Manchmal habe ich das Gefühl, dass Keyboarder sich um diesen Aspekt zu wenig kümmern und sich oft genug auf die Monitore verlassen die ihnen zur Verfügung gestellt werden....was eben oft nur schief gehen kann...!!
Nein, mit ordentlichem Material geht das nicht schief. Und die Sänger, Akustikgitarristen etc. verlassen sich ja auch auf die Gesamt-PA, ohne Abstriche zu machen. Der einzige Grund, warum Gitarristen und Bassisten auch auf der Bühne über ihre eigenen Amps und Boxen spielen und nicht direkt über die PA, ist der, dass nunmal bei diesen Instrumenten ein nicht unwesentlicher Teil der Klangformung überhaupt erst in / mit diesem Amp und der Box passiert. Keyboarder brauchen genau wie Sänger im Wesentlichen erst einmal eine lineare, saubere und möglichst neutrale Verstärkung, dafür sind PAs eben da. Und liefern eben auch, damit es ordentlich klingt, ein Direktsignal zum Mischer statt ein Mikro vor eine Box zu stellen (Ausnahme: Leslie).
Über nen Floormonitor klingt das gar nicht und auch im Proberaum über Gesangsanlage habe ich trotz FBT Maxx Boxen Probleme den Klang wieder spürbar "unter die Finger" zu bekommen.
Wenn die Floormonitore aus der Liga sind, die man im PA-Bereich im seriösen(!) Verleih bekommt (Seeburg, Fohhn, db, Meyersound, Turbosound, ...), dann klingt das auch. Egal ob Topteil oder Floorwedge. Klar, das steht nicht überall, aber wenn man mal als Untergrenze für ordentliche Qualität Firmen wie RCF, QSC, JBL, Yamaha, Dynacord etc. setzt, dann ist das schon eine ganz andere Liga ... FBT ist zwar jetzt kein Billigmist, ist aber eigentlich eher im Bereich Zeltdisco anzutreffen und weniger bei Live-PA. Hat wahrscheinlich Gründe... Ansonsten ist es eine Frage des EQs...
....und ich weiss ja nicht was du für Jazz Chorus Amps kennst-das Klavier klingt ok darüber und vor allem für den Spieler gut hörbar und im Bandsound dann richtig-eine Tatsache, die fast noch wichtiger ist als der Sound an sich-der natürlich noch deutlich besser geht als mit dem Jazz Chorus Amp.
Entschuldige, aber das ist Unsinn. Ich liebe die JCs für manche Sachen - cleane Gitarren gehen da super drüber, Rhodes und Wurli auch. Aber Piano? Never! Die Dinger haben Eier, gar keine Frage - aber ein Fullrange-Flügel klingt darüber wie aus einer Tupperdose, das hat mit PA nichts mehr zu tun.
Es geht im übrigen auch gar nicht um die Frage, dass die Keyboarder sich selbst nicht gut genug hören würden (das hat man ja bei einem Inear oder einem eigenen Monitorweg selbst im Griff), sondern eher darum, dass die Keyboards oft genug in einer allgemeinen Bandsoundsuppe untergehen, runtergemischt werden oder eben trotz genug Lautstärke nicht präsent genug sind. Und das passiert eben meistens bei Musikern (den Keyboardern selbst wie auch deren Mitmusikern), die nicht bandsoundorientiert denken - und das sind aus meiner eigenen, anekdotischen Erfahrung ganz oft vor allem die (E-)Gitarrenhelden (vor allem die jüngeren), die mit Neck Pickup und voll aufgerissenem Basspoti gerne in ihrem Blues-Sound baden ("der hat richtig viel Body!"), der alleine toll klingt aber leider alles zumatscht. Bei den Keybordern ist es meist die linke Hand. Dann kommt gaaaanz lange nichts(*), und dann kommen so langsam Bass und Gesänge (auch dort gerne ungünstig EQt und mit schlechter Mikrofontechnik kombiniert) und Drums, wobei es da oft "nur" an der Fähigkeit liegt, leise und trotzdem präzise spielen zu können.
Beim (*) kommt dann vorher noch der Raumeinfluss - was meistens eher den Proberaum betrifft als die Bühne. Aber auch da gilt: Wenn die Gitarristen unbedingt in einem 12m² Proberaum mit 2x4x12" spielen wollen, gibt es Probleme. Ebenso mit so einem Amp in einer 150-Mann-Kneipe. Die Dinger bündeln nunmal und brauchen PLATZ - am besten eine 14m x 10m Bühne draußen, da haben so Kisten die Luft, die sie brauchen. In kleineren Läden ist eine 2x12 oder gar 1x12 deutlich sinniger. Die Bands, in denen wir bislang die transparentesten Sounds hatten, spielen die Gitarristen übrigens genau sowas. Einmal ein Kemper über eine 2x12, einmal ein MESA Rectifier Twenty-Five(!) über eine 1x12.