Kennt jemand Kratt Akkordeons?

Hallo Christine,

erstmal Glückwunsch zu dem neuen Instrument und viel Spaß damit. Ich bin mal gespannt, ob sich eines der beiden, Cantora oder Kratt, als Hauptinstrument heraus kristallisiert.

Letzte Woche war ich in Berlin in einem hier nicht ganz unbekannten Geschäft und hatte endlich mal die Möglichkeit, eine Cantora V zu spielen. Mein Eindruck: Die ist dichter an der Morino, als die Supita, vom Klang insbesondere bei (4'), 8' und 16', deutlich weniger natürlich bei 8'-8'-8'; die Ansprache des 4' ist ähnlich schlecht oder gut wie bei der Morino.

Was mir auffällt, ist die labberige Bassmechanik. Irgendwie fehlt da jeglicher Druckpunkt. Im Diskant könnte die Ansprache ein bisschen schneller und direkter sein.
Dazu passt ggf. das:
Die Kratt ist eine Morino im anderen Gewand. Produziert Seite an Seite auf der selben Werkbank in Castelfidardo unter Verwendung der gleichen Stimmplatten.
Die Bassmechanik empfand ich bei Morino VS immer sehr weich, auch wenn mich das wenig gestört hat, die Ansprache der VS empfand ich immer richtig gut, bis die Supita ins Haus kam:D

Dann viel Erfolg und Akzptanz im Orchester mit deiner Krattorino,

Tobias
 
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(etwas blass/blutleer)

War auch bisher meine Meinung - bis ich gehört habe, was aus dem Instrument meiner Stimmführung kommt, nachdem es (endlich) sauber gestimmt wurde. Ein Unterschied wie zwischen zwei ganz unterschiedlichen Instrumenten.

@dallamè das ist die "offizielle" Sondelfinger Meinung. Der hatte richtig Spaß daran, das Instrument von "sehr gut" zu "richtig gut" zu führen. Wenn ich ihn richtig interpretiere, sind die Kratts nie so richtig überragend gestimmt gewesen. Gute Anlagen ja, aber sie wurden nicht ausgereizt.
 
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Gute Anlagen ja, aber sie wurden nicht ausgereizt.
Das liegt hier wirklich am Meister. Wir haben insgesamt drei Instrumente bei ihm stimmen (zwei auch in der Stimmung verändern) lassen; krass was da dann bei raus kommt.
 
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Weiß eigentlich jemand, ob das "c" an der Typenbezeichnung der Kratt Akkordeon immer für "Cassotto" steht? Es geht vor allem um das Modell 414c - falls das Kind sich mal von seiner Tango trennen möchte.
 
Normal ist das die übliche Bezeichnung die viele Hersteller verwenden, wenn man im Typenbenummerung aussagen will, dass ein Cassotto drin ist. Drum würd ich hier auch bei Kratt davon ausgehen.
 
Weiß eigentlich jemand, ob das "c" an der Typenbezeichnung der Kratt Akkordeon immer für "Cassotto" steht? Es geht vor allem um das Modell 414c
Bei der 415C müsste das für Cassotto stehen. Allgemein wurde das "C" bei Kratt aber neben der Bezeichnung für das Cassotto auch für den Converter verwendet. Allerdings, wenn es recht erinnere, dann als "CV" bezeichnet und "CCV" bei Cassotto und Converter.
Irgendwo habe ich einen alten Kratt-Prospekt samt Preisliste mit den technischen Daten rumfliegen. Sobald ich den in dei Finger bekomme, schaue ich nach; erinnere mich bitte dran, falls ich das bis nach Weihnachten noch nicht geschafft habe.

Gruß, Tobias
 
Irgendwo habe ich einen alten Kratt-Prospekt samt Preisliste mit den technischen Daten rumfliegen
Den bitte abfotografieren/scannen und die Daten @polifonico zugängig machen!! Ach ja, die alten Dallapè-Prospekte wollt ich doch auch mal..... schäm...
 
Die Orchesterkollegin spielt eine 414 c - vermutlich auch ein Modell mit Cassotto - aufgeschraubt haben wir das Instrument noch nicht :D Prospekt wäre echt sehr hilfreich, weil auch das Netz hierzu so gar nichts hergibt.
 
Ich habe es bestimmt schon irgendwo geschrieben, aber ich habe eine Kratt Karat 414c, vor ziemlich genau 16 Jahren bei Akkordeon Rheinländer in der Kölner Südstadt gekauft. Es stammt laut Michael Rheinländer von einer Dame des Kölner Akkordeonorchesters die auf eine spezielle, alte Morino umgestiegen war. Ich war schockverliebt in das Instrument welches mir als mit handgefertigten Stimmplatten angeboten wurde.
Die Firma Kratt scheint es nicht mehr zu geben. 2003 hat man mir noch weitere Infos zu dem Instrument geben können. Demnach ist die 414c mit der Seriennummer das allererste Instrument aus der Reihe 414c, die Zungen tatsächlich Handarbeit Klasse 2, was immer das heißen mag. Das Instrument ist von 1988, und die Stimmung entspricht laut Kratt der der Morinos.
Herr Kratt ist/war nach dem wenigen, was ich gelesen habe, früher leitender Mitarbeiter von Hohner der die Instrumente bei Borsini (lt. Meister Pietsch zumindest für die 415c https://www.musiker-board.de/threads/mein-neues-akkordeon-kratt-415-c.391091/) nach seinen durchaus hohen Qualitätsanforderungen bauen ließ.
Ich habe nicht den Vergleich zu einem tatsächlich noch höherwertigen Instrument, aber mit Morino-Klasse kann ich leben. Besser als die Hohner Atlantik, besser als die Weltmeister Meteor, die ich beide zuvor spielte. Das wäre ja auch nicht erstaunlich, aber sie ist auch besser als neue Morinos, die ich mal auf der Musikmesse getestet habe.
Dass die Instrumente vergleichsweise günstig sind, liegt m.E. vor allem daran, dass es für ein Akkordeon dieser Größe nicht so viele Interessenten gibt. Der Fortgeschrittene greift dann eher zu einer Morino. Das kennt er. Und ganz ehrlich: Ich bin sicher, dass das gerade bei Akkordeonorchestern auch ein bisschen eine Prestige-Sache ist - meine Rolex, meine Morino. Sei jedem gegönnt, auch wenn es musikalisch nicht unbedingt notwendig ist.
Die Kratt war bei mir ein Zufallsfund. Ich kannte die Firma auch nicht. Aber sie hat sich bis heute als Glücksgriff erwiesen.
Übrigens: Laut Preisliste von 2003 bei 5380 EUR, die De-Luxe-Version mit HA1 Stimmplatten bei 6880 EUR. Da dürfte meine mit HA2 und Kinnregister theoretisch irgendwo dazwischen liegen. Da ist selbst ohne Einbeziehung der Teuerungsrate von Billigheimer keine Rede.
 
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