Tonabnehmer - hoher Widerstand = hohe Ausgangsleistung?

  • Ersteller obigrobi
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Moment mal,
Man darf nicht verwechseln das die höhere ohmzahl ein Produkt ist, und keine Ursache,
oder sehe ich das falsch?

Jein.
Nimmt man einen PU mit sagen wir 8 Kiloohm, wickelt den Draht ab und wickelt dann mit dem genau gleichem Draht 10 Killohm drauf, hat der mit 10 Kiloohm etwas mehr Output.
Gibt man dann aber dem PU mit nun 10 KOhm schwächere Magente, kann es sein, dass der Outputunterschied zu 8 Kiloohm (mit Original-Magnet) wieder weg ist.

Der Output kommt nicht vom Widerstand, sondern von der Induktivität.
Die Induktivität hängt ab von Magneten und Polepieces, der Konstruktion, von der Anzahl der Wicklungen und von der Dicke des Drahtes. Dicker Draht hat meistens etwas höhere Induktivität und weniger Widerstand.
Bei dickerem Draht bekommt man auf den selben Spulenträger auch weniger Windungen drauf als bei dünnerem, wenn man den Spulenträger maximal "vollwickelt".

Es kann also durchaus sein, dass 2 identische PUs mit idenischer Wicklungszahl, bei denen sic hnur die Dicke des wickeldrahts unterscheidet, der PU mit dünnerem Draht, der dann mehr Ohm hat, gleichviel Output hat wie der mit dem dickerem Draht und weniger Ohm.

Da (wie dargestellt) viele Faktoren den Output beeinflussen, ist der Widerstand alleine nicht immer wirklich sehr aussagekräftig, wenn man sonst keine Details kennt.
Klar, ein Humbucker mit 14 Kiloohm ist in der Regel outputstärker als seiner mit 8 KOhm; aber sich zu 100% darauf verlassen kann man auch nicht.

bei einem üblichen Humbucker sind die Spulen symmetrisch gewickelt um maximale Brummkompensation zu erreichen. Demzufolge hat eine Einzelspule die Hälfte des Gesamtwiderstandes.

Nun, es ist durchaus auch verbreitet, bei HB die Spulen unterschiedlich stark z uwickeln.
Beim DiMarzio Fred z.B. hat eine Spule 4 KOhm, die andere 6.
Verwendet man unterschiedlich dicke Drähte je Spule, kann man dies auch bei hoher Brummfreiheit machen. Klanglich finde ich persönlich "assymmetrische" Humbucker oftmals besser, da sie oft etwas mehr Höhen haben und einen "breiteren" Frequenzgang.
Zu Beginn, in den 50ern, hat man eh ohne Zähler gewickelt, bis der Spulenkörper voll war, und schon damals gab es "assymetrische" PAFs. Das Brummen war dann immer noch wesentlich weniger als bei P90ern oder anderen Singlecoils. Und Highgain gab es damals eh noch nicht.

Band-O-Lero
 
Sorry fürs ausgraben. Aber passt einfach gut zu meiner Frage.

Ich hab mehrere Single Coil PUs rumfliegen und bin mir teilweise nicht sicher, ob es Steg oder Hals PUs sind. Könnte man durchs messen etwas Licht ins Dunkle bringen?
Wäre es übel einen Bridge PU am Neck zu haben? Wäre es sinnvoller einen Middle anstatt des Bridge PUs am Hals einzubauen?

Muchas gracias :)
 
Erlaubt ist immer was gefällt... Vor 30-40 Jahren haben sich Gibson und Fender z.B. keinen Kopf gemacht, ob ein PU am Steg oder Hals eingebaut wird. Da wurde ein Typ von Pick Up zusammen gezimmert, montiert und fertig. Aufgrund der Fertigungstolleranzen hatten die auch schon mal unterschiedliche Wicklungszahlen.
Heute versucht man, die PU Sets so abzustimmmen, dass an der -aufgrund der grösseren Saitenauslenckung- "lautere" Halsposition geringer gewickelte Typen eingebaut werden, um so ein ausgewogenes Lautstärkeverhältnis zu bekommen (...was früher auch durch Höhen Justage der PUs möglich war...)
Hat man ein Set von PUs, die ziemlich sicher zusammen gehören, da läßt sich durch Messen des Widerstands sehr wahrscheinlich zuordnen in welche Position welcher PU gehört.
Will man aus unterschiedlichen Singel Coil ein neues Set stricken, muss man IMO experimentieren. Der Widerstand gibt hier ein ersten Indiz (einen 11 kOhm PU am Hals und ein 5.6 kOhm am Steg wird wahrscheinlich unausgewogen klingen - muss aber nicht. Allerdings liegen meist auch bei "kalibrierten" Singel Coil Sets die Werte nicht so weit auseinander.
Teilweise kann man die Widerstandswerte von PU in den Data Sheets der Hersteller nachlesen und dann durch Messung herausbekommen welches spezielle Model das genau ist.
 
Das hört sich vielversprechend an. Vielen Dank :)
 
Hat ein SC Tonabnehmer irgendeinen Fehler, wenn das Multimeter einen extrem hohen Wert (bei mir 1,350 Mega Ohm) anzeigt?
 
Hallo!
Neulich hab ich mich mit einem bekannten über Tonabnehmer unterhalten und kam dann halt darauf, dass Tonabnehmer XY mit 15 ohm eine hohe Ausgangsleistung hat.
Dann meinte er, dass er doch dorch den hohen widerstand eher eine geringe Ausgangsleistung hat.
Ich kenne es aber so, dass Pickups mit hoher Ohmzahl eine hohe ausgangsleistung haben (z.b. EMG HZ mit 13,6 ohm glaub ich)

Dann habe ich gelesen, dass eine hohe Ausgangsleistung durch viele Umwicklungen zustande kommt - und viele Umwicklungen bedeuten auch einen hohen Widerstand.

Er sagt nun ,dass die Wicklungen unwesentlich mit dem Widerstand zu tun haben und faselt irgendwas von "saugen" der vorstufe vom verstärker

was ist nun richtig?
kann mich/uns mal bitte jemand aufklären? :D
Hm, auch wenn's schon länger her ist: Da geht ein bischen 'was quer durcheinander.

Generell gilt: Die vom Tonabnehmer abgegebene Leistung ist winzig, die abgegebene Spannung ebenfalls. Aber Eingangsstufen sind auf diese kleinen Größen ausgelegt.

"Windungszahl" deutet auf einen magnetischen Tonabnehmer hin. Der arbeitet induktiv. Deshalb bedeuten mehr Windungen eine höhere induzierte und damit abgegebene Spannung. Ist wie beim Dynamo (sieht nur schicker aus :) )

Für die Nerds: Diese Induktionsspannung U_ind ist proportional zu Windungszahl x Flussänderung. "Fluss" meint, wieviel Magnetlinien eine bestimmte Fläche durchdringen. "Änderung" meint zeitliche oder räumliche Veränderung. Ohne Änderung keine Induktionsspannung (egal, wei hoch der Widerstand ist).

Es ist richtig, dass mehr Windungen einen längeren Draht und damit einen höheren Widerstand bedeutet. Allerdings: Ist der Draht bei gleichem Material doppelt so dick, sinkt sein Wiederstand bei gleicher Länge auf ein Viertel.

Der Ohmsche Widerstand ist am Tonabnehmer ein unerwünschter, auch parasitär genannter, Effekt. Wie das Zusammenspiel zwischen Induktion, ohmschen Widerstand, Magnetchen und Flußänderung ausgeht ... kann man nur im konkreten Fall sagen.

Also: Eine Größe alleine zu betrachten, ist bestenfalls unterhaltsam, und für Entscheidungen oder Foglerungen unzureichend.

Grüße, Michael
 
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Hat ein SC Tonabnehmer irgendeinen Fehler, wenn das Multimeter einen extrem hohen Wert (bei mir 1,350 Mega Ohm) anzeigt?

Wenn der Wert korrekt ist: ja !
Kein Pickup dieser Welt, dessen Wicklung unbeschädigt und in Ordnung ist, dürfte diesen Widerstand aufweisen.
 
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Wenn der Wert korrekt ist: ja !
Kein Pickup dieser Welt, dessen Wicklung unbeschädigt und in Ordnung ist, dürfte diesen Widerstand aufweisen.
Da war ein Riss in der Spule den ich verdrillt und verlötet habe. Zumindest fließt aber Strom, das ist das wichtigste...
 
Da war ein Riss in der Spule den ich verdrillt und verlötet habe. Zumindest fließt aber Strom, das ist das wichtigste...

Der Draht ist aber lackiert, verdrillen wird nichts bringen. Wie misst du denn den Stromfluss?

Dein gemessener Widerstand zeigt eher an, dass die Verbindung unterbrochen ist, Werte im Megaohm-Bereich im Messgerät stehen meist für Unterbrechung.
 
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