Soundcheck - EQ - strukturiertes Vorgehen?

  • Ersteller Neisgei
  • Erstellt am
Mr. Ede

Du hast ja wirklich alles auf den Punkt gebracht, deinen Post kann man sich über´s Bett hängen;):rolleyes:
 
Ich weiß nicht.... ist so mein vorgehen... kann aber sein, dass das andere Leute ganz anders handlen...

Übrigens: Bei mir klingt damit auch jeder mix irgendwie ähnlich und manchmal nervt mich irgendwas daran tierisch... ich kann dann gar nicht so genau erklären was es ist, aber bei manchen bands hat man so nach ner Stunde set das gefühl... klingt gut aber njääää irgendwie schleppt sich das und ziiiiieht sich und boa... ne keine Ahnung das ist dann schonmal komisch.... und ich habe den Eindruck das hängt auch mit meinem Mix zusammen....
 
Da sprichst du ja ein Heißes Thema an.
Wenn ich Zuhörer bin dann fällt mir immer jeder Fehler der Band, Pa, und Techniker auf, wenn ich dann selber am Gerät bin denke ich mir zwar, naja irgendwas passt nicht könnte besser sein, aber eine Lösung habe (höre) ich dann auch nicht.
Vermutlich hat man dann soviel Input ins Hirn dass man halt schwer Sortieren kann.
Wenn ich selber dran bin habe ich auch kein richtiges Gefühl für die Lautstärke, da mache ich den Pegel aus dem Bauch heraus, als Gast merke ich das viel besser.
Ich glaube da ist einfach zuviel Traffic in den Windungen:D
Ich meinte in deinem Post nicht deine genaue Vorgehensweise sondern eher Allgemein.
Und leider Düsseldorf zuweit weg für ein Unterhaltsames Bier.
 
Inzwischen "Kerken" ;)

Ja ich lieb-hasse dann auch die Situationen wo dann n Kollege anwesend ist der so locker einen raushaut a la "zieh Mal auf der Kick 95hz n bisschen weg" oder "vocals haben zu viel bei 499" o.ä...
(Damit meine ich präzise(!!!) Hinweise, nix a la "der Gesang ist zu leise"... Sowas geht mir nur auf'n driss)

... Sowas ist ätzend wenn man's dann tut und der jenige Recht hat... Dann komm ich mir immer dämlich vor...

Ich muss echt sagen dass ich erst seit ca. 3 Jahren weitestgehend völlig selbstsicher unterwegs bin...
Davor hab ich irgendwie alles erstmal angenommen und das kann einen zermürben!

Bei mir ist's schlagartig besser geworden, als ich als bandtech bei zwei Stadtfesten mit war, wo eine DER Mischergrößen der Region die technische Leitung für Ton hatte und ich ihn bat Mal drüber zu hören, weil ich nicht der Ober pro wäre...
Und nachdem der zweimal gesagt hat "nö... Alles was ich da verändern würde wäre nur noch Geschmackssache" seitdem bin ich mir sicher sehr ordentlichen Ton zu mischen bzw. "Wischen" (Tablet und so... Höhö)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Der Thread hat sich ja jetzt etwas vom strukturierten Vorgehen beim Soundcheck entfernt, enthält ja aber schon eine Menge Tipps dazu.

Ich würde aber gerne noch ein Gegengewicht zu den bisherigen EQ Tipps in den Raum werfen und davor warnen, zu sehr zu versuchen, einen Mix „dröhnfrei“ oder „sauber“ zu bekommen, so bekommt man ihn nämlich gabz schnell tot und drucklos.

Ich habe das jetzt schon ein paar mal erlebt dass Kollegen, in dem Versuch, ein Signal besonders sauber zu bekommen, zu viel weg genommen haben. Die Versuchung ist ja groß, aber ich kann nur empfehlen sich die Zeit zu nehmen zu überprüfen ob man grad wirklich nur das wegschneidet was nervt oder ob man vielleicht doch nicht gabz getroffen hat und das z.b. mit einem zu breiten Filter oder zu viel Cut kompensiert.

Auch die LoCut Frequenzen von weiter vorne finde ich zu hart: die tiefe E Saite einer Gitarre hat ihren Grundton bei 80 Hz, tiefergestimmte Gitarren sogar noch tiefer. Ein LoCut bei 120 Hz nimmt ihr das Fundament. Und lasst die Tiefmitten bei Gitarren drin! Da ist die Energie, der Druck!
Wenn’s dröhnt, würde ich immer lieber nochmal versuchen die Mikrofonauswahl und -Position zu überprüfen. (Und auch mal ohne Mikro an der Box hören, ob es schon dröhnig da raus kommt... dann kommt man natürlich ohne Cutten nicht weiter.)
 
die tiefe E Saite einer Gitarre hat ihren Grundton bei 80 Hz, tiefergestimmte Gitarren sogar noch tiefer. Ein LoCut bei 120 Hz nimmt ihr das Fundament. Und lasst die Tiefmitten bei Gitarren drin!
Das mag alles richtig sein, wenn nur die Gitarre da ist. Sobald sich aber andere Instrumente dazu gesellen, z.B ein Bass, dann sollte man imho entscheiden welches Instrument in welchem Frequenzbereich dominant sein soll. Sonst wirds nur ein Brei. Da ist es mir im Zweifelsfall egal was ein Einzelmusiker an Vorstellungen zu „seinem Sound“ hat. Ich soll in der Regel eine Band mischen und nicht eine Gitarre.
Und Dröhnen ist für mich immer negativ zu bewerten. Dadegen werde ich immer etwas tun. Ich gebe dir recht, man kann einiges bewerkstelligen durch Veränderung der Positionen von Klangquelle und Mikrofon. Allerdings ist dem auch eine Grenze des Machbaren gesetzt. Dann kann man auch am produzierten Signal korrigieren. Denn auch die Klangregelung eines Amps zB kann zur Korrektur verwendet werden. Hilft viel mehr als am Pult zu kurbeln, da man ja auch den Bühnensound verbessert.
Ich mach mir zuerst mal den Mix so klar es geht und erzeuge dann durch gezieltes „Freigeben“ bestimmter Instrumente in entsprechenden Frequenzbereichen für Druck, sofern der durchs Arrangement überhaupt vorgegeben wird.
 
Natürlich muss man es im Kontext betrachten. Aber- und dabei bleibe ich (übrigens als Tonmann, nicht als Gitarrist...) - ist es grad bei Genres, in denen die verzerrte Gitarre eine tragende Rolle spielt, wichtig, dass da Energie übertragen wird. Und oft haben Tonleute einen natürlichen Respekt davor, wenn’s mal n bisschen rumpelt und nehmen eher zu viel als zu wenig weg.
Natürlich muss man gegen Dröhnen was machen. Aber nicht gegen den Druck ;)

Ähnliches Thema: weiter vorne steht, dass jemand lieber in Kauf nehmen würde dass die Stimme dünn klingt als dass die Sprachverständlichkeit leidet. Das käme für die Gesangsartisten, die ich laut machen darf, nicht in Frage. Es muss beides möglich sein (und ist es ja auch fast immer). Wenn die Stimme dünn klingen muss um Sprachverständlichkeit wieder her zu stellen liegt das eben oft daran, dass an den falschen Stellen zu viel und zu breit gezogen wird. Naja- und am zu lauten Monitoring :)
 
Bei der Frage "wer muss eigentlich wem Platz machen im Mix" gehe ich nach den sog. Moneychannels vor - also wofür haben die Gäste heute eigentlich den Eintritt bezahlt? Das ist bei westlicher Musik üblicherweise der Gesang, und dem muss sich bei mir alles unterordnen. Hätte ich in meinem Leben jemals das Glück gehabt, einen Künstler wie Gary Moore, Jan Cyrka o.ä. zu mischen, steht natürlich die Gitarre im Vordergrund, und dem muss der Rest sich unterordnen.

Früher habe ich auch hauptsächlich cleane Mixes erstellt und dann selektiv bei einigen Kanälen noch etwas den Druck erhöht (hauptsächlich Bassdrum und Bass), das klang schon nicht verkehrt. Aber in den letzten Jahren habe ich gelernt, dass es ganz gut passen kann, wenn man noch eine gewisse Schippe Dreck im Mix beibehält. Ich lasse also z.B. den tiefen Toms, insbes. den Standtoms und den Gitarren mehr Raum in den Tiefmitten, so viel, dass der Gesang so grade eben noch nicht darunter leidet. Auch bei Soulbands z.B. lasse ich der Hornsection mehr Raum in den Tiefmitten. Heute gehe ich halt viel näher an die Grenze zum Verschwimmen ran, die Mixes klingen dadurch voller, reichhaltiger. Allerdings, und darauf lege ich Wert, ich muss es immer noch unter Kontrolle haben, soll heissen, ich suche mir für viele Instrumente schon im Soundcheck ein paar wichtige EQ-Frequenzen, die ich später nutze, um z.B. bei einem Gitarrensolo der Gitarre mehr Biss und mehr Körper zu geben, oder um einer Trompete so ein richtiges "Schallern" zu verpassen, wenn das zur Musik passt.
 
Also ich glaube wir sind uns ehh alle einig, dass ne Deathmetalband auch hinsichtlich des "Drucks" anders klingen muss als eine Top-40-Covertruppe....

Was ich beschreibe trifft eher auf "nette" Musika zu und weniger auf Musik aus dem seriöseren Metal....

Was ich da (aber hier kommt es IMMENS auf Band und Arrangements an, denn hier wird ja üblicherweise weniger gecovert) aber trotzdem gerne habe ist, dass ein deutlicher Unterschied zwischen "Bass spielt mit" und "Gitarren spielen Solo" wahrnehmbar ist....

und auch das erreiche ich (je nach Bandsound) durch ausdünnen in den Tiefen Mitten.. ne wirkliche "Brettheavykrassdowntowndjentgitarre" würde ich jetzt auch nicht bei 120Hz cutten....
 
Volle Zustimmung. Allerdings meinte ich in meinem Post auch durchaus Soulbands, gemäßigte Coverbands und sowas:

Die mische ich morgen Abend:
Und das ist vom Mai (allerdings hört man fast nur den Monitormix, weil der Kameramann auf der Bühne rumgelaufen ist - aber das Publikum geht schön ab - ab 3:10 hört man dann auch mal den PA-Sound):

Alles total untrue, was ich da mische :)
 
Klar.... ich mach sowas auch nur noch selten... erstens machen die meisten Bands (die ich so erwische) keinen Spaß, weil sie mir zu schlecht sind (spielerisch) oder zu schlecht klingen (soundmäßig) oder zu schlecht zusammen spielen (arrangements) und zweitens ist das mit den Gagen/Kohle immer so eine Sache und entsprechend sind die Locations dann auch unterirdisch....
Das macht mir dann schlicht keinen Spaß.... Wobei ich kürzlich nochmal ne sehr coole Metalkapelle (Crud hießen die), da waren die Gitarren von sich aus schon sehr unbassig....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hätte ich in meinem Leben jemals das Glück gehabt, einen Künstler wie Gary Moore, Jan Cyrka o.ä. zu mischen, steht natürlich die Gitarre im Vordergrund, und dem muss der Rest sich unterordnen.
Ich hab bei in mal den Robben Ford gehört. Da hat es der Techniker definitiv mit dem Moneychannel übertrieben. Ausser einer Sägezahn Gitarre war da nicht mehr viel. Ich bin nach der zweiten Nummer gegangen, laut der Hartnäckigen wurde es aber nicht besser. Auch bei Jamiroquai hab ich mal fluchtartig das Gelände verlassen.
BTW: Bei mir sinds eher solche Geschichten:



(Alles von meiner "Sommerresidenz")
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hab bei in mal den Robben Ford gehört. Da hat es der Techniker definitiv mit dem Moneychannel übertrieben. Ausser einer Sägezahn Gitarre war da nicht mehr viel.

Aus dem Grund habe ich mal nach weniger als 30 Minuten ein (voll bezahltes) Albert Lee Clubkonzert verlassen. Mir bluteten die Ohren, und es machte mir weder als Gitarrist noch Tonmensch da Spaß. Leider hatte ich damals noch keine Elacins.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben