Chartlandschaft - alles nur noch Rap?

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DenkerundBanker
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Wollte mal fragen, wie ihr zur aktuellen Chartlandschaft steht. Wenn ichmir so die Charts angucke, dann sehe ich nur noch Capital Bra, RAF Camorra, Gzuz und Co. Früher in den 90ern war es sehr ungewöhnlich aber es kam trotzdem ab und zu vor, dass ein Interpret mit zwi Singles gleichzeitig inden Album oder Single Charts war. Heute sind fast die ganzen Charts nur noch von vier bis fünf Artisten domniert. Krass oder?

Singlecharts heute

Singlecharts 90er
 
Eigenschaft
 
Ich höre keine Charts oder Radiomusik aber auch mir fällt auf, dass die Hörproben "HipHop & Rap" hier im Board sehr stark frequentiert sind ...

Zum Glück habe ich über die Jahre genügend Musik gesammelt, die mir gefällt und ich bin auf "Aktuelles" nicht angewiesen.
Einzig im Jazz-Genre beobachte ich noch die Neuerscheinungen. Mag an meinem Alter liegen.

Wenn ich "Härteres" hören möchte, greife ich auf die 70er zurück ... Hendrix, Led Zep, Deep Purple, Who etc etc etc
 
Der ganze top 50 Chart Kram kann man finde ich persönlich sich seit Jahren schon nicht mehr anhören. Klingt fast alles gleich und über produziert.

Ich halte es da wie @peter55 höre so gut wie keine top 50 Musik mehr und greife auf meine gesammelten Werke zurück bzw bediene mich an Neuerscheinungen abseits des Hardcore Mainstream.
 
Wollte mal fragen, wie ihr zur aktuellen Chartlandschaft steht.

Charts dokumentieren lediglich, was die breite Masse über bestimmte beobachtetet Kanäle in einem bestimmten Zeitraum am meisten "konsumiert". Um "Musikhören" dürfte es sich da heute nur noch in den wenigsten Fällen handeln. Daher hat das heute noch weniger Aussagekraft, als früher. Daher interessiert es mich auch nicht, wer da drin steht. Und ganz sicher sind Charts für mich keine Vorgabe, was ich zu hören habe. Das heißt nicht, dass mir nicht auch das ein oder andere Lied aus den Charts gefällt. In der Regel werde ich aber eher weit abseits davon fündig. Und da gibt es auch viele aktuelle gute Sachen. Mein Ding ist es daher auch nicht, mich nur in die Vergangenheit zu flüchten. Wobei ich die Perlen aus dieser Zeit auch gerne hochhalte.

Also, Charts haben mich in den 80er und 90er Jahren nicht interessiert, und das tun sie heute auch noch nicht. Nur heute meide ich auch das Chart-Radio konsequent, einfach weil ich davon echt körperliche Beschwerden bekomme...

Gruß,
glombi
 
Die Jugend hört heute halt Rap, Hip Hop und co. Die Leute bis etwa 25 sind noch am stärksten an (neuer) Musik interessiert, was sich, wie bei den meisten hier vermutlich auch, in einem aktiven Konsum (Kauf-)Verhalten äussert.
Die Älteren sind in der Regel, Ausnahmen gibt es immer, nicht mehr so aktiv dabei und hören Musik vorzugsweise über das Radio. Sieht man gut an den sich diversifizierenden Radiosendern seit vielen Jahren.

Die Albumcharts zeigen ein etwas anderes Bild. Das "Album" kaufen vorwiegend die Älteren und da sieht die Sache leicht anders aus.
 
Erstens: Ja, Rap/HipHop sind als Genres federführend und dominierend... von wenigen Weltstars mal abgesehen.

Aber auch: Nu mal langsam.

- Tanzmusik war auch in den 1990ern reichlich vertreten. Sind Dr. Alban und Haddaway (und Snap! und und und) so viel anders als die diversen DJs und sonstigen Tanzmucker heute?
- Ariana Grande und Konsorten sind halt die Whitney Houstons usw. der heutigen Zeit - R&B war immer auch dabei.
- Platz 16 - Imagine Dragons. Auch kein Rap.
- Und anstelle von "Verdammt ich lieb dich" hatten wir gefühlte 97 Jahre "Atemlos durch die Nacht".

Nicht vergessen würde ich zwei Dinge:
- Charts heute sind viel schnelllebiger als damals. Wenn z.B. Ed Sheeran ein neues Album rausbringt, dann sind in den Charts auch gerne mal 5 oder 7 der 10 Songs des Albums vertreten
- Mit Musik Geld verdienen ist auch nicht einfach. Schau mal, wer so auf Tour geht und wo die Konzerte schnell ausverkauft sind und wer die Stadien vollkriegt - auch ein anderes Bild

Ein 1:1 Vergleich ist also kaum möglich.
 
Interessiert mich null, hat mich noch nie interessiert. War früher in der Arbeit schon immer total genervt wenn zwischen Werbung 10mal am Tag
z.B. "modern talking" kam. Zuhause hörte ich dann meist Jazzwelle plus, gibts auch schon lange nicht mehr.


Bedingt durch die ganze Werbung, Chart rauf-undrunterspielerei und Fußballergebnisse die mich nicht interessieren höre ich mittlerweile fast kein Radio mehr,
vielleicht mal Deutschlandfunk oder Klassikradio.

Viele Grüße
 
ich zitiere mal 1:1 @peter55 , weil es mir exakt auch so geht:

Ich höre keine Charts oder Radiomusik ***

Zum Glück habe ich über die Jahre genügend Musik gesammelt, die mir gefällt und ich bin auf "Aktuelles" nicht angewiesen.
Einzig im Jazz-Genre beobachte ich noch die Neuerscheinungen. Mag an meinem Alter liegen.

Wenn ich "Härteres" hören möchte, greife ich auf die 70er zurück ... Hendrix, Led Zep, Deep Purple, Who etc etc etc

Gruss
RJJC
 
Kleine Anmerkung am Rande: Ich finde es schade, dass viele von Euch die "Ohren zumachen".

Es gibt auch heute verdammt viel neue und tolle Musik! Die macht es vielleicht nicht in die (deutschen) (Mainstream) Charts, hat aber ihre Anhänger (und das zurecht) und ist wie gesagt zum Teil absolut spitze!

Ich kann jedem Musiker nur empfehlen, nach wie vor ein offenes Ohr zu haben und mal reinzuschnuppern was es so gibt. Tipps dazu sind neben dem von mir wirklich geliebten UNCUT-Magazin (aus UK) zwei Podcasts: (1) New York Times Popcast und (2) NPR All Songs Considered. Die Kollegen decken ein breites Spektrum ab, natürlich von den "heute Wichtigen" bis hin zu den "von Kritikern gemochten" und "Neues von Alten".
 
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Kleine Anmerkung am Rande: Ich finde es schade, dass viele von Euch die "Ohren zumachen".
Es gibt auch heute verdammt viel neue und tolle Musik!

:great:

Ich muss sagen, Du sprichst mir bei mindestens 90% der Themen aus der Seele. Nur kannst Du Deine Position besser beschreiben, und Du hast scheinbar auch mehr Zeit zum Schreiben... :prost:
 
Kleine Anmerkung am Rande: Ich finde es schade, dass viele von Euch die "Ohren zumachen".

Sorry, aber Hippel-Hoppel oder (Gangsta-) Rapp kann ich als Musiker einfach nicht ertragen und DJs, die nur mp3s unters Volk prügeln, ziehe ich mir auch nicht rein. Das sind für mich keine Musiker - da fehlt das Handgemachte.

Aber zum Glück gibt es noch gutes Zeug für meine Ohren - außerhalb der Charttabellen.
 
Es gibt auch in der Hiphop-Welt Leute mit Anspruch bei denen es nicht nur um Nutten/Waffen/Drogen geht.
Und das schon seit Beginn der Musikrichtung.
Gzuz ist halt toll bei der kaufkräftigen Jugend.
Jedenfalls hat er verstanden wie man an Geld kommt.
 
*** Ich finde es schade, dass viele von Euch die "Ohren zumachen".
Es gibt auch heute verdammt viel neue und tolle Musik! ***

Da hast du völlig Recht!

Allerdings heißt "nicht (mehr) Charts / Radiomusik hören" nicht automatisch auch "Ohren zu machen".

Bei mir ist es im Gegenteil so, dass ich durch den Radiomüll extrem hungrig nach gutem / originellem Input bin.

Doch diese Künstler haben heute (und auch schon länger) leider kaum Airplay...

Gruss
RJJC
 
Na dann sind wir beieinander. Radio höre ich nicht mehr, seit ich das (werbefreie und mit starken Spartensendern ausgestattete) SiriusXM Satellitenradio nicht mehr bekomme, das habe ich in USA wirklich genossen.

Ich folge der einen oder anderen spannenden Playlist auf Spotify, und den Künstlern die mich interessieren - immer erweitert über neuen Input aus den diversen Podcasts und Magazinen. In den deutschen Charts taucht da nix von auf, in den US-Spartencharts sollten man aber mal schauen, da gibt's abseits des totalen Mainstream nach wie vor Gutes:
https://www.officialcharts.com/charts/americana-albums-chart/
 
Tja. Die 90er waren auch Mein Jahrzehnt. Da bin ich groß geworden bzw musikalisch "herangewachsen". Was damals an "Gitarren-Musik" am Start war, hervorragend. Natürlich sind auch die Euro-Dance+Konsorten nicht zu verachten. Die kann ich mir heute noch gerne mal anhören-damals nicht, heute find ich es teilweise kultig. Aber Heute, vor allem im normalen Radio: Langweilig. Einheitsbrei. Massen-Taugliche Musik eben. Riskio geht eh keiner mehr ein. Von daher. Dank der "Visions" bleibe ich aber am Ball, was Gitarrenmusik angeht. Und zum Glück ist mein CD Regal auf Grund der letzten 50-60 Jahre hervorragender Musik gut gefüllt.:hat:
 
hab eigentlich kaum was gegen neue/andere Mukke.
Aber diese Gangster Attitüde von wegen ich war im Knast und bin die Gefährlichkeit in Person
da muss ich dann doch hin wieder prusten wenn man sich die Bübchen anschaut :D
 
hab eigentlich kaum was gegen neue/andere Mukke.
Ich auch nicht. Man muss auch die Ohren offen halten. Es ist und bleibt ja Geschmackssache, und da muss ich für mich zur Zeit eben sagen. NEIN. Zumindest auf das Thema Radio/Charts bezogen. Ist nicht meine Welt. Bin aber auch schon alt :)
 
na solang der Rollator gut geschmiert is geht des ja :D
 
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...jaja, der Sprechgesang, würde mich aber mal über'ne Talking-Blues-Nummer im Radio freuen...
 
...jaja, der Sprechgesang, würde mich aber mal über'ne Talking-Blues-Nummer im Radio freuen...
...so wie sich mein Papa mal über eine Rock'n'Roll-Nummer im deutschen Nachkriegs-Radio der späteren 1950er Jahre gefreut hätte.

Anders gesagt: Die Tatsache, dass man mit der Chart-Musik (oder der Musik die die eigenen Kinder bevorzugen) nichts anfangen kann, belegt nur einen Fakt: Man wird alt! Dieser Umstand belegt NICHT, dass die Musik "heute" viel schlechter ist als die "damals".

Der Faktor "ich finde das gut, was ich in den wichtigen Teenager- und Junger-Erwachsenen-Jahren gut fand" ist nicht zu unterschätzen. Und genau so, wie ich schon damals Freunde hatte, die mit vielen aus UK importierten Indie-Scheiben weit abseits des Mainstream unterwegs waren (und in unserer Kleinstadt-Community durchaus prägend was die vielen Mixtapes, die damals noch anders hießen, anging), gibt es auch heute (auch junge!) Leute, die ihr eigenes Ding machen und nicht das gut finden, was alle gut finden "sollen". Ich würde sogar sagen, dass die Mainstream-Charts wegen unterschiedlicher Bewertung von Streaming usw. nicht die Realität abbilden. Früher war es einfach: Plattenverkauf + Radio-Airplay, beides eindeutig messbar. Heute? YouTube-Aufrufe sind nur zum Teil landesspezifisch messbar, bei Spotify und Apple Music usw. muss man auch die Verfügbarkeit/Verbreitung mitberechnen, Internet-Radio gibt's auch noch und das international/grenzenlos... konventionelles Radio spielt bei der musikrelevanten Zielgruppe doch eine immer weniger bedeutende Rolle... nicht so einfach das alles.
 
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