Jedenfalls denke ich, dass seit dem Erscheinen von MODX der KROME es schwer haben wird sich zu verkaufen, wenn allein die technischen Daten verglichen werden. Da müsste KORG echt was mit mehreren Engines bringen, aber auch etwas mehr als den KingKorg.
Oder sie packen VPM-7 in ein dediziertes 61-Tasten-Gehäuse mit ordentlicher Tastatur, machen es achtfach multitimbral (wenn man schon mal dabei ist, kann man das auch gleich richtig machen), sorgen dafür, daß Sounds klassischer Yamaha-FM-Synths easy importierbar (und reichlich Speicherplätze vorhanden) sind und die Klangerzeugung auch mit z. B. Dexed fernsteuerbar ist, bringen das Ding noch vor der nächsten NAMM (am besten noch dieses Jahr) für maximal 700 Straße auf den Markt, kassieren bei den Nerds ab und drehen Yamaha eine lange Nase.
Viel Prozessorbums braucht es ja nicht; wieviele FM-Stimmen braucht man je gleichzeitig, selbst wenn man "Wild Horses" von Gino Vannelli 1:1 nachspielen will? Außerdem gibt's ja heute dynamische Stimmzuweisung und nicht mehr das FDH-Prinzip eines DX5, DX1 oder DX7II, die statischen Zwei-Stimmen-Blöcke eines TX802 oder das "Ein ganzer DX7 pro Sound" eines TX816.
Hmm...ich würde MODX und VA nicht unbedingt so scharf getrennt sehen, wie es auf dem Papier aussieht. FM-X ist FM-Synthese, ja. Aber die FM-X-Engine hat auch:
VA wäre wohl etwas zu viel des Guten. Aber
digital subtraktiv geht damit durchaus. Zwei, drei freilaufende Sägezähne gegeneinander verstimmt und ohne Frequenzmodulation, das in den analog modellierten Filter und Effekte drüber...
FM-X ist im Grunde "Son of AFM". SY99 Two, Electric Boogaloo. The same, but more und (hoffentlich) endlich DX7-patchkompatibel. Millionen von DX7-Sounds im Dornröschenschlaf, die endlich wieder eingesetzt werden wollen... (Woher kommen die eigentlich alle? Wer hat die gemacht, und was ist aus denen geworden? Wieso gibt es ausgerechnet für den unbedienbarsten Synthesizer seiner Zeit die meisten Usersounds?)
Also das habe ich wirklich noch nie als eine konstituierende Eigenschaft von VAs gesehen
Wenn man wirklich "analog emulieren" will, kann man das Pannen von Oszillatoren eh vergessen. Ein Analogfilter ist mono, Punkt. Genauso funktionieren in der Regel auch VAs: Aus allen Oszillatoren kommen Monosignale, die in einem Monomischer zusammenlaufen, durch ein oder zwei Monofilter laufen, dann durch einen Monoverstärker, und erst dann kann man sich Gedanken um die Position im Panorama machen.
Man müßte jedem emulierten VCO jeweils ein eigenes emuliertes VCF und einen emulierten VCA nachschalten. Was dann aussieht wie die Struktur eines Minimoog, wäre in Wahrheit die Struktur eines GAIA mit derselben Synchronschaltung von Filter und Verstärker. Oder man nimmt zwei Filter-Verstärker-Stränge, legt sie hart links und rechts ins Panorama und regelt bei den Oszillatoren dann sozusagen anteilig, wieviel davon durch welchen Strang geht.
In dem Augenblick aber, wo man wirklich Hardcore-Analog-Modeling macht und sämtliche Eigenarten echtanaloger Komponenten emuliert – da driftet z. B. auch die Cutoff-Frequenz, vor allem kriegt man nie zwei VCFs ganz exakt auf dieselbe Cutoff-Frequenz (klassisches Jupiter-6-Problem) –, muß man dafür sorgen, daß beide Filter und beide Verstärker wirklich exakt im Gleichtritt sind.
Bei Analogsynths kann man folglich das Pannen von Oszillatoren komplett vergessen. Außer man steht auf synthexmäßige Stereo-Fatness Marke "rechts ganz eben anders als links".
Martman