Gitarristen wegen Equipmentknappheit so gut ?

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Cold Prep
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Mich würde mal eure Meinung interessieren.
Es geht darum das ich glaube, daß z.b BB King, JJ Cale (setzte Namen ein)
spielerisch und vom Sound so eigen sind und auch gut weil es zu deren Anfängen
nicht alles mögliche gab sondern man das nehmen musste was da war.
Hat dieser Mangel ihnen letztlich geholfen gut zu werden?
 
Eigenschaft
 
wenn man nichts hat, muss man gut spielen können
heute nennt sich jeder 2 Gitarrist
 
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Ich denke, dass es richtig ist, sich zunächst auf das wesentliche zu konzentrieren, das Spielen, die Musik und den Klang, den die Finger machen.

Viele verzetteln sich zu leicht in Gerätschaften, Gitarren, Verstärker, Effekte usw.. Das kann Spass machen und gut sein, kostet aber viel Zeit, die fürs Spielen fehlt. Man darf nicht vergessen, dass erst etwas ordentliches rein muss in die Geräte, damit etwas ordentliches herauskommt.

Wir können bei den Genannten aber nicht sagen, ob sie nicht auch trotz vieler Geräte genauso gut gewesen wären. Es spricht aber einiges dafür, dass der Mangel Kreativität befördert.
 
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Also ich hab kaum Equipment und spiel trotzdem nicht gut...Theorie widerlegt, Thread kann zu :evil:
 
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@Captain Knaggs
ich spiel sicher einiges schlechter und hab den sogar geöffnet....passt schon somit :tongue::)
 
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Also ich hab kaum Equipment und spiel trotzdem nicht gut...Theorie widerlegt, Thread kann zu :evil:

Hä hast du nicht eine sauteuere Gitarre, deren Wert BB Kings ganzes damaliges Equipment um das 10 fache übersteigt ?
Hättest du ne billig Squier gekauft könntest du jetzt super spielen ....?!
:evil:
 
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Ok, um mal ernsthaft auf die Frage zu antworten. Ich glaube nicht, dass das ein Grund ist. Ein Gegenbeispiel ist Joe Bonamassa.

Der ist im Gitarrenladen aufgewachsen und hat Hunderte/Tausende von Gitarren/Amps/Pedalen über die Jahre gespielt und ist spielerisch sicherlich auch ganz weit oben. Er hat nur, eben wie auch B.B. King oder JJ Cale sein Leben dem Instrument gewidmet. Wenn Du das tust, ohne Rücksicht auf alles andere im Leben, dann kannst Du auch besonders gut werden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hä hast du nicht eine sauteuere Gitarre, deren Wert BB Kings ganzes damaliges Equipment um das 10 fache übersteigt ?
Hättest du ne billig Squier gekauft könntest du jetzt super spielen ....?!
:evil:

Ich habe eine Gitarre (Knaggs, 2200.-) und ein Helix (800.- Euro), einen Fender Bassbreaker im Proberaum und sonst nix:)
 
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Ich weiß nicht ob man das vom Equipment und dessen Qualität abhängig machen kann.
Disziplin, Wille, Umfeld, das suchen einer Ausdrucksform, die Liebe zur Musik etc., all das überwindet die Hürden die das Equipment u.U. setzt.
 
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War nicht als Vorwurf gedacht, aber BB hatte kein Equipment für 3000 Euro !!
Und kein TV, Handy, Internet und ähnliches hilfreiches/ablenkendes !!
 
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Also ich hab auch nicht besonders viel, spiele aber trotzdem sch.. bescheiden.
 
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War nicht als Vorwurf gedacht, aber BB hatte kein Equipment für 3000 Euro !!
Und kein TV, Handy, Internet und ähnliches hilfreiches/ablenkendes !!

Ich habs auch nicht als Vorwurf verstanden:)

Wenn ich als Jugendlicher nicht jeden Tag 5 Stunden Sport Tag gemacht hätte, sondern 5 Stunden Gitarre gespielt hätte, dann wäre ich heute gut.
Wenn ich als Erwachsener nicht 14 Jahre zur Bundeswehr gegangen wäre, sondern stattdessen jeden Tag 8 Stunden Gitarre gespielt hätte, dann wäre ich heute gut.
Wenn ich heute keine Frau und Tochter, sowie einen 8-Stunden Job hätte, dann wäre ich heute gut.

Equipment ist zwar ein Faktor, aber sich nicht der entscheidende, wenn es um die Fähigkeiten am Instrument geht.

Harte Arbeit, Leidenschaft und absoluter Fokus auf die eine Sache, in dem Fall Musik machen, bzw. Gitarre spielen, das macht die zu einem guten Musiker. Nicht das Vorhandensein oder Fehlen von Equipment.
 
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Denke mal, dass mieses Equipment schon früh diejenigen aussortiert, die nicht wirklich mit Leidenschaft dabei sind.
Wer sich aber jahrelang durch fiepende Pickups, krumme Hälse und grauenhaft klingende Übungsamps gekämpft hat, hat wohl auch den Ehrgeiz und die Fokussierung, seine Fertigkeiten auf vernünftigem Equipment entsprechend auszubauen...
 
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dann wäre ich heute gut

Equipment ist zwar ein Faktor, aber sich nicht der entscheidende, wenn es um die Fähigkeiten am Instrument geht.

Eigentlich war die Ausgangfrage ob bescheideneres Equipment für ihren besonderen Stil, also hier z.B. Sparsamkeit
bei der Anzahl der Noten, gesorgt hat. Und MMn könnte das durchaus zutreffen, den mittelmässig eingestellter Kram
verleitet nun mal nicht besonders zum abjagen => könnte also zu sparsamen Notengebrauch beigetragen haben.
Aber das ist natürlich Spekulation.


Ausserdem gehst du ja ganz schön selbstkritisch mit deinen Fähigkeiten um ....??
Ich war als Kind auch mehr draussen als drinnen, hab ne Familie, einen 8 Stunden Job
hab also nur die Bundeswehr ausgelassen. Und ich find mein Spiel ganz OK.
Jedenfalls um Längen besser als ich es mir mit 18 hätte vorstellen können.
 
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Wobei die damals auch nicht bescheidenes Equipment im Sinne von mittelmässiger Qualität hatten. Aber sie hatten nicht die Auswahl, so mancher Gitarrist ist damals eher durch Zufall zu seiner Signature Gitarre gekommen. Weil sie eben gerade verfügbar war. Ich denke da zB an Rory Gallagher und seine Strat.
Und das Management der Yardbirds hat Mitte der 60er Jahre EINE Tele für den jeweiligen Leadgitarristen gekauft, die durch die Hände von Clapton, Beck und Page gegangen ist.

Aber ich glaub, dass die zum Teil so geniale Musiker wurden bzw. so gute Gitarristen lag wirklich eher an ihrer Hingabe an die Musik und ihrem Fleiss, bei einigen auch an ausgeprägtem Talent. Und was dazu kam: sie mussten flexibel sein, viele haben neben ihrer Hauptband als Studiomusiker gearbeitet - da musst du spielen was der Produzent dir sagt. Und du musst es sauber spielen, möglichst auf Anhieb, denn jedes neue Take kostet Zeit und Zeit war auch damals schon Geld!
Aber dadurch war es möglich, dass Gitarristen auch in einer unheimlichen Bandbreite von Stilen spielen konnten, während heute die meisten sich auf ein Genre fokussieren.
 
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Harte Arbeit, Leidenschaft und absoluter Fokus auf die eine Sache, in dem Fall Musik machen, bzw. Gitarre spielen, das macht die zu einem guten Musiker. Nicht das Vorhandensein oder Fehlen von Equipment.
Ganz genau.
Auch heute kommen noch gute Musiker hervor. Nicht wegen dem Equipment, sondern weil sie sich ransetzen, statt in irgendnem Forum rumzuposten und sich massenweise Pedale anzuhäufen oder so...
Aber auch eben nicht stumpf nachspielen, sie bewegt auch immer was. Sie haben Impressionen, die sie musikalisch verarbeiten.
Die Musik wird nicht durch die Technik belebt, sondern durch die Emotion des Künstlers, die Technik trägt das ganze nur.

Wenn jemand aber aus eher schlechten Verhältnissen kommt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er "das authentische Leben der Straße" erlebt hat und verarbeitet, was oft als ehrliche Musik aufgenommen wird.
 
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Auch heute kommen noch gute Musiker hervor. Nicht wegen dem Equipment, sondern weil sie sich ransetzen, statt in irgendnem Forum rumzuposten und sich massenweise Pedale anzuhäufen oder so...
genau, also alle raus hier und üben :evil:
 
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Warum Gitarristen gut oder schlecht sind? Weil sie entweder viel, fokussiert und ernsthaft üben, oder eben nicht. Klappe zu, Affe tot.

Sicherlich war es zu Zeiten der großen Bluesmen auch so, dass es überhaupt keine anderen Ablenkungen gab und man sich damit vollkommen in sein Instrument vertiefen konnte/musste.

Letzten Endes ist es immer eine Frage des Wollens. Wie viel bin ich bereit, zu geben. Da scheidet sich die Spreu vom Weizen. Joe Bonamassa wäre auch ohne seinen väterlichen Gitarrenladen groß geworden. Möglich ist, dass neben seiner Übungsintensität sein alter Herr ein oder zwei Möglichkeiten für Auftritte mehr geben konnte und er deshalb schon früher mit BB King spielen konnte.

Ohne die Bereitschaft, einer Sache alles, aber auch wirklich alles andere unterzuordnen und der Haltung "ich will Musiker werden oder nix", wird es nicht klappen. Mit mehr oder weniger Equipment hat das aber gar nichts zu tun.

Wenn Deine Kumpels ins Schwimmbad gehen und Du übst; wenn Deine Kumpels sich mit Mädels verabreden und Du immer noch übst, dann bist Du ein totaler Nerd. Eddie van Halen hat genau das gemacht. Seine Mutter hat ihn und Alex 10 Jahre zu einer klassischen Klavierausbildung gezwungen. Beide durften nur Gitarre respektive Drums spielen, wenn sie mindestens eine halbe Stunde jeden Tag Klavier geübt hatten. Trotzdem ist Eddie den ganzen restlichen Tag mit der Klampfe vorm Bauch durchs Haus gelaufen und hat mit seinem Bruder gejammt. Der Mann war als Kind/Jugendlicher/Heranwachsender ein totaler Nerd und Außenseiter. Neben seinem Talent und Gehör hatte er den unbedingten Willen, Musiker zu werden. Seine extremen Alkoholprobleme haben sich ergeben, weil er ein total introvertierter Mensch ist. Die ersten Jahre mit Genesis, Mammoth (in beiden Bands war er außerdem der Sänger) und sogar in der DLR Ära stand er einfach nur auf der Bühne und hat sich keinen Millimeter bewegt. Der Typ wollte einfach mit Leib und Seele sein Geld als Musiker verdienen. Dass er die Welt verändert hat, stand zu keiner Zeit in seinem Playbook.

Aber dann hatte er einfach so viele Tausend Stunden geübt und live gespielt, dass er ein so wahnsinnig großes Repertoire hatte, das einfach die ganze Musik und Kreativität aus ihm raus musste. Die Songs von VH I sind nur zum kleinen Teil frisch gewesen. Den Großteil hatte die Band über die 6 Jahre zuvor schon hunderte Male live gespielt. Das mit dem Tapping fing übrigens erst relativ kurz vor dem Album an. Ein Kumpel hatte es auf einem Gig bei einem anderen Gitarristen gesehen und ihm gezeigt. Das hat seiner Ausdrucksmöglichkeit auf einmal ein ganz neues Ventil gegeben.

In Pasadena hätte er zu der Zeit auch ein Dutzend andere Dinge tun können, um sich die Zeit zu vertreiben und kein Mensch würde den Namen heute kennen. Sein Fokus war vollkommen klar ab seinem siebten Lebensjahr.
 
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***
Hat dieser Mangel ihnen letztlich geholfen gut zu werden?

Ja, davon bin ich absolut überzeugt!

Diese These wird auch durch meine Erfahrungen mit hervorragenden Gitarristen gestützt, welche ich auf meinen Reisen kennengelernt habe und die sich aus finanziellen Gründen auf das Wesentliche reduzieren mußten.

RJJC
 
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Hm...

Ich seh das so: Man kann durchs Kaufen von teurem Zeugs versuchen, sich das Üben zu ersparen. Aber sofern man damit weiter aufsteigt als von einer kaum spielbaren Gurke zu einer - nach allen Einstellungen - halbwegs gut spielbaren Gitarre, kommt man hinsichtlich der Fähigkeiten nicht weiter. Da muß man so oder so durch, und dafür ist es nicht von Belang, wie gut oder schlecht das Equipment ist, sofern es ... naja ... Mindestansprüche an Benutzbarkeit erfüllt.

Ich hab fast alles, was ich kann, auf einer markenlosen Tele aus relativ billigen Teilen gelernt, die mir mein Schwager damals gebaut hat. Teuer war daran nix. 2017 hab ich einmal relativ viel Geld und zweimal relativ viel Arbeit investiert, eine komplett neue Elektrik installiert - und das hat meine Fähigkeiten nicht geändert, wohl aber ihren Klang entscheidend verbessert. Aber auf nem Stand, wo ich garnix gekonnt hätt, da wär mir das kaum aufgefallen...

Der Mangel an sich hilft vor Allem, mit dem Mangel leben zu lernen, die Schwächen der Ausrüstung zu kompensieren (sofern sie welche haben und sofern diese die Bespielbarkeit betreffen - ein wenig erfinderisch hinsichtlich Klangeintellungen mag das auch machen, aber da sind ja eh die letzten % die Einzigen, die teuer sind...). Bekommt man keine niedrige Saitenlage hin, wird man sich an eine Hohe gewöhnen, müssen, und demzufolge alles mit nem höheren Kraftniveau tun als man das bei einer mit optimaler Einstellung täte - in dieser Hinsicht ist eine schwer zu spielende Gitarre sicher ein Vorteil beim Üben, aber man kann dasselbe auch mit einer Guten machen. Ich mach das, wenn ich mir stagnierend vorkomme, dann drehe ich alle 2, 3 Tage die Saiten ein Stückerl höher und spiele einfach, was ich sowieso schon kann, und nach einiger Zeit stell ich alles wieder optimal, kann aber dasselbe, es geht nur viel, viel leichter ... und dann komm ich auch weiter. Der Barré-Akkord in C-Dur-Form fiele mir da ein, den hab ich nach so einer Phase recht schnell integriert bekommen und jetzt ist er halt ... drin. Vorher hab ich den immer mal probiert, aber verworfen (mit den A- und E-Typen kommt man ja schon ziemlich weit, vor Allem weil einem da Moll und Dur quasi synchron zufallen, und 7 und sone Sachen...).

Daneben ist aber auch eine psychologische Wirkung mit Sicherheit vorhanden, die vermutlich in beide Richtungen geht (also man kann meinen, "mit der Gurke werd ich immer mies klingen!", aber auch "diese Herausforderung von Instrument wird einen guten Spieler brauchen - also werd ich das!"), also ... es kann der Motivation helfen, die letztlich jedes Lernprozesses relevanteste Variable ist. Es kann sie aber auch puttmachen... Aber das liegt dann am Ende bei einem selbst - und genau da liegt es auch, wenn man als Anfänger ne gute Gitarre inner Hand hat...

Kurz: Ich denke, es sagt mehr über den Charakter der Leute aus als über ihr Bankkonto, wie intensiv und zielgerichtet sie geübt haben. Ich glaube nicht, daß eine bessere Gitarre gerade den Genannten die Motivation zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten geraubt hätte.

Ich kann das drehen, wohin ich will, ich lande immer dabei, daß eine ehrliche Selbsteinschätzung und Motivation die personenspezifischen Größen sind - verfügbare Zeit, und Veranlagung, das kann man sich nicht immer aussuchen, aber motiviert und zielgerichtet eine Stunde zu üben bringt sicher mehr, als 2 Stunden vor sich hinzududeln mit Kram, der einem schon im Schlaf möglich ist. Man muß weiterkommen wollen und da einigermaßen rational, zielgerichtet, sinnvoll herangehen, aber wenn man wirklich will, dann wird einem auch das möglich sein...

Und das hängt nicht an der Gitarre, oder an ihrem Preisniveau oder so, das hängt nur am Spieler. Ich seh die These als so wenig falsch wie richtig, sie ist ... personenabhängig zutreffensgeeignet. Oder so.
 
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