geölter Body soll lackiert werden.. geht Aceton, oder ist Schleifen ein MUSS?

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Hallo Zusammen,

hoffe der ein oder andere hat hier ggf. etwas Erfahrung und kann mir Tipps geben.

Ich habe eine Studio Paula, die mal abgeschliffen und nur geölt wurde (Hartöl)
das Natur Holz sieht schon geil aus, aber ich habe mich daran satt gesehen und möchte sie lackieren

jetzt die Frage:
direkt auf das Hartöl Finish kann ich ja nicht lackieren (denke ich)

muss ich hier runter schleifen?
oder
kann man da auch nur mit Aceton die Oberfläche für eine Lackschicht "entölen"?

Danke vorab für eure Erfahrungen

Gruß
OLLI
 
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kann man da auch nur mit Aceton die Oberfläche für eine Lackschicht "entölen"?
Erfahrungsbericht des Laien-Bastlers:

Ich hatte diese Problemstellung mit einem Warwick Bass, der (leider) "gewachst und geölt" war. Das Entfernen (Entfetten) mit Aceton hat einwandfrei geklappt, das musste ich allerdings zweimal machen (1. Anwendung - 6 Stunden gewartet (trocknen und ausdünsten lassen) - kontrolliert - war stellenweise noch nicht perfekt - 2. Anwendung - alles fettfrei).

Ich habe den Bass danach mit Schellack eingelassen, der hält bis heute. Das müsste bei Lack eigentlich auch klappen.

... und jetzt Bahn frei für die Lackierprofis im Board!
 
ich machs immer genau andersherum... also Lack runter und Öl druff... Aber es geht natürlich auch von "Öl" auf "Lack"... Ich nehme allerdings keine Aceton dafür, sondern Alkohol .. Prost... nee - medizinischen Alkohol... das Öl zieht nicht soooo tief ein.. mit etwas Glück reicht das "entfetten" ansonsten musst du halt ein wenig schleifen und ent- ölen...
 
Was soll denn für ein Lack drauf?
Bist Du ganz sicher, dass die Paula nur geölt wurde?

Grundsätzlich würde ich IMMER auch schleifen! (Nassschliff mit 2 versch. Körnungen)
Mit Aceton o.ä. (Waschbenzin würde auch gehen) entfettest Du ja eigentlich nur die Oberfläche, und je nachdem wie der Untergrund damals behandelt wurde, kanns auch sein, dass eben was von dem Hartöl direkt in die Fasern ging. Sowas kann dann freilich platzen, oder brechen.

säubern-schleifen-ggf nochmal abwaschen, lüften.... dann lackieren.
 
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Hey - Danke für eure schnellen Antworten..

bei der Paula soll auch nur die Decke gemacht werden, ich denke mit Alkohol komme ich da nicht so weit, weil das Hartöl schon etwas hartnäckiger ist.

viel Lack soll auch nicht drauf - da kommt jetzt keine viel Schichten Packung drüber :D
 
Na was soll denn nun für Lack drauf?
Acryl? PU? Nitro? Mischlack? oder oder?

egal wieviel oder wenig Lack drauf soll, der Untergrund muss halt sauber und fettfrei sein.
Wenn Du nur die Decke machen willst, und den Rest in "geölter Holzoptik" lassen magst, dann auf die Kanten beim Material (OF) Übergang achten.
Wenn da irgendwas nicht so recht passt, oder der Untergrund nicht ordentlich entölt etc wurde.... sieht das dann einfach ziemlich besc.... nicht so schön aus.

Immer schön nass per Hand und in Faserverlaufrichtung schleifen, dann sollte es keine Probleme geben.
 
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Echtes Hartöl auf Leinölbasis wäre eine gute Grundierung. In dem Fall wird entfettet und geschliffen bevor lackiert wird. (je nach gewünschter Oberflächengüte Poren füllen und grundieren)

Wenn man aber nicht weiß welches Produkt verwendet wurde, oder wie im Falle von Warwick sicher sein kann dass eine komische Mischung aus Ölen und Wachsen verwendet wurde, würde ich dringend empfehlen mit Acton zu waschen und anschließend gründlich zu schleifen, Poren zu füllen, zu grundieren und schließlich Lackieren...

Viel Erfolg!
 
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Könnte man nicht statt Lack gefärbtes Öl oder so etwas nehmen?... Oder soll es unbedingt komplett deckend sein?...
 
Ohne da wirklich viel Erfahrung zu haben, ist mir soviel klar: mit Aceton, Alkohol oder Verdünnung, wird man nur Öl und Wachs von der Oberfläche entfernen, wo man mit einem Tuch noch hinkommt. In den tieferen Holzporen wird das aber Öl bleiben! Wenn das Aceton abtrocknet, verdampft das Öl nicht mit, sondern bleibt zurück! Nur war angelöst und weggewischt wird, wird auch wirklich entfernt.
Jetzt ist die Frage, ob sich der Lack mit den Öl verträgt oder nicht. Bei einer deckenden Lackierung sehe ich kaum Probleme. Der Lack wird auf der gereinigten Oberfläche haften und spätestens bei einer zweiten oder dritten Schicht werden Schlieren oder Verfärbungen kein Thema mehr sein. Bei Klarlack auf Wasserbasis könnte sich aber schon sichtbare Schlieren ergeben.
 
mit Aceton, Alkohol oder Verdünnung, wird man nur Öl und Wachs von der Oberfläche entfernen, wo man mit einem Tuch noch hinkommt. In den tieferen Holzporen wird das aber Öl bleiben! Wenn das Aceton abtrocknet, verdampft das Öl nicht mit, sondern bleibt zurück! Nur war angelöst und weggewischt wird, wird auch wirklich entfernt.

Bei den "tieferen Holzporen" (d.h. das Holz war von vornherein nachlässig geschliffen / nicht glatt) hilft eine kleine harte Bürste. So habe ich mit Aceton / Alkohol bisher auch "die Poren" sauber bekommen.

... Aceton und ein wenig Schleifen schließen sich übrigens nicht aus, man kann's ja kombinieren. :hat:
 
@rock on.. noch nicht :D hatte vor übers Wochenende die Gitarre soweit wie nötig zu strippen.. also Potis ins Gehäuse schieben, PUs raus nehmen und Hardware am Body abbauen.

ich poste das Ergebnis - mal sehen ob ich auch Zwischenschritte vom Mini Projekt dokumentiere/fotografiere

Farblich kommt ein Olivgrün drauf (obwohl das weißt du ja schon .. hihihi)
 
Hab mal gehört, es wäre eine Option, einen Brei aus Lösungsmittel und Mehl auf das Holz aufzutragen.

Das klingt auch schlüssig, weil das Lsg-m. länger am Ort verweilt und einwirkt, bevor es verdunstet und Mehl selber ja auch noch bindende Wirkung hat.

Da hast du dir auf jeden Fall was vorgenommen... Für mich wäre ein geöltes Holz +/- ein Weg ohne Umkehr, aber ich bin gespannt, wie gut das klappt.

Ein Problem könnte evtl. sein, dass sich Hartöl darauf befindet. Das ist problematischer raus zu bekommen als ein gewöhnlicher Fettfleck... Im schlimmsten Fall müsste man das vll. in zwei Schritten rausholen, denn die schnell flüchtigen Lsg.-m. wie Alk., Aceton, (Bremsenreiniger),...schaffen das vll. nicht aus der Tiefe; einfach weil sie garnicht unten ankommen oder nicht lange genug am Wirkort bleiben.

Also, ich könnte mir denken, dass man da zuerst sogar mit Griffbrettöl o.ä. ran müsste, um tiefer und intensiver anzulösen (nur ne Idee; kann auch kontraprod. sein? Weiß ich nicht wirkl., deshalb im Zweifel lieber seinlassen...). :D

Aber ehrlich gesagt finde ich ne originale Paula eigentl. zu schade für Experimente, aber ´so what?´

Viel Erfolg
 
@adola - das klingt wie nach einer Art Abbeize (Mix aus Lösungsmittel und Mehl)

ich versuche das mal mit Aceton - soweit ich weiß ist da maximal 1 bis 2 Schichten Haröl drauf - mal sehen ob das mit Aceton weg geht.
Oder zumindest soweit die Oberfläche reinigt, dass eine Farbe sauber drauf hält.

ja, würde ich auch nicht mit jeder Paula machen - bei der ist das so, Vorbesitzer hat sie mal abgeschliffen (war vorher Weinrot) und dann natrur belassen.
von daher ist die Überwindung für mich nicht sooo groß.. habe auch lange hin und her überlegt :D
 
Oder zumindest soweit die Oberfläche reinigt, dass eine Farbe sauber drauf hält
Das ist der Punkt. Solange der Lack hält, ist es ja O.K. Jedes Atom von dem Öl bekommt man sowieso nicht weg.

Erfolglos lackieren ist aber auch doof :ugly: Bevor du lackierst, würde ich desh. lieber noch ein paar Tage warten. Vll. kommen ja noch Einschätzungen von Spezis im Board, die es definitiv besser wissen als wir...
 
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noch ein Tip: Falls du noch nicht angefangen hast, besorg dir KETON und verzichte auf ACTON. Technisch ist dir Wirkung die selbe , aber KETON ist wesentlich ungiftiger wie Acto , vor allem für die Leber. Ich meine mal gehört zu haben , das Maler auch eher KETON verwenden. Wir haben damals immer KETON bei technischen Inkjets verwendet, literweise, wegen der Gesundheitsgefahren von Acteon.
KETON heisst auch Methylethylketon, MEK...oder auch Butanon CAS 78-93.3
 
als ich mir eine Gitarre habe zusammenstellen lassen, stand auch die Frage ( beim Hals ) im Raum, ob ich in Nitro lackieren lassen soll, oder ob ich ihn mit True Oil behandle.

Mir wurde gsagt, dass ich eine nachträgliche (Nitro) Lackierung vergessen kann, wenn einmal das True Oil drauf ist.

Ob das so stimmt, weiß ich nicht - aber vor dem Lackieren muss eine Oberfläche komplett fettfrei sein.
Wie schon oben erwähnt, würde ich auch davon ausgehen, dass sich noch Öl im Holz befindet und somit die Basis eher suboptimal sein könnte .... ist aber Hörensagen
 
Hatte grade mal in eine alte Gefahrstoffliste geguckt. Da stehen auch physikal. Angaben über die Substanzen drin.

Auffällig war, dass Aceton und auch Butanon sehr viel flüchtiger sind als Waschbenzin oder Terpentin. Sie würden also nicht lange auf der Holzoberfläche bleiben.

Etw. weniger flüchtig sind Waschbenzine und echtes Terpentin (sofern man das echte überh. bekäme). Terpentin wäre vll. tats. eine gute Waffe. Es bliebe etw. länger drauf und enthält selber vielfältige größere Moleküle von Ölen und Harzen (weil Naturprodukt). Der Gedanke dabei ist im weitesten Sinne der chem. Grundsatz ´gleiches löst sich in gleichem´. Bleibt von meiner Seite aber leider nur Theorie, denn praktische Erfahrungen mit solchen Entölungen habe ich tats. nicht.

edit: doch, ich hatte mal die Griffbrettkante eines Halses mit Nitro entfettet und dann stark verdünnt nachlackiert. Der Hals war an den Kanten vorher mit irgendeinem Wachs behandelt worden - das hatte zmd. funktioniert.

Erstaunlich fand ich auch, dass sowohl Aceton als auch Butanon auf den ersten Blick weniger gesundheitl. bedenklich sind als Waschbenzin, irgendwelche Toluole oder auch Terpentin. Hatte ich so nicht erwartet. Trotzdem muss man wissen, dass mit Lösungsmitteln allg. nicht zu spaßen ist. Gehen schnell durch die Haut und wirken aufs zentrale Nervensystem. Wenn möglich Schutzbrille, Handschuhe und gut lüften!
 
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@Tereminfan Aceton ist ein Keton, das ist der Oberbegriff für alle organischen Verbindungen, die die Ketogruppe (>C=O) enthalten,
So auch Aceton, das dann 2 CH3-Gruppen am ">C=O" hat ...
 
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... und angesichts u.a. der MAK-Werte der beiden Ketone ist die Empfehlung dort oben natürlich unsinnig. Lieber den Beitrag von @adola bezüglich des Arbeitsschutzes beachten.
 
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