Die Ausrede, dass man nur mit dem passenden Zubehör gut spielen und seine Kreativität ausleben kann ist nur eine Selbstlegitimation für den eigenen Kaufrausch.
Das ist sicher richtig, wobei mir gestern Abend wieder mal etwas aufgefallen ist, was bei mir häufiger passiert.
Ich wollte eine Akkordfolge für ein bestimmtes Genre üben.
Kurz Gitte 1 eingestöpselt, gespielt. Klang gut
Kurz Gitte 2 eingestöpselt, gespielt. Klang auch gut
Kurz Gitte 3 eingestöpselt, gespielt. Aaaah Klang sehr gut, hat mir total gefallen.
Damit habe ich dann weitergemacht.
Das ganze hat keine 2 Minuten gedauert, aber irgendwie macht es mehr Spass etwas zu spielen, wenn der Klang genau das ist, was man sich dafür vorstellt. Klar, ich hätte mit den beiden anderen Gitarren genauso geübt. Aber ist vielleicht so ein Psycho-Ding. Aber ich glaube dass man/ich dann noch mal mit mehr Spaß rangeht.
Wenn es dann allerdings 1 Std dauert, bis man sich entschieden hätte - wäre das ziemlich unproduktiv. Wobei auch so etwas zumindest den Lerneffekt hätte, dass man lernt einzuschätzen, was man für was verwenden sollte. Wenn man dazu noch viele Pedale und/oder Amps hätte und ähnlich verfahren würde, verliert man zwar auf der einen Seite Zeit - auf der anderen Seite ist, wie erwähnt, irgendwann auch der Punkt erreicht, an dem man direkt die richtige Auswahl trifft.
Wenn man dann z.B. irgendwann mal etwas aufnehmen will, hat man diese Erfahrung schon und weiß schon, welche Konstellation für die Aufnahme / den jeweiligen Song (subjektiv) das passende Klangergebnis liefert.
Aber - und da bin ich vollkommen bei dir. Wenn ich jede Woche 3 neue Effekte, 2 Amps und 5 Gitarren nur des Probierens Willen durchprobiere, wäre die Zeit beim Spielen besser investiert.