Gitarristenbesprechungssprache

  • Ersteller 25or6to4
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Ich finde diese Sprache auch etwas seltsam.

Aber es tangiert mich nicht.

Ich setze mich lieber hin und spiele Gitarre! Welche? Natürlich die mit den perlig-glockingen spritzigen vintage-orientierten hochdifferenzierten Single Coil- Sounds, den punchig -cremig-sahnigen druckvollen aber meliodiösen Humbuckern mit Extra-Attak und dem endlos resonierenden differenziert warm klingenden Korpus aus 100 Jahre schonend getrockneten bei Vollmond gefrästen Bio-Mahagoni-Bohlen mit leicht erhöhtem Bassanteil in der letzten Phase des Tons!

;) :D
 
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Hi,

ich kann nicht anders und muss es loswerden: der ganze Thread geht mir bisher tierisch auf den Sack. :mad:

Alles, was ich hier lese, ist die reine Selbstvergewisserung und gegenseitige Bestärkung darin, dass man natürlich über diesem "Marketinggeschwätz" steht, ohne dass nur die kleinste Idee fassbar wird, wie die Diskutanten selbst eine Klang- oder Spielbeschreibung denn nachvollziehbarer gestalten würden.

Alle Leser oder gar Abonnenten von Fachzeitschriften, die womöglich so dumm sind, aus den Beschreibungen tatsächlich Rückschlüsse auf die besprochenen Instrumente zu ziehen, dürfen sich demnach als leichtgläubige Deppen und willige Opfer der geldgeilen Industrie betrachten. Undifferenzierter gehts nicht.

Meine ganz persönliche Ansicht: ja, es gibt bessere und (ach nee...) schlechtere Autoren auf diesem Gebiet, wie auf jedem. Die besseren vermitteln mir persönlich durchaus interessante Eindrücke, die sich dann auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit bestätigt finde, wenn ich die Produkte anteste. Die schlechteren wissen in der Tat nicht recht, was bzw. wie sie es sagen wollen und flüchten sich in Gemeinplätze. Ich finde, diese Texte kann man recht gut aussieben.

Mit wohlfeilen Generalattacken wird man den Musik- und Instrumentenjournalisten mMn ebensowenig gerecht wie gewisse Politiker, wenn sie alle Medien als "Fake News" oder "Lügenpresse" verunglimpfen, die nicht ihre Ansichten teilen. Die meisten der Autoren sind nämlich keine geldgeilen Schreibhuren (denn dann hätten sie sich wohl eine lukrativere Branche gesucht...), sondern Musikfans mit immer noch vorhandener Begeisterungsfähigkeit und durchaus auch einer Portion Idealismus. Ich persönlich lese die Sachen immer noch gerne und bin froh, dass die Musikerzeitschriften noch nicht alle den Weg des Dodo gegangen sind. Deshalb bin ich aber weder kritiklos noch taubblind.

So, Zornesausbruch Ende.

Gruß, bagotrix
 
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Das Problem liegt doch in der Natur der Sache. Jede E-Gitarre wird im groben "gleich" klingen...also erstmal ganz allgemein nach E-Gitarre und eben nicht nach einer Tuba. Jemand der sich überhaupt nicht für Instrumente interessiert unterscheidet da ja auch nicht in LP,Strat oder sonst was.
Da ist halt eine E-Gitarre die man hört.
Wird nun eine Gitarre,eine Band, ein Amp oder so vorgestellt ist es nur zu normal das natürlich versucht wird das was man da hört zu beschreibenn und einzuordnen. Wenn da jemand nur die Specs aufzählt und sagt ob das Produkt gut oder schlecht verarbeitet ist hilft das einem bei der Suche ja auch nicht wirklich weiter.
Außer das man eben einen Bogen um die Artikel macht, bei denen von grauenvoller Verarbeitung immer wieder zu lesen ist.
Nun ist aber nicht jeder von uns, und halt auch nicht jeder Autor, mit der Begabung gesegnet immer die richtigen Worte zu finden. Manch einer bemüht sich das besonders ausgefallen zu klingen andere verwenden eben immer die gleichen Floskeln.
Das ist nunmal so. Sieht man ja auch hier bei den Reviews das es da vom Schreibstil her teilweise arge Unterschiede gibt.
Und das geht mir nicht anders, ich dachte mir auch schon paar mal, Mensch so ähnlich hättest du das ja auch ausdrücken können, aber ne da kommt immer so ein Herumgeeier heraus.
 
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Hallo Ladies &Gentlemen, finde es eigentlich gut wenn mal jemand den Klang einer Gitte mal in blumige Worte kleidet, oder auch einer wie Session -Olli der immer wieder Worte findet, die andere nicht finden " wie das füttert "
Gute Nacht
 
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Alles, was ich hier lese, ist die reine Selbstvergewisserung und gegenseitige Bestärkung darin, dass man natürlich über diesem "Marketinggeschwätz" steht, ohne dass nur die kleinste Idee fassbar wird, wie die Diskutanten selbst eine Klang- oder Spielbeschreibung denn nachvollziehbarer gestalten würden.

Dann hast Du wohl nicht den Beitrag der guten Fee gelesen
Aber mal ganz naiv ins Gegenteil verkehrt: Würde es was bringen einfach das Frequenzband abzubilden? Bin da echt ne Niete, darum frag ich so dämlich, aber man könnte ja die Frequenz irgendwie abbilden, keine Ahnung in was man das misst, Hertz und Dezibel? Und wenn man dann ne Strat und ne Paula hätte und die würden genau die gleiche Kurve machen (werden sie nie, klar), klängen die dann gleich? Denke nicht. Aber was schätzt Ihr: Wie viel macht die gleiche Lautheit einer Frequenz am Klang aus? Total unwissenschaftlich, sorry:ugly: my brain hurts!
 
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ich kann nicht anders und muss es loswerden: der ganze Thread geht mir bisher tierisch auf den Sack. :mad:

Bellen da die getroffenen Hunde oder nerven dich daran nur aufkommende Selbstzweifel, wenn man mit anderen Sichtweisen konfrontiert wird? Für Letzteres habe ich durchaus Verständnis, für Ersteres überhaupt nicht und trotzdem bin ich mir dessen bewusst, dass es das fast in jedem Forum gibt.

Alles, was ich hier lese, ist die reine Selbstvergewisserung und gegenseitige Bestärkung darin, dass man natürlich über diesem "Marketinggeschwätz" steht, ohne dass nur die kleinste Idee fassbar wird, wie die Diskutanten selbst eine Klang- oder Spielbeschreibung denn nachvollziehbarer gestalten würden.

Keiner behauptet über dem Marketinggeschwätz zu stehen, hier sehen es nur einige, mich eingeschlossen, eher kritisch.

Für "nachvollziehbarere Klangbeschreibungen" gibt es keine Alternative zu Sound- oder (heute wesentlich besser: ) Videoclips.
Klangeindrücke sind immer rein subjektiv, bei wohl allen Menschen auch noch von der Tagesform abhängig, wenn man die dann nur in Worte fasst, kommt dabei nie etwas Relevantes heraus.
Werden Vergleiche gezogen, müssen die auch so durchgeführt werden, dass man zwei Dinge auch vergleichen kann. Bei Vorher- und Nachhervergleichen empfehlen sich ebenso mindestens Audio-Aufnahmen.

Dass sich hier Forenteilnehmer als Hobby-Autoren beschäftigen, dabei ihre Vorbilder aus den Fachzeitschriften kopieren, sich auch in Apfel mit Birnen Vergleichen bemühen, bei Vor- und Nachumbauvergleichen ihrem Kopf mehr als Aufnahmen trauen- geschenkt, die bekommen es schließlich auch nicht anders vorgemacht. Im Zweifel hört man eben fast immer eine positive Veränderung ;)


Alle Leser oder gar Abonnenten von Fachzeitschriften, die womöglich so dumm sind, aus den Beschreibungen tatsächlich Rückschlüsse auf die besprochenen Instrumente zu ziehen, dürfen sich demnach als leichtgläubige Deppen und willige Opfer der geldgeilen Industrie betrachten. Undifferenzierter gehts nicht.

Du würdest es nicht so schön beschreiben, wenn nicht doch etwas Wahrheit daran wäre, oder? Ich würde es nicht Dummheit nennen, eher eine Form von Naivität aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit. Hauptverantwortlich dafür sind diese Leute allerdings gewiss nicht, folglich sind sie auch nicht dumm.


Mit wohlfeilen Generalattacken wird man den Musik- und Instrumentenjournalisten mMn ebensowenig gerecht wie gewisse Politiker, wenn sie alle Medien als "Fake News" oder "Lügenpresse" verunglimpfen, die nicht ihre Ansichten teilen.

Und den Vergleich mit Trump/AfD findest du an dieser Stelle weshalb angebracht? :confused:


Die meisten der Autoren sind nämlich keine geldgeilen Schreibhuren (denn dann hätten sie sich wohl eine lukrativere Branche gesucht...), sondern Musikfans mit immer noch vorhandener Begeisterungsfähigkeit

Ist das Insiderwissen oder eine reine Vermutung?

In der Regel wird man doch Fachmagazinautor, weil man Interesse an bestimmten Dingen hat. Es gibt viele Fachmagazine (bei Instrumenten weiß ich das gar nicht genau und will daher auch keine Verdächtigungen anstellen), bei denen namhafte Autoren gleichzeitig auch noch bei großen Firmen als deren Influencer unter Vertrag stehen, während die fest angestellten Journalisten von oben diktiert bekommen, welchem Werbepartner man einen wohlwollenden Artikel zu schreiben hat.
Der Leser muss sich dann natürlich nicht wundern, warum bei Produktests nie eines negativ auffällt, alle neuen vorgestellten Produkte zu empfehlen sind und man natürlich immer das Neueste unbedingt braucht. Das Ergebnis ist ein reines Werbeheft, mit größtenteils völlig belanglosem Inhalt. Inwiefern das alles auf Gitarrenmagazine zutrifft, darf jeder selbst beurteilen.

Das alles war einmal anders, ich kenne noch Fachmagazine aus den 80er Jahren, damals hätten sich die meisten Autoren lieber die Hand abgehackt als in ihren Texten Werbung für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Marke zu machen. Die sahen sich damals noch primär den Konsumenten verpflichtet, um denen im Angebotswirrwarr mit ihrem Fachwissen Orientierung zu geben.
 
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...
 
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, um denen im Angebotswirrwarr mit ihrem Fachwissen Orientierung zu geben.
mehr kann es doch auch nicht sein, du hast ja selber Gründe genannt, warum. Am selber Antesten führt eben kein Weg vorbei. Papier ist geduldig, warum dann nicht etwas "Poesie" in die Ausführungen reinbringen? Durch die Lektüre der "Grand Gtrs" hab ich von der Existenz meines Gitarrenbauer erfahren, und jetzt hab ich eine wunderbare Gitarre von ihm, die möchte ich nicht mehr missen.
Das Ergebnis ist ein reines Werbeheft, mit größtenteils völlig belanglosem Inhalt. Inwiefern das alles auf Gitarrenmagazine zutrifft, darf jeder selbst beurteilen.
die Hefte lesen, tun aber scheinbar die meisten hier, kennen sich ja alle gut aus:rolleyes:.
 
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Ich denke es gibt wie immer eine Menge Grautöne zwischen Schwarz und Weiß.

Manche Klangbeschreibungen haben meiner Meinung nach durchaus ihre Daseinsberechtigung und sind auch tatsächlich rauszuhören.
Zum Beispiel das allseits beliebte "transparente" Overdrive, was ja nichts anderes bedeutet, als dass es den Klang nicht "färbt", was wiederum nichts anderes heißt, als dass der grundlegende Klang der Signalkette bewahrt wird und eben nur ein bisschen Zerre dazukommt. Wer das mal getestet hat erkennt den Unterschied mit Sicherheit. Es gibt auch einen eindeutigen "korkigen" geschmack bei Wein. Natürlich wird niemand, der das erste mal Wein trinkt, diesen Geschmack direkt erkennen beziehungsweise so beschreiben. Wenn man sich damit aber nun befasst, öfter einmal verschiedene Weine probiert und sich mit der Sprache eines Sommelier vertraut macht, erkennt man durchaus von was da geredet wird und bekommt den Hauch einer Ahnung wie der Wein schmecken könnte. Genauso ist es auch bei einigen Begriffen in Reviews.

Und dann gibt es da eben auch solche Beschreibungen, bei denen man eher schmunzeln muss, weil sie auf rein subjektiven Assoziationen der Autoren mit irgendwelchen Vorgängen oder Gegebenheiten der greifbaren, "realen" Welt beruhen.
Ein besseres Beispiel als das

oder auch einer wie Session -Olli der immer wieder Worte findet, die andere nicht finden " wie das füttert "

fällt mir dazu auch nicht ein.

Jetzt darf aber jeder für sich entscheiden, ob der Olli da tatsächlich ein objektives Review gibt, oder ein Verkaufsgespräch führt.

Aber deswegen gleich die ganze Gattung des Musikjournalismus, oder im speziellen die Reviewer und Kritiker unter ihnen, zu diffamieren, finde ich auch ein bisschen

Undifferenzierter gehts nicht.


Gruß
 
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die Hefte lesen, tun aber scheinbar die meisten hier, kennen sich ja alle gut aus:rolleyes:.

Liegen bei uns im Stunden-Proberaum rum. Wenn ich zu früh dran bin (oder der Rest der Band zu spät), hab ich mal ab und an einen Artikel gelesen. Bisher hab ich mir aber keins gekauft.

Mal mein subjektiver Vergleich zu Computerspielmagazinen, die sind deutlich kritischer und aussagekräftiger, wodurch das Lesen auch mehr Spaß macht. In anderen Branchen scheint es also möglich zu sein.

Bei den Computerspielemagazinen herrscht wahrscheinlich auch weniger direkte Abhängigkeit von der Industrie ... am Ende müssten sie maximal nur das Spiel bezahlen, Investment 70-80 Euro. Obwohl die natürlich auch viel kostenlosen Zugang erhalten. Prereleases, Studiobesichtigungen, Merchandise, exklusive Interviews ...
 
Aber deswegen gleich die ganze Gattung des Musikjournalismus, oder im speziellen die Reviewer und Kritiker unter ihnen, zu diffamieren, finde ich auch ein bisschen




Gruß

Diese Journalisten sind arme Schweine. Es tut sich ja nix auf dem Gitarrenmarkt seit Erfindung des Humbuckers.
Sie können eben nur die neuen Modefarben zeigen, oder poetische Sprachassoziationen für den Gitarrenklang finden.
Und da Poeten sehr schlecht bezahlt werden ist ihnen ihr Job zu gönnen.
:evil:
 
Zum Beispiel das allseits beliebte "transparente" Overdrive, was ja nichts anderes bedeutet, als dass es den Klang nicht "färbt", was wiederum nichts anderes heißt, als dass der grundlegende Klang der Signalkette bewahrt wird und eben nur ein bisschen Zerre dazukommt.

Gruß

Ist das die Definition von "transparent"? Macht durchaus Sinn! Bisher hat "transparent" für mich aber durchaus "färbende" Eigenschaften haben können, ich hatte da immer was im Kopf wie "atmend" oder auch "crisp", eher so das Gegenteil von "fuzzig" oder "mollig"... Deine Definition beschreibt ja nicht die Verzerrung an sich, also den Zerrsound, aber sie scheint mir trotzdem logisch.

Wir sollten den Sommer nutzen, um eine allgemeingültige Gitarrensprache zu entwickeln.
"Tach Herr Gitarrenverkäufer, ich suche etwas mit knöfelnden Mitten, asörnem Bass und in den Höhen sollte sie nicht zu schnikulärisch tördeln."
"Die Treppe rauf, zweite Regalreihe, Fach C11."
"Danke."
"Bitte."
 
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Ist das die Definition von "transparent"?

Naja zumindest ist das die gängigste Definition die ich bisher gelesen habe. :gruebel:

Unter anderem hier

https://musicoomph.com/best-transparent-overdrive-pedals/

hier

https://reverb.com/collection/essential-transparent-overdrives

und hier

https://www.sweetwater.com/insync/6-transparent-overdrive-pedals/

Wir sollten den Sommer nutzen, um eine allgemeingültige Gitarrensprache zu entwickeln.

:rofl:

Das wäre mal eine super Beschäftigung zur Überbrückung des Sommerlochs!:claphands:
 
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...eben, bevor hier wieder wer ne Holz-Diskussion startet und sich alle kloppen:engel:
Danke für die Links, wieder was gelernt!
 
Wie wär's denn mit folgendem Monthy-Python-artigem Sketch:

Der Interessent kommt ins Farbengeschäft. Der Verkäufer kommt direkt auf ihn zu und begrüßt ihn überschwänglich.

[Interessent]: Ich suche einen ganz bestimmten Blauton. Können Sie mir helfen?

[Verkäufer]: Natürlich, wir sind Spezialisten für Farben!

[Interessent]: Nun, ich benötige das transparenteste Blau, das sie auf Lager haben.

Verkäufer verschwindet kurz im Lager. Er kommt mit einem Eimer glasiger blauer Farbe zurück.

[Verkäufer, enthusiastisch]: Dies ist unser Klassiker, Glasblau. Sie werden äußerst zufrieden sein!

[Interessent, sichtlich enttäuscht]: Haben sie vielleicht noch etwas transparenteres für mich?

[Verkäufer, hilfsbereit]: Warten sie, sofort!

Verkäufer verschwindet wieder kurz im Lager. Er bringt einen anderen Eimer mit heller, durchsichtiger blauer Farbe.

[Verkäufer, verführerisch]: Hier haben wir einen ganz besonderen Farbton für ganz besondere Kunden.

[Interessent, zweifelnd]: Geht es nicht noch transparenter? Ich kann ja immer noch das Blau sehen.

Der Verkäufer runzelt die Stirn.

[Verkäufer, geheimnisvoll]: Einen Moment. Ich glaube, ich hab da noch etwas für Sie.

Der Verkäufer geht abermals in das Lager. Dieses Mal dauert es deutlich länger, bis er mit einem unbeschriftet Eimer wiederkommt. Der Eimer enthält offensichtlich ganz einfachen Klarlack.

[Verkäufer, flüsternd]: Wissen Sie, wir verkaufen dieses Produkt nur ungern. Ich zeige es ihnen nur, weil gerade kein anderer Kunde im Laden ist.

[Interessent, begeistert]: Das ist genau das transparente Blau, dass ich mir vorgestellt habe! Ich nehme es!

[Verkäufer]: Das macht dann 799 Euro.
 
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Made my Day :great:
 
Der Verkäufer geht abermals in das Lager. Dieses Mal dauert es deutlich länger, bis er mit einem unbeschriftet Eimer wiederkommt. Der Eimer enthält offensichtlich ganz einfachen Klarlack..

nein nicht Klarlack, Wasser muss es sein:D
und zwar destiliertes:evil:
 
Wenn es schon um Sprache und Inhalte geht, dann empfiehlt es sich, Zitate nicht einfach ungeprüft zu verwenden, sollten sie auch noch so beliebt sein. Frank Zappa werden wohl einige Zitate zugeschrieben, für die er nicht verantwortlich ist, so auch dieses:


Talking about music is like dancing architecture.
F.Z.

Der Spruch dürfte auch von keinem anderen Musiker stammen, sondern geht höchstwahrscheinlich auf den Schauspieler und Comedian Martin Mull zurück. Seit über hundert Jahren ist er auch in anderen Versionen wie "writing about music is as illogical as singing about economics", "talking about music is like singing about economics" oder "talking about music is like singing about football" bekannt.

Ist es jetzt unangemessen, wenn ich bei solchen Formulierungen an Karl Kraus denke?

Natürlich nicht, aber die Aussage,

Der meinte einmal, es genüge nicht, nur keine Gedanken zu haben, man müsse auch unfähig sein, sie auszudrücken.

stimmt, obwohl sie oft und gerne zitiert wird, so natürlich auch nicht. Die Wienbibliothek im Rathaus, die das Karl Kraus-Archiv beherbergt, schreibt dazu:

Als Ursprung für dieses entstellte Karl-Kraus-Zitat kommen zwei Aphorismen in Frage:
"Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können - das macht den Journalisten."
Karl Kraus: "Die Fackel" 281-282, 1909, 29
und
"Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können."
Karl Kraus: "Die Fackel" 697-705, 1925, 60
Die Verneinung im zweiten Satzteil raubt dem Aphorismus den intendierten Witz. Entstellte Zitate, die seit 1963 nachweisbar sind, findet man inzwischen fast zehnmal häufiger als das korrekte Zitat.
Einige Variationen:
"Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken."
"Es qenügt nicht, keine Meinung zu haben; man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken."
"Es qenügt nicht, keine Idee zu haben; man muß auch unfähig sein, sie umzusetzen."

Blindverkostungen von Wein oder Bier sind wirklich ein gutes Beispiel dafür, wie leicht sich nicht nur die Experten täuschen lassen. Auch bei Musik (-instrumenten) kann man immer wieder beobachten, wie ganz andere Dinge das Urteil beeinflussen können. Experten, die manchmal nicht erkennen, dass ein roter Wein nur geschmacksneutral gefärbter Weißwein war, lassen sich in ihrer Beurteilung eines Weins von der Farbe des Umgebungslichts beeinflussen: https://www.staff.uni-mainz.de/oberfeld/wein2.html
Andere bewerteten denselben Wein zu unterschiedlichen Zeitpunkten ganz verschieden: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-63947536.html
Die Erwartungshaltung dürfte auch bei Musik eine Rolle spielen, nicht nur bei Weinen: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/08/04/weintrinker-haben-doch-keine-ahnung/
Ich verlasse mich nicht unbedingt auf solche Urteile, die nicht nur im Einzelfall wenig überzeugend ausfallen, sondern auch bei öffentlichen Beurteilungen immer wieder zu erstaunlichen Ergebnissen führen.

Bei Bier ist es nicht anders:

Kölner trinken Kölsch, Düsseldorfer Alt – bei einem Blindtest mit verbundenen Augen konnten die Rheinländer die Sorten aber nicht unterscheiden. Ein Wissenschaftler der Hochschule Düsseldorf ließ je 50 Kölner und Düsseldorfer erst blind, dann offen kosten. Kurios: Ohne verbundene Augen schmeckte den Probanden das Heimatbier viel besser.

Und bei Musik?
(Ich kaufe trotzdem regelmässig einschlägige Zeitschriften, in der Hoffnung, den Inhalt halbwegs einschätzen zu können.)
 
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Wenn es schon um Sprache und Inhalte geht, dann empfiehlt es sich, Zitate nicht einfach ungeprüft zu verwenden, sollten sie auch noch so beliebt sein. Frank Zappa werden wohl einige Zitate zugeschrieben, für die er nicht verantwortlich ist, so auch dieses

Ok.
Das könnte mein letztes Posting hier sein
also schönen Tag noch.
 

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