindrücke.
Wenn du nur mit den Begriffen und Definitionen herumspielst OHNE zu jedem der Begriffe einen konkreten Klangeindruck "vorm geistigen Ohr" zu haben kannst du ja unmöglich verstehen, wovon du redest.
In deiner Technikersprache; dass ist als würde ich all die mathematischen Definitionen aus der Mengenlehre und der Analysis lernen, ohne mich jemals mit Grundrechnungsarten, Gleichungen, Differenzieren und Integrieren beschäftigt zu haben. Verstehst du, was ich meine?

Wenn ich prinzipiell zu rechnen und den Umgang mit Variablen und Gleichungen einen Bezug habe (was auf Musik bezogen bedeutet zum Umgang mit Klängen einen Bezug habe = eine relevante Anzahl an Stücken verinnerlicht habe), dann kann ich mit derlei Definitionen was anfangen. Ansonsten ist das komplett sinnbefreite Zeitverschwendung.

Genauso wie man zuerst mal das kleine 1x1 und Trigonometrie usw. wirklich aufs tiefste verinnerlicht haben muss und sich auch schon mit ein paar komplizierteren mathematischen Verfahren beschäftig haben muss, bevors irgendeinen Sinn machen kann, sich die Regeln des "Großen Ganzen" anzuschauen, genauso ist es bei Musik.
 
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gelesen, dass C-Dur eine Tonart ist, welche in mehreren Tonleitern vorkommen kann
Ah, ich denke das war ein Schreibfehler. C-Dur bezeichnet neben der Tonart ja auch den gleichnamigen Akkord (Dreiklang C E G) und dieser kann in verschiedenen Tonarten / Tonleitern vorkommen ...
EDIT: ... nämlich den Dur-Tonarten F, C, G sowie den dazu parallenen Molltonarten d, a, e.
Welche Eigenschaften allerdings Tonleitern haben müssen, um unter die Kategorie "diatonische Tonleiter" zu fallen ist mir noch unklar.
Schon gesehen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Diatonik
 
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Meine Informationen hole ich z.Z. aus Büchern, welche ich von Anfang bis Ende lese. Auf Wikipedia bin ich tatsächlich noch nicht gekommen.

Wenn ich es richtig interpretiere, dann sagt die "diatonische Tonleiter" folgendes aus:
  • besteht aus Ganz- und Halbtonschritten (welche zur abendländischen Musik führt)
Das macht Sinn!
Im Gegensatz dazu hat die Ganztonleiter nur ganze Töne und die Pentatonische Tonleiter nur ganze und 1½ Töne.
Vielen Dank und
vG Sven

Ps: Ja, das mit den Akkorden, welche ja auch wieder Tonleiter sind, und auf verschiedenen Stufen einer Grundtonleiter stehen können, also Tonleiter in Tonleiter u.s.w. ist mir erst vor kurzem bewusst geworden. Aber gerade dieses Verständnis ist so wichtig, um so viele andere Sachen zu verstehen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
NEINNEINEINNEIN :opa:

Alle diese Begrifflichkeiten beschreiben Höreindrücke.
Wenn du nur mit den Begriffen und Definitionen herumspielst OHNE zu jedem der Begriffe einen konkreten Klangeindruck "vorm geistigen Ohr" zu haben kannst du ja unmöglich verstehen, wovon du redest.
In deiner Technikersprache; dass ist als würde ich all die mathematischen Definitionen aus der Mengenlehre und der Analysis lernen, ohne mich jemals mit Grundrechnungsarten, Gleichungen, Differenzieren und Integrieren beschäftigt zu haben. Verstehst du, was ich meine?

Wenn ich prinzipiell zu rechnen und den Umgang mit Variablen und Gleichungen gelernt habe (was auf Musik bezogen das spielen eines Instruments bedeutet), dann kann ich mit derlei Definitionen was anfangen. Ansonsten ist das komplett sinnbefreite Zeitverschwendung.

:govampire: Das muss ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen! :D
VG Sven
 
dann sagt die "diatonische Tonleiter" folgendes aus:
Und noch etwas, das auch schon von anderen genannt wurde: jeder Stammton kommt genau einmal vor! Sei es in Naturform, tiefalteriert (mit b) oder hochalteriert (mit #).
Ja, das mit den Akkorden, welche ja auch wieder Tonleiter sind
Akkorde stehen in enger Beziehung mit Tonleitern, weil sie ihre Akkordtöne aus den den Leitertönen rekrutieren, aber es SIND erstmal keine Tonleitern.
Diejenigen, welche auf verschiedenen Stufen der gleichen Grundtonleiter stehen, sind die zu dieser Grundtonleiter gehörenden Stufenakkorde.
Letztere sind praktischerweise sowohl simpel zu verstehen als auch wichtig zum Musikmachen. Darum würde ich mich wenn schon mit Musiktheorie, dann mit denen beschäftigen.
 
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Wenn ich es richtig interpretiere, dann sagt die "diatonische Tonleiter" folgendes aus:
  • besteht aus Ganz- und Halbtonschritten (welche zur abendländischen Musik führt)
Das macht Sinn!
Im Gegensatz dazu hat die Ganztonleiter nur ganze Töne und die Pentatonische Tonleiter nur ganze und 1½ Töne.

Du hast den Begriff "diatonisch" noch nicht verstanden.

Die Tonschritte einer Tonleiter sind nicht das Kriterium ob eine Tonleiter diatonisch oder nicht-diatonisch ist.
Einzig Tonleitern deren Tonmaterial aus einem diatonischen Raum stammen sind diatonisch. Ein diatonischer Raum besteht aus 7 in reinen Quinten übereinander gelegten Tönen (siehe meine Grafik weiter oben).
Z.B. im Raum der 0-Diatonik befinden sich die Töne C D E G und A (siehe meine Grafik weiter oben). Diese Töne stellen eine sogenannte C-Dur Pentatonik dar. Die C-Dur Pentatonik ist somit diatonisch.
Tonleitern die aus Ganz- und Halbtonschritten bestehen sind nicht automatisch diatonisch. Entscheidend ist ob ihr Tonmaterial sich aus einer einzigen Diatonik herleiten lässt.
Die Ganzton-Halbtonleiter, die Ganztonleiter sowie die chromatische Tonleiter tun dies alle nicht. Diese Tonleitern sind somit nicht-diatonisch.
 
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Hallo @SNMP,
bin gerade etwas "schockiert" über Deine Herangehensweise, denn die ist für meine Begriffe "von Hinten durch die Brust ins Auge.." Du versuchts hier etwas von Anfang an zu systematisieren, was Du nicht verstehst und bringst die einfachsten Dinge durcheinander, die ein Anfänger am Instrument nach kürzester Zeit draufhat (C-Dur Tonleiter, Moll-Tonleiter)

Ich würde Dir raten zuerst einmal am Instrument zu lernen. Wenn Du später dir einen theoretischen Unterbau draufschaffen willst, kann ich dir raten z. B. den "Haunschild" mit seinen Übungen durchzuarbeiten.

Hier in diesem Forum sind Leute, die sich richtig gut auskennen und dabei noch wahnsinnig hilfsbereit sind. Aber ohne die Grundlagen zu kennen werden die Antworten hier dich eher verwirren als dir weiterhelfen. Und die Gefahr ist groß, dass Du Dich in abstrusen Theorien verzettelst.
 
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Mal anderer Ansatz:

Wo glaubst du kommen diese Worte und Definitionen her?
Die stammen allesamt von abstrakt und analytisch arbeitenden Musikern, bzw. sind gängige Konventionen unter solchen, um Gehörtes auf eine abstrakte Ebene zu übersetzen und somit objektiv diskutieren zu können.
Nur: Du übersetzt nichts Gehörtes auf eine abstrakte Ebene, du schaust dir einfach nur die abstrakte Ebene an.


Um nochmal den Mathematikvergleich anzustrengen:
Stell dir vor, genauso wie du noch nie vorher Musik gemacht hast hat jemand wirklich vom ersten Schultag an alle Mathestunden versäumt. Du hast noch nie mit Tönen, der Protagonist in diesem Vergleich noch nie mit Zahlen jongliert.

Dann kommt dieser jemand in ein Physikerforum und sagt, er hat jetzt ein Buch über Einstein gelesen, will ab jetzt prinzipiell irgendwann rechnen lernen, weil ihn das Thema interessiert und er das verstehen will, aber nur um sicherzugehen, er hat in dem Buch gelesen, dass:
-) Man immer schwerer wird je näher man an die Lichtgeschwindigkeit kommt
-) Man mit egal wieviel Energie die Lichtgeschwindigkeit nicht Überschreitens kann
-)......

Und versucht weiters aus diesen Aussagen Schlussfolgerungen zu ziehen und will wissen, ob die stimmen.

Würdest du ihm was anderes sagen als "Mal egal, ob diese Aussagen und Schlussfolgerungen stimmen oder nicht, wenn du das verstehen willst lerne erst mal mit Zahlen und Formeln umzugehen"?


LG
 
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@SNMP, viele Antworten gehen schon in diese Richtung, ich will es aber noch mal ausdrücklich bekräftigen und etwas grundsätzlicher formulieren:
Dein meiner Einschätzung nach ausschließlich "linkshemisphärischer" Ansatz zum Verständnis der Tonleitern und im weiteren unseres Tonsystems ist musikalisch betrachtet zum Scheitern verurteilt.
So sehr ich die Musiktheorie und die Beschäftigung damit selber schätze, so sehr ist mir auch irgendwann bewusst geworden, das man in letzter Konsequenz in der Musik nichts versteht, was man nicht hört und nicht nachfühlt. Hörendes Nachvollziehen kann durch Theorie untermauert und vertieft werden und in der Summe kann und wird sich beides immer mehr befruchten.
Aber mit dem Hören und Fühlen beginnt es.

Besorge Dir das Keybard und spiele mal einige Skalen, die Pentatonik ist sehr gut, um damit zu beginnen.
Dann versuche, über die Skala zu improvisieren, wozu die Pentatonik meistens auch einen guten und schnellen Zugang bietet.
Nimm eine andere Skala, z.B. A-Moll, erst natürliches A-Moll (nur weiße Tasten), dann eventuell auch harmonisches A-Moll (mit G# statt G).
Es reicht als Vorlage, dass Du Dir die jeweilige Skala mal über eine Oktave aufschreibst (oder solche Skalen einem Buch entnimmst, Du musst sie nicht erst selber konstruieren) , immer beginnend mit dem Grundton. Am Keyboard kannst Du nach Belieben auch über die eine Oktave fort"spinnen". Für das Hören´und das Erspüren ist es auch immer sehr sinnvoll und effektiv, das Gespielte mit der Stimme mit zu singen.

Jede Skala hat ihre eigene klangliche Gestalt, die man auf diese Weise praktisch erfahren und erspüren kann.
Manche Frage klärt sich womöglich durch die spielerische Beschäftigung (weitgehend) von selbst. Jedenfalls halte ich es für deutlich effektiver und zielführender, in der Musik für einen tieferen Erkenntnisgewinn in der beschriebenen Reihenfolge vorzugehen.
Wie schon andere schrieben, ist in der Musik Theorie ohne Praxis nur unnützer und verwirrender Ballast. Ich bin sogar der Auffassung, dass mit einer rein theoretischen Herangehensweise in der Musik sich kaum je ein tieferes Verständnis entwickeln kann.
Musik ist nun mal in erster Linie Musizieren.
 
@SNMP sorry das ich auch noch ins selbe Horn puste, aber die Kollegen haben absolut recht!
Ich bin von Beruf Softwareentwickler
Wie bist du den zum Programmieren gekommen? Hast du dir Fachbücher besorgt, über Java, C#, DOT.NET, Angular, Service Oriented Architecture, ...... und hast diese alle durchgelesen bevor du deine erste Zeile Quellcode geschrieben hast? Und hast du darauf hin gleich eine Riesen-Businessapplikation entworfen und programmiert?

Oder hast du dir - so wie die meisten - recht bald Compiler und Entwicklungsumgebung installiert und einfach mal dein erstes "Hello World" geschrieben?

Umgesetzt auf die Musik: lerne erst mal ein bisschen "Programmieren", bevor du versuchst die Sinnhaftigkeit von "Inversion of Control" Strukturen theoretisch herzuleiten.

LG Robert
 
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Wenn es keine wirklichen Definitionen gibt und somit jeder was anderes unter bestimmten Begriffen versteht, dann ist es natürlich schwer zu erahnen, was gemeint ist.
Hey, vielleicht ein etwas leichtere Ansatz zum Verstehen :

"C Dur Tonleiter" ist eigentlich 3 Begriffe in einem:
1.) C= der Ton, der als Grundton wahrgenommen wird. In einer Tonleiter zb ist er start und Ziel Ton.Diesen Ton nennt man auch "Tonika" weil seine Beziehung zu all den anderen tönen die Tonart färbt.

2.) Dur = klingt jetzt ziemlich blöd, beschreibt aber das Geschlecht des tones. Quasi wie bei einer Geburt wo es am Ende heißt ein Junge oder Mädchen kommt raus. Der Einfachheit halber unterscheidet sich erstmal alles in Dur und Moll. Dur könntest du als "fröhlich und locker" ansehen, während Moll "düster und traurig" wirkt. (das ganze ist eine vereinfachte Version und man kann fröhlich Moll und herzergreifend Dur spielen, kommt aber erst später).

3.)Tonleiter = eine tonale Abfolge von tönen die nach einen bestimmten schema aufgebaut ist, und in der alle Töne eine bestimmte Beziehung zueinander haben.

Für die Erklärung fangen wir einfach hinten bei der 3. an :

Das Schema wäre für Dur:
T-G-G-H-G-G-G-H(bzw wieder T)
T steht für Tonika und ist der besagte Grundton.
G bedeutet "Ganztonschritt" also zb. C->C#-D
H bedeutet "Halbtonschritt" also zb. E->F

Am Klavier würde dir das sofort klar werden, weil zwischen C und D eine schwarze Taste, das C#bzw Db, liegt während zwischen E und F keine schwarze Taste ist.

Mit diesem Schema ist Punkt 1. völlig egal, denn C-Dur Tonleiter ist für uns Pianisten nur so schön, weil wir keine schwarzen Tasten spielen müssen ^^
Den wenn wir das Schema von Ton C beginnen, kommen wir auf :
C-D-E-F-G-A-B-C

Was eine C Dur Tonleitern ist.
Wenn du hören möchtest warum diese Töne alle eine Beziehung zu einander haben, spiel sie doch mal falsch.
C-D#-E-F#-G-A#-B-C könntest du direkt nach einem sauberen C Dur spielen und du hörst schon, dass diese Töne nichts miteinander zu tun haben und daher auch keine Beziehung zu einander haben.
Das angewandte Schema mach Punkt 1 austauschbar, da es egal ist, ob du mit C beginnst, oder von mir aus in "G".
T-G-G-H-G-G-G-H
G-A-B-C-D-E-Fis-G

Was hat sich geändert? Nun auf dem Klavier kommst du nun nicht mehr an den schwarzen Tasten vorbei, denn zwischen E und F gibt es keine schwarzen Tasten weil es nur ein Halbtonschritt ist.
Unser Dur Schema verlangt aber einen Ganztonschritt, was also E-F-Fis wäre.
Das ganze kannst du mit jedem Ton starten, wenn du immer das Schema im Kopf hast, wirst du von jedem Ton aus eine Dur Tonleiter erhalten.

Das ganze in moll? :gruebel:
Starten wir von Ton A, den es ist quasi die "weiße Tasten Moll Tonart".
A-B-C-D-E-F-G-A

Was ist passiert? Schließlich nehmen wir ja die gleichen Töne wie in C Dur, hört sich aber ganz anders an! :eek:
Nun, erstmal nennt sich Amoll auch "parallele Moll Tonart von CDur", sprich : beide Tonarten und Tonleitern benutzen die gleichen Töne.
Wenn du 2 Oktaven C-Dur spielst, spielst du auch immer 1 Oktave Amoll, nur hörst du das eben nicht.
Warum ist das so? Weil in C Dur alle Beziehungen der Töne von Ton C ausgehen und der Charakter der Tonleitern Dur ist.
Was an moll so anders ist, erkennst du, wenn du wieder ein Schema draus machst :

A-B-C-D-E-F-G-A
T-G-H-G-G-H-G-G

legst du nun die zwei Schema übereinander, kommt der Unterschied direkt zur Geltung :
T-G-G-H-G-G-G-H =Dur Schema
T-G-H-G-G-H-G-G =Moll Schema

Die Position der Halbtonschritte hat sich innerhalb der Tonleiter geändert, was auch die Beziehung der Töne geändert hat.
Jetzt fällt das Stichwort "Intervalle".

Wenn du in Dur bist, ist es egal ob du in C oder G dur spielst, die Beziehung von
C+E ist die gleiche wie von G+B.

Wenn du das so spielst wirst du sagen "klingt doch ganz anders!" und das dürfte auch klar sein, sind ja 4 verschiedene Töne.
Aber, es gibt immer ein aber:rolleyes:, die Beziehung

C-C#-D-D#-E ist gleich mit
G-G#-A-A#-B

der Abstand vom ersten zum anderen Ton bleibt gleich. Wir haben jetzt Grundton mit dem dritten Ton vergleichen, innerhalb Dur bleibt das ewig gleich, wir hätten auch C+B und G+FIS nehmen können.
Was passiert denn in moll?
Der dritte Ton von Amoll ist C, also vergleichen wir jetzt dur C+G mit moll A+C:

C-C#-D-D#-E = Dur
A-A#-B-C =Moll

Fehlt da jetzt ein Ton? :gruebel:
Nein, aber ein Halbtonschritt in Amoll.
Wenn wir in Intervallen sprechen würden, was du dir unbedingt durchlesen solltest, ist einfach das passiert :
C-E =großer Terz
A-C= kleiner Terz

Das habe ich bewusst so gewählt, denn die Terz bestimmt in einem Akkord quasi sein Geschlecht. Klar wird dir Das wenn du dir den kompletten Akkord Dreiklang C Dur (Töne =C-E-G) und A Moll (Töne A-C-E) ansiehst.

Würdest du das Muster Dur anwenden und von A ausgehen, käme ja A-Cis-E raus. Für Adur auch vollkommene richtig, denn würdest du eine Tonleiter in Dur von Ton A starten lassen, würde darin Cis statt C vorkommen.
Aber dann hast du auch nicht mehr den moll Charakter der Tonleiter weil du die Halbtonschritte verschiebst.

Den ganzen Käse mit lyrisch, Lokrisch, usw würde ich erstmal weg lassen bis du das Schema in Dur und Moll verstanden hast.
Das nennt sich "Kirchtonleitern" und ist im Grunde das gleiche, jedoch ändern sich durch die verschiedenen Arten von Dur und Moll die Positionen der Halbtonschritte, was den Charakter der Tonleiter ändert.

Ich hoffe du verstehst warum es doch eine C Dur Tonleiter gibt, und was es überhaupt mit Tonleitern auf sich hat.
Übrigens, auch wenn Tonleitern spielen echt ätzend ist, schau dir ihren Aufbau so genau an, dass du aus jedem Ton eine dur und moll Tonleiter machen kannst.
Die Tonleiter bestimmt nämlich die Töne in einer Tonart, was wiederum bestimmt, welche Akkorde in einer bestimmten Tonart vorkommen können.
Wenn dich das interessiert, so ne "von Null auf 5%" Einführung hab ich hier schon mal getippt :
https://www.musiker-board.de/threads/akkorde.303755/
 
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Um zu wissen, was ein Begriff bedeutet, muss ich den bezeichneten Gegenstand noch nicht benutzt, gesehen, gehört, geschmeckt oder gefühlt haben. Wissen zu wollen, was eine Tonleiter ist, hat nichts mit Musikalität zu tun. Man kann auch völlig abstrakt herausfinden wollen, was diese Begriffe bedeuten - und auf der Stufe steht der TE offensichtlich gerade.
 
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Man kann auch völlig abstrakt herausfinden wollen, was diese Begriffe bedeuten
Da hast du natürlich recht. All die gut gemeinten Ratschläge unterstellen dem TE, dass er tatsächlich Musik MACHEN :eek: will.
Tatsächlich hat er das aber nur sehr vage in Aussicht gestellt:
Später möchte ich mir vielleicht ein E-Piano anschaffen, wenn ich nicht schon bei der Theorie scheitere.
Möglicherweise soll es auch nur eine Art "Gehirn-jogging" sein :nix:
 
In den Fall ist es aber so, als würde ich mir überlegen tennis zu spielen, wenn ich Tischtennis draußen bei Sturm spielen kann:D

Zum Klavier spielen, oder zu jedem Instrument spielen, benötigt man eigentlich keine Theorie.
Die Mönche im Mittelalter konnten schreiben, ohne lesen zu können und lesen, ohne schreiben zu können.
Wenn man "nur" spielen möchte, was an sich schon sehr anspruchsvoll ist, braucht man überhaupt keine Theorie.
Das Thema wird eigentlich erst interessant wenn spielen nicht mehr genügt, sondern man auch verstehen will.
Und auch da muss man sich fragen, was man überhaupt alles wissen muss.

Aber @SNMP mach nicht den Fehler dich zu intensiv mit der Musiktheorie zu beschäftigen sondern lass das ganze zusammen wachsen.
Du musst keine Fugen verstehen, noch bevor du überhaupt eine Fuge spielst. Und sogar deine ersten Fugen musst du nicht verstehen.

Aber einen theoretischen Musiker braucht eigentlich niemand. Ich hab mir mal einen E Gitarren Lehrer gesucht, der unglaublich gut spielen konnte. Das ganze hat damit geendet das ich in Musiktheorie gesprochen habe, er davon null Ahnung hatte und in jeder Stunde sichtlich nervöser wurde, wenn ich ihn was gefragt habe.
Er versteht heute noch nicht viel mehr davon und ich kann immer noch kein Song auf der E Gitarre, wer da mehr Spaß an der Musik hat dürfte klar sein :rolleyes:
Ich, weil klassische Musik viel geiler ist als diese unsägliche Rock Musik, aber das muss er ja nicht erfahren:tongue::D
 
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@Absint

Das Problem ist, dass die Unklarheiten dann aber nicht weniger, sondern mehr werden.

Aber ja, ich kann auch nur die Satzbauformeln der japanischen Sprache auswendig lernen. Nur ist das ohne japanisch zu lernen etwas sinnfrei, aber wenn ich wirklich nur das wissen will...

Aber dann muss mir auch klar sein, dass das einfach nur eine Ansammlung toten Wissens ist- und das ist dem TO (und wohl auch dir?) nicht klar, der glaubt es bringt abgesehen von der Ansammlung unnützen, toten Wissens etwas.
 
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