Von der Beschreibung des Workshops war mir nicht so klar um was es gehen wird. Es hieß ja nur Improvisation und nachdem er aufm summit schon auf der Bühen atemberaubende Darbietungen geben hat, war erstmal so die Einstellung oh oh hab ich mich überschätzt.
Bei uns wurde zu erst am Anfang so das Niveau abgecheckt wo jeder ist. Da wir Gitarrenlehrer, professionelle Gitarristen und eine angehende Musikstudentin dabei hatten wurde die Latte hoch gelegt. Sehr schön zusehen war, dass wir alle unsere Stärken und Schwächen hatten, aber insgesamt war das Niveau recht homogen. Er betonte auch, dass Leute ohne Talent sehr gut werden können, während manche mit Talent schlecht sind. Es zählt nur die Arbeit, die man investiert. Der eine braucht mehr der andere weniger. Wenige sind in allem perfekt talentiert. Von vielen Vituosen wird ja immer gelehrt sich selbst richtig zu zuhören und das hat er auch beigebracht. Hör dem Ton zu was für ein Charakter er hat. Bei Akkorden hat er wirklich was unglaubliches gemacht. Am Beispiel von einem G Akkord hat er uns gezeigt, dass der Akkord je nach dem was man draus macht platt klingen oder 3 dimensional klingen kann. In Kombination mit einem Effektgerät das Obertöne erzeugt und so eine ganze riesen Atmosphäre aufbauen kann, hat er gezeigt wie unglaublich das wirken kann. Wir hatten dann kurz Arpeggios und Triller als Technik, weils irgendwie so im flow war. Später kam noch was ganz geniale: Er dreht sich von dir weg und spielt etwas und du musst es perfekt nachspielen. Nicht erst rumprobieren wo sind die Töne sondern gleich zielsicher treffen. Wenns nicht gleich klappt, sollte man die Melodie singen. Dann spielen und das hat erstaunlich gut bei allen geklappt. Da sieht man dann auch wie wichtig es ist eine Melodie im Kopf zu haben oder eine Vorstellung zu haben was man spielen will. Komboniert damit, dass man sich selbst gut zuhört kann man wahnsinnig interessantes machen. Einfach mal die Skalen nicht so fest nehemn wo gehe ich hin sondern einfach im Kopf die Melodie bilden. Ist auch was das ich gern mache, wenn ich nicht weiss was ich machen soll. Hinsitzen backing track rein und einfach eine Melodie aus dem Kopf nachspielen, die man gerade fühlt. Beim nachspielen von ihm innerhalb von 30 s kann man auch nicht nachdenken ah ist das jetzt der Ton auf dem Bund in der Lage, weil danach das kommt. Man macht es einfach instinktiv würde ich sagen, also so gehts mir. Man fühlt es halt.
Mir hats aufjedenfall was gebracht. Gerade weil der Workshop an Bereichen angesetzt, die man nicht so leicht lernt. Zum technischen Aspekt habe ich immer viel gutes Material gefunden, aber trotz Wissen um Harmonielehre war ich nicht so ganz glücklich mit meinen Improvisationen. Dadurch habe ich jetzt nochmal eine neue Sichtweise bekommen wie ich musikalischer weiter komme. Das ganze war auch unverzerrt komplett Clean gespielt, während ich viel mit Zerre, Shred und Metal spiele, was Uli überhaupt nicht mag. Legt einfach einen anderen Schwerpunkt.