Auf "grätenfrei" hab' ich nicht das Copyright
, kann nichtmal sagen, wann und wo der Spruch aufgekommen ist.
So dramatisch anders als mit Gräten läuft das gar nichtmal (ok, kommt aber drauf an, was man mit anzustellen pflegt... Prinzipiell sollte man die Ansichten dazu auf Justchords mal zur Kenntnis genommen haben, aber nicht darüber die Krise kriegen).
Das Schöne ist, daß man mehr für den Ton (Intonation wie Klang) tun
kann, aber auch
muß. Wenn man's auf die Reihe kriegt, hat man einen Ton, der einfach steht.
Wie schnell man sowas in der Band einsetzt hängt davon ab, was man damit anfangen will und wie gut man das schon kann.
Für was man den alles einsetzt ist freilich eine Stilfrage. Das kann von einigen wenigen Nummern bis das (fast) ganze jeweilige Repertoire reichen.
Sich, aber auch die anderen, gescheit hören zu können ist allerdings essenziell, da ist man weniger kompromißfähig als mit Gräten.
Übermäßiger Einsatz von Vibrato (vor allem zu nervösem) und Glissandi nervt, man sollte auch ohne Chorus-Effekt gut klingen, und man sollte die Töne nicht suchen müssen.
Fretlines werden selbst von Cracks benutzt, verlassen darf man sich trotzdem nicht auf sie, sondern nur auf die Ohren.
Ob man den Blick vom Griffbrett nehmen sollte, ist eine andere Frage. Ich finde da Jeff Berlin's Ansicht (und der bezog das auf Bässe mit Gräten!!) bedenkenswert, daß man zumindest manchmal besser konzentrierterweise sehen sollte, was die Finger tun, als (abgelenkt -?) in der Gegend herumzugaffen.
Das mit dem Entgräten ist so eine Sache. Während des Jaco Hypes gab es plötzlich fast alle Baßgiraffen auch grätenfrei, aber wie durchdacht die waren... Heutzutage ist die Auswahl doch geringer, und die Arbeiten kann man sauberer durchgeführt kriegen. Trotzdem ist nicht jeder Bass ein geeigneter Kandidat dafür.
Das Griffbrettholz ist sicherlich wichtig (auch Geschmackssache welches man bevorzugt), ein einteiliger Korpus ist allerdings selten. Gute Kombinationen von Hölzern können auch für einen Fretless viel tun.