Erstmal Danke für den ausführlichen Beitrag.
Im Gegenteil zu deiner Meinung finde ich an langen Beiträgen überhaupt nichts Schlimmes, eher sind aussagelose Kurzmitteilungen mein "rotes Tuch" ;-)
Zu dem was du geschrieben hast:
Wären wir nun beim "Konzept".
Da stimme ich dir in weiten Teilen zu.
Lakewood hat eine gewisse Tendenz zu einem "modernen", "kühlen", "definierten" (wie auch immer man es nennen will) Klang.
So hat jede Firma ihr Konzept. Ohne funktioniert es einfach nicht. Zumindest nicht im Hochpreissektor. Würde Lakewood Martin-Kopien bauen und zum selben Preis verkaufen.. alle würden das Original kaufen.
Also bedienen sie logischerweise ein wenig eine andere Klangvorstellung.
Dennoch empfinde ich das Dreadnought-Konzept von Lakewood (das war meine ursprüngliche Frage) nicht anders, als bei anderen Firmen: Die Dreads klingen im Vergleich zu den M-Modellen wärmer, weniger höhenlastig etc
Die Idee ist dieselbe wie bei allen anderen Firmen auch: Die verschiedenen Modelle decken verschiedene Geschmäcker ab.
Lakewood hat nur ein sehr begrenztes Portfolio, was Gitarren angeht. Um bei Dreads zu bleiben: es gibt 5 Modelle. Martin listet auf seiner Homepage alleine über 50 Dreads mit Hals-Korps-Übergang am 14 Bund, den Rest wollte ich nicht mehr zählen.
Will sagen: Ja, Lakewood hat ein bestimmtes Dreadnought-Konzept, aber es ist mMn mehr eines das dazu dienen soll sich von anderen Firmen abzugrenzen, als dass es klangliche Gründe hat
Deswegen mag ich das hier:
Deshalb funktioniert das auch nicht so richtig mit der Dreadnought oder ner Jumbo mit Zederndecke-die wird eigentlich zu dick und tönt dann etwas "quakig".
auch nicht unterschreiben.
Natürlich klingt es mit Zederndecke anders, als mit Fichtendecke. Aber ich bleibe bei meiner Aussage, dass das letztlich immer noch reine Geschmackssache ist. Gibt ja auch Leute, die "quakig" mögen ;-)
"Funktioniert nicht" ist mir zu eindimensional gedacht.
Als es Musik Jellinghaus in Dortmund noch gab, gab es dort eine Kooperation mit Lakewood, wo der alte Jellinghaus dem Martin Seeliger Holz aus seinem Holzlager gegeben hat und dieser daraus Sondermodelle außerhalb der regulären Spezifikationen gebaut hat.
Mit Zederndecken, A-14 mit Mondfichte, exotische Korpushölzer etc.
Ja, die klangen alle anders als die regulären Modelle. Aber "funktioniert nicht" wäre mir da nicht häufig eingefallen..
Lakewoods werden oft als "overbraced" bezeichnet.
Die Aussage kam letztens schonmal auf und ich war (und bin immer noch) verwirrt. Vielleicht kannst du mir helfen: Wer behauptet denn sowas (oft)?
Ich hab das mal gegooglet: "Lakewood overbraced" ergibt ~170 Treffer, von denen sich (nur) die ersten beiden mit Lakewood Gitarren beschäftigen und einer davon ist der andere Beitrag hier im Forum.
Gibt es da eine eingeschworene Gemeinde, die das Overbracing zelebriert? Weil zumindest online ist davon nichts zu lesen.
(übrigens dieselbe Suche mit Martin Gitarren hat 10.000 Hits.. sind Martins also auch "overbraced"?)
Mir persönlich ist das Konzept des overbracings fremd.. was soll das bedeuten?
Lakewood überlässt da ja nichts dem Zufall, also werden die zumindest das Bracing als "genau richtig" bezeichnen. Die meisten Lakewood-Spieler wohl auch..
Würden diejenigen, die den Lakewood-Klang so mögen wie er ist, dann andere Gitarre als "underbraced" bezeichnen?
Für mich ist das so eine Worthülse für "gefällt mir persönlich nicht, aber ich würde das gerne an ein technisches Detail knüpfen, damit ich schlauer wirke".. overbraced..
Nun, es ist definitiv so, daß euch beiden dieser Klang nicht zugesagt hat.
Und hier liegst du leider komplett daneben. Meine Lakewood ist in den Top 5 aller Westerngitarren die ich angespielt hab (was ziemlich viele waren), und die anderen vier waren zumeist mindestens doppelt so teuer. ;-)