EQ von a-Gitarre (Tipps zum Mixen)

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Shino
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Hallo!

Ich habe mir ja bisher viele Jahre keine Gedanken über einen wirklich guten Mix gemacht. Einfach Aufnahme und gut ist.
Jetzt kommt langsam die Zeit, in der ich das Beste auf der Aufnahme rausholen will.

Nachdem ich mich viel informiert habe und viel rumprobiert habe, bin ich langsam einwenig am Verzweifeln.
Man kann zwar mit dem EQ die Mitten absenken, die Bässe cutten, die Problemfrequenzen der Aufnahme senken, aber irgendwann mal hat man die Spur totgemischt :D

Hat jemand vielleicht Zeit und Muse aus der Spur hier halbwegs das Beste rauszuholen und mir sagen, was er auf dem EQ gemacht hat?
http://www.alessandro-fabbri.de/musik/git-lead-roh.wav

Grüße
shino
 
Eigenschaft
 
das ist ja nur eine Spur. In welchen Mix soll die eingebettet werden?
Steht die Gitarre ganz vorn mit nur dezentem Zusatz, wird die ganz anders behandelt als eine Backing-Gitarre im Rockmix
 
klar, das habe ich vergessen zu sagen, sorry.
Im Grunde geht es darum, dass die Gitarre am Anfang nur alleine ist und dann mit einer zusätzlichen a-Gitarre, einem Bass und Drums zusammen ist.
Track soll eher akustisch sein (auch wenn es dann "rockiger" wird).
Es hilft sicherlich nicht, um nur die eine Spur super EQ-en zu können, aber mir gings vor allem darum, dass man sagen kann... ok, das hier wäre die Basis einer halbwegs gut klingenden a-Klampfe, auf die man dann bauen kann.
Und irgendwie komme ich da nicht sonderlich arg weiter.

Die Spur habe ich mit einem Großmembraner auf den 12. Bund hin aufgenommen. Das werde ich in Zukunft nicht mehr machen. Stereo in X-Y gibt ein differenzierteres und nicht so ein basslastiges Bild, wie hier.
 
Hat jemand vielleicht Zeit und Muse aus der Spur hier halbwegs das Beste rauszuholen und mir sagen, was er auf dem EQ gemacht hat?

An der würde ich erst mal gar nichts machen. Gute Aufnahme. Wie das behandelt wird und mit was kommt immer auf den Kontext an. Vom Grundton her ist das eher melancholisch, dezent und dunkel. Wenn das so gewünscht ist, dann passt es doch.

Wenn andere Instrumente dazukommen und auch noch der Stil anzieht und in Rock übergeht, ist anzunehmen, dass auch die Rolle des Gitarren Track im Arrangement sich ändert. Da braucht es unter Umständen eine andere Anpassung. Und und und und und.

Das lohnt einfach nicht ohne Kontext und andere Tracks da irgendwas dran zu machen.

Mir ist auch nicht klar, wie Du auf so einen Workflow kommst:

mit dem EQ die Mitten absenken, die Bässe cutten, die Problemfrequenzen der Aufnahme senken, aber irgendwann mal hat man die Spur totgemischt

Die Spur kann man nicht tot mischen. Bestenfalls so lange und gründlich verbiegen dass man absolut nicht mehr weiss, was man warum und mit welchem Ziel gemacht hat...... :evil:

Wenn ich überhaupt was mache im Vorfeld dann bestenfalls mal High und Low Cut. Irgend einen einzelnen Track nach möglichen Resonanzen absuchen mache ich nie.

Wenn doch mal was unangenehm raussticht, nehme ich gerne Ozone 8. Den Master Assistent. Der findet mögliche Resonanzfrequenzen gut und setzt entsprechende Punkte und Einstellungen. Hier der Track mit den Einstellungen des Ozone Dynamik EQ:

Ozone Dynamic EQ

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 18.45.44.png


Einstellungen:

EQ 1 - Q2, -4dB, 258 Hz, TH -19dB
EQ 3 - Q4.5, -4 dB, 482 Hz, TH -29.7
EQ 4 - Q4.5, -4 dB, 1.39 kHz TH -39.5
EQ 6 - QNA, -2 dB, 12.2 kHz, -58.6

Wenn man TH = Threshold betrachtet, ist das sehr moderat. Wirkt auch nur bei Spitzen. Also insgesamt ist das Signal schon ohne Bearbeitung ready to mix. Aber immerhin, das klingt was brillanter.

Gitarre akustisch schicke ich hin und wieder auch durch einen anderen AI EQ:

Sonible SmartEQ2

Die Einstellungen:

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 19.16.59.png


das ist eine statische Variante eines AI EQ. Kann man schlecht ablesen, was der da macht aber die Kurve ist ja zu sehen. Sowas könnte man in einem normalen EQ nachbilden.

Das Ergebnis finde ich jetzt nicht so berauschend. Das Plugin würde ich sicher nicht nehmen und Alternativen probieren.

Mal die "analoge" Variante:

Pulten EQ

Einstellungen:

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 19.32.16.png


mit so einem EQ ist man allerdings als Resonanzfrequenz Jäger angeschmiert........ (;

Zumindest zeigt das, kommt auch auf die Werkzeuge an, die man verwendet.

Ich persönlich würde wahrscheinlich zum

MautodynamicEQ

greifen. Die Settings:

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 20.06.36.png


könnte als Basis taugen. Aber dann fängt ja die eigentliche Arbeit erst an. Wie gesagt, irgendwelche Resonanz Frequenzen suchen im Solo Mode mache ich nur in Ausnahmefällen.

Wenn das wie hier eine einzelne Gitarre ist, die Raum steht und spielt und sonst vielleicht noch Vocal, dann baue ich erst den Stereo Effekt auf. Und der bekommt dann auch noch EQ und Compressor. Und dann wird das im Mix eingestellt.

Auch da wieder x Hoch y Varianten. Je nach Song. Und Laune natürlich....... (;

So einfach mit "dreh mal hier und dann ist gut" geht das nicht. Es gibt einfach zu viel Varianten und Ziele als dass man da eine allgemeingültige Antwort finden könnte.
 
Ich hab hier mal bisschen rumgespielt. Ich dachte ich mir, ein kleines Ambiente aus Hall, Delay und einem Rotocabinet schadet nicht, da die Gitarre sonst so einsam war:D
https://soundcloud.com/user-407932259/akustik-gitarre
Naja so ohne Mix, ist es unmöglich zu sagen in welche Richtung die Reise gehen soll. Ob die Gitarre tragend werden soll, oder nur unterstützend etc.. Das ist halt alles vom Arangement des Songs, der Instruentierung und des persönlichen Geschmacks abhängig.

Was mir an der aufnahme aufgefallen ist, sind die tiefmitten, du du bereits angesprochen hast. Versuch das erstmal mit der Mikrofonposition unter Kontrolle zu bringen, bevor du mit dem EQ ran gehst. Ich vemute mal, wenn du mit dem Mikrofon etwas weiter weg gehst, wird das bestimmt schon kontrollierter. Und etwas vom Schallloch der Gitarre weg richten. Hab gute erfahrungen gemacht, wenn das Mikrofon auf der Seite der Schlaghand steht, und auf den Korpus zeigt, etwas unterhalb des Griffbretts. Mal ausprobieren;)
 
@adrachin: WOW! Danke für die ganzen Darstellungen! Da werde ich mich die Tage mal nochmal extra damit befassen.
@Zelo01: danke ebenfalls! Interessanterweise klingt die Gitarre im Mix relativ ähnlich. Das mit der Mikropositionierung war in dem Fall relativ spontan und schnell. Die geilste Position für Stereo, die ich bisher herausgefunden habe war: 1 auf 12 Bund und 2 von schräg unten auf das Ende der Decke bzw. auf die Spielhand. Ich werd aber mal dein Vorschlag für mono ausprobieren und mal nur von der Schlaghand aufnehmen. Die Aufnahme muss aber so sitzen, wie sie ist.

Hier ist der Gesamttrack, den ich, wie ich meine, einwenig "totgemixt" habe:
http://alessandro-fabbri.de/musik/complete_no_voc.wav

Ich werde wohl einen neuen Anlauf starten und mit dem ganzen Rausfiltern der Resonanzfrequenzen aufhören.
Ozone Dynamic EQ hört sich super an, allerdings habe ich es nicht (nutze lediglich Cakewalk).
 
Also ich würde explizit Resonanzfrequenzen mittels Sweeping suchen und eliminieren, aber nicht übetreiben. Wie man das macht, weißt Du ja sicherlich. Bei dem Track höre ich schon so für mich unangenehme Frequenzen. Nach dem Absenken wird das sicherlich deutlich definierter klingen (mein persönlicher Geschmack).

Ansonsten braucht man schon den Kontext, um den Sound dann in den Mix einzupassen. Z.B. mache ich die Frequenzlage von Low- und High-Cut immer im Zusammenhang mit den anderen Instrumenten und ggf. Vocals. Hast Du zum Beispiel keine Bassgitarre im Mix, dann kann auch die Gitarre etwas tiefer greifen.

Möglicherweise kannst Du aber auch den Track doppeln und etwas breiter ins Panorama ziehen, ggf. eine Spur leicht verzögern (5-30 ms). Aber auch das ist vom Song abhängig...

Sorry, ich hatte den 2. Mix übersehen!

Die Einleitung bis zum 2. Teil finde ich etwas lang. Da könntest Du noch mal am Arragement etwas feilen.
Eine der Gitarren am Anfang klingt für mich etwas verstimmt (einen Saite). Im schnelleren Teil holpert es mir etwas zwischen crunchiger Gitarre, Schalgzeug und Delayzeit. Insgesamt ist die Lautstärkenabstimmung nicht so gut differenziert. Und, Du könntest die Lautstärkeautomation für die Betonung nutzen. Du könntest aber auch mal gegen rosa Rauschen mixen, um da eine grundlegende Lautstärkenstaffelung zu erreichen. Die Akustikgitarren sind mir klanglich zu nahe bei einander (Frequenzen).

Hinweis: "gegen" rosa Rauschen mischen

Du hinterlegst auf einer separaten Spur rosa Rauschen auf -18dBFS.
Dann schiebst Du nach und nach jede Spur so weit herauf bis das Instrument der Spur leicht lauter als das rosa Rauschen ist. Das geht innerhalb von 2 Minuten. Ich empfehle dafür einen Kopfhörer.

Ray
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da ist mir noch etwas eingefallen...

Wenn Du da noch einmal neu herangehst, mache doch lieber Mono-Tracks z.B. bei den Akustikgitarren. Dann lege eine nach links und eine nach rechts . Das klingt wahrscheinlich auch aufgeräumter, wenn sie unterschiedlich aufgenommen wurden und sich dann ergänzen. Das Delay würde ich auch nur zur Tiefenstaffelung verwenden und sauber, nur so laut wie nötig, ins Metrum bringen. Wonei das Holpern wohl vom Schlagzeug kommt.

Ray
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Ray, danke für die Tips!
Da werde ich morgen nochmal dran gehen.
Der etwas verstimmte Sound kommt von einem Gitarreneffekt, ist also vorerst nicht so relevant.
Ja... im schnelleren Teil holpert es auch für mich... habe die Delayzeit nicht wirklich gut angepasst, sollte ich noch machen.
Bei der Lautstärkenabstimmung ist es so eine Sache... habe da keine wirklich gute Erfahrung (wie beim anderen Zeug auch), werd also noch einwenig weiter nach Gefühl rumprobieren.
Mit den A-Gitarren habe ich eh Probleme, weil ich nicht wirklich verstehe, wie man sie EQ-technisch bzw. Frequenztechnisch zusammen mischen soll.
Die sind eben, wie du sagst, zu nah aneinander, zu gleich, weil sie schlicht vom EQ gleich gemischt sind.
Wie kann ich zwei (oder mehr) Gitarren im EQ differenzieren? Einfach der einen mehr Bässe, der anderen mehr Mitten geben (etwas banal gesagt)?

Vor allem, wie mache ich es in dem Fall, wenn ich eine Stereoaufnahme von einer Gitarre habe? Wenn man beide Mikros auf gleichen EQ setzt, dann klingt alles dünn, man muss sie also verschieden EQ-en... nur wie? Gibts da grundsätzliche Tipts bei EQ für Stereo a-Gitarre?

Bei dem Track sind die Gitarren mono. Die Effekte liegen nur teilweise auf einer Bus-Spur und diese ist dann etwas links-rechts gepannt. Vielleicht ist es zu viel des Guten und ich sollte die Effekte direkt auf die Spuren legen.

Die Sache mit dem rose Rauschen habe ich nur mal beiläufig gehört, mich aber nie damit beschäftigt. Danke! Das scheint mir ein sehr guter Tipp zu sein!!

Nur, dass wir uns nicht misverstehen, mir gehts nur um die Soundqualität bzw. den Klang, das Arragement ist dabei nicht entscheidend.
 
Guck' mal das Video, da geht es um Mikrofone. Wenn Du Die die Positionen ansiehst, hilft das schon einmal.



Für eine gute Aufnahme ist, neben der Mikrofonierung auch die Pegelung in der DAW wichtig. Also keine Übersteuerung des Signals an sich und der Lautstärkefader dann auf -18 dBFS mit Pegelspitzen bis maximal -10 dBFS.

Wie ich schon schrieb, bin ich kein Freund von Stereoaufnahmen einzelner Instrumente. Da kann es zum Beispiel bei zwei Mikrofonen zu Phasenproblemen kommen, was dann als dünner Sound zu bemerken ist.
Dafür gibt es aber den Phasen-Button, den kann man im Zweifel einfach mal klicken...

Aufnahme ohne Effekte, Compressor oder EQ!

Das Trennen mache ich mit dem EQ. Beide Gitarren gleich laut und dann entscheide ich wohin die Reise gehen soll. Eine nach links und eine nach rechts pannen. Zwei unterschiedliche Gitarren wären schon mal ein Vorteil, aber wenn man nur eine hat, dann kann man das wirklich so machen, dass man sie in unterschiedliche Frequenzbereiche legt. Die Gitarre, die etwas mehr Pfund bringen soll wird oben herum beschnitten und die die etwas heller und perliger klingen soll unten herum ausgedünnt. In den Mitten, wo sich beide möglicherweise überschneiden, kann man einer Gitarre dann dort die Mitten etwas nehmen und der anderen ggf. etwas drauf tun. Sie sollen sich im Gesamtbild ergänzen! Danach im Panorama dort hintun, wo man sie haben möchte oder eine dritte Spur in die Mitte packen. Da mußt Du möglicherweise gut hinhören und beim Mischen dann auch mal ein paar Pausen machen, um Dein Gehör zu entspannen. Und ganz wichtig, wenn es gut klingt ist es auch gut!

Ray
 
Konnte jetzt noch nicht vom Zeug weggehen und musste noch kurz die Sache mit dem rosa Rauschen ausprobieren. Nicht ganz so einfach, weil man sich fragen muss, ob man wirklich die Spur minimal über dem Rauschen hören sollte und wann so zu sagen genug ist. Dass man so weit unten die Spuren hält, war mir wirklich neu. Dachte, man sollte sie in den 0er-Bereich bringen und natürlich nicht übersteuern lassen. Aber auf -18dB? So weit unten? Haut man dann das ganze wieder hoch beim Master-Bus oder wie?

Phaseumkehrung ist mir bekannt, nur wird es ja meistens gerade durch die Umkehrung dünn und ohne der Umkehrung wummerig. Klar, mono ist nicht so anfällig.
Ich werd mal ein paar Monoaufnahmen bei Gelegenheit testen.

Pannst du immer hart nach links und rechts? Ich bin damit immer vorsichtig.

So.. den Rest verlege ich auf morgen :D
Gute Nacht!
 
Pannen immer nach Geschmack und Hörbarkeit.

Digital ist 0 dBFS die Clippinggrenze, ab da zerrt alles! Da die Aufnahmen nach dem Mix ja noch gemastert werden, brauchst Du beim Mixen ausreichend Headroom, weil dort ja auch noch einmal Compressor, Limitter, EQ draufgehen, was den Pegel bis kurz unter die Clippinggrenze anhebt (üblicherweise).

Also, Master-Output auf -18 dBFS stellen und Deine Spur auch auf -18dBFS. Dann das Eingangssignal mit dem Gainregler so pegeln, dass nur die Pegelspitzen bei maximal -6 dBFS, ich nehme -10 dBFS, liegen.

Bist Du in der Spur zu leise oder zu laut, dann nimm einen Effekt der Gain oder ähnlich heißt. Damit kannst Du dann jede einzelne Spur auf einen ordentlichen Pegel bringen, damit Du damit auch arbeiten kannst.

Der Verlauf des Faders ist logarithmisch! Liegt Dein Pegel z.B. bei -40 dBFS, dann kannst Du die Lautstärke nicht mehr sensibel einstellen, weil 5 mm Fader-Weg schon 10-20 dB Lautstärkeänderung bedeuten können.

Bei -18 dBFS sind dann 5 mm vielleicht 3-6 dB Pegeländerung.

Des Weiteren mußt Du bei den Effekten immer aufpassen, dass das Eingangssignal zum Effekt paßt. Es gibt Software-Compressoren, die mit einem schwachen Pegel unter -20 dB nicht mehr richtig reagieren können. Gleiches gilt für EQ und alle anderen Effekte, ist aber unterschiedlich.
Außerdem fügen Effekte auch immer Pegel zum Signal dazu. Deshalb mußt Du auch immer den Master-Out im Auge haben. Alle Spuren zusammen bringen auch noch einmal mehr Pegel usw..

Deshalb lege ich mehrere Gitarren immer auf einen Bus und mache die Compression dann im Bus und nicht auf der einzelnen Spur.

Gegen rosa Rauschen zu mixen ist ein guter Ausgangspunkt für Deinen Mix. Die Lautstärke in der Spur sollte nicht überdeutlich sein, aber Du solltest das Spursignal lauter als das Rauschen hören und immer eine Spur dazu nehmen und nicht wieder abschalten. Damit hast Du dann schon einmal eine Grundabstimmung, die man dann ohne das Rauschen leichter ausgleichen kann.

Guckst Du dort:

Ray
 
achje... ja klar, die Gain-Regler. Also man pegelt das ganz "normal", wie bei einem Live auftritt ein (nach Gain).
Dann werd ich das mal alles heute Abend vielleicht noch ausprobieren.
Danke!
 
Zu dem Satz nochmal kurz: " Also, Master-Output auf -18 dBFS stellen und Deine Spur auch auf -18dBFS. Dann das Eingangssignal mit dem Gainregler so pegeln, dass nur die Pegelspitzen bei maximal -6 dBFS, ich nehme -10 dBFS, liegen."

Alle Schieber, samt den Master, auf -18dB, dann mit Gain hoch drehen bis -10dB.
Dann pink noise mit ebenfalls -18dB dazuschalten und die Lautstärke mit den Schiebereglern nochmal anpassen.
Verstehe ich das richtig?
 
Ich mache das so, ein anderer ggf. etwas anders. Es ist meine Mixstrategie für ein erstes Lautstärkeverhältnis im Mix.

-10 bzw. -6 dBFS sind die Pegelspitzen beim Einpegeln der Spur! Unsere DAW zeigt ja keinen Konstantpegel, sondern im oberen Bereich Pegelspitzen. -18dBFS ist der Referenzpunkt für den Fader, meist eine etwas dickere Linie am Fader, damit man eine feinere Auflösung zur Lautstärkeregulierung hat. Die Amerikaner nehmen meistens -20 dBFS...

Das sind keine Gesetze, aber strategische Empfehlungen, um nachfolgende Probleme zu vermeiden.

Pink Noise ist ein Rauschen über den gesamten Frequenzbereich. Du solltest ein sehr stabiles und recht lineares Signal erhalten, was dann den Referenzpegel darstellt (guck' mal mit einem Analyzer drauf). Die Lautstärke des Pink Noise ist dann der Referenzpunkt der Lautheit, um den der Mix angeordnet wird. Wenn ein Instrument sich darüber leicht durchsetzt, hast Du es sozusagen im Hörverhältnis zum Rauschen (den Frequenzen) und den anderen Instrumenten "sichtbar" gemacht. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Fader über -18 dBFS in der Spur steht! Entweder liegen die Pegel etwas darunter oder manchmal auch nah an -18 dBFS.

Guck' doch noch einmal das Video Nr. 1: In 2 Minuten...

Dort kannst Du das sehr gut nachverfolgen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Zum allgemeinen Gainstaging in Ruhe das zweite Video anschauen. Nimm Dir die Zeit das zu verstehen, dann sparst Du in Zukunft sehr viel Aufwand und Unsicherheit.

Der Bursche mixt zwar viel RAP, aber er weiß ziemlich genau, was er tut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde wohl einen neuen Anlauf starten und mit dem ganzen Rausfiltern der Resonanzfrequenzen aufhören

Gute Idee. Ich habe mir mal das Gesamtwerk angehört. Den letzten Link. Das ist sicher nicht tot gemischt. Aber da sind elementare Fehler drin vom Verlauf. Dynamic, Gewichtung der Instrumente und Stereo Bild vor allem.

Das geht bis s52 ganz gut aber dann wird das auf einmal nahezu Mono. Also dad genaue Gegenteil von dem, was der Hörer eigentlich erwarten würde, wenn es dem Ende zugeht.

Gut, die Gitarre, die am Anfang spielt geht durch. Das ist der rote Faden. Die anderen roten Fäden Bass und Drums sind da, aber im Verhältnis zu leise. Und alle anderen Instrumente die kommen und gehen sind irgendwie tendenziell alle auf gleicher Ebene und spielen alle mehr oder weniger gleich laut. Kein Plan warum das jetzt so ist und nicht anders. Für den Zuhörer chaotisch.

Die Drums sind rhythmische ok. Aber der Sound als solcher ist ziemlich Mono. Was breiteres mit anständigen Cymbals und vielleicht mal noch eine Hi Hat oder so.

Drums und Bass wären da sicher das erste, was ich anfassen würde. Ein Impact muss ein Impact sein, sonst ist es kein Impact........ (;

Also insgesamt ziemlich viel Luft nach oben. Die würde ich erst mal ausschöpfen. Und Grenzen ausloten, genauso wie Techniken testen.

Die Rosa Rauschen Methode find ich übrigens wenig hilfreich. Das mag für Electronic Music gehen. Aber nicht für dynamische Sachen wie den Song den Du hast.

Grundsätzlich sollte sowieso das einzig relevante Instrument zum beurteilen des Klanges die Ohren sein. Da landet es ja auch letztendlich wieder wenn es mal fertig ist....... :D

Ich habe da mal reingesehen in die Videos. Na ja. Der Sinn erschliesst sich mir nicht. Mit irgendwelchen Messmitteln entscheiden, dass ich jetzt den Track 0.3 dB leiser machen sollte?

Wenn das jemand machen will, gerne. Für mich ist das jede Menge Aufwand ohne klares Ziel. Und lenkt vom eigentlichen Sinn einer Mischung ab.

Wie auch immer, könnte auch sein, dass Dich ein anderes Problem plagt und Du weisst es nicht. Du wärst nicht der erste Musiker, der was aufnimmt und arrangiert und sich dann verliert in den Tracks. Und keine so rechte Idee hat, wie er das zusammenmischen soll.

Du könntest die Tracks zum Download bereitstellen. Ich würde sicher mal was probieren damit und vielleicht noch der ein oder andere Misch Fan noch dazu. Dadurch kannst Du hören, was andere in den Track so finden und wie sie es gestalten. Das kann ungemein befruchten sein für den eigenen Ansatz.

Wäre auch eine Gelegenheit, andere Herangehensweisen zu erfahren.
 
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Super, ich danke euch und werde die Tage nochmal über eure Beiträge drüber lesen und selbst einwenig weiter probieren.
Heute komm ich leider zu nichts mehr.

Die Tracks werde ich dann auch mal hier reinstellen. Sicher würde mich interessieren, was der eine oder andere draus machen kann.
 
Also das mit dem rosa Rauschen seh ich wie adrachin. Das eignet sich bestenfalls um mal grob die Lautstärkeverhältnisse einzupegeln. Das ist wichtig, kein Thema, aber das ist nicht Mixen. Wenn ich mir die Posts hier so anseh, seh ich nur Zahlen. Kommt mir vor wie Mathe in der Schule früher. Die Schule war reine Theorie, es gibt nur eine korrekte Lösung, aber Musik mixen ist etwas mehr. Das hat mit Gestaltung zu tun, also etwas rein Subjektives, ohne "richtig" oder "falsch". Sie lebt von Entscheidungen, die die reine Theorie durchbrechen.

Dafür muss man in erster Line genau hin hören.
 
Morjens,

klar, gebe ich Euch Recht, wenn es um das Mixen selbst geht. Das ist der kreative Prozess, aber da hat auch jeder der mixt seine eigene Handschrift, sein Gehör, die sich über die Zeit entwickelt haben.

Der TE hat ein Instrumental eingespielt und nach Hinweisen bzw. Bewertungen gefragt. Das ist allemal subjektiv, wird jedoch von einem erfahrerenen Mischer, entsprechend seiner Erfahrung, viel differenzierter analysiert und ist auch davon abhängig, ob man es über Nahfeldmonitore oder AirPod anhört.

Das rosa Rauschen...
Da steht doch, dass es zur Herstellung eines grundlegenden Lautstärkeverhältnisses dient. Ist man noch nicht so erfahren, kann man dies als "Stütze" nehmen. Mehr steht da auch nicht. Aber ich gebe zu, dass das Video da etwas reißerisch daher kommt.

Den Vorschlag, die Spuren mal online zu stellen finde ich sehr gut! Man lernt viel, wenn man mal hört und sieht, was andere so machen.

Die Zahlen, auch das steht dort, sind in Bezug auf das Verständnis der DAW und im Mixingprozess schon wichtig. Letztendlich geht ein erfahrener Mixer strategisch vorbereitet an einen Mix und hat die "Zahlen" schon derart verinnerlicht, dass eben die Gainstruktur intuitiv umgesetzt wird und man hört und sieht, wo sich ggf. etwas aufschaukelt.

Beim EQ-ing scheiden sich die Geister. Da halte ich auch nichts von Rezepten. Gleiches trifft auf den Umgang mit Compressor und anderen Effekten zu.

Es ist ein Prozess, auf dem wir den TE unterstützen wollen besser zu werden, Fehler zu vermeiden und seinen Stil, bei der Umsetzung der eigenen Songidee, zu entwickeln.

Ray
 
kurzes Verständnisproblem: ich habe unter dem Spurschieber eine dB-Zahl und unter der angezeigten/springenden Skala daneben eine dB-Zahl (nutze Cakewalk). Die unter der Skala ist immer größer als die unter dem Schieber. Nach welcher soll ich jetzt z.B. pink noise auf -18dB stellen? Ich vermute, nach der unter der springenden digitalen Skala.

Und noch eine Sache. Wenn ich alle Regler auf -18 setze, dann kann ich sie kaum mehr halbwegs genau schieben. Habe also alle Spuren auf -10dB über Gain gesetzt. Dann kann ich mit dem Schieber ja präzieser arbeiten und bin etwas im oberen Bereich.
 

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