Probe/Vorstellung als Sänger bei guter Band

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Hi zusammen,

ich habe nächste Woche ein 1. Kennenlernen / Probe mit einer neuen Band.
Ich hab mich dort als Sänger vorgestellt und nach ein paar Demos möchten wir uns nun kennenlernen.

Die Band macht auf mich einen sehr guten Eindruck und deren ehemaliger Sänger war/ist ein harter Brocken.
Da sicher schon viele Leute in einer solchen Situation waren: Habt ihr Tipps?
Ich möchte ungern den alten Sänger kopieren, wohlwissend das dieser natürlich den Maßstab stellt - Eine ungewohnte Situation für mich.

Eine weitere Schwierigkeit: Die Band hat mich gebeten bis nächste Woche mal ein paar ihrer Songs durchzuarbeiten - Was ich natürlich auch tue!

Beste Grüße
Alex
 
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Den alten Sänger kopieren wäre auf jeden Fall falsch. Ich bin ja durchaus auch der Meinung, du solltest das Engagement ablehnen, wenn sie das von dir verlangen (ausser es ist eine Coverband, die möglichst nah am Original klingen will).

Schau dir die Songs an, überleg dir DEIN Ding dazu. Ihr habt ja offenbar schon Demos ausgetauscht, sie wissen also wie du klingst und sehen darin ein Potential für ihre Band. Du wirst natürlich, zumindest für's erste, immer mit dem alten Sänger verglichen werden, aber wenn du die Songs auf deine Weise bringst und dir so zu eigen machst - das ist wahrscheinlich genau das, was sie von dir erwarten.
Also mit Selbstbewußtsein antreten und gar nicht auf Vergleichsdiskussionen über den alten Sänger einlassen - der ist nicht mehr da, entweder es passt mit euch oder nicht. So einfach seh ich das.
 
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Ich bin zwar kein Sänger und auch in keiner überragenden Band, aber: wir waren dieses Jahr auch in der Situation, und hatten mehrere Sänger(innen) zur Vorstellung da...was von deren Seite überhaupt nicht gut ankam, und das solltest du tunlichst vermeiden (meine Mienung und auch unserer Band):
1. Songlisten deiner vorherigen Band schicken mit 150 Titeln..alles Gassenhauer...dann sollte man die auch beherrschen...hier ist oft weniger mehr!..Lieber 5-6 Titel, die du kannst, und die richtig...
2. wenn die Band dir Titel schickt, die auch üben zum vereinbarten Termin...und wenn die Tonart ggfs. nicht paßt, dass frühzeitig der Band mitteilen...dann kann man sich arrangieren. Oder eben was anderes machen.
3. nicht, und das geht gar nicht, nach 3 Takten sofort die Band unterbrechen, und sagen - so wir ihr das macht ist das falsch...und dann anderen Vorschlag machen und dann es selber "verkacken"...dass kommt nicht wirklich gut an.

Einfach offen, ehrlich sein, und zu dem stehen was man kann und eben auch zu dem was man eben nicht kann! (wir suchten eine Sängerin für eine Rock-Coverband.....es wurden Titel vorab ausgetauscht....das Einzige was nach 2 Stunden Rumgemurske gepaßt hätte war: Kölsche Karnevalslieder (und wir haben eine Menge ausprobiert, bis eben unser Bandleader meinte: laß uns mal das machen :eek:)...da wußte die Dame die Texte und da passte auch halbwegs die Stimmlage und das Timing :rolleyes:....das hätte man sich also komplett ersparen können..
So kommt man am besten weiter...bringt ja nix, da irgendwas vorzukaspern, was man u.U. gar nicht ist und kann. Gilt für beide Teile!
Kommt eh sehr schnell meistens raus und damit ist keinem gedient!
Und alle kochen nur mit Wasser.....von daher: gut vorbereitet dahin, nicht demütig, aber auch nicht überheblich - natürlich! Und wenn es nicht paßt - dass merkst du und auch die Jungs ganz ganz schnell.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen!!! :great:
 
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Einfach offen, ehrlich sein, und zu dem stehen was man kann und eben auch zu dem was man eben nicht kann!
Und das gilt nicht nur für Sänger, sondern für alle Musiker, die einer Band beitreten wollen.
 
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Geh hin und gib dein Bestes.....der Rest wird sich zeigen
 
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Den alten Sänger kopieren wäre auf jeden Fall falsch. Ich bin ja durchaus auch der Meinung, du solltest das Engagement ablehnen, wenn sie das von dir verlangen (ausser es ist eine Coverband, die möglichst nah am Original klingen will).
Nun ja, ganz so absolut würde ich es nicht formulieren.

Wir waren im letzten Jahr zweimal in der Situation, einen neuen Sänger suchen zu müssen. Wir standen jeweils mit einem Dutzend fertiger Songs da, die wir gerne weiterhin spielen wollten. Wir haben es dann so gemacht, dass wir Aufnahmen von zwei Songs mit Gesang und zwei ohne hingeschickt haben. So konnten wir also auf jeden Fall die eigenen Ideen bewerten, und bei den zwei Liedern mit Gesang haben wir uns einfach angehört, was kam - und wenn wir der Meinung waren, wir möchten gerne, dass die mehr so bleiben wie bisher, dann haben wir das auch ganz offen so gesagt.

Wenn man einen abhanden gekommenen Gitarristen in einer bestehenden Band ersetzt, dann spielt man doch auch zumindest in der Nähe der bestehenden Parts - oder nicht? Einen Gitarristen, der dazustößt und sagt "Mir egal, was bisher war, ich spiel eure Songs so, wie ich Bock hab!", würde ich stante pede vor die Tür setzen.

Mein Tipp: Sei willens und in der Lage, deinen eigenen Stil zumindest ein bisschen (!) in die Richtung des vorherigen Sängers drehen zu können, falls die Band das wünscht.
 
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Keine Frage, wenn es zum Stil des Songs gehört ist das auch kein Problem. Aber es sollte auch nicht auf Teufelkommraus eine 1:1 Kopie des alten Sängers sein.
 
Hi,
bei allem was passiert, denke daran dass diese "Bewerbung" für beide Seiten passen muss.
 
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Eine weitere Schwierigkeit: Die Band hat mich gebeten bis nächste Woche mal ein paar ihrer Songs durchzuarbeiten - Was ich natürlich auch tue!
Die einen sehen es als Schwierigkeit, die anderen als Entgegenkommen oder Vorzug ...
Was wäre die Alternative?
Eine Session, bei der Du spontan Textzeilen und Melodie entwickelst? Kann passen, kann auch schief gehen ...
Dass die sich ein paar von Deinen songs draufschaffen? Wohl eher nicht, denn die suchen ja als Band mit ihren songs (sofern es eben keine cover-Band ist) einen neuen Sänger.

Kann man insofern auch als reelles Angebot an Dich sehen, Dich zu zeigen.

Ich glaube, bei der Frage, ob man "Ersatz" für den alten Sänger ist oder ein neuer Sänger, stellt sich das realistischerweise so ähnlich:
Wahrscheinlich dauert es ein bißchen, eh eine Neuinterpretation von songs wirklich paßt - da ist es ja in den seltensten Fällen so, dass man was anderes drüber singt und es paßt trotzdem gleich auf Anhieb - eine Band unterstützt den Sänger ja auch und das muss sich dann erst einspielen.

Ruhig mal schauen, ob einem die songs überhaupt liegen, die man rübergereicht bekommt. Ruhig mal ausprobieren, sie "in der Art von ..." rüberzubringen ... vielleicht lernt man was und sich auch neu kennen ... vielleicht ist es aber auch sofort klar, dass das nix ist ... vielleicht aber auch was, wo man das Gefühl hat: prinzipell paßt das schon und eigentlich würde ich den song auch selbst so in der Art singen - aber an den und den Stellen kann man vielleicht was anderes machen ...

Mal etwas Gelassenheit walten lassen und schauen, wie sich die Dinge entwickeln.
Geh hin und gib dein Bestes.....der Rest wird sich zeigen
bei allem was passiert, denke daran dass diese "Bewerbung" für beide Seiten passen muss.
Beides so wahr ... und der Rest, der schon geschrieben wurde, auch ... :cool:

Viel Spaß, Neugier und auf eine gute Erfahrung!

x-Riff
 
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Ich würde - um Missverständnisse zu vermeiden - mal Rückfragen, was mit "Durcharbeiten" gemeint ist. Dahinter können unterschiedliche Vorstellungen versteckt sein, von denen einige schon angesprochen wurden.
 
...und wenn du dann schon beim "Durcharbeiten" bist würde ich mich an deiner Stelle bei Gelegenheit auch gleich mal fragen, ob du dir das gut vorstellen kannst, in eben dieser Band die Sachen zu singen, die von dir erwartet werden - sprich: würde es mir Freude bereiten, das zu singen?? Denn wenn du von Anfang an nur halbherzig bei der Sache bist wäre das denke ich die schlechteste Vorraussetzung, um in eine bereits eingespielte Band einzusteigen (was ich mir ohnehin schon recht schwierig vorstelle - vor allem als Sänger).
@saitentsauber : das mit dem Durcharbeiten ist ein guter Einwand...manche verstehen darunter "anhören", andere "verstehen", wieder andere "nachvollziehen können" und die nächsten dann "alles (auswendig) singen können"...
 
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Die Band macht auf mich einen sehr guten Eindruck und deren ehemaliger Sänger war/ist ein harter Brocken.
Da sicher schon viele Leute in einer solchen Situation waren: Habt ihr Tipps?
Ich möchte ungern den alten Sänger kopieren, wohlwissend das dieser natürlich den Maßstab stellt - Eine ungewohnte Situation für mich.
Hoi Alex
Wir als Band haben Anfangs 2017 Ersatz für unsere Sängerin Alexandra (alles Alex oder was?) gesucht, welche 10 Jahre bei uns in der Band war. Alexandra hatte eine super Reibeistenstimme, welche hervorragend zu unseren Rockcovers passte.
Gerade darum waren wir völlig offen bezüglich des neuen Gesangs, denn eine 1:1 Kopie würde ja doch immer nur an Alexandra gemessen werden.

Schlussendlich haben wir uns für eine Schlagersängerin namens Manu entschieden. Sie liebt Schlager und Hardrock, ist das nicht toll? Ich liebe Menschen, die musikalisch völlig offen und tolerant sind.
Manu klingt völlig anders als Alexandra. Die Stimme ist weniger Reibeisen, dafür viel klarer.

Was ich damit sagen will: Vielleicht weiss die Band ja, dass sie keinen 1:1 Ersatz für den alten Sänger finden wird und ist offen für neue Stimmen?

Eine weitere Schwierigkeit: Die Band hat mich gebeten bis nächste Woche mal ein paar ihrer Songs durchzuarbeiten - Was ich natürlich auch tue!
Wo liegt denn da die Schwierigkeit? Ich kann mir gar keine andere Vorgehensweise beim Casting vorstellen.

Good luck. Und immer dran denken. Du bist zwar nervös, aber die Band ist es auch. Ist eine Mischung zwischen "Vorfreude" und "hoffentlich passt's".
 
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Moin zusammen,
und vielen Dank für die ganzen Ratschläge - Das hilft schon enorm.

Ich sehe es prinzipiell auch als Chance zu zeigen wie ich die Dinge angehen würde.

Als schwierig empfinde ich es, weil ich erst 2 Jahre dabei bin und noch keine Band Erfahrung habe.
Bisher habe ich auch nur Songs gecovert die man ja bereits sein ganzes Leben immer mal wieder im Radio etc. gehört hat.

Nun habe ich es mit Songs zu tun die ich seit Gestern kenne und in 6 Tagen lernen möchte!


PS. Ich kann mir sehr gut vorstellen die Songs zu singen, sie haben mich von Anfang an gepackt, passen zu meiner Range und machen unheimlich spaß :)

LG
Alex
 
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Kurze Antwort für jeden, der in eine Band einsteigen will:

bereite dich gut vor und sei du selbst. Alles andere geht mittelfristig schief.
 
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Nun habe ich es mit Songs zu tun die ich seit Gestern kenne und in 6 Tagen lernen möchte!
Was postet du dann noch hier? Ab ins stille Kämmerlein und üben üben üben :D;)

Ich drück dir ganz fest die Daumen und wünsche dir viel Erfolg!!!!!:cool::great:
 
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Einen hab' ich noch: Achte drauf, dass die wirklich gut zu deiner Range passen und wenn nicht, dann sag' das. Das wurde ja schon gesagt. Was aber noch nicht gesagt wurde - die Reaktion darauf gibt dir auch wieder, wie professionell die Band ist.

Wir hatten das mal, Wechsel von Sängerin auf Sänger mit unterschiedlichen Tonlagen, recht spontane gemeinsame Probe, und schnell die Feststellung "ups, das passt nicht, da muss die Band mal locker zweieinhalb Ganztöne hoch". Hat dann etwas gerumpelt, und war vom Arrangement nicht optimal von Beginn an, aber es ging, mal eben so "live" in der Probe. Wenn du also deinerseits die Band testen willst, kannst du sowas auch gerne einwerfen und sehen ob die Reaktion ist "nee machen wir nicht" oder "OK, brauchen aber bis kommende Woche" oder "gut, probier'n wir's mal in A#". :D

Wir haben auch immer das Angebot gemacht, ein Stück von Sänger-Kandidaten als Band grob einzustudieren, sofern uns irgendwie ein rudimentäres Lead Sheet bzw. bei bekannten Stücken die Tonart mitgeteilt wurde. Wurde selten gezogen (hat mich gewundert).
 
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Einen hab' ich noch: Achte drauf, dass die wirklich gut zu deiner Range passen und wenn nicht, dann sag' das. Das wurde ja schon gesagt. Was aber noch nicht gesagt wurde - die Reaktion darauf gibt dir auch wieder, wie professionell die Band ist.
Hier hake ich nur kurz ein. :) Prinzipiell ist das schon nicht falsch so, aber weil a) der TE laut eigener Aussage eher unerfahren ist und b) es sich um eine Band handelt, die Eigenkompositionen spielt, sollte man ehrlicherweise auch sagen:

Wenn die Mädels und Jungs auf Zuruf mal eben ihre Songs in einer anderen Tonart spielen können, sind sie höchstwahrscheinlich sehr gute Musiker. Andersrum muss das nicht unbedingt gelten - bloß, weil sie das nicht können, sind sie nicht automatisch schlechte Musiker. Ich gehe grad die Songs meiner Band im Kopf durch und sehe ehrlich gesagt nur die Möglichkeit, mittels Kapodaster ein paar Töne rauf- oder mittels Umstimmen ein bis zwei Töne runterzutransponieren. Der einfache Grund: Wir machen gitarrenriffbasierenden Grunge an der Ecke zum Heavy Metal, und so ein Gitarrenriff mit Leersaiten und gegriffenen Tönen ist nun mal äußerst schwierig mal eben so in einer anderen Tonart zu spielen. :engel:

Wie gesagt, bei Coversongs oder bei (Voll-)Profis finde ich auch, dass diese Flexibilität vorhanden sein sollte, aber bei einer stino Gitarrenband ist sie mMn kein Kriterium. :great:
 
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Einen hab ich noch: Mindestens genauso wichtig wie dein Gesang wird wahrscheinlich das Zwischenmenschliche sein. Du hast sie mit deinen Demos ja schonmal überzeugt, also werden sie nicht vor negativer Überraschung vom Hocker fallen, sobald du den Mund aufmachst. Als Band wären mir daher zwei Sachen wichtig:

1. Kann der Typ live das singen, was er auf Tape geschickt hat?
2. Hab ich Bock, mit dem die nächsten Jahre einen oder mehrere Abende pro Woche zu verbringen?

...wobei (1) nicht das Potenzial hat ein "Nein" bei (2) rauszureißen, andererseits ein klares "Ja" bei (2) aber ein wackeliges "Ja" bei (1) festigen könnte.
 
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