Ausdrucksweise und Form mancher Useranfragen

  • Ersteller Ralphgue
  • Erstellt am
Starker Beitrag! Allerdings deckt der Erhebungszeitraum 1960 -1990 die "Generation Handy" nicht ab. Selbst, wenn damit die Geburtsjahre der Stifte gemeint wären. Gibt es auch aktuelle Erhebungen zum Thema?

Ich selbst wüsste jetzt von keiner solchen (weil ich nicht tief genug im Thema bin), kann mir aber nicht vorstellen, dass nicht schon jemand auf die Idee gekommen ist, sich beispielsweise den Einfluss der Benutzung von Auto-Correct auf allgemeine Rechtschreibkompetenz anzuschauen. Allerdings sind das auch wieder Entwicklungen, die noch so frisch sind, dass wirkliche Langzeitentwicklungen kaum beobachtet worden sein können. Zumal das dann, aufgrund der technischen Durchsetzung der gesamten Gesellschaft, schicht- und sozialgruppenübergreifend beobachtbar sein müsste. (#mehrgeldfürgeisteswissenschaften - sonst bleibt diese Forschung eben auch weiterhin aus.)

Zudem muss deutlich unterschieden werden zwischen Normabweichungen in schriftsprachlichen Äußerungen, die auf systemischen oder erlernten "Fehlern" beruhen (also wenn Leute immer den selben Fehler machen, wie bspw. "Standart"), die auf einer Störung der Rechtschreib-(und Lese-)kompetenz beruhen (die also inkonsistente "Fehler" aufweisen), und eben solchen, die auf Aspekten konzeptioneller Mündlichkeit beruhen (bspw. wenn man Dialektformen verwendet wie "net" oder Kontraktionen wie "machste", "haste" etc.). Denn je nachdem welche "Fehler" vermehrt auftauchen, können da ganz unterschiedliche Ursachen hinter liegen.

So oder so jedenfalls ist es ein sehr komplexes Thema, bei dem persönliche Erfahrungen wie immer von keinerlei Wert sind, wenn man allgemeingültige Aussagen treffen möchte.
 
Hohner Guitars Gruppe FB :
Bildschirmfoto 2019-05-10 um 12.35.20.png

...da braucht man dann schon sehr guten Willen und einen freundlichen Blick auf's Benutzerprofil, um es nicht für zufallsgenerieren Sprachschrott zu halten :D
(immerhin, wir haben es herausbekommen anhand eines unscharfen winzigen Handybildes, es war ein Akkordeon-Pickup)

Ich vermute mal, viele Benutzer verfügen einfach nicht über ein Vokabular, das ihnen angemessen verständliche Mitteilungen erlaubt. Und, wie oben schon erwähnt, einige technische Voraussetzungen erleichtern das Verfassen zusammenhängender Sätze nicht unbedingt, dazu kommt tatsächlich auch, dass der Umgang mit manchen Eingabegeräten zusätzliche skills erfordert, die sich nicht jeder Benutzer aneignet.

Ich stelle jedenfalls fest, dass lange Texte nur von relativ wenigen verstanden werden. Und selbst eine Struktur in einen längeren Text zu bringen, scheint auch nicht jedermanns Sache zu sein ... ich nenne das für mich "manische Texte", die einfach einem ungezügelten Mitteilungswillen ohne Rücksicht auf den Empfänger ausstrahlen ...

Egal, was die Ursachen sein mögen, ob sich dahinter möglicherweise gesellschaftliche Tendenzen zeigen,
Kommunikation lebt von der Bereitschaft, nicht von Präzision.
 
Ein Grund, der für mich unverständlich und nicht wirklich zu akzeptieren ist, ist diese verschissene political correctness, die in Foren wie diesem mittlerweile als Doktrin gilt. Dass ich nicht hinnehmen wollte, dass das kaum bis nicht verständliche Geschreibsel heutzutage als normal angesehen wird, war dann ja auch Teilgrund für meinen Ausschluss aus einem anderen "Fach"-Forum
Vermischt du da nicht zwei unabhängige Dinge? Ich bin selbst zumindest skeptisch, was PC angeht und hab mit einigen Standards meine Probleme, die in den letzten Jahren gesetzt wurde bzw. setze mich über manche bewusst hinweg. Die Entscheidungsfreiheit will ich mir nämlich vorbehalten.

Aber Ich sehe nicht den Zusammenhang zwischen PC und schlechter Ausdrucksfähigkeit, den du hier anscheinend herstellst. Oder hab ich dich da falsch verstanden?
 
Und es macht mir Angst, denn diese Vollpfosten gestalten, mehr oder minder aktiv, die Welt von morgen.
.. das war in etwa vergleichbarem Rahmen auch schon immer so. Sprachliche Hochkultur ist zumindest nach meiner Kenntnis noch nie Allgemeingut gewesen. Ich würde auch etwas vorsichtig sein, sprachliche Ausdrucksmängel mit Dummheit zu verwechseln. Das ist schon eher Mangel an Bildung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nun, dann ich auch.
Ich interpretiere Signalschwatz' Kombination von political correctness mit der verbalen Unfähigkeit mancher Zeitgenossen mal so:
Man darf niemanden darauf hinweisen, daß sein Geschreibsel gegen alle Regeln der deutschen Schriftsprache verstößt.
Das ist nämlich Diskriminierung von Menschen mit Migrations- oder 'Schule-in-freier-Trägerschaft'-hintergrund!
Wobei ich hier schon Beiträge in fast fehlerfreiem Deutsch von ausländischen Kollegen gelesen habe, die sich vorweg entschuldigten, daß ihr Deutsch nicht so gut sei...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
.. das war in etwa vergleichbarem Rahmen auch schon immer so. Sprachliche Hochkultur ist zumindest nach meiner Kenntnis noch nie Allgemeingut gewesen.
Nun ja, es geht ja nicht um sprachliche Hochkultur, sondern einfach nur um eine halbwegs verständliche Ausdrucksweise ohne das man alles 20 mal lesen muß um eventuell zu erraten was der Gegenüber einem denn nun Mitteilen will.
Ich würde auch etwas vorsichtig sein, sprachliche Ausdrucksmängel mit Dummheit zu verwechseln
Vielleicht nicht mit Dummheit, aber mit Faulheit und Desinteresse.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi:hat:

Ich bin absolut einverstanden mit euch. Man sollte sich Mühe geben, so zu schreiben dass man es versteht. Und bevor man den Eintrag abschickt, vielleicht nochmal durchlesen und allfällige Fehler korrigieren.

Manchmal ist es aber nicht wirklich eindeutig, WARUM so viele Fehler in den Posts sind.

Bei mir selber zum Beispiel: Hochdeutsch ist nicht meine Muttersprache.
Oder es gibt Legastenie. Leute die krankhaft bedingt Probleme mit schreiben und lesen haben. Ich meine mal gehört zu haben, dass selbst Albert Einstein Legasteniker war. Mit Dummheit hat das nichts zu tun.
Diese Leute können es nicht besser, auch wenn sie sich bemühen.


Daher halte ich mich mit Kritik eher zurück, und antworte einfach nicht, wenn der Post für mich total unverständlich ist. Oder ich stelle eine Rückfrage, wie denn das jetzt gemeint sei.

Ich bin diesbezüglich vielleicht etwas sensibilisiert, da ich ein Vater mit Alzheimer hab. Man kann mit ihm sprechen, was er sagt ergibt jedoch für mich absolut kein Sinn. Wahllos aneinander gereihte Wörter für mich. Klar, er ist mein Vater und nicht nur irgend ein unbekannter Internet User. Von da her versuche ich zu verstehen was er sagen will, auch wenn dies nicht mehr möglich ist. Ich versteh absolut, wenn ein Fremder nicht mit ihm sprechen will, denn das ist echt anstrengend. Aus seiner Sicht, ist es vermutlich auch sehr anstrengend, aber man merkt dass er sich freut, lebendiger wird, und seine kleine Welt plötzlich grösser wird, wenn man ihm zuhört. Auch wenn Fremde mit ihm sprechen ist das so, kommt nur halt leider sehr selten vor, dass sich jemand die Zeit dafür nimmt.

Ähnliches (wenn natürlich nichtmal ansatzweise auf Alzheimerniveau:D ) hab ich hier auch schon festgestellt. Anfangs dachte ich: "Ohmann, ich raff überhaupt nicht was du sagen willst, schreib gefälligst verständlich." Hab dann aber beim weiterlesen bemerkt, dass viel Eingeninitiative vom Themenersteller kam, und grosse Interesse vorhanden war. Dann finde ich es falsch den Themenersteller wegen seiner Schreibweise runterzuputzen, denn ich finds toll, dass er trotz seiner Schreibschwäche, oder Sprachproblemen den Mut hat zu schreiben. Nur dadurch wird er besser;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Wobei ich hier schon ..
..das spricht für Bildung als Ursache, oder? Ich denke, gerade Menschen mit einer anderen Muttersprache als die der Umgebung entwickeln häufig ein besseres Gespür für den Wert von Sprache als Medium, das sowohl sozialen Status abbildet, wie der Verständigung und Gruppenzugehörigkeit dient .... Ähnliches mit anderen Vorzeichen gilt aber auch für Subkulturen :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
sondern einfach nur
.. ich denke, das ist eben nicht "normal", und im Rahmen der Schriftsprache schon gar nicht.
 
.. ich denke, das ist eben nicht "normal", und im Rahmen der Schriftsprache schon gar nicht.
Ok, nur wenn das nicht normal ist braucht man ja auch keine Sprache zur Kommunikation, dann könnte man sich auch einfach angrunzen :)

Nebenbei bemerkt, das zitieren von nur halben Sätzen macht die Kommunikation, grade in einem Forum auch nicht leichter ;)
 
das liest sich so, als wenn Verständigung mit dir auch dann mühsam ist, wenn man in der Lage ist, sich normgerecht auszudrücken. ;)

Nebenbei bemerkt,
Klick auf "Original anzeigen", und der Kontext erscheint in voller Pracht :D Gerade bei dicht übereinander liegenden Beiträgen kein wirkliches Hindernis, würde ich sagen, oder?
 
Man sollte sich Mühe geben, so zu schreiben dass man es versteht. Und bevor man den Eintrag abschickt, vielleicht nochmal durchlesen .....

So sehe ich das auch und die meisten User machen es so, glaub ich.

Vor allem merkt man bei der Überprüfung des eigenen Beitrags, ob die emotionale Reaktion auf vorherige Beiträge wirklich angemessen ist
und man nicht gerade selber gegen die Netiquette verstößt.

Ist zwar auch alles selten - weil wir ja alle nette Leute sind - aber mir persönlich sind ein paar Schreibfehler lieber als echte Provokationen.
Die werden nämlich häufiger gemeldet und bedeuten Arbeit - liebloses Hingerotze irgendwelcher Buchstaben wird dagegen postwendend in den Folgebeiträgen bestraft
:D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für den Denkanstoß @Zelo01
Man sollte tatsächlich öfter mal reflektieren. Etwas, was man in der hektischen Zeit gern mal vergisst.
Bester Beitrag für mich hier.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
aber mir persönlich sind ein paar Schreibfehler lieber als echte Provokationen

Dann verkneife ich mir jetzt lieber das Herstellen eines Zusammenhanges zwischen diesem Thread und der Tatsache, dass die Rockmusik im Sterben liegt. :)
 
Vielleicht nicht mit Dummheit, aber mit Faulheit und Desinteresse.

Wie mein Lehrmeister damals sagte: Ich bin froh um jeden dummen Azubi der sich anstrengt; Der kanns nicht besser. Aber der Faule fliegen raus....

Oder im O-Ton: Dumm derfsch sai, aber kai Schluri :ugly:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... Dumm derfsch sai, aber kai Schluri :ugly:
Was auch immer es für ein Lehrmeister war, aber es muß Verwandschaft von unserm 'Alten' in der Lehrwerkstatt gewesen sein. Bei dem kam das nur alles mit herrrrlich rrrrollendem ostprrrreußischem Errrr....:great:
 
Ich lege wert auf halbwegs vernünftige Ausdrucksweise und habe ziemliche Vorurteile gegen Leute, die hier mit schlecht bis gar nicht formulierten Fragen reinplatzen und auch auf Nachfrage nicht mal ihr Problem etwas erläutern.

Ich bin mir dieser Vorurteile durchaus bewusst, im Gegensatz zu anderen Vorurteilen fällt es mir hier aber schwer, sie ruhig zu stellen.

Ab und an kommt ein „sorry bin Legastheniker“ oder so, worauf ich immer nur denke „naja die beiden Legastheniker in meinem Umfeld schreiben besser als ich, weil sie jeden Text prüfen und korrigieren bevor sie ihn senden“.

Will jemand in diesem Forum eine echte Hilfe, wird er schnell merken dass er die nur mit halbwegs vernünftig formulierten Texten bekommt. Vielleicht sind wir damit zum Aussterben verdammt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben