most underrated amps - Eurer Erfahrung nach unterbewertete Verstärker

  • Ersteller coolaclark
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Nein, ich habe ein NG51. Das klingt gut ,aber es ist auch recht aufwendig es in guten Zustand zu halten.

Ich würde da eher mal einen M40 kaufen anstatt den M80 umzubauen. Gottseidank laufen meine Röhren noch einwandfrei.

Die Hohner Orgaphon Amps zählen auch zu den unteschätzten Produkten aus deutscher Fertigung.

Kennst du vll zufällig die Echolette Leslies und kannst was dazu sagen?

Ein anderer , imho auch sehr unterschätzter Amp der ähnlich "schnell" dreidimensional und groß klingt sind die Hiwatt DLR100 und DLR50. So einer wäre mal ne Anschaffung wert.


grüße B.B.
 
Größter Fehler der Verkäufer war, ihm den Metall Namen Blutsturz zu geben und damit Gain zu suggerieren, den er nicht hat ...

Größter Fehler der Einkäufer war, das unglaubliche Potential als ehrlichen 18 W Blues Amp nicht zu erkennen ... @McCoy

Und so hat er es nie offiziell in den Markt geschafft. Zum Glück ist mir bekannt, wo einer der Prototypen steht :)

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Gruß
Martin
 
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Hi,

die Ampeg Amps mit dem "Zündschloss", die Lee Jackson designt hat, waren richtig geil. Es gab Ein- Zwei- und Dreikanaler, ich glaube nur als Topteil. Soundmäßig klangen sie nach schwer aufgebrezeltem Marshall. Wurden mWn von 1991-1995 gebaut, aber vom Markt nicht so richtig anngenommen. Wer sich keinen Friedman leisten kann, sollte ruhig mal nach einem VL502, 503 oder 1002 Ausschau halten.

Ebenfalls sehr positiv in Erinnerung habe ich die am Markt ziemlich untergegangenen Vox CCP-Amps (AC50 und AC100, Topteil und Combo). Vor allem der Cleansound ist bis heute mein Klangideal geblieben, über eine Greenback 4x12 klang das transparent, brillant, aber nicht dünn, sondern warm und schon ohne Effekte richtig dreidimensional :love:. Kanal 1 kommt aber auch angezerrt toll rüber. Der zweite Kanal war durch und durch Rock - ziemlich gnadenlos in der Reaktion, nicht unbedingt weich und singend. Auch bei maximalem Gain dafür ein sehr durchsetzungsfähiger Rhythmussound. Und für Leads kann man ja mit einem Zerrer noch das nötige dazugeben. Das ziemlich einzigartige ist aber die Kombination eines solchen eher rauhbeinigen Heavy-Sounds mit einem derart tollen Clean-Channel. Die Amps, die ich sonst aus der Richtung kenne, haben mehr oder weniger einen Clean-Kanal, der halt auch da ist, weil man ihn manchmal braucht.

Gruß, bagotrix
 
Nein, ich habe ein NG51. Das klingt gut ,aber es ist auch recht aufwendig es in guten Zustand zu halten....

Bandechos sind eben eine elektromechanische Tour de Force.
Aber sie "schlurren" so schön.


... Ich würde da eher mal einen M40 kaufen anstatt den M80 umzubauen. ...

40 Watt sind aber eben nicht das Selbe wie 80 Watt.

... Gottseidank laufen meine Röhren noch einwandfrei. ...

Was sich naturgemäß ändert, wenn man ihn benutzt.
Daher lasse ich die Finger von Amps mit nicht mehr wirklich erhältlichen Röhren.

Bei mir stehen auch so schon weit mehr Amps rum, als ich regelmäßig nutzen könnte.
Da brauche ich nicht auch noch reine Museumsstücke.

... Die Hohner Orgaphon Amps zählen auch zu den unteschätzten Produkten aus deutscher Fertigung. ...

Die funktionsfähigen(!) Vollröhrenteile, die ich bisher gesehen und gehört habe, waren allerdings fein.

... Kennst du vll zufällig die Echolette Leslies und kannst was dazu sagen?

Nein, habe ich nie gehört.

... Ein anderer , imho auch sehr unterschätzter Amp der ähnlich "schnell" dreidimensional und groß klingt sind die Hiwatt DLR100 und DLR50. So einer wäre mal ne Anschaffung wert.

DLR100 und DLR50 kenne ich nicht, Google liefert auch nix dazu (DLR ist doch auch das Kürzel für Deluxe Reverbs?).

Falls Du die Hiwatt Custom DR 103 (100 Watt) und 504 (50 Watt) meinst, die sind sicherlich nicht unterbewertet, sondern phantastische Klassiker (ich sage nur The Who!) und für mich leider unbezahlbar.
Einmal durfte ich einen 50er mit 2 x 12 Zoll spielen, was für eine Macht.

Und für einen 200-Watt DR 201 mit den passenden Boxen würde ich sogar einen Ampeg SVT stehen lassen.
Guckstu hier
 
Fender Bassbreaker 18/30,
ein geniales Konzept, sehr guter Klang, insbesondere wenn man die original Röhren auswechselt. Und ein durchaus machbarer Preis.
 
Fender Bassbreaker 18/30,
ein geniales Konzept, sehr guter Klang, insbesondere wenn man die original Röhren auswechselt. Und ein durchaus machbarer Preis.

ich glaube Fender hätte sich einen Gefallen damit getan, die Optik etwas mehr Fender-esque zu gestalten
 
Stimmt, in blonde hätte er mir auch besser gefallen.
 
Die Bassbreaker würde ich aber nicht als underrated sehen, die kommen doch gut im Markt an?
 
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...geht so, die werden sehr verschleudert.
Ich habe das 45W Topteil und der hat innerhalb von 3 Wochen nach Kauf den halben Wert verloren. Und ich habe den schon mit Rabatt gekauft.
Und das konnte ich überall beobachten. (Thomann, Reverb, etc) Bei einem Verkaufsrenner würden die Händler das nicht machen.
Auch den 18/30 habe ich günstig geschossen, also im Handel nicht auf dem Privatmarkt.
 
Mag ja sein, aber die haben nach Markteinführung ne Zeit lang n richtigen Hype gehabt, und sind in ihrer Rolle jetzt relativ fest drin.
Preis kann sich aus Tausend Gründen verändern, vielleicht auch wegen der Absatzzahlen, weil man ja die Kosten dann schneller als erwartet reinholt.

Die sind auf jeden Fall nicht unbekannt genug fürn Geheimtipp.
 
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Oh, muss ich den Beitrag nun löschen? Ich dachte auch underrated bedeutet eher unterschätzt als Geheimtipp.
Und die werden definitiv unterschätzt.
Einen Geheimtipp habe ich aber auch
Nocturne Blondeshell: ein Amp, fast baugleich wie ein 63er Fender Bassman, allerdings mit Reverb.

Blondeshell2016sw.jpg
 
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Moin,

ich werfe gerne die Mesa Stilettos in den Ring. Habe den Ace und den Deuce Stage One mit Hollywood Mod. Beide waren absolute Schnapper, der Ace neu für 900 € weniger als regulärer Straßenpreis und der Deuce Stage I für 800 € im originalem Zustand (mit falschem Fußschalter ;)). Die Marshalls unter den Mesas, die super Clean, rotzig Crunchig und übelstes Core können. Jeder Kanal hat drei Voicings. Mesa hatte nur den Fehler gemacht, dass die Stage I Amps viel zu wenig Gain hatten, da war maximal Hardrock ohne Pedal drin. Der Amptech hat dann einen Wiederstand umgangen und siehe da: ES LEBT. Die Vorstufe soll einem Soldano (welchem auch immer) sehr sehr ähnlich sein. Sehr rotzig und harsch, nicht so "glatt" wie die "amerikanischen" Brüder der Rectifier-Serie. Der verweilt nun als Recordingamp. Der Ace ist seit bestimmt 6 Jahren im Proberaum. Ich liebe diesen Amp, die Stage II Variante, da hatte Mesa aber schon verloren. Die Stilettos waren da schon Ladenhüter.

Jedes mal, wenn ich mir überlege, dass ich einen Marshall bräuchte (aktuell mag ich die DSL-Serie gerne hören), schalte ich meinen Amp und Interface an und vergesse die Marshalls recht flott wieder.

Den Triple Crown von Mesa würde ich als Nachfolger handeln. Die Stielttos und Triple Crowns klingen sehr ähnlich.
Ich hoffe mal, dass mich beide noch bis ins Grab begleiten ;)

Dann hätte ich noch einen Crate BlueVoodoo 60 im Angebot. Sehr günstig mit passender Box. Den nutze ich gerne für Thrash, auch harsch aber nicht rotzig, amerikanischer in der Tonformung. Der Clean-Kanal gefällt mir sehr gut, der ist ne echte Überraschung in Richtung Fender-Clean. Nett ist, dass jeder Kanal ein eigenen Federhallregler hat. Etwas nervig ist, dass der Presence-Regler für beide Kanäle greift. Als Metalbrett sehr zu empfehlen. Allerdings sind die Crates ja scheinabr nicht mehr das schwarze unter den Fingernägeln auf dem Markt wert. Ich hätte gejubelt, ware dies mein erster Amp gewesen (das war nach dem obligatorischen Marshall MG15 ein Crate V33 Head). Aber vermutlich hätte ich den BlueVoodoo nicht zu schätzen gewusst.
 
Größter Fehler der Verkäufer war, ihm den Metall Namen Blutsturz zu geben und damit Gain zu suggerieren, den er nicht hat ...

Größter Fehler der Einkäufer war, das unglaubliche Potential als ehrlichen 18 W Blues Amp nicht zu erkennen ... @McCoy

Und so hat er es nie offiziell in den Markt geschafft. Zum Glück ist mir bekannt, wo einer der Prototypen steht :) ...

Ja, manch geiler Amp stirbt auch an miesem Marketing oder schlechtem Timing.
Und/oder daran, dass Gitarristen ihn nicht verstehen bzw. schlecht über ihn sprechen, ohne ihn je gehört, geschweige denn gespielt zu haben.

In diesem Sinne und zurück zum Thema unterschätzte Amps:

Ich nominiere den

Marshall Studio 15, Modellnummer 4001 - Idee und Realisation



Die Idee war laut Jim Marshall, Profi-Gitarristen einen gut transportablen Amp anzubieten, mit dem im Studio die "typischen Marschallsounds" (Plural!) reproduziert sowie individuellere Sounds erzeugt werden können.
Ohne Riesenstacks herumwuchten zu müssen, ohne dass es in englischer Einstellung Trommelfelle oder empfindsame Studio-Mikrophone malträtiert.
(Damals noch kein wirkliches Thema, aber ein LoWatter spart natürlich auch Strom und verbessert die CO2-Bilanz eines Gitarristen.)

Dazu musste der Amp auch Folgendes bieten:
+ zeitgemäße Gainreserven (für Mitte der 1980er)
+ zupackende, also aktive Klangregelung (für verschiedenste Sounds eben)
+ wenig Nebengeräusche (auch in englischer Einstellung, Studio eben)

Verzichtet wurde auf:
1. Hall - dafür gibt es in jedem Studio mehr als genug tolle Gerätschaften.
2. Zweikanalige Vorstufe - braucht man beim Tracking im Studio nicht.
3. Großes Gehäuse bzw. mehrere Speaker - wozu, wenn man sowieso immer nur einen davon abnimmt oder verschiedenste Boxen nach Wahl anstöpseln kann, wie es gerade gefällt?

All das ergibt meines Erachtens perfekten Sinn, und wurde ziemlich gut umgesetzt:

Kleiner Koffer, halboffen, Innenmaße 41 x 47,5 x 20 cm (H x B x T),
Gewicht gute 17 kg (*hust* ok, auch daher der Spitzname Little Fatty)

Front:
Gain (3 mV Empfindlichkeit, sollte reichen)
Treble (10 kHz, +10/-8 db)
Mid (500 Hz, +13/-20 db)
Bass (50 Hz, +/-10 db)
(also die klassischen Marshall-Frequenzen, aber eben auch aktiv boost-bar)
Output level (Master Volume)

Innen:
80er-Idustriestandard-Platine für den "kalten Kram", geschätzt handbestückt
Röhrensockel und Trafos am Chassis montiert
Drake-Transformer
2 x ECC 83/12AX7
2 x 6V6
Leistung: 15 Watt bei 1% THD bis zu 29,5(!) Watt bei 40% THD
Ein 12-Zoll-Speaker (Marshall by Celestion G12 Vintage, 8 Ohm, 60 Watt)

Hinten:
Headphone Out( nicht frequenzkorrigiert(autschn!), dort kann man zum leisen Üben auch den Speaker stöpseln)
Speaker out
Line out asymetrisch Klinke (post Master)
Line Out symmetrisch XLR (post Master)
Very cool: Wird der Speaker ganz abgezogen, schaltet der Amp einen Drahtspulen-Lastwiderstand zu - schwupps, ist der Amp ein Preamp mit Endstufen-Zerre.

Kostenpunkt um die DM 1.300,00.
Dieser Amp kam ca. 1985 auf den Markt und wurde durchaus fett beworben sowie positiv getestet.

Hier ein Bild des Amps in seinem ursprünglich gedachten Habitat:

maxresdefault.jpg


Fate Kicks In ...



Aber ... 1985, das war eben die Zeit, als die JCM 800-Serie, MESA Boogies oder Soldano der "heisse Scheiss" waren,
als auch noch die letzten altehrwürdigen Marshall-Tops von Ampschraubern rund um den Globus auf mehrkanalig, mehr Gain und Mastervolume umgestrickt wurden,
als die ersten digitalen 19-Zoll-Multieffektgeräte zu halbwegs normalsterblichen Preisen auf den Markt kamen,
als Bob Bradshaws Switchingsysteme die komplexen Effekt-und Endstufenkühlschränke mit multiplen Amps der großen Gitarrenstars verschalteten,
als sich in Deutschland Thomas Reussenzehn mit z.B der 4,5-kanaligen, midifähigen Doubletwin-Vorstufe sowie den 2 x 50 bzw. 2 x 100 Watt-Röhrenendstufen in 19-Zoll-Format einen Namen machte ...

Tja, um die lange Geschichte etwas kürzer zu machen:
LoWatt war 1985 kein Thema.
Big was beautiful (bei Ampstacks und Wattleistung genauso wie auch bei den Frisuren im Rockgenre).
"Kompliziert" war "das neue Cool" in Sachen Gitarrenverstärkung -
einen AC30 konnte man je nach Zustand und Baujahr für irgendwas zwischen 300 und 700 DM kaufen, einen SF Twin Reverb für irgendwas zwischen 500-800 DM.
Und eh' klar: selbst deren 30 bzw. 100 Watt plus 2 x 12er, ggf. mit Hall sind natürlich viiiiiiiiiel besser als 15 Watt plus 1x12 ohne irgendwas.

Den Studio 15 wollte seinerzeit also kaum jemand haben.
Es wurden von 1985 bis 1990 zwischen 450 und maximal 600 Exemplare gebaut, genauere Zahlen finde ich nirgends.
Ein kommerzieller Flop, der nach 1990 schlicht verramscht und dann vergessen wurde.

Ein Sammlerstück?
+ Selten ist der 4001 definitv.
+ Es ist der einzige Marshall, der je mit 6V6-Röhren gebaut wurde.
+ Für diesen Amp wurde mit dem Name: G12 Vintage der Vater des heute extrem verbreiteten Vintage 30-Speakers entwickelt und erstmals angeboten .
Marshall scheute wohl das Risiko, dass die Benutzer den bis dato "amtlichen" G12 H 30 (nur 30 Watt) mit diesem Amp kaputtblasen (Garantiefälle, Rufschaden etc.).
+ Meines Wissens war dies der erste Serien-Gitarrencombo mit Kopfhörerausgang.
+ Selbst prominente Benutzer hat(te) er: Martin Barre von Jethro Tull (auch live), Billy Gibbons, Stevie Ray Vaughn ...

Und wer wirklich sammeln will, findet ja sowieso immer irgendwelche Gründe dafür.
Ich habe zwei 4001er (einen Player, einen 100% Stock) und wäre ein, zwei Weiteren nicht abgeneigt (Backup, oder zum hier und da im Proberaum stehen lassen ...).

Ab davon und zum Wichtigsten:

Was bringt der, wie klingt der?



Klingen tut der erstmal "einfach wie Marshall".
Und zwar für meine Ohren +/-15 % alle Marshalls von Claptons Beano-Tone, "All Right Now", Cream, Hendrix, Led Zep, Deep Purple bis JCM-800-Hair-Metal.

Wir haben ihn mal neben ein klassisches Fullstack (1987 Lead Series Plexi), meinen 1974x-Clone und ein JCM 800 Stack gestellt.
Der Lütte kann die Charakeristiken dieser Amps anbieten, und zwar fix und durchsetzungsstark.
Mit externen Boxen rückt er noch mal näher an die Originalsounds, so die Speakertypen stimmen.
Ob er sie erreicht, ... das dürfen gern die Feinhörer entscheiden.

Darüber hinaus ist der 4001 dank der aktiven Klangregelung richtig flexibel,
insbesondere der Mittenregler mit seinen +13/-20 db ist eine Geheimwaffe.
Da gehen also auch fenderartige Funk- oder Country-Sounds und Bluehues natürlich sowieso.
Nur was so richtig cleanes Clean angeht, sind ihm eben (Leistungs-)Grenzen gesetzt.

Da in dem Amp kaum Bauteile drin sind, bildet er verschiedene Gtarren(typen und -qualitäten) sehr schön ab.
"Spielfehler" werden nicht beschönigt - noch so ein Shit-in-shit-out-Amp.
(Und er eignet sich gut als V1-Tester, denn im Studio 15 hört man die Unterschiede zwischen verschiedenen Röhren sehr deutlich).

marshall_studio-15_4001_sch.pdf_1.png


Ich spiele den Amp gern mit einem EQ-Pedal, nehme die Mitten am Pedal zurück, was den Amp clean(er) macht. Und für den Alarmsound *kick* Pedal aus und Spaß haben.
Booster oder Zerrer davor und noch mehr Spaß haben.

Hall hat er nicht, auch das von mir so geliebte Wabbel-Vibrato nicht, aber dafür gibt's ja Pedale.
Der Kleine ist "pedalfreundlich", da geht also was.

Und was ist mit live?
Heute ist wohl jedem klar, das 15 Watt nominelle Leistung (Peak wie gesagt knapp 30 Watt) für die meisten Rock-Pop-Anwendungsfälle genug sind.
Wenn es es nicht reicht, kann man dem beim 4001 mit einer anderen Box statt des eingebauten Speakers abhelfen.
Und wenn es wirklich sein muss, weitere(n) Endstufe(n) plus Box(en) an die Line-outs.

Ich stelle den 4001 auch gern "as is" neben meinen SF-Pro Reverb, AB-Box dazwischen, und ab dafür.
Da habe ich dann echtes Clean, echtes Brett und unter'm Strich weniger Geld ausgegeben als so manch Anderer mit 2-5 Boutique-Zerrern auf dem Stressbrett.


Oft gelesene Kritik:

Zu wenig Low-end, das finden Viele gaaaaanz furchtbar.
Stimmt, aufgrund des einzelnen Speakers und des Winz-Gehäuses hat der 4001 weniger Fundament als beispielsweise der 1974x oder gar größere 2x12er Combos.
Aber ich mag's auch so, denn da heute schon bei fast jedem Kaffeehaus-Gig alles abgenommen wird, hilft dies, den Bühnensound sauber zu halten.
Zur Abhilfe wird oft empfohlen, in der Endstufe wird für "mehr Low-end" andere Kondensatoren einzulöten.
Kann man machen, muss man aber nicht.
Ich hab's gelassen.

Sehr oft wird in Foren beklagt, der Amp sei zu bissig, hätte zuviele Höhen.
Nun ja, die Klangregelung arbeitet eben halt NICHT wie in den normalen Marshall-Kindern, so steht's auch im Manual - aber Gewohnheitstiere lesen ja nict so gern, vom Denken ganz zu schweigen.
Zweiter Punkt: die klangregelung arbeitet aktiv und das Treble-Poti bietet zum Herunterregeln nur sehr wenig "Spielraum". Denn die Neutralstellung liegt lt. Marshall etwa bei 1.
Will man also nur leicht absenken, braucht's Chirurgenfinger.
Dafür klingt es auch mit Treble auf 0 noch gut.
Anyway, ich persönlich habe ein Tone-Poti an der Gitarre und benutze es.

Zudem klingen Marshalls allein gespielt ja oft irgendwie 'n büschen fies, dafür aber im Bandkontext wunderbar und durchsetzungssark.
Das zählt für mich.
Zur Abhilfe des Höhenproblems wird gern empfohlen, einen oder mehrere Kondensatoren in der Vorstufe auszutauschen oder ganz heruaszulöten.
Ich habe dies unterlassen.

Auffällig finde ich, dass insbesondere die letzten Baujahre 1988-90 als hart und schrill verschrieben sind - da könnte eine andere Speakerversion verwendet worden zu sein.
Vielleicht eine, die näher am heutigen Vintage 30 ist und der "klingt wohl so", allemal allein in so einem kleinen Gehäuse.

Ich habe zwei 4001er von 1986, die "haben dieses Problem nicht".
Das "Höhenproblem" nimmt m.E. auch immer weiter ab, je mehr man den Amp mit dem internen Speaker aufdreht.
Der G12 Vintage ist Masochist - der liebt es und lacht, wenn man ihn tritt (im Ernst, das ist halt ein 60-Watt-Speaker in einem max. 30 Watt-Amp).

Und dann gibt es noch endlos viele Gitarristen, die den Studio 15 in die tiefste Hölle verdammen, "shittiest Marshall amp ever" et cetera -
bis sich dann herausstellt, dass sie ihn mit dem Marshall MG15 verwechseln.
Was soll man dazu noch sagen?
:weird:

Was ich an diesem Amp wirklich suboptimal bis mies finde:

- OT ohne 4- und 16-Ohm-Abgriffe, kein Impedanzwahlschalter, also 8 Ohm only - das ist wirklich schade, weil man richtig angepasst eben nicht "einfach mal so jede Box" anschließen kann. Hätte seinem Profi-Tool-Image gut getan, es besser zu machen. MIr isses egal, denn bei mir wird alles "auf 8 Ohm gebracht".
- Kein Spannungswahlschalter - auch nicht gerade superprofessionell (also Augen auf beim etwaigen Kauf via Internet).
- Die Schienen, welche auf der Oberseite die Amp-Chassis-Schrauben kontern, und die Füße - billigstes Plastik.
- Der Griff ist schlicht Scheissdreck und "für Männerhände viel zu schlank". Bei meinem Player-Exemplar habe ich all das ausgetauscht.
- Meine Fatties sind ja frühere Exemplare, und vom Gehäuse her leicht "handarbeitsgeprägt" (Tolex nicht so sauber geschnitten und verklebt, 1-3 Holzschrauben schräg reingedreht).
- Okeeeh, ein etwas größeres Gehäuse hätte es schon sein dürfen, das vom 4210 zum Beispiel. Und dann vielleicht auch gleich mit eingeschraubter, also austauschbarer Schallwand.

Cheers, Nick
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hm, was habe ich denn bei den Bildern falsch gemacht?
Im Editor konnte man die prima sehen?!
 
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Mesa Boogie Nomad.

Einer der günstigeren Boogies auf dem Gebrauchtmarkt, trotz voller 3 Kanäle (incl. Bass, Mitten, Treble und Presence), Top-CSolo-Switch, Hall und wirklich gutem Sound (wenn man bereit ist, die Klangregler zu nutzen, und mit den Mitten anfängt); das Konzept gleicht dem aktuellen Triple Crown.
Gründe für den schlechten Ruf: Mancher fand den 2. Kanal zu muffig (wozu gibt es eigentlich Treble und Presence?), einige Exemplare hatten wohl schlechte Potis, außerdem ist die Reglerstellung mit den Originalknöpfen kaum zu erkennen. Ein Austausch der Knöppe kostet ein paar Euro und eine Stunde Lebenszeit, der Genuss des guten Sounds dauert - zumindest bei mir - noch an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch auf die Gefahr hin hier rausgeschmissen zu werden :D muss ich hier aber mal die ältere Peavey Valveking Serie erwähnen. Es gibt so viele die das Valveking Topteil verfluchen, aber wenn man weiß wie man den Amp einstellen muss, dann klingt der Amp echt gut. Vor allem wenn man auch mal überlegt was die Dinger kosten.
 
Kommt halt auch sehr drauf an, welche Musik man damit machen will. Viele Metal-Kids haben ihn sich wahrscheinlich in der Hoffnung gekauft, damit günstig den 5150-Sound zu bekommen. Da muss man dann zwangsläufig enttäuscht sein, auch wenn es mit Pedalunterstützung irgendwie geht.

Mit zu weit aufgedrehtem Preamp-Gain hat er halt was matschig-bröseliges - für manchen Stil mag das aber auch gerade richtig sein und sogar als Stärke des Amps gesehen werden. Für etwas traditioneller angehauchte Sounds im Mid-Gain-Bereich ist er auf jeden Fall viel besser ist als sein Ruf.

Die Valveking II-Serie finde ich dagegen um einiges besser und vor allem vielseitiger zu gebrauchen. Die passt in sofern vielleicht sogar noch besser in diesen Thread, weil sie unter der eher zwiespältigen Einschätzung der ersten Serie leidet, obwohl sie genau das viel besser kann, was den meisten am VK I gefehlt hat.

Gruß, bagotrix
 
Man kann von einem alten Valveking natürlich nicht erwarten das er wie ein 6505+ oder ähnliche Kaliber klingt. Aber gerade wenn man etwas mit dem Gain und dem Treble aufpasst kann der Valveking auch ein ordentliches Metal-Brett liefern. Es kommt da natürlich auch auf die Klampfe, die Box und sonstiges Equipment an aber matschen tut der bei richtiger Einstellung nicht. Ein guter Freund von mir spielt das Teil schon recht lange im modernen Metalbereich. Er muss sich dabei gegen einen Engl Savage 120 durchsetzen und der Amp kann auf jedenfall mithalten.
 
Kommt halt auf den Vergleich an.
Damals hat das Stack neu n großen Schein gekostet, da gab es gebraucht einfach deutlich besseres.
Bei den aktuellen Gebrauchtpreisen kann man das schon mal machen, wenn man das Risiko ausgelutschter Röhren tragen mag, ein neues Set sprengt ja teilweise den Gebrauchtpreis der Topteile.
 

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