Palisander wird zu Indian Laurel ? Squier CV specs

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ich habe gerade erstaunt festgestellt, dass die Spezifikationen von Squier Classic Vibe 60s Griffbrettern im Netz gerade eine wundersame Wandlung von ehemals "Rosewood/Palisander" (ich lasse mal die "Rosenholz"-Übersetzungen außen vor ;) ) zu "Griffbrett: Indian Laurel" durchlaufen. Hat jemand eine Ahnung, ob da tatsächlich das verwendete Holz, oder lediglich das Verkaufsargument wg Cities geändert wurde?
 
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.. ja, soweit klar, die Frage, die sich mir aufdrängt: waren die Griffbretter vielleicht schon immer (also auch vor 2017) aus Chinesischer Lorbeerfeige gefertigt und man besinnt sich jetzt auf die rechtlich "unkompliziertere" Sorte ;) , oder wurde das Material umgestellt?
 
Nein, vorher war das Palisander, wurde auch so beworben. Die neuen Modelle haben deswegen ja auch den Zusatz IL am Ende. Die alten Modelle hatten den Zusatz RW=Rosewood
 
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Das Holz ist bei Fender schon länger im Einsatz. Ein Bekannter hat eine Fender Jim Adkins Tele, deren Griffbrett aus Indian Laurel gefertigt ist. Auf den ersten Blick wirkt es wie helleres Palisander und fühlt sich auch so an. Optisch für mich sehr nah an Pau Ferro.
 
Hölzer für den Gittenbau werden allgemein knapp.
indian Laurel ist so ziemlich das ungeeignetste Holz fürGriffbretter, das es gibt.
Zu weich, schwer zu leimen und nur en bißchen feucht :D

Siehe:
 
Da lobe ich mir meine 1p Maple Hälse ;-)
 
Und das hilft Leuten, die gern ein dunkles Griffbrett wollen jetzt wie?
Vermutlich kaum. Aber ich habe es interessiert gelesen, insbesondere den Beitrag von Bruce_911 , der darauf verweist, dass das "Indian" nicht so geeignet sein soll - und habe mich gefreut, dass ich mir bei der Thematik keine Gedanken machen muss.

Und ... am Ende vielleicht auch ein ökologischer Querverweis, denn Ahorn scheint mir weitestgehend unbedenklich. Vielleicht gewöhnt sich der eine oder andere dann doch an Ahorn - wenn der Rest knapper wird.

http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/indian-laurel.htm

Ist zwar Geschmacksache, aber für ein dunkles Griffbrett wäre es mir zu hell
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man kann auch eine nicht-CV kaufen, aber das tut hier alles nichts zur Sache :)
 
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wird anscheinend auch von anderen genutzt.

https://www.larrivee.com/news/limited-east-indian-laurel-series

Larrivee ist jetzt nicht bekannt dafür, besonders schlechte Gitarren zu bauen.
Ist jetzt zwar Akustik - aber ich hatte in den 80ern/90ern auch mal eine E-Gitarre von Larrivee in der Hand, die ich wirklich gut fand.

Da aber das Holz bei Akustik Gitarren wohl eine noch größere Rolle spielt,
wird man sich dort über die Auswahl schon Gedanken gemacht haben
 
Larrivee ist jetzt nicht bekannt dafür, besonders schlechte Gitarren zu bauen.
wird man sich dort über die Auswahl schon Gedanken gemacht haben

Da gibst du jemanden aufgrund des Markennamens einen Vertrauensvorschuss, den man auch ein Hereinfallen auf Marketing-Bullshit nennen könnte.

Es ist momentan so, dass man im Gittenbau gezwungen (Umweltschutzgesetze+Knappheit) ist, auf bisher wenig verwendete Hölzer zurückzugreifen. Meine Beobachtung geht dahin, dass hierbei wieder mal alles an Schmuh aus der Trickkiste geholt wird, zu dem diese Branche bekanntermaßen imstande ist. Da wird aus geröstetem Ahornschnipseln das klangvolle "Roseacer" und besagten "neue" Hölzern werden Wundereigenschaften bescheinigt.

Erinnert mich ein Wenig an das Superfood, bei dem wenig schmacksame und deswegen unbeachtete Pflanzen durch die Marketing-Maschine gedreht wurde und plötzlich war es die nächste geile Shice. Man darf nach hunderten Jahren an weltweiter Reccourcenausbeutung davon ausgehen, dass alles Gute (ob Nahrung oder Holz) bereits bekannt ist und vorrangig das Beste verwendet wurde bzw. den Weg zu "Uns" geschafft hat.

Nochmals am Bsp. Indian Laurel (Terminalia Tomentosa): Ein Holz, das unbestritten zu weich, zu feucht, schwer zu leimen, schwer zu verarbeiten ist sehr wahrscheinlich sehr billig. So billig wohl gar, dass sich das intensive Trocknen und der massige Verarbeitungs-Ausschuss trotzdem sogar noch in Billigklampfen rechnet. Damit mich niemand falsch versteht: Man kann durch heutige Fertigungsverfahren vielleicht wirklich aus eigentlich ungeeigneten Hölzern brauchbares Gittenmaterial machen. Nur ist dies eine Philosophie, die mir einen Würgereiz beschert. Man kann auch aus Analogkäse wo etwas wie eine Pizza machen. Ich reiche sie gerne weiter.

Nun ist dies aber zugegeben eine Einstellung, die die Ressourcenknappheit übergeht. Daher kaufe ich keine neuen Gitten mehr, sondern nur Gebrauchte und bekomme damit meist eine bessere Holzqualität als heute.
 
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Da gibst du jemanden aufgrund des Markennamens einen Vertrauensvorschuss, den man auch ein Hereinfallen auf Marketing-Bullshit nennen könnte.
ja und nein. Larrivee baut meines Wissens nach von je her per Hand - und zwar nicht in Fernost. Wenn jemand über Jahtzehnte gute Gitarren baut - und kein Mega Riese wie Fender ist, dann hat er einen Ruf zu verlieren.
Deswegen wird man vorsichtig dabei sein, schlechte Produkte ( aus schlechten Materialien ) auf den Markt zu bringen.

Es ist momentan so, dass man im Gittenbau gezwungen (Umweltschutzgesetze+Knappheit) ist, auf bisher wenig verwendete Hölzer zurückzugreifen. Meine Beobachtung geht dahin, dass hierbei wieder mal alles an Schmuh aus der Trickkiste geholt wird, zu dem diese Branche bekanntermaßen imstande ist. Da wird aus geröstetem Ahornschnipseln das klangvolle "Roseacer" und besagten "neue" Hölzern werden Wundereigenschaften bescheinigt.
Das stimmt, muss aber nicht bei jedem Holz so sein.
Gitarren = Tradition. Wenn es immer Palisander oder Ebenholz war, dann wird man nicht ohne Not wechseln - ob das jetzt einen Unterschied machen würde oder nicht. Das führt nämlich genau zu den Diskussionen wie hier zuhauf im Forum vorhanden. Diskussionen über die schwindende Qualität ( auch wenn es u.U. gar nicht so ist ), wollen sich Hersteller ersparen. Da wird nur gewechselt, wenn es nicht anders geht. Ob CITES oder Budget.

Knappheit führt zu einem jöheren Preis - und wenn man sich ( wie bei des CVs ) im Budget Bereich aufhält, muss man dem irgendwann Rechnung tragen.
Ist das IL jetzt gut oder schlecht oder egal ? I dont know. Ich kannte es bis heute noch nicht mal.



wahrscheinlich sehr billig. So billig wohl gar, dass sich das intensive Trocknen und der massige Verarbeitungs-Ausschuss trotzdem sogar noch in Billigklampfen rechnet. Damit mich niemand falsch versteht: Man kann durch heutige Fertigungsverfahren vielleicht wirklich aus eigentlich ungeeigneten Hölzern brauchbares Gittenmaterial machen. Nur ist dies eine Philosophie, die mir einen Würgereiz beschert. Man kann auch aus Analogkäse wo etwas wie eine Pizza machen. Ich reiche sie gerne weiter.

Am Ende entscheidet der Klang. Wenn die Gitarre gut klingt, ist mir das Material egal. Anders bei Analogkäse und Pizza ... denn das esse ich, im Gegensatz zur Gitarre ;-)

Nun ist dies aber zugegeben eine Einstellung, die die Ressourcenknappheit übergeht. Daher kaufe ich keine neuen Gitten mehr, sondern nur Gebrauchte und bekomme damit meist eine bessere Holzqualität als heute.

Gibt ja genug davon ;-)
zu 90% gesteht mein Zeug auch Gebrauchtem. Aus verschiedenen Gründen.
 
Ich bin da anderen Materialien bzw. Hölzer ganz aufgeschlossen, sofern der Klang, Haptik und die Optik stimmt. Einzig Richlite fühlt und spielt sich grausam meiner Meinung nach :ugly:
 
Nochmals am Bsp. Indian Laurel (Terminalia Tomentosa)

Hmm, https://www.wood-database.com/indian-laurel/ verzeichnet eine Härte von 10,390 N. Zwar hat Indian 14.1kN (und Brazilian "nur" 12.1kN), aber Ahorn nur zwischen 3 und 6.4kN (https://www.sizes.com/units/janka.htm). Wobei ich noch nicht mit Indian Laurel gearbeitet habe.


Ist Brazilian auch ... (auf Grund des natürlichen Öl-Anteils, https://www.wood-database.com/brazilian-rosewood/). Teak und Eiche übrigens auch, das alleine ist also kein Argument. Eher im Gegenteil: In der Massenfabrikation wird kaum jemand auf den Gedanken kommen, ein schlecht zu verarbeitendes Holz einzusetzen.

Daher kaufe ich keine neuen Gitten mehr, sondern nur Gebrauchte
Von unseren ca. 40 Saiteninstrumenten (nicht alles Gitarren) haben wir nur 4 neu gekauft, alle anderen auch gebraucht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Man darf nach hunderten Jahren an weltweiter Reccourcenausbeutung davon ausgehen, dass alles Gute (ob Nahrung oder Holz) bereits bekannt ist und vorrangig das Beste verwendet wurde bzw. den Weg zu "Uns" geschafft hat.

Nee, Widerspruch: Wir haben erst seit wenigen Jahrzehnten die Situation, dass Instrumentenbauer aus ihrer angestammten Tradition heraus gehen und auch mal mit Hölzern experimentieren, von deren Existenz sie kaum wussten. Auch auf Nachfragerseite wurde das fast nie thematisiert. Heute werden im Zahnarztsegment Holzarten verarbeitet, die vor 30 jahren im Gitarrenbau noch unbekannt waren.
 
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Nehmen wir mal die
Quelle und lesen sie anders:
- künstliche Trocknung bringt gute Ergebnisse (künstliche Trocknung ist typisch für industrielle Verarbeitung vor allem günstiger Hölzer)

Und
:
- "Indisch Laurel lässt sich gut hobeln und schleifen."
Ist doch klasse für die Verarbeitung

- "Verleimungen sind wegen des Fettgehalts schwierig."
... aber nicht unmöglich (das kennen wir auch von anderen guten Hölzern, im Bootsbau etc.). Man muss halt die zu verleimende Seite entfetten, dafür hat man hinterher ein Griffbrett, dass möglicherweise seltener geölt werden muss (was ich bei meinen Ebenholz- und Palisandergriffbrettern aber auch nur alle 5-10 Jahre oder noch seltener mache)

Wie gesagt, ich habe es selbst noch nicht verarbeitet, aber die Specs in Verbindung mit einer offenbar attraktiven Optik würden mich nicht unbedingt davon abhalten, das Holz auszuprobieren. Ob es besser ist als Richlite / Micarta / ...? Keine Ahnung, die "Kunstprodukte" sind schon ziemlich gut, sag' ich mal als Gerne-Ebenholz-Spieler.
 
Entschuldige, aber es bringt in der Sache nichts, wenn du jetzt die bestehenden Nachteile des Holzes relativierst oder gar leichtfertig versuchst, sie ins Positive umzudeuten.

Das Holz neigt zu Rissbildung und zum Verziehen, ist nunmal eben doch schwer zu leimen, muss künstlich getrocknet werden und neigt zur Trockenfäule. Kein gewissenhafter Gitarrenbauer würde einem Kunden auch nur eines dieser Mankos zumuten bzw. das Risiko von Reklamationen eingehen wollen.

Wie ich oben schon sagte ....
"Man kann durch heutige Fertigungsverfahren vielleicht wirklich aus eigentlich ungeeigneten Hölzern brauchbares Gittenmaterial machen. Nur ist dies eine Philosophie, die mir einen Würgereiz beschert. Man kann auch aus Analogkäse wo etwas wie eine Pizza machen."

... kannst du es mit allerlei Verfahren verwendungfähig machen.
Oder eben sinnvollerweise etwas nehmen, das von Vorneherein bessere Eigenschaften mitbringt.
 
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.. habe noch mal im Quelltext geschaut, der Artikel ist vom März 2018 ... ab wann gab es denn wohl kein Palisander mehr? (mein konkretes Anliegen deutet zur Zeit in Richtung Squier VM, da wurde ja auch gewechselt ... und ich hätte gerne eine mit Palisander, bin aber unsicher, wie ich die Dinger auf dem Gebrauchtmarkt nach diesem Kriterium finden kann oder welche Nachfragen sinnvoll sind ...)

Ich habe mal bei Thomann angefragt, der freundliche (ohne Ironie) Herr von der Gitarrenabteilung, den ich am Draht hatte, wusste leider auch nicht, wann umgestellt wurde und bat mich, per Email anzufragen, habe ich heute mal getan ...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ist zwar Geschmacksache, aber für ein dunkles Griffbrett wäre es mir zu hell
.. naja, was etwa bei indonesischen Squier gelegentlich als Palisander auf den Hals kam, war auch schon mal heller ...
 

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