Piper Zug recording - wie soll ich vorgehen?

LordB
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Hallo zusammen, ich befasse mich jetzt seit etwa 1 Jahr mit recording, allerdings nur als Hobby.
Bei einem Hobby ist das schöne ja kein Geld damit verdienen zu müssen, aber so viel oder so wenig man möchte investieren zu können.

Ich habe inzwischen mal einen kompletten Song begleitet. Von der Aufnahme des Dirt-Tracks über einzelne Spuren bis zum fertigen Produkt.

Traue es mir auch in gewissen Grenzen zu, etwas erstellen zu können, dass nicht sofort Ohrenkrebs macht. Aber da gehen ja eh die Geschmäcker und damit auch die Meinungen und Ansichten auseinander.

Jetzt wurde ich gefragt, ob ich mal einen kompletten Zug von Pipern (Dudelsäcke und Drums) für eine Demo/Promo-CD aufnehmen kann/möchte. Ich finde das sehr reizvoll.

Mein Vorschlag lautet erst mal einen bis zwei live gespielte Songs aufzunehmen, abzumischen und dann die Leute entscheiden lassen, ob sie damit grundsätzlich zufriedengestellt werden oder doch mehr erwarten, bevor man mehr Zeit investiert.
Ggf. dann noch jewelis Bordunen, Pfeifen, Drums als jeweilige einzelne Session um keinen Phasen-Matsch zu erhalten.

Nun sind Dudelsäcke nicht gerade leise. So ein Zug aus Pipern und Drums für meinen kleinen Probe/Aufnahmeraum ungeeignet und die Lautstärke, die entwickelt wird, liegt in der Nähe der Dudelsäcke jenseits von 100dB.

Daher ist meine Überlegung das Ganze möglichst im freien (Windproblem?) oder einem sehr großen Raum
wie einer Fabrik- oder Sporthalle (Akustik?) aufzunehmen. Oder habt Ihr bessere Ideen?

Meine weitere Überlegung: Aufnahme mit einem Kleinemembran Stereo Pärchen in ORTF und dazu zwei oder vier Großmebraner als Stütze der Piper.

Die Drums würde ich ggf. nochmal extra Mikrofonieren, Snare mit einem Klemmmikro oder SM57 Klon, die Tom und Bass-Drum mit Bass-Mikros davor gestellt oder TomTom-Klemmmikrofonen, oder zwei Kugel-Großmembranen in gewissem Abstand.

Hat schon Jemand mit solch einer Kombo Erfahrungen gemacht und ist Bereit diese hier zu
Teilen?

Ich nutze ein digitales Soundcraft Ui24r, kann also 20 unkomprimierte Spuren direkt aufzeichnen.
Mikrofontechnisch bin ich flexibel ausgestattet.
 
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Hallo,

...einen Zug Dudelsackspieler wird hier wohl noch kaum einer aufgenommen haben ;) - aber die Problematik deckt sich durchaus mit der Aufnahme eines Blasorchesters... auf jeden Fall eine reizvolle Sache.
Viele Deiner Grundüberlegungen gehen durchaus in die richtige Richtung. Jedoch: Vergiß bitte gleich das Aufnehmen in mehreren Sessions. Streßfrei nicht darstellbar - alle Betroffenen müssen dafür einen Klick erhalten und hundertprozentig klicksicher spielen. Auch muß beim wiederholten Ansetzen die Stimmung absolut identisch sein (...wobei ich zugeben muß, keine Ahnung zu haben, welche Nachstimm-Möglichkeiten ein Dudelsack überhaupt hat...).
Beschränke Dich auf die Hauptmikrofonierung, ggfs. mit Stützen, und auf die Aufnahme "in einem Rutsch" mit der kompletten Besetzung. Theoretisch gibt es auch die Möglichkeit, das gesamte Ensemble bei einem Fehler im Stück an einer passenden Stelle neu ansetzen zu lassen, hier gelten aber dieselben Bedenken wie oben geäußert. Du bräuchtest hierzu auch die Partitur, um geeignete Schnittstellen im Vorfeld auszuwählen und mit dem Ensembleleiter zu besprechen. Das solltest Du, wenn Du noch wenig Erfahrung hast, weder Dir noch den Musikern antun.

Eine Aufnahme im Freien halte ich für sinnlos - Du brauchst absolute Windstille, und außerdem geht ein Großteil des Sounds im wahrsten Sinne des Wortes "frei in die Natur". Fabrik- oder Sporthallen dürften ein ziemlich massives Echo haben. Was da passieren kann, kannst Du sehr schön hier hören: KLICK
Ansonsten böten sich Veranstaltungsorte wie Stadt- und Bürgerhallen, ggfs. kirchliche Gemeindezentren oder so was in der Art an, das wird auf jeden Fall gedämpfter sein als eine komplett nackte Halle. Wenn ihr euch gut mit einer Kirchengemeinde steht, wäre eventuell auch die Nachfrage möglich, eine Kirche benutzen zu dürfen... ich habe selbst schon Fälle erlebt, wo es möglich war, eine Kirche für "weltliche" Aufnahmen zu bekommen (hängt aber sehr vom Einzelfall ab!!)

Zur Mikrofonierung: Bei den Stützen bitte die Kugeln für die Drums vergessen! Das geht nur gut, wenn die Drums alleine in einem gutklingenden Raum aufgezeichnet werden, ansonsten wirst Du viel zu viele Übersprechungen von den Dudelsäcken bekommen. Ich würde mich auch auf sowenige Stützen wie möglich beschränken, alleine auch aus der Tatsache heraus, daß Du ja Deinen eigenen Worten zufolge noch eher Einsteiger bist. Hier würde ggfs. eine Mikrofonierung der Kick und der Snare bereits hinreichen, für die Kickdrum könnte eine Grenzfläche, die IM Korpus liegt (falls das Reso-Fell eine Öffnung hat) Dich vor weiteren Übersprechungen schützen.

Das Stützen von Melodie- und Bordunpfeifen _könntest_ Du bei der Aufnahme möglicherweise mit Clipmikrofonen realisieren, die ausgewählte Piper anmontiert bekommen - ich würde davon abraten. Dann lieber ein, zwei Stative mitten ins Ensemble stellen (hoch!!) und die Mics von oben auf die Bordunpfeifen schauen lassen, um die ein wenig "prominenter" einzufangen.
Ich bin eigentlich immer ein Anhänger von "keep it simple", wenn man noch nicht über viel Erfahrung verfügt, das schützt alle Beteiligten vor Frust ;)

Vielleicht mal ganz interessant: Im angehängten Video sind im Solo-Anfang zwei Mic-Stative sichtbar, eines trägt ein Stützmic für den Dudelsack, beim zweiten sieht man zwei Kabel herunterhängen, ich vermute hier eine Stereo-Anordnung auf dem Stativ. Unter dem Aspekt des nicht-so-tollen youtube-Sounds finde ich den Dudelsack gar nicht mal schlecht wiedergegeben...



Wenn's geht, halte uns bitte auf dem Laufenden, was dieses Projekt angeht, und falls möglich, wäre eine Hörprobe eines Ergebnisses toll, auch gerade, weil es so ein ungewöhnliches Objekt zum Aufnehmen ist... :great:

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Habe mir erlaubt, den Titel noch ein wenig zu präzisieren...
 
Hallo Klaus,

Vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort. Das bringt mich in meinen Überlegungen weiter und deckt sich mit den ersten Ideen.
Dazu Bestätigung zu erhalten zeigt mir schon mal grundsätzlich den richtigen Weg einzuschlagen.
Der Hall einer Halle wäre ebenso eine Sorge gewesen.

Aber das Raumproblem ist zum Glück keines, wie ich seit heute weis. Die Damen und Herren proben innerhalb eines gedämmten Theaters. Das kann ich also schon mal abhaken

Ich würde dann bei meiner ORTF Anordnung vor dem Zug bleiben. Dann versuchen mit meinen Großkondesern „von hinten/oben “ die Bordunen zu erwischen und die Drums mit daneben stehenden Mikros. Ein EV-PL33 für die Kick zB. Grenzflächenmikro besitze ich nicht.

Mal schauen wie sich das entwickelt, ich werde gerne weiter berichten und mal eine Zeichnung anfertigen, die wir ja noch mal besprechen können.

Noch einmal vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe.
 
Hallo, LordB,

Die Damen und Herren proben innerhalb eines gedämmten Theaters.

...das ist doch perfekt - da wirst Du eine recht trockene Akustik bekommen, so daß Dir kein großer Raumhall 'reinscheppert. Im Mix kannst Du dann, falls nötig, wieder etwas "Raum" dazugeben ;)
Ich bin gespannt, wie's weitergeht :D

Viele Grüße
Klaus
 
Ich danke Dir. Ich werde zur nächsten Probe am 8. meinen Fieldrecorder Tascam DR-40v2 und zwei Großmembranen mitnehmen um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Den DR-40 würde ich auf AB umschalten und die Großmembranen relativ hoch
über die Bordunen Platzieren.
Die Drums werden so oder so laut genug sein.

Dann kann man zumindest was zum Raum und der Option mit den Stützmikros für die Bordunen sagen.

Ich überlege nur ob es hilfreich ist einen LowCut von 40Hz oder höher einzustellen um tiefen Matsch gleich auszufiltern.

Wo agieren so große Drums sinnvoll? Denke das ist eine 26“ die sie spielen.
 
Hallo, Lord8,

...gute Idee mit der Testaufnahme! Den low cut würde ich in jedem Fall setzen, 40 Hz ist schon mal nicht schlecht. Mit den Drums... na ja, ausprobieren, das wirst Du hören ;)

Viele Grüße
Klaus
 
So, mal ein kurzer Zwischenbericht, ich habe heute mal eine einzelne Piperin in meinem Proberaum mit einer Kleinmembran XY Config und einzelnem Großmebran in ca. 40-50cm über den Bordunen aufgenommen. Ich habe bei allen Mikros -10db und den LowCut eingeschaltet.
Ich habe einen kleinen Ausschnitt auf meine Dropbox gelegt. Hat gut geklappt. Gain lag um ca. -45db. (Bis zu 120 db, im Schnitt um 95db so ein Dudelsack *schluck*)
Ich denke, ich werde es mit der Stütze so platziert so machen. Das klingt für meine Ohren gut. Insbesondere, da mit der Stütze die Bordunen gut wiedergeben und ich sie gezielt später dazu mischen kann. Es gibt natürlich heftiges Übersprechen der Pipe-Chanter aber die "Drones" dominieren.
Am kommenden Montag nehme ich das Setting mal mit, plus noch Mikros für die Drum-Sektion.
Ein erster Test wird mit dem Mixer etc. drin sein.

Den werde ich dann auch sicher (nach Genehmigung) online stellen können.

Kleines Beispiel, minimal in GarageBand mit dem EQ, Reverb und dem Compressor abgemischt:
https://www.dropbox.com/s/ichclkwyqcuosnq/Pipe_Test01.m4a?dl=0
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Lord8,

...klingt so, als wärest Du auf dem richtigen Weg ;) - ich denke, es ist alles drauf, was Du brauchst. Die XY-Anordnung ist bei einer einzigen Schallquelle ein wenig "overdosed" ;) , aber beim Gesamtensemble hast Du ja dann auch "Breitwandsound", dann macht das alles wieder Sinn.
Für das Gesamtensemble würde ich die Stützen für die Bordunpfeifen höher bringen - dann fängst Du ein "gemischteres" Bild ein und nicht nur den Klang von zwei oder drei Spielern (...aber ich denke, das ist Dir klar ;) ).
Bin mal gespannt auf eine Hörprobe des Gesamtensembles! :great:

Viele Grüße
Klaus
 
Ja, ich muss schauen. Meine Stative bekomme ich mit hochgeklapptem Galgen nur auf ca. 2,60m schätze ich.
Ich will 4 Stützen aufstellen, dann gehen mir die identischen Großmembranen aus, und diese jeweils dann panen. 75% / 50% | 50% \ 75% dachte ich mal. Andererseits kann ich das auch später in der DAW machen .... was ist da pfiffiger?

Ich habe nur ein Stativ, dass auf 3m geht. Daran will ich die ORTF Konfig anbringen.


Inzwischen weiß ich auch wie viele Drums es wohl geben wird.
1 Base, die würde ich mit dem EV-PL33 halt nahe heran gestellt abnehmen.
1-2 Tenor (Toms) , dafür habe ich Klemmmikros, und eine Snare. Da werde ich mit dem SM57 Klon dran gehen.

Dazu könnte ich ggf. meine beiden weiteren Großkondeser, die neben Niere auch Kugel sein können, als Raummikros aufstellen, um auch die Drums schön breit mit zu nehmen. Was hälst Du von der Idee?
Gäbe es dafür noch Tipps? Sollte man diese Stützmikros noch besonders positionieren? (A-B ?)

Oder denkst Du, dass die Großkondeser, die über den Bordunen hängen da schon genug dirch Übersprechen mitbekommen, sodass ich mir die beiden extra sparen kann? (Keep it simple Prinzip)

Ich würde die Damen und Herren in 2 Reihen aufstellen. Vorn die Piper. Dahinter die Drummer.

https://www.dropbox.com/s/9uox6gp3d9eq3gj/Piper_Recording_V01.jpg?dl=0
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, LordB,

...ich denke, mit den Stativen bis 2,6 m kommst Du erstmal ganz gut hin - wobei ich allerdings annehme, daß der Zug ja im Stehen spielt ;) und folglicherweise mehr Höhe sicherlich noch besser wäre. Aber wenn Du schon vier Stützen ins Ensemble bringen kannst, ist das schon was wert. Pannen würde ich die Spuren aber erst in der DAW. Warum? Weil Du Dir damit alle Möglichkeiten beläßt. Du kannst beim Mischen feststellen, ob Du die Stützen im Panorama weit auseinanderziehen mußt oder ob schon was gemäßigtes ausreicht.
Bassdrum und Snare passen so, was die Abnahme angeht, bei den Toms kommst Du ggfs. auch mit einem Mic zwischen beiden Toms aus. Probieren... ;) (Nach wie vor: Je weniger Mics Du hast, umso weniger eventuell störendes Übersrpechen fängst Du Dir ein...).
Mit einer weiteren Mikrofonierung mit Kugeln wäre ich wegen des Übersprechens der Dudelsäcke auch sehr vorsichtig - Du sagst ganz richtig: Keep it simple.
Die Drummer würde ich gar nicht sooo weit und spektakulär auseinanderziehen, das wirkt schnell zu gekünstelt. Eine gewisse Räumlichkeit kommt ja ohnehin durch die Aufstellung zustande, und der Gesamteindruck geht ja auch mit über die Hauptmikrofonierung. Wenn Du jetzt die Drummer spektakulär weit im Panorama verteilst, so wie sie im Original nie gestanden haben, wird der Höreindruck vermutlich merkwürdig werden. Dann lieber das Ensemble in seinem natürlichen Panorama aufzeichnen und ggfs. nur noch leichte Panoramaverschiebungen mit den Stützen machen.
Vertraue Deinen Ohren ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Danke für Deine ausführliche Antwort. Nunja, ich dachte, mit den Klemmmikrofonen vermeide ich übersprechen, da sie näher dran sind.
Die Zeichnung ist natürlich nicht Maßstabsgetreu, denn dann würde ja schon das Hauptmikro nicht passen, wegen der 96° Aufnahmewinkel bei ORTF :)

Das mit den Ohren und Vertrauen gestaltet sich in sofern schwierig, als dass die Truppe ja SEHR laut ist.
Selbst mit meinen 10m Verlängerung und nochmal 3m Kabel dürfte ich unter dem DT770 noch genug Übersprechen von Außen mitbekommen... das ist so meine Sorge. Ich muss zusehen, dass ich weeeeeit weg vom Mixer bin, wenn ich die Mikros einstelle. Der Ui24r ist ja zum Glück mit WLAN ausgestattet :p.
Dennoch wird es viel Lauferei werden .....
 
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Hallo, LordB,

...das mit den Clipmics ist natürlich richtig - nah dran, weniger Einstreuung vom Rest. Du wirst ja nachher im Mix sehen, wie Du die Spuren verwenden kannst ;) Und "vertraue Deinen Ohren" gilt natürlich fürs Mixing. Wenn Du alle Einzelsignale und das ORTF-Signal hast, dann probiere, wie es z. B. beim Panorama dem natürlichen Höreindruck am ehesten entspricht - das hatte ich eigentlich gemeint, aber wohl nicht ganz klar ausgedrückt. Aber ein DT770 ist schon recht dicht... vielleicht kannst Du aber irgendwo "um die Ecke" gehen.

Viele Grüße
Klaus
 
Sodala, vom ersten Testlauf zurück. Ein sehr positiv verlaufender Abend. Ich konnte souverän alles so durchführen wie gedacht und bin mit der Aufnahme sehr zufrieden.
Das Abhören der Roh-Aufnahme per Kopfhörer hat den Musikern bereits ausgezeichnet gefallen.
Ich bin über den Tiefgang meines EV PL33 erschrocken, WIE tief das mit deren riesigen Bass Drum geht. :-O Da werde ich etwas cutten müssen ...

Mit Erlaubnis der 58. Scottish Volunteers E.V. kann ich je 30 Sekunden der Rohfassung und später meines Mixes hier präsentieren.

Hier eine Rohfassung des 1. Sets. Reinweg, wie es aufgenommen wurde, nur mit Paning. Noch nichts eingestellt.

https://www.dropbox.com/s/9ahi4vsq4k6s3ck/58-volunteers-01-roh.m4a?dl=0

Für heute ruft jetzt nur noch das Bett.

Hier ein paar Eindrücke des Setups: ORTF Hauptmikrofon, 4 Großmembran-Stützen, Klemmmikros an den Tenor Drums, SM57 Klon bei der Snare und das EV PL33 vor der Bass Drum.

Ich bin froh darüber, mir mal die günstigen Stage-Boxen gekauft zu haben. So etwas löst Kabelprobleme ungemein. 2 davon waren im Einsatz.

https://www.dropbox.com/sh/5sle7c9gi0hagow/AABs2mDc2K6iJUbD_qHkFlpva?dl=0
 
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Hallo, LordB,

...das klingt schon sehr, sehr anständig :great: ! Bislang - gerade eben abgehört über meine PC-Tröten (Studio kommt noch...) würde ich gar nicht mal soooo viel von der Baßdrum 'rausziehen - sie vermittelt ja so eine Art "Marschtritt" im Ensemble und darf m. E. durchaus auch ein wenig Präsenz zeigen. Wäre sicher ein Fall für einen dynamischen EQ ;)
Auch schöne Ansichten vom Setup!

Viele Grüße
Klaus

EDIT: Eben mal im Studio nachgehört - im Baß wirst Du Dich mit folgenden 3 starken Peaks der Baßdrum herumschlagen müsesn: 53 Hz, 100 Hz und 171 Hz, wenn ich's korrekt abgelesen habe. Da wäre dann echt was fällig, ich hab's mal mit drei recht schmalbandigen Filtern am HOFA-IQ-EQ versucht, in dynamischem Modus, dann geht das sogar recht gut!
 
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Danke für Deine Antwort und Analyse. Ich komme gut mit fast allen Spuren zurecht. Ich sollte erwähnen, dass ich mit Garageband arbeite. Für Logic ist noch kein Geld da und wahrscheinlich auch für mich etwas too much.

Die besagten Peaks sehe ich auch und bin da bereits mit dem EQ dran. Insbesondere der um 53 Hz. Was bedeutet dynamischer Modus?

Nochmals Danke für Deine Unterstützung.
 
Hallo, LordB,

Was bedeutet dynamischer Modus?

...das bedeutet, daß Du am EQ einstellen kannst, ab welcher Schwelle die gewünschte Pegelreduzierung greifen soll. Wird die Schwelle im betreffenden Band nicht erreicht, bleibt die Musik unbearbeitet und Du nimmst also nicht ständig einen Frequenzbereich zurück, auch wenn's vielleicht gar nicht nötig ist. Im Moment bin ich überfragt, ob GarageBand VST-Plugins unterstützt - falls ja, dann schau' Dir mal bei HOFA den IQ-EQ an, der kann das (...und ist bei mir ein absoluter Problemlöser). Geht aber auch mit anderen EQ-Plugins, die das können, auch ein Multiband-Kompressor müßte sich passend einstellen lassen.

Viele Grüße
Klaus
 
Man kann in Garageband AU Plugins laden.
Ich versuche aber erst mal die vorhandenen Mittel auszuschöpfen bevor ich mich mit noch mehr Neuem „belaste und ablenke“. ;-)

Bin gut vorwärts gekommen und stelle fest gar nicht so viel schrauben zu müssen/wollen.

Edit:

So, meine Ohren meinen, dass das ziemlich gut klingt. Alles hat einen festen Platz und ist gut heraus zu hören. Abgehört mit JBL LSR 305.

Ich bin wie folgt vorgegangen: ich habe mich zuerst mit den Drums beschäftigt, von Tief nach Hell.

  • Die BASS-Drum zuerst und mit dem EQ zu tiefe Frequenzen die scheppern abzuschneiden (LowCut unter 40 Hz) und alles was nicht mehr Bass-Drum ist zu entfernen (High Cut ab 2k Hz).
    Einen Compressor hinzugefügt. Er arbeitet mit Threshold -18db, Ratio 2:1, 15ms Attack und Gain bleibt auf 0.
    Mit dem "SpaceDesigner" und "Valley Forest" ein wenig für Hall gesorgt, der ir dazu passend erschien.
  • Die TENOR Drums habe ich auf gleich Art mit Low- und High-Cut behandelt, jedoch natürlich mit anderen Frequenzen.
    TENOR Low wurde zudem im Bereich um 500 Hz um einige db abgesenkt.
    Compressor: T -18,5, R 4,2:1, A 16,5ms, G 0db
    TENOR High dagegen im Bereich 100-200 leicht angehoben.
    Compressor: T -18,5, R 4,2:1, A 16,5ms, G 2db (da hat die Spielerin etwas zu Zaghaft agiert)
    Hall etc. gibt es nicht. Mir gefallen die wie sie sind, werden ja mit weichen Schlägeln gespielt.
  • Die Snare habe ich mehr herausgearbeitet und das Einzelmikro entsprechend dem ORTF etwas nach Links positioniert.
    EQ wie die anderen mit Low- und HighCut bedacht und eine leichte Anhebung im Bereich 100-200Hz
    Compresssor: T -29,5, R 4:1, A 77ms, G 2dbDann mit dem Send an den Master-Hall etwas Reverb hinzugefügt.
Nach der Drums section habe ich mich dem ORTF Hauptmikrofon und den Stützen gewidmet.

  • Um die Chanter hervorzuheben habe ich im EQ den Bereich von 500 - 5k in einem breiten Bereich leicht angehoben mit dem Peak bei 2k. Für die Drones gibt es ja die Stützen. Auf Low- oder High-Cut habe ich verzichtet. Bin mit meinem Neuerwerb sehr zufrieden, habe mir speziell hierfür das Superlux S502 gekauft.
    Compressor: T -20db, R 2:1, A 23ms, G 1db
    Als "Extra um die Pipes noch mehr in den Vordergrund zu holen habe ich mir den Einsatz eines Exiters bei 6300 Hz erlaubt.
  • Die Stützen behandle ich alle ziemlich gleich, sie sollen wirklich nur die Drones, welche im Bereich um 450 Hz arbeiten, deutlicher machen. EQ mit massivem Low-Cut unter 200Hz und High Cut ab 6k Hz.Ich hebe hier etwas deutlicher um gut 8db den Bereich um 450 Hz an und senke von 2k-5k ab. So bleiben die Drones übrig. Das ganze wird dann im Mix mit etwas zurückgenommenen Reglern und Pan auf 60% 30% 30% 60% platziert.
    Compressor bleibt aus. Auch sonst mache ich da nichts weiter.
Die Masterspur bekommt noch mal das letzte Finish mit ganz minimalem EQing bei 450Hz 2db und 3k 1db.
Etwas Hall.

Ich habe meinen Ohren mehrfach Pausen gegönnt und nun an zwei Tagen abgemischt.

Dies hier ist mein Ergebnis: https://www.dropbox.com/s/d4axkbmwefnvx7v/58-volunteers-01-mix_v1.1_short.m4a?dl=0
 
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Hallo, LordB,

...wow - wie ausführlich dokumentiert! :great: Klingt für mich nach mehrfachem Reinhören schön rund und authentisch :great:
Einzige Auffälligkeit - für meinen Geschmack... : Bei mir auf der Studioabhöre (Neumann KH120) ist die Snare ein _bkßchen_ weit vorne. Hier oben an den kleinen Computerböxchen aber wiederum nicht. Ist nicht viel und überdies ja Deine Entscheidung, wie prominent sie dastehen soll ;)
Prima Arbeit ;) !

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus, Danke fürs Reinhören und kommentieren.
Die Snare wurde bewusst so platziert denn eigentlich steht die Truppe quasi im Kreis, sodass die Snare präsenter ist als in meiner Recording-Aufstellung. Habe versucht dem Rechnung zu tragen.

Wenn es Neues gibt werde ich gerne berichten.

Mich freut das Lob, dass du mir zuteil kommen lässt. Ist nicht selbstverständlich.

Bei Interesse kann ich gerne noch das verwendete Aufnahme-Material angeben.
 
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Hallo, LordB,

Die Snare wurde bewusst so platziert denn eigentlich steht die Truppe quasi im Kreis, sodass die Snare präsenter ist als in meiner Recording-Aufstellung

...damit wird das klar ;) Trotzdem kommt der Eindruck eines marschierenden Zuges gut rüber (...oder ich bin in meiner Vorstellungswelt so gepolt, daß ich das vor meinem inneren Auge so sehe ;) ).

Bei Interesse kann ich gerne noch das verwendete Aufnahme-Material angeben.

Au ja, das ist immer interessant, nicht nur für mich - das rundet den ganzen Bericht noch ab.
Und auch gerne nachlegen, wenn's was Neues gibt ;)

Viele Grüße
Klaus
 
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