Mich würde nur interessieren wie es klingt...
Was Du nicht nachvollziehen kannst ist, was das Taktmaß 5/5 eigentlich bedeutet.
Es kommt aber immer darauf an,
wie man Noten spielt, das Taktmaß ist einfach eine
pragmatische Erfordernis als Teil der formalen Gliederung.
Ein Beispiel dafür sah ich einmal im Arrangement eines Stücks von Pat Metheny. Dort gab es einen Wechsel von 4/4 zu 2/2. Das kann man machen, um das Lesen von Stellen mit sehr kleinen Notenwerten zu erleichtern, denn alle Notenwerte werden dabei doppelt so groß, aus 32tel werden also 16tel, aus 16tel werden 8tel usw.
Wie hört sich das dann an?
Ohne jeden Unterschied, denn der 2/2 Abschnitt enthält die doppelte Taktzahl und wird doppelt so schnell gespielt.
Daher klingt in diesem Abschnitt die 8tel dann wie eine 16tel im 4/4 Abschnitt zuvor usw.
Der Vorteil ist einfach nur die "gewohntere" Lesbarkeit der Notenwerte.
Mit deinem 5/5 Takt wäre das nicht anders.
Du hörst dann eben das, was der Komponist oder der Interpret an musikalischer Idee ausdrücken will.
Wenn es dir um ungewöhnliche Hörerlebnisse geht, bist Du je über das Taktmaß von Pink Floyds Money oder den Wechsel der Taktmaße in Peter Gabriels Solsbury Hill gestolpert? Vermutlich eher nicht.
youtube.com/watch?v=-0kcet4aPpQ
youtube.com/watch?v=_OO2PuGz-H8
Ein Lieblingsbeispiel von mir ist auch das schnuckelige Golden Brown von den Stranglers, in dem der eingeschobene Taktwechsel auffällt.
youtube.com/watch?v=AtTsky80XmQ
Ein Problem an deiner 5/5 Takt-Idee ist jedoch der musiktheoretische Aspekt. Man müsste ein ganzes System neuer Notenwerte usw. konstruieren, einen praktischen Vorteil kann ich daran aber nicht erkennen.
...was meinst du wäre der beste weg es auszuprobieren?
Wenn Du dich mit Rhythmik eingehender beschäftigst, z.B. über
Bodypercussion, dann wird dir vielleicht klar werden, dass man auch für "abgedrehte" bzw. komplexe Rhythmen kein neuartiges Notenwert-System braucht.
Gruß Claus