Die 6 grössten Fehler von Veranstaltern im Umgang mit Bands

mr.coleslaw
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Auf Reverb läuft gerade die heisse Diskussion über eine Veröffentllichung zum Thema "Die 6 grössten Fehler von Bands im Umgang mit Veranstaltern" an der ich mich auch beteiligt habe.
Teilt doch hier mal aus eurer Sicht "Die 6 grössten Fehler von Veranstaltern im Umgang mit Bands" mit.
 
Eigenschaft
 
Ich bin ja Band, bzw. Gitarrist, was weiß ich was die Veranstalter da gut oder doof finden.
Wie in jeder geschäftlichen Beziehung bin ich auf schnelle und für alle einvernehmliche Lösungen aus, und versuche einfach nur Musik zu machen.

Wenn dann eher andersrum. In Hamburg läuft im Amateursektor alles auf Doordeal-Basis, es gibt teilweise nur 3 Getränke umsonst und sowas, und sowas kann ich gerne mal kritisieren :)


Davon abgesehen sehe ich den Bezug des Themas nicht mit uns E-Gitarristen...
 
1. Rider wird nicht befolgt
2. Garderobe zu klein / zu kalt / zu warm
3. Technischer Ansprechpartner nicht vor Ort
4. kein Parkplatz für Band / Crew
5. Anstatt Cathering für band / Crew nur Phantomspeisung
6. Zeitplan nicht eingehalten
 
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Verstehe ich das so, dass hier die Fehler der Bands gemeint sind?

Dann fiele hier das Fordern des Aussortieren der blauen m&ms im Backstage darunter.

Oder sind hier die Fehler des Veranstalters gemeint?

Also das Unterlassen des Ausortierens?
 
@Bulldozer ... ist doch klar formuliert:
Teilt doch hier mal aus eurer Sicht "Die 6 grössten Fehler von Veranstaltern im Umgang mit Bands" mit.

Mal aus der Sicht eines "ab und an mal Gigs, aber mit der Karriere wird das nix" Hobby-Musikers:

1) Keine klare Definition EINES Ansprechpartners, der dann ggf. die Themen beim Veranstalter in den richtigen Kanal einsteuert, der erreichbar ist und antwortet und eben einfach "da" (und zwar wirklich von Vorher bis Danach)
2) Chaotisches bis gar kein Zeitmanagement (Wir sind da, warum ist hier keiner? Wir sollten um 5 den Soundcheck machen und jetzt ist 6 und die ersten Leute sind da? Wir sollten um 8 spielen und jetzt sollen wir nicht weil zu leer? Ist uns doch wurscht wenn nach uns noch wer kommt, wir sind JETZT dran? etc.)
3) Schlechte technische Ausstattung (PA-Qualität, Monitoring bzw. dessen Fehlen, Aux-Wege, etc.), oft gerbe kombiniert mit fehlendem technisches Fachpersonal (der schon zu beginn leicht bis mittelschwer angesäuselte Ton-Mann, der bei allem was nicht 4-Mann-Rockband mit dr/1-2git/bass/vox nur noch irgendwas rumdreht aber keine Ahnung hat was und wie und wo)
4) Vertrag und Rider nicht gesehen/gelesen, in der Folge Diskussionen um Essen und Trinken und Überlegungen wie "fahren wir jetzt wieder heim oder gehn' wir jetzt einfach Pizza essen", oder "wen können wir anrufen dass er noch Mikro/Kabel/Box mitbringt"
5 und 6 sind dann beliebige Details zu 1 bis 4. :D
 
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Auf Reverb läuft gerade die heisse Diskussion über eine Veröffentllichung zum Thema "Die 6 grössten Fehler von Bands im Umgang mit Veranstaltern" an der ich mich auch beteiligt habe.
Teilt doch hier mal aus eurer Sicht "Die 6 grössten Fehler von Veranstaltern im Umgang mit Bands" mit.

Was wir denn auf Reverb geschrieben? Gibt es einen Link? Was hast du denn dort geschrieben - wäre ein guter Einstieg in die Diskussion.
 
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Ich finde den Threadtitel irgendwie irreführend (Die 6 grössten Fehler von Veranstaltern im Umgang mit Bands) ... beim Anklicken dachte ich, der TE will seine Erkenntnisse mit uns teilen. Und wir bewerten dann, inwiefern die 6 Fehler aus unserer Sicht passen.

Stattdessen sollen wir unsere Erkenntnisse mit ihm teilen :D.

Nagut.

Disclaimer - meine Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (außer, dass es sich hier um 6 Punkte handelt) und trifft auf den Großteil der Veranstalter auch gar nicht zu.

1. Bands werden nicht nach Genre bzw. Kompatibilität zusammengestellt. Beispiel: Black Doom Metal + Deutschpop vergrault das Publikum auf beiden Seiten.
2. Bands mit vielen (Fake-) Likes werden bevorzugt. Auch wenn sie nicht aus dem Ort kommen und real 3 Follower haben (Freundin vom Drummer + die Eltern vom Keyboarder).
3. Bezüglich GEMA wird auf obskure Internet-Mythen vertraut statt auf Infos von offizieller Seite. Was ich schon alles gehört hab, ich diskutiere nie wieder, da finde ich Chemtrails-HitlerwarJudeundWerksleiterinBrasilien-Autismus-Farbenlehre-MerkelistzumIslamkonvertiert-Theoretiker noch harmlos gegen :D.
4. Die Lautstärke ist jenseits von gut und böse. Auf kleinen Gigs immer. Egal was die Band oder das Publikum wollen.
5. Die Bands sollen mal die Werbung machen.
6. Die Bands sollen das komplette Equipment mitbringen. Aber es gibt keine Parkplätze in einem Radius von 3km (eher ein Berliner Problem, na gut, geschenkt).
 
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1. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
2. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
3. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
4. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
5. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
6. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
 
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In der jüngeren Vergangenheit haben wir als Band sehr häufig die Erfahrung gemacht, dass (ich nenne es mal) nichtprofessionelle Veranstalter uns buchen wollten.
Das ging über Vereinsfeste bis über Wirte, die einen Rockabend etc. in ihren Schuppen ausrichten wollten:
"Hey, Ihr seid eine gute Band mit gutem Programm, wir erwarten uns gute Stimmung, volles Haus, viel Umsatz, €€€..." Das hören wir öfter.

All diesen nichtprofessionellen Veranstaltern fehlte aber ausnahmslos eine ganz wesentliche Erkenntnis:

Es ist nicht damit getan, für günstiges Geld (und meine Band verlangt wirklich nahezu nur eine Aufwandsentschädigung :gruebel: ) eine Band zu buchen.

Es braucht auch eine PA und ein bisschen Licht für ein gutes Konzert.
Wenn ich als Veranstalter keine PA / Lichtanlage habe, dann können wir als Band gerne jemanden buchen, der das mitbringt, aufbaut und betreut.
Aber: Der will auch Geld sehen. Und zwar in der Regel deutlich mehr als das, was wir als Band verlangen.

Und wenn der Veranstalter dann sieht, dass zur Bandgage ja auch noch ein Betrag für Veranstaltungstechnik dazu kommt, dann gibt's ganz schnell schockierte und betretene Gesichter.
"Waaas, so teuer ist das? Dann müssen wir nochmal sehen..." -> :rolleyes1:

Am besten bringt man heute als Band noch Geld mit, wenn man wo spielen will, ist mein Eindruck in der letzten Zeit.

Klar, ein DJ mit MacBook und externer Festplatte bedeutet deutlich weniger Aufwand, und meist kostet der viel weniger.
Ist halt deutlich, deutlich, deutlich einfacher für die nonprofessionellen Veranstalter.

Aber wenn ich Live Musik Flair haben will, und es gut sein soll, dann ist das halt mit Aufwand verbunden, der irgendwie halt auch was kostet.

Und das Fehlen dieses Wissens sehe ich momentan als den größten Fehler, den die Veranstalter hier bei uns in der Umgebung momentan so begehen.
 
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Gegenfrage: was passiert denn, wenn der Veranstalter Fehler im Umgang mit der Band macht? Spielt ihr dann nicht mehr für ihn? (Gelächter) Dann spielt morgen jemand anderes für ihn.
Fehler des Veranstalters sehen eher so aus, dass er morgen keine Gäste mehr hat, wenn er nämlich keine Werbung gemacht hat, keine vernünftige PA bzw. Techniker stellt, und so das Publikum unzufrieden ist, weil der Sound scheisse ist oder entweder gar nicht kommt, oder nur so wenig, dass aufgrund der Leere des Veranstaltungsraums keine Stimmung aufkommt.
Wenn er‘s richtig macht, hat er sich entsprechend um ausreichend Werbung gekümmert, sorgt für vernünftigen Ton, und ist so nett zu der Band, dass diese gut gelaunt ihren Job macht. Dann ist der Gig auch für das Publikum ein Gewinn, und die kommen wieder, und auch die Band darf und kommt gerne noch mal wieder, bekommt vielleicht aufgrund guter Kritiken auch weitere Jobs woanders.
 
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Bei BackstagePro gab's kürzlich einen Artikel à la Reverb, evtl. derselbe?
Nein, nicht derselbe.
Wir haben keine besonderen Ansprüche an das Catering. Da wir meist die gesamte Veranstaltungstechnik selber mitbringen und Aufbauen (viele kleine Gigs bis 200 Pax) sind wir für Abendliche Gigs schon gegen 15:00 Vorort. Da reicht uns Kaffee, Kaltgetränke (Mineralwasser...) und ein paar belegte Brote zum Abendesse vollkommen. Wenn es dann noch ein Feierabend Bier nach dem Abbauen mit dem Personal gibt dann ist alles prima.
Cool ist natürlich wenn die VA mit Cathering ist und der Catherer uns noch was richtet wenn er kommt.

Angemeldet ist es zwar von uns immer und allermeistens funktioniert es sehr gut, aber ab und zu sitzen wir auf dem trockenen. Habe deswegen extra schon immer eine Packung Studentenfutter dabei.
 
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Wir haben auch keine großen Ansprüche an Catering, aber es ist trotzdem fester Bestandteil im Vertrag, dass die Getränke für die Band frei sind, sowie ein Essen pro Musiker gestellt wird. Wir haben keine Einschränkung, was die Auswahl angeht, weder was die Getränke noch was das Essen angeht, hatten diesbezüglich aber auch noch nie Probleme gehabt, aber wir übertreiben‘s auch nicht. Oft gibt‘s auch einfach Currywurst/Pommes, was völlig ok ist, manchmal bekommen wir ne Platte belegte Brötchen.
Nur letztens gab‘s Mal ein wenig Stress, eine Veranstaltung in einem Mehrzweckveranstaltungszentrum, wo wir schon häufig gespielt haben. In der Regel haben die eine kleine Küche, und bieten dort Currywurst, Hamburger, Baguettes etc. an. Dieses Jahr hatten sie beschlossen, die Küche nicht zu besetzen, weil es sich wohl das Jahr davor nicht gelohnt hatte. Als unser Drummer bei der Thekenmannschaft nach dem Aufbauen fragte, ob wir dann was zu Essen bekämen, hieß es, davon wüssten sie nichts. Und als er meinte, das wäre aber so abgemacht, hatten die einen Caterer bestellt, der dann etwas verspätet für uns was auffuhr, etwas sehr viel, wie wir fanden, und die Hälfte mussten wir sogar stehen lassen.
Im Anschluss müsste ich mir dann beim Abrechnen der Gage vom Veranstalter anhören, dass ihn das Catering 150€ gekostet hat, und er ein wenig angepisst wäre. Ihm war nicht klar, dass wir was zu essen kriegen mussten, und das Thekenpersonal hatte eigenständig den Caterer bestellt, weil wir gesagt hätten, dass uns Essen zusteht.
Wir sind dann aber trotzdem im Guten auseinander gegangen, weil das halt ein Misverständnis war, und ich ihm erklärt hab, dass wir auch mit belegten Brötchen zufrieden gewesen wären, es hat halt nur niemand mit uns gesprochen. Nächstes Jahr ist geregelt, da bestellt er für uns Pizza :great:
 
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Fehler des Veranstalters sehen eher so aus, dass er morgen keine Gäste mehr hat, wenn er nämlich keine Werbung gemacht hat, keine vernünftige PA bzw. Techniker stellt, und so das Publikum unzufrieden ist, weil der Sound scheisse ist
Aber der schlechte Sound wird dann meist auf die Band geschoben, die dann den Schaden davon hat!
 
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Aber der schlechte Sound wird dann meist auf die Band geschoben, die dann den Schaden davon hat!
...das kommt möglicherweise noch dazu. Aber wenn der Sound bei anderen Bands auch schlecht ist, kommen entweder die Leute irgendwann dahinter, dass der Sound in dem Schuppen scheiße ist, oder die Bands haben wegen der schlechten Anlage in dem Laden keinen Bock auf den Laden.
 
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  1. Vertrag und Rider entweder verschlampt oder komplett ignoriert (weil eh nur Amateure), so daß die Locals häufig nicht mal wissen, was da überhaupt für eine Band kommt.
    Dann geht man vom "Gängigsten" aus: Rockband b/dr/g/g, einer singt, und viel Platz brauchen die auch nicht. Und dann steht eine sechsköpfige Combo vor ihnen mit nur einem Gitarristen, aber zwei Keyboardern, die entsprechend Platz brauchen (der laut Rider hätte freigehalten werden müssen, aber nicht freigehalten wurde), und vier aus der Kapelle singen.
    Oder im Vertrag steht ausdrücklich, daß es einen Backstage geben muß, wo zumindest die Sängerin sich umziehen kann. Vor Ort weiß keiner irgendwas von irgendwas, und wenn die Sängerin sich irgendwo auf einem Restaurant- oder Kneipenklo in der Kabine umziehen kann, dann hat man schon Glück.
    Oder Catering ist im Vertrag abgesprochen. Es ist mindestens ein Zwei-Stunden-Gig, und dann kommen noch Auf- und Abbau dazu. Die Band kriegt eine Kiste Bier hingestellt. Ja wie, ihr trinkt keinen Alkohol? Das hatten wir noch nie! Und die Sänger wollen was ohne Kohlensäure? Hatten wir auch noch nie! Und dann wollt ihr auch noch was zu essen haben?!
  2. Korrelierend mit 1: Forderung seitens der Locals an die Band, ihr Konzept/ihre Arbeitsweise von jetzt auf gleich zu ändern, weil die Locals keinen Bock haben, sich an die Band anzupassen.
    Z. B.: "Nee, Gitarre direkt ins Pult kenn' wir nich, kanns' nich über'n Amp spieln?" (Wo soll der Gitarrist, der seit Jahrenden keinen Amp mehr benutzt hat, auf einmal einen Amp herzaubern?) oder "Nee, also, Keys über Submixer misch ich nich, die will ich einzeln ham!" (und ahnt nicht mal, daß der betreffende Keyboarder vier Synths mitgebracht hat) oder "Boooh, so viele Keyboards, könnt ihr nich mit weniger spieln?" (zwei Keyboarder, zwei Keyboards pro Nase).
  3. Personal vor Ort bestenfalls nur auf ganz bestimmte Art von Musik geeicht (die die betreffende Band eben nicht spielt) oder – noch häufiger – entweder komplett inkompetent oder überhaupt nicht anwesend.
    Beispielsweise, wenn bei einer Stadtfestbühne ein Kumpel des Veranstalters am FoH sitzt, der schon mal ein Foto von einem Mischpult mit mehr als 4 Knöpfen gesehen hat und zu wissen glaubt, wie das geht (ein professioneller Toni war im Budget nicht drin, weil bei der Planung der Veranstaltung nie vorgesehen).
    Oder der Veranstalter selbst liegt am Nachmittag noch zu Hause im Bett und pennt, der einzige Local ist sein Kompagnon, und der ist nicht mal zur Hälfte gebrieft und hat von der ganzen Technik (die die Technikmietfirma aufgebaut hat) eigentlich gar keine Ahnung.
  4. Veranstalter hat absolut keine Ahnung von Live-Musik und ist außerstande (und/oder nicht kompetent genug), für die gebuchte Band notwendige Infrastruktur und Technik zu stellen. Eine Falle, in die ambitionierte Amateurbands häufig tappen, die für relativ wenig Geld spielen. Und das passiert nicht nur bei Privatgigs.
    Da gibt's dann für einen Open-Air-Gig (Campingplatz) eine selbstgezimmerte, winzige Holzbühne, keine wie auch immer geartete PA (muß die Band stellen, und zwar auf eigene Kosten – Bands, die nicht eh eine eigene PA haben, sind gearscht, und Bands, die eine open-air-taugliche eigene PA haben, zu teuer), kein wie auch immer geartetes Licht (die Band organisiert während des Gig in einer Setpause irgendwoher zwei Bauscheinwerfer, um überhaupt noch irgendwas sehen zu können), und Instrumente, PA, Licht und ein Getränkeverkaufswagen hängen alle zusammen an einer und derselben Kette von 230-V-Kabeltrommeln. Selbst so erlebt.
    Und natürlich immer wieder Situationen nach dem Motto: "Äh, ja, wir wußten nicht, daß man sowas braucht." Dann steht da eine 8×6-m-Bühne nebst PA, aber weder Monitorboxen noch auch nur ein FoH-Pult. Auch wieder selber so erlebt – wir waren die erste Band in der Geschichte dieses Provinzstadtfests, die keine Schulband war. Wenn's denn überhaupt Bühnen gibt: Privatgigs bedeuten fast ausnahmslos immer, daß man ebenerdig spielt. Folge: Immer wieder latschen Leute in die "Bühne", die da nicht hingehören. Bühnenpodeste wurden nicht deshalb nicht gemietet, weil zu teuer, sondern deshalb, weil man gar nicht wußte, daß sowas existiert (und zum Glück auch keinen kennt, der da einfach mal ein paar Europaletten hinschmeißt).
  5. Veranstalter hat absolut keine Ahnung von Live-Musik, Teil 2, absurde Ideen davon, wie sowas gehen soll, und stört sich an Absurdem.
    Beispielsweise, wenn die Band vor Ort, wenn sie schon aufgebaut hat, erfährt, daß sie nur leise Löffelmusik im Hintergrund machen soll, also maximal 40 dB direkt vor der Bühne – wohlgemerkt, da steht eine echte akustische Schießbude auf der Bühne.
    Auch immer wieder gerne genommen: Hochzeitspaar bucht Band für die Hochzeitsfeier, die, sagen wir, drei Stunden spielen soll, jedenfalls nicht die ganze Nacht. Erstmal ist denen mit Engelszungen zu erklären, daß die Band lange vor der eigentlichen Feier in die Location muß, um da aufzubauen und Soundcheck zu machen, bevor die ersten Gäste kommen. Geht ja noch, da wird dann ja auch die Deko angebracht, vielleicht auch schon das Catering. Nachdem der Gig dann vorbei ist, will die Band dann abbauen – darf aber nicht, weil die Gastgeber nicht wollen, daß die Band durch Abbau und Herumtragen von Equipment das Ambiente der Feier zerstört. Also wird die Band bis zum Ende der Feier (in den frühen Morgenstunden) in der Location festgehalten – und darf sich auch nicht am Catering beteiligen.
    Überhaupt die Erkenntnis, daß eine Band Auf- und Abbauzeiten hat. Und einen Soundcheck machen muß. Und der Soundcheck Lärm bedeutet. Und daß die Band eine PA braucht und sowas ja nicht "sowieso schon selber hat". Und daß die Band sich weigert, die Miet-PA aus eigener Tasche zu zahlen.
  6. Und natürlich, wie schon mehrfach erwähnt, mieses bis komplett fehlendes Zeitmanagement. Beispiele:
    Band steht zur abgemachten Zeit vor der abgeschlossenen Location und muß erstmal jemanden herbeitelefonieren, der aufschließen kann. Konnte ja keiner ahnen, daß die nicht auch fünf Minuten vorm Gig aufbauen können. Bonuspunkte, wenn es mindestens eine Viertelstunde dauert, bis derjenige sich überhaupt am Telefon meldet, weil er einen Rausch ausschlief, und dann mit einer Mischung aus Kater und Restalkohol an der Location auftaucht.
    Location steht zur vertraglich vereinbarten Aufbauzeit noch gar nicht zur Verfügung. Derjenige, der den Schlüssel hat, kann dann noch gar nicht. Die Dekoleute wollen müssen ungestört sein. Da findet zu der Zeit noch was anderes statt (Kindergeburtstag, Seniorenbingo, was weiß ich); entweder war das schon vorher gebucht, und der Veranstalter wußte das nicht, oder es wurde hinterher gebucht, weil der Veranstalter die Location für die Zeit nicht geblockt hat.
    Zu knapp kalkulierte, komplett unrealistische Changeover-Zeiten (siehe Punkt 5) schaukeln sich auf, auch weil die Arbeit mit den Amateur-Locals nicht gerade reibungslos geht, so daß eine Band, die eigentlich jeweils eine halbe Stunde für Auf- und Abbau gehabt hätte, dafür jeweils fünf Minuten kriegt, weil der Headliner soll ja unbedingt pünktlich spielen, blafasel...
    Kneipengig, wo eine Band zu einer Zeit auftreten soll, wenn noch kein Schwein da ist. Bonuspunkte für Umsatzbeteiligung als Gage – was man auch als Vorsatz sehen kann: Wenn die Leute kommen und Geld für Getränke hinlegen, spielt die Band nicht mehr, und der Kneipier kann die Getränkeeinnahmen komplett einsacken.

1. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
2. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
3. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
4. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
5. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
6. ....das Budget für die Veranstaltung ist sehr klein, darum gibt es nicht mehr als 400€ für den Gig...
Am besten noch: Die Band soll für die "Erfahrung" und die "Publicity" spielen. Also für lau.

Erstens: Erfahrung braucht die Band nicht. Da stehen keine Anfang-Zwanziger, sondern mindestens doppelt so alte Musiker, die also schon genug "Erfahrung" haben. Zweitens: Publicity kriegen sie sowieso keine, wenn der Veranstalter für die Band keine ordentliche Werbung macht und sie dann auch noch unter der Woche auftreten läßt, wenn im Laden nichts los ist. Und drittens: Selbst wenn man Anschaffungs- und Unterhaltskosten fürs Equipment mal ignoriert, zahlt die Band schon mit Transportermiete und Sprit drauf.

Gegenfrage: was passiert denn, wenn der Veranstalter Fehler im Umgang mit der Band macht? Spielt ihr dann nicht mehr für ihn? (Gelächter) Dann spielt morgen jemand anderes für ihn.
Richtig. Soll jemand anders für ihn spielen. Dieser "jemand anders" wird da wahrscheinlich auch nur einmal spielen, wenn der Veranstalter ihn genauso scheiße behandelt.

Für den Veranstalter heißt das irgendwann, daß er keine vernünftigen Bands mehr an Land ziehen wird. Entweder hat er schon alle guten Bands in der Gegend verbrannt, oder sein Umgang mit Bands hat sich rumgesprochen, und so lassen sich auch Bands, die nie bei ihm gespielt haben, von ihm nicht buchen. Wenn bei ihm überhaupt noch jemand spielt, dann die wirklich schrabbeligen Amateurbands, die für einen Hunni pro Stunde oder weniger spielen, sich auch so anhören und total anspruchslos, weil ahnungslos sind. Solche Bands hören sich seine Gäste nicht lange an.


Martman
 
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Für den Veranstalter heißt das irgendwann, daß er keine vernünftigen Bands mehr an Land ziehen wird. Entweder hat er schon alle guten Bands in der Gegend verbrannt, oder sein Umgang mit Bands hat sich rumgesprochen, und so lassen sich auch Bands, die nie bei ihm gespielt haben, von ihm nicht buchen. Wenn bei ihm überhaupt noch jemand spielt, dann die wirklich schrabbeligen Amateurbands, die für einen Hunni pro Stunde oder weniger spielen, sich auch so anhören und total anspruchslos, weil ahnungslos sind. Solche Bands hören sich seine Gäste nicht lange an....
...und schon macht wieder ein weiterer, anfangs vielleicht noch vielversprechender neuer Laden, wo Live-Bands auftreten könnten, bald wieder dicht.
 
und Instrumente, PA, Licht und ein Getränkeverkaufswagen hängen alle zusammen an einer und derselben Kette von 230-V-Kabeltrommeln.

Oja, die Elektrik.
Unsere Anforderung ist ein Drehstromanschluss 16 A oder 32 A Ansonsten bitte Rücksprache.

Eigentlich hätte ich dann bei der Rücksprache hellhörig werden sollen als der Veranstalter gefragt hat ob auch Statt Drehstrom 3 Steckdosen ok wären. Hab gesagt ja. Haben halt 4 kW Licht und ein wenig Ton dabei. Können wir auch auf 3 Dosen aufteilen.
Mein Fehler war, zuviel technisches Verständnis vorraus zu setzten.

Als wir ankamen fanden wir auf der Bühne eine Baumarkt 3-fach Steckdose vor.....
 
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Oja, die Elektrik.
Unsere Anforderung ist ein Drehstromanschluss 16 A oder 32 A Ansonsten bitte Rücksprache.
Und dann landet man in einer Gegend, wo es im Umkreis von 20 Kilometern nicht eine einzige Drehstromdose gibt.


Martman
 

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