Unterschiede zwischen EQs und Kompressoren

D00dle
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Hallo,

ich nutze zum Aufnehmen von Instrumenten und auch Gesang Fruity Loops (FL Studio).
Dort gibt es einige Plugins, die von Fruity Loops mitgeliefert werden. Darunter auch EQs und Kompressoren. Ich frage mich schon seit längerem, wieso man noch andere EQs und Kompressoren kaufen sollte. Im Netz gibt es hunderte mit unterschiedlichsten Einstellungen. Was ist dort anders? Die Qualität? Die Genauigkeit?

Freue mich über hilfreiche Antworten

Beste Grüße
 
Eigenschaft
 
Die Programmierung der Digitalen Emulation z. B. Vintage, Modern und die Qualität der Emulation.

Heißt man sollte (oder kann) für unterschiedliche Musikrichtungen, oder möglicherweise Instrumente, verschiedene/passende bspw. EQs verwenden?
 
Kann man machen, ja.
 
Oder auch nicht.

Wenn Dir nichts fehlt an den FL Plugins lohnt die Mühe nicht. Dann mach lieber Musik..... (;
 
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Alles klar, danke :)
 
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Also rein mathematisch gesehen sind rein digitale Produkte ja (theoretisch) immer gleich. Es gibt einen fest definierten Algorithmus und der wird einfach umgesetzt.

Nun sind die ursprünglichen EQ und Compressoren analoge Geräte gewesen. Die haben die Mathematik nicht 100% umsetzen können, sondern ein Eigenleben entwickelt. Das Eigenleben hängt von den gewählten Bauteilen und vielen anderen Kleinigkeiten ab, analoge Technik halt. Jedes Produkt hat dadurch einen gewissen "Charakter". Und der wurde bei Highclass-Geräten durchaus auch geschätzt.

Einfache digitale EQ und Compressoren stützen sich halt auf den reinen theoretischen Algorhitmus (lässt sich wie eine Funktion beschreiben). Die (teuren?) Varianten umgeben sich mit ein bisschen Voodoo, es wird versucht, den Charakter von analogen Highclass-Geräten einzufangen. D. h. es werden z. B. Streuungen in das Ergebnis eingebaut, bestimmte Regler arbeiten nur unregelmäßig linear, es gibt offsets, etc. und. oder.

Wenn was gut klingt, nimm es. Aber versuch am besten, mit den Grundfunktionen auszukommen.
 
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Klingt logisch, besten Dank! :)
 
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Selbst wenn es sich 'logisch' liest, ist es dennoch zu kurz gedacht.
Algorithmus steht für eine Methode, dh eine Abfolge bestimmter Rechenregeln.
Wie diese umgesetzt werden ist nicht fest definiert - ähnlich einem Notenblatt... Musik wird erst durch Interpretation aus dem darauf notierten.

Gerade die hier angesprochene Signalverarbeitung ist an vielen Stellen mathematisch nicht einfach zu handhaben.
Standardprozessoren haben zu diesem Zweck ggf Befehlssatz Erweiterungen oder man nutzt dafür von vornherein spezialisierte Prozessoren (DSP).
Soweit einfach... wenn es nicht das Empfinden und Gehör gäbe. Es ist keineswegs so, dass eine mathematisch absolut korrekte und präzise Umsetzung ein überragendes Klangerlebnis garaniert. ;)

Aus dem Grund sind sehr viele Variationen desselben Themas im Umlauf. Welche davon einen persönlich ansprechen ist dann wiederum Geschmacksache.
 
@Telefunky Der Algorhitmus ist fest definiert, sonst wärs kein Algorhitmus :D. Aber klar, bei der Umsetzung gibt es natürlich Freiheitsgrade, nur in der Theorie ist alles einheitlich.

Die "Schönheit" des Endergebnisses liegt eh im Ohr des Hörers, deshalb goldene Regel: ausprobieren, wie es klingt. Vieles ist Gewohnheit. Schallplatten haben ja z. B. einen eigenen Klangcharakter. Einige schwören darauf ... aber wenn man es nicht gewohnt ist, mag man die MP3/FLAC vielleicht doch mehr (ich auf jeden Fall).
 
... und es kann durchaus Situationen geben, in denen man mit den Standard-Plugins zufrieden ist. Wie oben schon gesagt, wenn die tun, was Du willst, bleibe dabei und mach lieber Musik anstatt tausende von neuen Plugins auszuprobieren. Allerdings habe ich auch schonmal erlebt, wie ein anderes Kompressor-Plugin bei ansonsten identischen Einstellungen wie das standard-Plugin eine Gitarre schön im Mix nach vorne brachte. Da war der Eigencharakter dieses Vintage-Plugins äußerst passend. Bei Live-Mixes mag ich es eher, wenn EQs und Kompressoren ihre Aufgabe erledigen, ohne den Charakter des Signals allzu sehr zu verbiegen. Im Studio kommt es auf die Situation an.

Einen erfolgreichen Studio-Tontechniker habe ich mal sinngemäß sagen hören: "Habe für eine Aufgabe maximal drei verschiedenen Plugins, die Du aber in-und-auswendig kennst, so dass Du die klangliche Auswirkung von jedem Schalter und jedem Poti voraussagen kannst. Damit kommst Du weiter als mit hundert Kompressor-Plugins, die Du nur oberflächlich kennst. Und schneller bist Du so auch."
 
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das 'wie' war extra hervorgehoben, um auf die Umsetzung (nicht die Methode) hinzuweisen ;)
Aber klar, bei der Umsetzung gibt es natürlich Freiheitsgrade, nur in der Theorie ist alles einheitlich.
im Grunde lohnt die Wortklauberei nicht, aber leider zieht dieses '... ist in der Theorie alles einheitlich' seit Jahrzehnten eine Kette an Schlussfolgerungen nach sich, die Entscheidungen nicht unbedingt erleichtern.

So wie eben auch die Ausgangsfrage dieses threads:
wieso kostet da manches so viel mehr, wo doch eigentlich Mathe = Mathe ist ? :gruebel:
 
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... So wie eben auch die Ausgangsfrage dieses threads:
wieso kostet da manches so viel mehr, wo doch eigentlich Mathe = Mathe ist ? :gruebel:

Weil in der Realität der Teufel in den Details der Umsetzung liegt. Und da kann es sein, dass man sich sehr viel Mühe geben muss und einen Heidenaufwand hat, um charakterbildend und wohlklingend (!) vom Pfad der reinen Theorie abweichen zu können. Ist jetzt mal eine Vermutung von mir, es ist genauso auch sehr gut möglich, dass Marketing und der Versuch, Mojo zu erzeugen, da genauso mit hineinspielen. Aber es existieren eben hörbare Unterschiede zwischen den Kandidaten.
 
Mit Mathe hat das auch nur am Rande zu tun. Und mit einem Algorithmus ebensowenig. Wenn schon dann sind es viele Algorithmen, die auch noch ineinander verzahnt sind.

Zudem gibt es in der analogen Welt schon zahlreiche unterschiedliche EQ, die sich in Flankensteilheit, EQ Kurve und einer ganzen Menge anderer Parameter unterscheiden. Compressor natürlich genauso. Ausserdem wird ein Mathematiker nie in der Lage sein einen anständigen EQ oder Compressor zu programmieren. Ausser er ist selbst Musiker und hat ein entsprechend geschultes Ohr.

Was da alles so für Menschen dahinterstecken kann man zum Beispiel auf Klanghelm nachlesen. Da gibt es auch einige Freeware Plugins mit denen man dann mal probieren kann, ob die was anders oder besser machen als FL.

Ebenfalls lesenswert das "About me" auf der Valhalla Reverb Seite. Also von wegen einfach mal schnell einen Algorithmus nehmen und fertig ist das Plugin.
 
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@adrachin du interpretierst der Begriff Algorithmus anscheinend synonym zu Programm-Routine.
Das ist damit allerdings nicht gemeint - ein Algorithmus ist die Strategie um ein (beliebiges) Problem mathematisch zu modellieren.

Die Hintergrundinformationen auf der Valhalla-DSP Seite sind auf jedenfall lohnend zu lesen... und oft ausgesprochen humorvoll.
Bei der Umsetzung von Hall-Algorithmen treten allerdings ganz andere Probleme in den Vordergrund als bei EQs und Kompressoren. Die Algorithmen selbst lassen sich durchaus schlicht beschreiben, die eigentliche Crux liegt in den Nebeneffekten, die erst durch den virtuellen Raum entstehen.

Insofern ist es gerade dort natürlich zutreffend, dass 'man nehme mal eben...' überhaupt nicht funktioniert.
Das trifft zwar grundsätzlich auf alle Modellierungen zu, aber bei Hall ist es besonders extrem.
 
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Ich finde es merkwürdig, in manchen Beiträgen von "den" oder gar "dem" Algorithmus für EQ oder Kompressor zu lesen. Den gibt es nicht, weil es auch kein einheitliches Modell davon gibt, was genau ein EQ oder Kompressor macht. Das sind schließlich keine theoretischen Konstrukte mit einer bestimmten Anzahl von Konfigurationen und Parametern. Wenn wir heute in einem musikalischen Zusammenhang von EQ oder Kompressor, dann ist der Bezug auf historisch gewachsene Klassen von Geräten.

Diese Geräte haben mitunter überraschende, nicht beabsichtigte Eigenschaften. Der Kompressor klingt "interessant", wenn man nicht eine der Auswahltasten drückt, sondern alle vier gleichzeitig, obwohl das nie vorgesehen war. Am EQ kann man denselben Frequenzbereich gleichzeitig absenken und anheben und gerade das gibt den besonderen Klang.

Was wir Musikhörer heute als guten Klang empfinden hat sich offenbar deutlich an solche Macken historischer Geräte angepasst. Dem werden solche Plugins gerecht, die eben nicht generische Algorithmen zur Veränderung des Frequenzspektrums oder der Dynamik implementieren, sondern die den für gut befundenen Klang alter Geräte nachbilden.

Ob das so sein muss und ob man so etwas braucht, um gut klingende Musik zu produzieren? Ich bin skeptisch und finde den Vintage-Hype bei Geräten und Plugins etwas übertrieben. Ich bin was das Mixen angeht noch ganz am Anfang und habe mir vorgenommen, ohne Vintage-Feenstaub auszukommen.
 
Ich bin was das Mixen angeht noch ganz am Anfang und habe mir vorgenommen, ohne Vintage-Feenstaub auszukommen.
Natürlich kann man das machen, jedoch macht es wenig Sinn. Man fährt ja im Winter auch mit Winterreifen, weil diese Art von Reifen für eine bestimmte Jahreszeit gut geeignet ist. Klar alle sind sie rund, schwarz und haben ein Profil, aber mit manchen kommst du schneller und sicherer an dein Ziel. So ähnlich sehe ich das mit Effekten.
 
Alles richtig - wenn man aber mal das eine Plugin ausprobiert im Vergleich zu einem anderen - die "eigentlich" genau das gleiche bewirken, man sich aber beim einen Phasenschweinereien einhandelt die das andere Plugin nicht hat - dann weiss man schon, warum man auch mal was anderes nutzt (das vielleicht auch nicht ganz umsonst zu haben ist).
 
man sich aber beim einen Phasenschweinereien einhandelt

....... dann hat der Programmierer geschlampt.

Irgendwie sind hier viele Statements die genereller Natur sind und eigentlich immer nur Vermutungen oder Spekulationen ausdrücken. Keine Ahnung welchen Mehrwert die dem TE bringen sollen.

Hat eine DAW anständige Plugins ist es nur in Ausnahmefällen notwendig zu was anderem zu greifen. Irgendwelche speziellen Effekte die von DAW Plugin Pool nicht abgedeckt werden. Ich persönlich kenne FL nicht, aber wenn man in die Liste der Plugins schaut, dann sind die sehr gut sortiert.
 

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