Die ersten Schritte als Band außerhalb der Musik

Themen, die eben so viele Bands zerbrechen lassen.
...teilweise finde ich auch deine Themenpunkte geeignet für vertragliche Regelungen (Namensrecht etwa, Entscheidungskompetenzen), weil die damit verbundene Problemtik letztlich statisch ist. Arbeitsprozesse und schöpferische Vorgänge lassen sich aber nicht so genau festschreiben, dass alle möglichen Konfliktpunkte beseitigt sind (und auch wenn, blieben viele davon eben auch dann Konfliktpunkte). Im Leben zerbrechen Bands nach meiner Beobachtung nicht an mangelnder geregelter Verbindlichkeit, sondern eher durch mangelnde Einsicht in ihre Notwendigkeit.
 
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@frankpaush - da sind wir uns absolut einig. Meine Erfahrung sagt nur: Wenn mal aufgeschrieben ist, dass der Bandname beim Ausstieg von Mitgliedern bei den verbleibenden Mitgliedern bleibt, und dass im Rahmen der Ursprungs-Besetzung geschriebene Songs auch nach Ausscheiden von Mitgliedern aufgeführt werden "dürfen", dann ist auch bei bösem Blut die Chance auf "ich mache euch Idioten das Leben schwer" etwas geringer. ;)

EDIT - in dem Zusammenhang ganz passend:
http://www.spiegel.de/spiegel/unisp...moeglichst-wenig-geld-zu-leben-a-1245524.html
 
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In meinem ingenieurstechnischen Berufsumfeld gibt es einen schönen Spruch: "Alle sagten, das geht nicht! Dann kam einer, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht."

Ich schwöre, diesen Beitrag im Spiegel online habe ich eben erst gelesen: "Alltag eines Musikers"

Link

„Zum Glück wussten wir all das am Anfang nicht. Keiner von uns hat Freunde oder Verwandte im Musikbusiness; wir mussten uns selbst erarbeiten, wie diese Branche funktioniert.“...
 
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@glombi
Dann zitier aber auch den Schluss:
„Ich finde den Gedanken frustrierend, dass wir langfristig nicht das machen können, wozu wir uns berufen fühlen.“

Der Artikel ist ja das Paradebeispiel dafür, wie es and Ende trotz hohen Einsatzes und Engagement NICHT klappt.

Genau deshalb mag ich den „Alle haben gesagt, es geht nicht...“-Spruch nicht. Der verschweigt nämlich die Menschen, die gescheitert sind, WEIL sie Dinge nicht wussten. Und dann ist der Spruch statistisch gesehen eher zynisch als romantisch.
 
Oh, dann hast den Artikel ja gelesen... :great:

Der verschweigt nämlich die Menschen, die gescheitert sind,

Sorry, und wer sind dann die „alle“, die sagen „es geht nicht“, und warum sagen die das wohl?!

Außerdem ist er aktuell glücklich, Musik vor Menschen machen zu können. Klar macht er sich Sorgen, dass irgendwann mal nicht mehr gehen könnte. Aber es kann ja auch anders kommen...
 
Klar habe ich gelesen. ;)

Aber das, was der Musiker im Artikel beschreibt, passiert ja auf maximal semiprofessionellem Niveau. Er hat nen Nebenjob für den Lebensunterhalt, ein Bandkollege gar nen Vollzeitjob. Und dann macht „manchmal auch nur vor 7 Leuten spielen, und die Band rentiert sich plusminus Null“ vielleicht punktuell glücklich, aber ist letztendlich nichts anderes als bei vielen anderen Hobbymusikern auch. Mit dem, worauf dieser Thread zielt, hat das aber ja nichts mehr zu tun.

Und man kennt doch diese semiprofessionellen Bands, die mit ihren Bookern von sonstwo anreisen. Wenn man deren Gigs supported, weil sie halt in den kleinen Läden spielen, in denen man eh abhängt („Ey, da kommen so Jungs aus England, könnt Ihr supporten, sonst hab ich den Laden leer?“) spielen die vor Publikum, das zu 90% (also 18 von 20 Leuten) wegen der lokalen Vorband kommt. Die Musiker kommen gestresst, weil sie am Tag vorher noch in einer anderen Kaschemme hundert Kilometer weit weg gespielt haben, und sind am nächsten Morgen früh weg, weil sie zu einer ebensolchen müssen. Die gehen dann mit 30€ Eintrittsgeldern raus (weil die lokale Band keine Kosten hat und mit Gratis-Bandbier zufrieden ist), pennen bei irgendwem im Wohnzimmer und ernähren sich seit 2 Wochen von Frittenbudenfraß. Gesprochen wird eher mit keinem, das Gequatsche erledigt nämlich auch der Booker, der jeden informiert, wie groß die Jungs sind oder werden. Geil ist das schon lange nicht mehr. Aber Hauptsache die kommen irgendwann nach Hause und waren auf „Europatour“ und haben an irgendeinem Abend mal irgendwen glücklich gemacht. Und genauso enden doch nicht wenige Bands, die ernsthaft versuchen, rauszukommen. Und mit „enden“ meine ich „enden“.

Sorry, und wer sind dann die „alle“, die sagen „es geht nicht“, und warum sagen die das wohl?!
Die, die sich abschrecken lassen, und es gar nicht erst versuchen. Das ist ja so ein „Lass dich nicht vom negativen Gequatsche der anderen abhalten“-Ding. Grundsätzlich okay, aber ich höre halt deutlich öfter von Leuten „Hätte ich das vorher gewusst...“ als „Hätte ich das vorher nicht gewusst...“.
 
Auch wenn ich spießig rüberkomme, ich bin halt realistisch denkend veranlagt. Daher würde ich niemals jemanden sagen: "Geh los, mach Dein Ding, Du wirst es schon schaffen, wenn Du nur willst!" Das Musikbusiness ist nicht mehr das, was es mal war. Ich hab die guten Zeiten noch erlebt, wo jedes Konzert noch gut besucht war, wo man als Musiker noch was Besonderes war, und jeder einen auch wertschätzend behandelt hat. Heute will jeder was vom immer kleiner werdenden Kuchen was abhaben, und am Ende bleibt kaum noch was für die Band. Und wenn man auch Idealist ist, zufrieden, wenn man ein Publikum erreicht und glücklich gemacht hat, muss man am Ende doch von irgendetwas leben. Selbst wenn es von der Hand in den Mund reicht, was ist mit unvorhergesehenen Dingen? Längerer Ausfall, weil man sich verletzt? Totalschaden Deines Amps oder Diebstahl Deines Equipments? Hast Du Rücklagen, um mal eben ein paar hunderter locker zu machen, um wenigstens weiter machen zu können? Von Altersvorsorge mal ganz abgesehen. Ich kenne einige, die ganz gut über die Runden kommen, teilweise mit Gigs, mit Recording-Jobs, den Rest mit Unterricht. Wie lange macht man das? Wovon lebst Du, wenn Du zu alt dafür bist? In den 60ern hieß es noch "Hope I die before I get old", wobei die von ihren Tantiemen noch in jedem Luxus bis an ihr Lebensende klarkommen, selbst wenn sie 100 werden sollten.

Wenn Du jung bist, motiviert, zielorientiert, unabhängig, talentiert - nimm Dir eine Auszeit, probier Deinen Weg zu gehen, setz Dir aber eine Zeit und ein Ziel, wann und wenn Du die Reißleine ziehst.
Die größte Gefahr ist, wenn man sich hierfür verschuldet, sich zu sehr in Abhängigkeiten begibt, aus denen man möglicherweise nur schwer wieder herauskommt.
Und ja, es schadet nicht, wenn man sich auch einmal mit dem Business und allem, was dazugehört, auseinandersetzt, wenn man weiß, wie das mit der GEMA läuft, was da für einen drin ist, was man beachten sollte, wie das mit dem Fianzamt läuft, wenn man denn mal anfängt die ersten Gagen zu kassieren usw.
 
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