fourtwelve
Helpful & Friendly User
Ruhig ist es geworden in diesem Thread. Schade.
Ich kann ja mal ein bisschen was schreiben zu meinem neuen alten 1969er Fender P-Bass in Candy Apple Red Customfarbe.
dieser Bass kam zu mir im Tausch gegen den 1964er Lake Placid Blue P-Bass. Ja ich weiß, irgendwo habe ich mal behauptet, der Blaue solle mich begleiten bis ins Mausoleum. Aber objektiv gesehen klingt der Blaue zwar sehr gut, aber nicht überragend. Natürlich ist er schön anzuschauen aufgrund seines fabelhaften Erhaltungzustands. Aber ich will nun mal möglichst viele alte Fender mal in der Hand gehabt und auch live gespielt haben. Mir fehlt leider die Finanzgewalt, um sie alle behalten zu können. Deswegen geht das nur mittels Rotation.
Also der Rote. Ein schönes Stück mit auffallend wenig Lackschäden! Die einzige nennenswerte Spielspur findet sich an der Oberkante des Pickguards. Die typische Stelle, wo man den Daumen abstützt, wenn man nah am Hals spielt. Das war wohl die bevorzugte Spielposition des Vorbesitzers. Ansonsten ist der Lack sowohl an Body und Hals sehr gut erhalten. Gürtelschnallenkratzer fehlen komplett. Vielleicht war der Vorbesitzer Latzhosenträger... Ein paar Dongs gibt es noch an der unteren Zarge. Auch diese sind typisch für ein Instrument, das viel benutzt wurde.
Die Zahl der Bässe mit bunten Customlackierungen stieg zwischen '65 und '69 steil an. Leo Fender selbst war kein Fan von Sonderfarben. Das widersprach seinem Verständnis eines preiswert und rationell herstellbaren Instruments.
Mit der Übernahme der Firma durch CBS gab es einige Änderungen an der Hardware. Die rückwärtsdrehenden Kluson-Tuner wurden durch Fender-eigene, vorwärtsdrehende Mechaniken ersetzt, die im gegensatz zu den Klusons auch ein Fender-Logo tragen. Im Fall meines CAR Precis tragen dei Mechaniken noch das Fender-Logo ohne (R). Später wurde das Logo noch mit einem (R) versehen. In dieser Version wurden die Fender-eigenen Typen bis Mitte der 70er verwendet, bevor die von den Schaller-Mechaniken mit der trapezförmigen Grundplatte abgelöst wurden.
Der sogenannte Hootenanny Button, also der Gurtpin an der Rückseite der Kopfplatte, verschwand Ende der 60er.
Die Brücke wurde unter CBS auch redesigned. die Gewindestäbchen als Saitenreiter wurden durch massive Stahlröllchen mit je einer einzelnen Fräsnut ersetzt. Schade eigentlich, denn die Gewindestäbe hatten den Vorteil, dass man die Saitenführung seitlich einstellen konnte.
Die Tonabnehmer haben ab Ende der Sechziger ein paar mehr Wicklungen, wodurch sie etwas fetter klingen, was wohl dem Zeitgeist und den aufkommenden rockigeren Musikstilen Rechnung trug. Die Bässe klingen dadurch zwar nicht so luftig und holzig wie die pre-CBS Exemplare, haben aber einen schön kompakten, dicken und druchsetzungsstarken Ton. So auch dieser CAR, der einen tiefen, warmen Growl produziert, der einfach Spaß macht.
Mein Roter hat einen Sattel der breite "B", also knapp 42mm breit. Ich bin mir nicht sicher, ob es in pre-CBS Zeiten schon die Wahl zwischen verschiedenen Sattelbreiten beim Precision gab. Ich vermute aber stark, dass auch das ein Feature war, das erst unter CBS eingeführt wurde.
Die Bespielbarkeit des CAR ist jedenfalls ganz prima. Das hat aber nicht direkt etwas mit der Sattelbreite zu tun. Auch das Halsprofil (etwas runder als zum Beispiel bei dem 1964er Lake Placid) spielt eine Rolle, und vor allem die Tatsache, dass der Bass neu bundiert wurde und einen neuen Sattel bekommen hat.
Die Bünde sind sehr gut abgerichtet, so dass die Saitenlage sehr angenehm eingestellt werden kann. Wobei ich es aber gar nicht so ultraflach mag. Eine gewisse Dynamik beim Anschlag soll schon noch möglich sein, und wenn das völlig ohne Schnarren auch oberhalb des 12. Bundes geht, um so besser.
Ebenfalls typisch für einen End-Sechziger ist das recht große, sogenannte TV-Logo, das so heißt, weil es auch auf dem Fernsehschirm lesbar sein sollte.
Alles in allem ist dies ein sehr schöner originaler 1969er mit hohem Nutzwert. Klingt gut, spielt sich gut und sieht gut aus. Ein Enthusiast und Sammler würde das Fehlen der Chrome Covers und des Tug Bar und vor allem die Neubundierung monieren. Da diese aber die Bespielbarkeit verbessert und auch noch den Kaufpreis senkt, soll es mir recht sein.
Ich kann ja mal ein bisschen was schreiben zu meinem neuen alten 1969er Fender P-Bass in Candy Apple Red Customfarbe.
dieser Bass kam zu mir im Tausch gegen den 1964er Lake Placid Blue P-Bass. Ja ich weiß, irgendwo habe ich mal behauptet, der Blaue solle mich begleiten bis ins Mausoleum. Aber objektiv gesehen klingt der Blaue zwar sehr gut, aber nicht überragend. Natürlich ist er schön anzuschauen aufgrund seines fabelhaften Erhaltungzustands. Aber ich will nun mal möglichst viele alte Fender mal in der Hand gehabt und auch live gespielt haben. Mir fehlt leider die Finanzgewalt, um sie alle behalten zu können. Deswegen geht das nur mittels Rotation.
Also der Rote. Ein schönes Stück mit auffallend wenig Lackschäden! Die einzige nennenswerte Spielspur findet sich an der Oberkante des Pickguards. Die typische Stelle, wo man den Daumen abstützt, wenn man nah am Hals spielt. Das war wohl die bevorzugte Spielposition des Vorbesitzers. Ansonsten ist der Lack sowohl an Body und Hals sehr gut erhalten. Gürtelschnallenkratzer fehlen komplett. Vielleicht war der Vorbesitzer Latzhosenträger... Ein paar Dongs gibt es noch an der unteren Zarge. Auch diese sind typisch für ein Instrument, das viel benutzt wurde.
Die Zahl der Bässe mit bunten Customlackierungen stieg zwischen '65 und '69 steil an. Leo Fender selbst war kein Fan von Sonderfarben. Das widersprach seinem Verständnis eines preiswert und rationell herstellbaren Instruments.
Mit der Übernahme der Firma durch CBS gab es einige Änderungen an der Hardware. Die rückwärtsdrehenden Kluson-Tuner wurden durch Fender-eigene, vorwärtsdrehende Mechaniken ersetzt, die im gegensatz zu den Klusons auch ein Fender-Logo tragen. Im Fall meines CAR Precis tragen dei Mechaniken noch das Fender-Logo ohne (R). Später wurde das Logo noch mit einem (R) versehen. In dieser Version wurden die Fender-eigenen Typen bis Mitte der 70er verwendet, bevor die von den Schaller-Mechaniken mit der trapezförmigen Grundplatte abgelöst wurden.
Der sogenannte Hootenanny Button, also der Gurtpin an der Rückseite der Kopfplatte, verschwand Ende der 60er.
Die Brücke wurde unter CBS auch redesigned. die Gewindestäbchen als Saitenreiter wurden durch massive Stahlröllchen mit je einer einzelnen Fräsnut ersetzt. Schade eigentlich, denn die Gewindestäbe hatten den Vorteil, dass man die Saitenführung seitlich einstellen konnte.
Die Tonabnehmer haben ab Ende der Sechziger ein paar mehr Wicklungen, wodurch sie etwas fetter klingen, was wohl dem Zeitgeist und den aufkommenden rockigeren Musikstilen Rechnung trug. Die Bässe klingen dadurch zwar nicht so luftig und holzig wie die pre-CBS Exemplare, haben aber einen schön kompakten, dicken und druchsetzungsstarken Ton. So auch dieser CAR, der einen tiefen, warmen Growl produziert, der einfach Spaß macht.
Mein Roter hat einen Sattel der breite "B", also knapp 42mm breit. Ich bin mir nicht sicher, ob es in pre-CBS Zeiten schon die Wahl zwischen verschiedenen Sattelbreiten beim Precision gab. Ich vermute aber stark, dass auch das ein Feature war, das erst unter CBS eingeführt wurde.
Die Bespielbarkeit des CAR ist jedenfalls ganz prima. Das hat aber nicht direkt etwas mit der Sattelbreite zu tun. Auch das Halsprofil (etwas runder als zum Beispiel bei dem 1964er Lake Placid) spielt eine Rolle, und vor allem die Tatsache, dass der Bass neu bundiert wurde und einen neuen Sattel bekommen hat.
Die Bünde sind sehr gut abgerichtet, so dass die Saitenlage sehr angenehm eingestellt werden kann. Wobei ich es aber gar nicht so ultraflach mag. Eine gewisse Dynamik beim Anschlag soll schon noch möglich sein, und wenn das völlig ohne Schnarren auch oberhalb des 12. Bundes geht, um so besser.
Ebenfalls typisch für einen End-Sechziger ist das recht große, sogenannte TV-Logo, das so heißt, weil es auch auf dem Fernsehschirm lesbar sein sollte.
Alles in allem ist dies ein sehr schöner originaler 1969er mit hohem Nutzwert. Klingt gut, spielt sich gut und sieht gut aus. Ein Enthusiast und Sammler würde das Fehlen der Chrome Covers und des Tug Bar und vor allem die Neubundierung monieren. Da diese aber die Bespielbarkeit verbessert und auch noch den Kaufpreis senkt, soll es mir recht sein.