Halsstabeinstellung am Halsfuß, warum nur?

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ich frage mal in die Runde, wie ihr zu der unsäglichen Bauart von Gitarrenhälsen steht, den Trussrod am Halsfuß einzustellen?
Mir ist das kürzlich erst wieder aufgefallen, als ich nach einer Jaguar Ausschau gehalten habe.
Vintage korrekt ist ja gut und schön, aber ich finde das einfach unpraktisch und habe beschlossen, das mir so ein Instrument nicht ins Haus kommt.

Bei mir haben sich schon einige Gitarren angesammelt und bei manchen lohnt es schon von Zeit zu Zeit den Halsdurchhang zu korrigieren.
Dafür das Instrument zerlegen zu müssen finde ich einfach unzumutbar.

Gibt es überhaupt irgendwelche Argumente, die für diese Bauart sprechen?
 
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Ich schließe mich dem an, die Halseinstellung über den Halsfuß zu machen ist mehr als unpraktisch und eine der größten Fehlkonstruktionen des letzten Jahrhunderts.

Ich habe 2 Gitarren, bei denen das so ist - und bei beiden habe ich das erst nach dem Kauf realisiert. ABER: bei meiner Haar Trad-T brauche ich zum Glück nur das Pickguard abnehmen und kann mit einem abgewinkelten (90°) Werkzeug (Bit und Ratsche) den Hals einstellen, weil eine Fräsung im Body vorgesehen ist (kann das heute Abend als Foto anfügen) - hierfür muss der Hals nicht abgeschraubt werden.

Meine andere Gitarre, eine Fender Strat aus dem Custom Shop hat leider auch diesen Halsfuß-Zugang, und hier gibt es keine Fräsung, so dass ich den Hals abmontieren bzw. lockern müsste. Ich werde aber in naher Zukunft bei einem Gitarrenbauer diese Fräsung machen lassen, dann kann ich auch mit dieser Gitarre in Ruhe schlafen.
 
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Stabilität am Übergang zur Kopfplatte könnte ich mir als Argument vorstellen. Bei meiner Charvel neueren Datums ist das auch am Halsfuß, aber da kann man ohne Demontage drehen, da ist ein Zugang. Nennt sich Truss Rod Wheel.
 
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Denke auch das dies eine "fehlkonstruktion" ist, deshalb aber Instrumente gaenzlich auszuschliessen die dies haben find ich dann aber doch wieder uebertrieben.
Ich stell das nichtmal alle 2 jahre ein... ein floyd rose finde ich da weitaus unpraktischer, waere aber auch kein Grund fuer mich dieses system komplett auszuschliessen...
 
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Ja, "Vintage korrekt"... . ;)

Vielleicht noch anders gefragt: gab es damals, zu Anfangszeiten ein Argument dafür?

Vielleicht lief es ja so:

Chef: Hey Joe, nimmt die Hälse und setze da mal den trusrod ein, aber mach ja keinen Murks.
Joe: och menno, immer ich, aber ok.

6h später

Chef: Arrrrgh, was ist denn das, alle Halstäbe sind falsch herum eingebaut, sowas nimmt uns doch keiner ab. Was machen wir denn da? Ach egal, wir verbauen das einfach und behaupten, dass ist die einzig richtige Art. Die Zukunft wird zeigen, dass das eine tolle Idee ist, sowas wird später mal als Historisch betrachtet.
 
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Grund koennte evtl mal wieder leos sparwut gewesen sein...
Denke dass es einfacher war das ganze so umzusetzen und nicht oben bei der kopfplatte nochmal eine aussparung zu fraesen usw...
 
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Wieder mal eine Leo Fender Geschichte.
Er dachte bei der Entwicklung, dass eine Einstellung der Halskrümmung nur einmal nötig wäre. Deshalb hat sich aus Kostengründen der Halsstab am Fuss angeboten.
Leo Fender hat einfach die Erfahrungen mit Akustikgitarren auf die Solid Body übertragen.
Verschiedenste Saitenmaterialien- und stärken und Stimmungen gab es noch nicht und Effizienz gings sowieso immer vor.
Was Bässe angeht bin ich von der alt hergebrachten Position nach wie vor überzeugt.
 
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ich frage mal in die Runde, wie ihr zu der unsäglichen Bauart von Gitarrenhälsen steht, den Trussrod am Halsfuß einzustellen?

Ist für mich ganz klar ein Designfehler. Vllt. wie oben bereits vermutet aus Wirtschaftlichkeitsgründen.

Ich hab mal einen uralten Ibanez Prezibass gesehen, bei dem der Halsstab auch am Halstaschenende eingestellt werden musste. Allerdings war Ibanez hier schon innovativer. So war halsseitig im Body und im Pickguard eine Aussparung, die den Zugang mit einem Inbusschlüssel ermöglichte. Allerdings wäre das bei Strat/Tele aufgrund des Halstonabnehmers vom Platz her nicht möglich.
 
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Hey zusammen,

...ich denke dass es eher andersrum war. Die Idee die Spannstabmutter kopfplattenseitig zu legen wurde für Modelle konzipiert wo man über den Korpus bzw. das Abnehmen des Halses nicht an die Mutter drankam-so hatten F-Hole Hollowbody Gitarren und auch schon Gibson Mandolinen schon sehr früh, aber natürlich auch dann die Paula, zwecks Halspickup der im Weg war.

Wenn man bedenkt wieviel tausende Kopfplatten genau an der Stelle der Trussrodmutter-Aussparung auf der Kopfplatte in den letzten ca.70 Jahren gebrochen sind und dabei die bis gut Mitte-Ende 60er anhaltende E-Gitarren Standardbesaitung von mindestens 050-011 (mit umwickelter G-Saite!) mit einbezieht, so ist die hier monierte Ausführung alles andere als ne Fehlkonstruktion, weil ganz einfach (zumindest bei dünneren Hälsen) deutlich robuster.

Wenn die nun im Custom Shop oder auch ein Haar/Nash nochmalwas ne 50iger Vintage Tele bauen, vielleicht sogar noch geaged und mit original Specs, dann kann man da ohne Schimpf, Verachtung und Diskussion keine kopfplattenseitige Trussrodmutter einbauen-da ist der Markt heikel!

Tipp an alle "Praktiker" und Spieler: die Aussparung im Korpus machen damit man dran kommt ohne Abschrauben, und ins Pickguard gleich mit rein. Mit nem passenden kurzen Winkel Imbus bzw. Winkel Schraubendreher (bei geschlitzten Vintage-Trussrods) ist das dann null Problemo-man muss dann evtl nur kurz den Halspickup tiefer schrauben um ranzukommen.
Bei ner geageten Strat/Tele sieht das sogar dazu noch authentisch aus, weil schon vor 60 Jahren viele Musiker auf die Idee kamen hier Platz zu schaffen

Für Sammler und Wohzimmerschmuckanhäufer ist das natürlich kein guter Rat, aber die müssen ja den Hals eh kaum einstellen.

So wtf?

Gruss,
Bernie
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Allerdings wäre das bei Strat/Tele aufgrund des Halstonabnehmers vom Platz her nicht möglich.
....stimmt nicht ganz-bei 21 Bünden reicht das dicke und 22 bündige Hälse haben eh die Trussrodmutter standardmäßig auf der Kopfplatte (leider mit Ausnahmen zB. Göldo)...
 
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Gibson erhielt 1923 das Patent US1446758 über die Verbesserung von Gitarrenhälsen durch einen Trussrod mit Verstellung am Halsende/Kopfplatte. Ich vermute, dadurch konnte Fender diese Anordung nicht nutzen und ging auf die Verstellmutter am Halsfuß über?
 
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Gibson erhielt 1923 das Patent US1446758 über die Verbesserung von Gitarrenhälsen durch einen Trussrod mit Verstellung am Halsende/Kopfplatte. Ich vermute, dadurch konnte Fender diese Anordung nicht nutzen und ging auf die Verstellmutter am Halsfuß über?
...das war eben die Zeit als Mr. Loar so einige F-Hole Klampfen dort einführte, oder zB. die F5 Mandoline mit F-Holes-da musste so ne Lösung her.
 
ja richtig, die ersten teles hatten ja, wenn ich mich richtig erinner ueberhaupt keinen truss rod, dieses problem ist ihm erst spaeter bewusst geworden..
ich glaube anfangs dachte er, dass man einfach den hals tauscht, sollte es probleme geben...
 
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Wenn man bedenkt wieviel tausende Kopfplatten genau an der Stelle der Trussrodmutter-Aussparung auf der Kopfplatte in den letzten ca.70 Jahren gebrochen sind und dabei die bis gut Mitte-Ende 60er anhaltende E-Gitarren Standardbesaitung von mindestens 050-011 (mit umwickelter G-Saite!) mit einbezieht, so ist die hier monierte Ausführung alles andere als ne Fehlkonstruktion, weil ganz einfach (zumindest bei dünneren Hälsen) deutlich robuster.

Da hat er recht. Höhere Stabilität ist hier das Stichwort. Obwohl Leo ja den Hals abschraubbar machte um eben genau in diesem Falle eine schnelle Austauschmöglichkeit anstatt einer Reparatur anbieten zu können.
 
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Die gebrochenen Kopfplatten finden sich ja wohl eher bei den angewinkelten.
 
Das ist richtig, sieht fast immer gleich aus

73481_0_wide_ver1522706413.jpg@642
Les-Paul-Traditional-broken-headstock.jpg



Bei einer Fender siehts dann so aus:

images


Die These mit stabilität is also Quatsch ;)
 
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Bei meiner wunderschönen Dame :)D)ist das so:
Hals.png
 
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Da muss man übrigens nicht demontieren. Alles frei zugänglich.
 

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