Also ich meine, eine Klang wird als Schrei wahrgenommen, wenn der Mustererkenner nix mehr erkennen kann. D.h. es ist kein Vokal mehr zu hören oder eindeutig zuzuordnen. Ăblicherweise ist das der Fall wenn zuviel Grundton (=1. Oberton), zuviel 2. Oberton, zuviel 3. Oberton. Von Caruso wird erzĂ€hlt, dass er schon gut sehr gut gesungen hat, aber auĂergewöhnlich wurde er NACH seiner Ohrenerkrankung die im etliches an Hörvermögen einseitig gekostet hat und danach er noch mehr Grundton und die ersten Obertöne zurĂŒcknehmen konnte und die darĂŒberliegenden ausbauen.
.
Auf einer Orgel gibt 8` + 4ÂŽ + 2ÂŽ + 1ÂŽ das "Pardauz", aber den "speziellen Klang" z.b. bekommst du mit leisem(!) 8ÂŽ (als Grundton) und darĂŒber z.b. ein 1 1/3 (6.Oberton) oder leiser 8ÂŽ und Terz 1 3/5 (5. Oberton) sobald ein mĂ€chtiger 8ÂŽ oder ein mĂ€chtiger 4ÂŽ hinzukommt ist es wieder nur mehr "Pardauz". Es gibt auch auf einer Orgel selten viele "mĂ€chtige" 8ÂŽ (Grundtöne), weil man die zur Tongebung nicht braucht. (Orgel als Beispiel eines Instrumentes, bei welchem man halbwegs direkt das ObertongefĂŒge beeinflussen kann, der Synth wĂ€re das aktuelle Instrument fĂŒr derartige Analysen)
z.b gibt auf der Orgel eine 10 2/3ÂŽ Quinte und ein 16ÂŽ Register einen "akustischen 32ÂŽ " (groĂe Pfeifen -> teuer). D.h. den Grundton dieses Registers gibt es gar nicht, aber wir nehmen diesen als solchen wahr, weil wir 2.+3. Oberton (+ deren Obertöne) hören. Wir hören den Grundton oft nur aus Extrapolation der Obertöne. Deshalb ist es auch oft schwierig fĂŒr manche beim Hörtest den "nur sinus" zuzuordnen, weil das im "Ohrprogramm" mehr oder weniger nie vorkommt.
.
"Runder Klang" ist ganz wenig "unten" + ganz viel und deutliche Vokalgebung (erkennbarer Vokal) + ganz viel SĂ€ngerformant + darĂŒber.
Der Sopran hat jetzt das Problem, dass in der hohen Lage nicht mehr viel Platz zur Vokalgebung bis zu SĂ€ngerformant ist, dafĂŒr muss der Sporan eben individuelle Lösungen finden. Hier bevorzugt das klassische Ohr die Richtung des Counter oder des Eunuchen, weil die eben genau das mitbringen (tendentiell wenig Grundton + 2 +3 Oberton). Es sind auch die Proportionen Kehlkopf zu Kopf letztendlich von Bedeutung, hier geht es in die Richtung kleiner Kehlkopf, aber groĂer Kopf ( z.b. Kinder, Eunuchen, ...) das wird als "schön rund" wahrgenommen. Der "Ottonormalerwachsene" muss sich da schon was einfallen lassen um mithalten zu können.
.
Es gibt aber schon auch Mode, dass eben z.b. zur Zeit nur diese oder jene "Klangfarben"/Typen im Sopran besetzt werden.