Welchen Stellenwert messt ihr dem Übersetzungsverhältnis von Mechaniken bei?

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Ist ein Übersetzungsverhältnis von z.B. 19:1 gegenüber einem Übersetzungsverhältnis von z.B. 15:1 vom Stimmkomfort her deutlich spürbar? Und wenn ja: Würdet ihr das bzgl. der Feinstimmbarkeit des Instruments als relevant bezeichen?

Ich bin mir mangels des Vergleichs an ansonsten absolut baugleichen Gitarren unschlüssig und würde gerne eure Erfahrungen dazu wissen.
Mir ist nur klar, dass das schon ein bisschen was bringen wird. Aber wie relevant ist das überhaupt? Sollte man Mechaniken auch nach diesem Kriterium auswählen oder ist es vernachlässigbar?
 
Eigenschaft
 
also ich achte zunächst auf die Qualität der Mechaniken: laufen sie ruhig, gleichmäßig ohne Wackler oder Aussetzer. Ist die Haptik okay? Sehen die Zahnräder und die Wellen danach aus, mehrere Jahre ohne Ausleiern durchzuhalten? Erst dann kommt vielleicht das Übersetzungsverhältnis, über das ich mir noch nicht sonderlich viel Gedanken gemacht habe.
An einer meiner E-Gitarren sind Locking Tuner, sehr praktisch bei schnellem Saitenwechsel, auch da kommt es mir nicht so sehr auf die Übersetzung an.
An meiner Konzertgitarre sind Scheller Mechaniken, sozusagen vom feinsten - in der Funktion (mehrfach gelagert) und im Preis ;-), lohnt sich aber, weil die sehr präzise arbeiten und die Gitarre - und somit auch meine -Stimmung halten....
 
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Ich habe 15:1 Kluson und 18:1 Hipshot Locking Tuner. Bei der Genauigkeit mit der ich stimme, machen sie keinen Unterschied, aber beim Weg dahin. Bei den Kluson drehe ich manchmal etwas über den richtigen Punkt hinweg und muss dann noch einmal zurück. Bei den Hipshot passiert mit das nicht und sie drehen sich auch weicher. Die größere Übersetzung finde ich beim Stimmen angenehmer und schneller. Damit man beim Saitenwechsel nicht lange kurbeln muss, ist bei einer große Übersetzung Locking besonders sinnvoll.

Wähle ich Locking Tuner mit großer Übersetzung wenn ich selbst welche einbau oder eine Customgitarre spezifiziere? Ja.
Würde ich eine Gitarre ohne kaufen? Ja.
Würde ich an einer Gitarre die original Mechaniken gegen welche mit großer Übersetzung tauschen? Nur wenn die Originale mir auch sonst nicht gefallen.
 
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Aus meiner Sicht hat es auch was mit Gewohnheit zu tun. Ich habe viele Gitarren mit Mechaniken von Schaller oder Grover die "normale" Übersetzungen haben, aber eine einzige Gitarre mit Sperzel-Mechaniken die nur 12:1 übersetzt sind. Das sind tolle Mechaniken die einwandfrei funktionieren und mit denen ich nie ein Problem hatte als es noch meine Hauptgitarre war.

Wenn ich sie aber lange nicht gespielt habe, dann irritieren mich die kurzen Wege die benötigt werden "in Stimmung zu kommen". Für eine perfekte präzise Stimmbarkeit reicht 12:1 aber auf alle Fälle und es ist schnell.

Die jüngsten hochwertigen Gotohs haben ja mittlerweile 21:1, was fast den doppelten Weg erfordert.
 
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In 99% der Fälle ist in der Mechanik ein Schneckenradgetriebe. Schneckenradgetriebe sind von Natur aus selbsthemmend. Du bräuchtest schon ein Übersetzungsverhältnis von unter 1:5 (Was dann kein Schneckenradgetriebe mehr ist) um eine erhöhte Verstimmbarkeit wegen der Untersetzung zu merken. Soll heißen das die Untersetzung einen absolut vernachlässigbaren Einfluss auf die Verstimmbarkeit hat.

Viel relevanter ist da die Konstruktion. Dann kommt die Präzision der Fertigung und dann die Materialien.
 
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...aber von "Verstimmbarkeit" war hier doch gar nicht die Rede.

Hier geht es doch um das Übersetzungsverhältnis.
 
Ich habe auf meinen Nylontrings sehr ordentliche Rubner mit 1:16 und SchE(!)ller, ebenfalls 1:16. Der haptische Unterschied im Weg zur sauberen Tuning ist enorm und entspricht so in etwa dem vielleicht 8- oder 10fachen Preisunterschied. Das Tuning selbst ist dann nicht mehr zu unterscheiden. Wichtiger sind dann gute Ohren und ein gutes Stimmgerät (Gitarre ist temperiert gestimmt, da täuschen die Ohren schon mal). Unter Peterson-Strobe-Genauigkeit brauche ich nicht auf die Übersetzung der Tuner zu achten...
 
Hey,

...bin da ganz bei Stoffl....die Mechaniken sind da drauf, ich dreh dran um zu stimmen, basta-so what?
Die Mechanik meiner Westerngitarre (Schaller Mini) bin ich nach 25 Jahren so gewöhnt, dass ich spontan während dem spielen die E-Saite auf Drob D stimmen kann...weiss nicht ob ich dann nach Umbau auf Mechaniken mit anderer Übersetzung gleich treffen würde.
Wär da schon immer eine mit anderer Übersetzung drauf wär ich halt die gewöhnt...!?

Zuviel Auswahl gibt oft Raum für unnötiges "Hirnrauchen".
Ich bin uneingeschränkt der Ansicht, dass Mechaniken sehr wichtig sind für die Qualität eines Instrumentes...aber den Aspekt der Übersetzung sehe ich in dabei nicht als Qualitätsmerkmal.

Gruss,
Bernie
 
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Übersetzung ist in erster Linie Komfort, ähnlich wie Locking Tuner. Da wo man mit niedriger Übersetzung das eine oder andere Mal "mehr vor und zurück drehen" muss, spart man sich das idR mit höherer Übersetzung.

Was überhaupt nicht geht - und das ist bei günstigen Instrumenten oft der Fall, dass diese sehr unpräzise und ungleichmäßig funktionieren. Man dreht und es passiert exakt nichts. So etwas nervt einfach.
 
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Die Übersetzungsverhältnisse in Zahlen kenne ich bei meinen Gitarren nicht. Aber ich überrasche mich oft, wie man sich an bestimmte "Umdrehungen" beim Stimmen z.B. gewöhnen kann. Dreht man bei den Klusons an den Strats z.B. "kräftiger", so wäre das bei der PRS Vela z.B. mit derselben Kraft ruckzuck überdreht - hier muss ich vorsichtiger rangehen. Gewöhnungssache, mehr aber auch nicht.
 
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Danke an ALLE Antwortenden. Ich versuche mal auf einige Aspekte einzugehen:


also ich achte zunächst auf die Qualität der Mechaniken: laufen sie ruhig, gleichmäßig ohne Wackler oder Aussetzer. Ist die Haptik okay? Sehen die Zahnräder und die Wellen danach aus, mehrere Jahre ohne Ausleiern durchzuhalten?
Ja klar, ohne Zweifel. Das sollte auf jeden Fall gegeben sein.

...aber von "Verstimmbarkeit" war hier doch gar nicht die Rede.

Hier geht es doch um das Übersetzungsverhältnis.
Genau. :) Natürlich sollte das Instrument die Stimmung halten, optimal eingestellt sein, die Mechaniken sollten auch hochqualitativ sein usw.


Die jüngsten hochwertigen Gotohs haben ja mittlerweile 21:1, was fast den doppelten Weg erfordert.
Interessant. Hab gerade mal danach gesucht. Was mich aber etwas stutzig macht: Anscheinend hat Gotoh keine Locking-Version mit 21:1 oder ich habe etwas übersehen. Für mich kristallisiert es sich zunehmend heraus, dass ich bei einer relativ neu erstandenen Epiphone Les Paul die Mechaniken austauschen möchte.

Übersetzung ist in erster Linie Komfort, ähnlich wie Locking Tuner. Da wo man mit niedriger Übersetzung das eine oder andere Mal "mehr vor und zurück drehen" muss, spart man sich das idR mit höherer Übersetzung.
Ja, es ging mir bei der Ausgangsfrage um den Komfort bzgl. der Feinstimmbarkeit. Ich war mir bzgl. des Effekts nicht sicher, ob dieser nur homöopathischer Natur ist oder einen wirklichen Komfortgewinn darstellt.

Bei den Kluson drehe ich manchmal etwas über den richtigen Punkt hinweg und muss dann noch einmal zurück. Bei den Hipshot passiert mit das nicht und sie drehen sich auch weicher. Die größere Übersetzung finde ich beim Stimmen angenehmer und schneller. Damit man beim Saitenwechsel nicht lange kurbeln muss, ist bei einer große Übersetzung Locking besonders sinnvoll.
Danke. Die Locking-Tuner sind auch ein guter Hinweis. Habe ich schon an meiner Strat und möchte die nicht missen. Wären die Hipshots uneingeschränkt empfehlenswert? Preislich würde das schonmal passen.

Zuviel Auswahl gibt oft Raum für unnötiges "Hirnrauchen".
Ich bin uneingeschränkt der Ansicht, dass Mechaniken sehr wichtig sind für die Qualität eines Instrumentes...aber den Aspekt der Übersetzung sehe ich in dabei nicht als Qualitätsmerkmal.
Könnten wir uns bzgl. des Aufwands auf ein klitzekleines Rauchwölkchen einigen? ;) Das Hirnrauchen beschränkt sich bei der Anschaffung neuer Mechaniken doch nur auf einen kleinen zusätzlichen Aspekt.

Wär da schon immer eine mit anderer Übersetzung drauf wär ich halt die gewöhnt...!?
Klaro, man gewönt sich an fast alles. ;)
Und das wirft auch die Frage auf, was einen an einer feineren Übersetzung evtl. sogar stören könnte. Sicherlich auch die Gewöhnung. Ich habe eine Maccaferri-Kopie mit gefühlt relativ grobem Übersetzungsverhältnis, was mich an dieser Gitarre auch überhaupt nicht stört und ich würde mir da auch nichts anderes wünschen.
Etwas anders sieht das bei meiner neuen Epi Les Paul aus, für die ich jetzt schon fast die Entscheidung getroffen habe, demnächst Locking Mechaniken mit möglichst feiner Übersetzung einzubauen.


Viel Grüße an Alle
Monsieur Hulot
 
Zum Aufziehen benutze ich den hier:

saitendriller.jpg


... und für's Feintunen die Finger - kurz gesagt das Übersetzungsverhältnis ist so ziemlich das einzige was mir an meinen Gitarren schnuppe ist.
(Aber da wir gerade das Sommerloch haben, will ich auch was dazu beitragen, um eben dieses zu stopfen.):cool:
 
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kurz gesagt das Übersetzungsverhältnis ist so ziemlich das einzige was mir an meinen Gitarren schnuppe ist.

Sagen wir mal so - grundsätzlich ist es mir auch egal, solange die Mechanik präzise arbeitet.
Wenn das Ding rumeiert und man "ewig" braucht um in Tune zu sein, ist das zwar kein Weltuntergang, aber nervig ist es schon.

Ich habe zB eine kleine Gretsch 2655, da sind die Mechaniken wirklich nicht gut. Sie tun ihren Zweck, aber sie laufen schon recht ungleichmäßig. Die Gitarre an sich ist ok und macht Spaß, aber bei den Tunern merkt man eben, dass irgendwo gespart wurde.

Es geht aber auch anders - bei der Classic Vibe zB, die in etwa in der gleichen Preisklasse liegt, funktionieren die Tuner wunderbar. Ja, sie haben nicht alle den komplett gleichen Widerstand beim drehen, aber präzise sind sie trotzdem.

Es gibt aber auch Momente ( zB live ), wo es schon angebracht ist, das Tuner gut funktionieren, weil man dort schnell agieren muss. Dabei muss es nicht mal teuer sein. Ich habe mehrere Kluson Tuner auf verschiedenen Gitarren ( Fender Style und ein mal Locking auf ner PRS ) - die Dinger tun wunderbar und kosten zw. 35-40 €.

Wobei man sagen muss, dass zB Sperzels da noch um einiges geschmeidiger laufen
 
Hier ging's um das Übersetzungsverhältnis, das ist mir schnuppe - die Qualität der Tuner natürlich nicht, und die ist ja wohl unabhängig vom Übersetzugsverhältnis.
 
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Meine neue "Billiggitarre" (https://www.musiker-board.de/threads/review-recording-king-rps-7-dirty-30s-series.688709/) hat in der Tat eine "längere" Übersetzung als (zumindest gefühlt) meine anderen Instrumente. Ist insofern anders, als dass man sich doch nach diversen Jahrzehnten etwas Muscle Memory aneignet, wie weit man für ein paar Cent eben drehen muss, und hier passt das nicht. Ist aber weder schlimm noch besser oder schlechter, es geht nur um Gewohnheit. Stimmbar sind sie alle.
 
Bei mir ist der Stellenwert beim Übersetzungsverhältnis bei null komma null.
Ich achte auf ganz andere Dinge bei den Mechaniken.
 
Ja, es ging mir bei der Ausgangsfrage um den Komfort bzgl. der Feinstimmbarkeit. Ich war mir bzgl. des Effekts nicht sicher, ob dieser nur homöopathischer Natur ist oder einen wirklichen Komfortgewinn darstellt.
Ich weiß, das war nicht die Ausgangsfrage...aber ein enormer Komfortgewinn wäre ein gut gekerbter und geschmierter Sattel. Da helfen die besten Mechaniken nix, wenn's da klemmt. Ansonsten eine weitere Stimme für die Schaller Locking-Mechaniken ... an meinen Music Mans geht der Saitenwechsel ziemlich schnell. Und die Music Mans sind die Gitarren, die die Stimmung so mit am besten halten.
 
Würdet ihr das bzgl. der Feinstimmbarkeit des Instruments als relevant bezeichen?
das sehe ich wie stoffl: komplett nebensächlich.

vor allem mit folgendem Nachsatz des TE:
Ja klar, ohne Zweifel. Das [nämlich die Qualität der Mechaniken] sollte auf jeden Fall gegeben sein.

insofern ist das alles irrelevant:
Wenn das Ding rumeiert und man "ewig" braucht um in Tune zu sein, ist das zwar kein Weltuntergang, aber nervig ist es schon.

Ich habe zB eine kleine Gretsch 2655, da sind die Mechaniken wirklich nicht gut. Sie tun ihren Zweck, aber sie laufen schon recht ungleichmäßig. Die Gitarre an sich ist ok und macht Spaß, aber bei den Tunern merkt man eben, dass irgendwo gespart wurde.

Es geht aber auch anders - bei der Classic Vibe zB, die in etwa in der gleichen Preisklasse liegt, funktionieren die Tuner wunderbar. Ja, sie haben nicht alle den komplett gleichen Widerstand beim drehen, aber präzise sind sie trotzdem.

Es gibt aber auch Momente ( zB live ), wo es schon angebracht ist, das Tuner gut funktionieren, weil man dort schnell agieren muss. Dabei muss es nicht mal teuer sein. Ich habe mehrere Kluson Tuner auf verschiedenen Gitarren ( Fender Style und ein mal Locking auf ner PRS ) - die Dinger tun wunderbar und kosten zw. 35-40 €.
Wobei man sagen muss, dass zB Sperzels da noch um einiges geschmeidiger laufen
c010.gif
 

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